DE102007032911B4 - Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates (01), wobei einem Falztisch (03) des Längsfalzapparates (01) ein längs zu falzendes Druckerzeugnis (21) mit einer ersten Geschwindigkeit zugeführt wird, wobei diese erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) durch einen auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschluss auf eine zweite Geschwindigkeit verringert wird, während sich das Druckerzeugnis (21) entlang eines Bremsweges auf dem Falztisch (03) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Druckerzeugnis (21) nach einem Durchlaufen des Bremsweges aufgewiesene zweite Geschwindigkeit ermittelt wird, wobei ein Zeitpunkt für einen Beginn des das Druckerzeugnis (21) abbremsenden Reibschlusses in Abhängigkeit von einer Abweichung eingestellt wird, welche ein ermittelter Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) von einem vorbestimmten Sollwert für diese zweite Geschwindigkeit aufweist, wobei die Einstellung des Zeitpunktes für den Beginn des Reibschlusses dahingehend erfolgt, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit ihrem Sollwert entspricht, wobei der auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Reibschluss mit einem Falzmesser (06) des Längsfalzapparates...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Durch die WO 2005/095245 A1 ist ein Längsfalzapparat mit einem relativ zu einem Falztisch auf- und ab- bewegbaren Falzmesser bekannt, wobei das Falzmesser an mindestens einem bezüglich des Falztisches verschwenkbaren Hebel gelagert ist, wobei der Längsfalzapparat einen beweglichen Anschlag aufweist, welcher ein in den Längsfalzapparat einlaufendes Druckerzeugnis verlangsamt, wobei dieser Anschlag entlang des Bremsweges der Druckerzeugnisse mit einer geringeren als der Eingangsgeschwindigkeit bewegbar ist.
  • Durch die WO 2007/042391 A1 ist bekannt, in einen Längsfalzapparat einlaufende Druckerzeugnisse mittels Reibung abzubremsen, wobei eine Lage eines an den Längsfalzapparat herantransportierten Druckerzeugnisses optisch erfasst wird. Aus diesem Dokument ist auch ein Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates mit einem Falzmesser bekannt, wobei über eine dem Längsfalzapparat vorgeordnete Förderstrecke einem Falztisch des Längsfalzapparates längs zu falzende Druckerzeugnisse zugeführt werden, wobei der Falzvorgang derart erfolgt, dass eine Erstberührung des Druckerzeugnisses durch das Falzmesser erfolgt, während sich das Druckerzeugnis auf dem Falztisch noch in Bewegung befindet, wobei dieser Erstkontakt vorzugsweise noch ohne Berührkontakt des Druckerzeugnisses zu einem den Transportweg begrenzenden Anschlag erfolgt. Bei diesem Verfahren erfasst ein Sensor eine Eingangsgeschwindigkeit, mit welcher das Druckerzeugnis in den Längsfalzapparat einläuft. Eine Steuereinheit synchronisiert aufgrund des Sensorsignals die Drehbewegung von zwei Scheiben mit der ermittelten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses derart, dass dieses Druckerzeugnis am Eingang eines Bremsweges auf einen Nocken der Scheiben trifft, wobei sich die Nocken langsamer als die ermittelte Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses bewegen, weshalb das Druckerzeugnis durch den Nocken abgebremst wird. Der Bremsweg ist durch eine der Oberfläche des Falztisches zugewandte Mantelfläche der zwei Scheiben begrenzt. Die Nocken wirken für das in den Längsfalzapparat einlaufende Druckerzeugnis jeweils als ein bewegbarer Anschlag, welcher die Eingangsgeschwindigkeit des Druckerzeugnisses z. B. um 10% reduziert. Das Druckerzeugnis stößt nach einem weiteren Abbremsen z. B. durch Bremsbürsten schließlich gegen einen festen Anschlag.
  • Die EP 0 639 523 A1 bzw. die DE 694 00 629 T2 als deutsche Übersetzung der korrespondierenden Patentschrift offenbart einen Längsfalzapparat, wobei zwei Positionssensoreinrichtungen am strömungsoberseitigen Ende des Falzbereichs vorgesehen sind. Die Ausgangssignale werden zur Regelung des Bremsdruckes einer die Produktabschnitte abbremsenden Bremsvorrichtung herangezogen.
  • Durch die DE 195 04 769 A1 ist ein Falzapparat mit einer Bremsbürsten aufweisenden Bremsanordnung zum Abbremsen von Falzexemplaren bekannt, wobei die Falzexemplare mit ihren vorderen Kanten gegen Anschläge schlagen, und mit einem Falzmesser oder einem Falzschwert zum Falzen der Falzexemplare, wobei an den Anschlägen und/oder in der Nähe der Anschläge Sensoren zur Bestimmung der Verformung der Falzexemplare angeordnet sind und dass eine Steuervorrichtung aufgrund der von den Sensoren gemessenen Position der Falzexemplare über einen Stellmotor die Position und/oder die Bewegung der Bremsanordnungen und/oder die Bewegung des Falzmessers oder des Falzschwerts steuert.
  • Durch die DE 199 21 169 02 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen von Papierbögen bekannt, die auf die Hinterkante der Papierbögen einwirkt, wobei mindestens eine federnd bewegliche Bremsbacke vorgesehen ist, die durch die Kraftwirkung eines Elektromagneten auf den Papierbogen einwirkt.
  • Durch die DE 10 2005 007 745 A1 ist ein Falzapparat für eine Druckmaschine mit einem Falztisch bekannt, um an Druckbogen oder an von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren jeweils einen parallel zur Transportrichtung derselben verlaufenden Längsfalz auszubilden, wobei dem Falztisch mindestens eine Bremseinrichtung zugeordnet ist, um die Bewegung der Druckbogen oder der Exemplare im Bereich des Falztisches abzubremsen, wobei die oder jede Bremseinrichtung vorzugsweise als Bremsbürste ausgebildet ist.
  • Längsfalzapparate werden in der Druckindustrie vor allem in der Endfertigung von Druckerzeugnissen eingesetzt, wobei die Druckerzeugnisse von einem Falzmesser in einen Falzspalt gedrückt und in diesem längs gefalzt werden. Weil die Einlaufrichtung der Druckerzeugnisse in den Längsfalzapparat quer zu ihrer anschließenden Bewegung durch den Falzspalt ist, müssen sie vor ihrem Durchgang durch den Falzspalt abgebremst werden. Zu diesem Zweck ist es bekannt, in einem Längsfalzapparat Bremsbürsten anzuordnen, welche die einlaufenden Druckerzeugnisse mittels Reibung allmählich abbremsen. Überdies ist es bekannt, in einem Längsfalzapparat zumeist mehrere ortsfeste Anschläge vorzusehen, gegen welche die Druckerzeugnisse bei ihrem in Einlaufrichtung fortgesetzten Transport anstoßen, wodurch sie abrupt abgebremst werden. Um eine Beschädigung der Druckerzeugnisse an diesem Anschlag zu vermeiden, muss ihre Geschwindigkeit durch die Bürsten auf einen niedrigen Wert verringert werden, doch darf dieser Wert keinesfalls Null sein, denn dann erreichen die Druckprodukte diesen Anschlag nicht zuverlässig und es kommt im Längsfalzapparat zu einem Stau von aufeinander folgend herantransportierten Druckerzeugnissen. Das Ausmaß der Verlangsamung durch die Bürsten ist bestimmt durch die Reibkraft, die sie auf die Druckerzeugnisse ausüben, und damit auch durch ihre Stellung. Wenn bei gleich bleibender Stellung der Bürsten Druckerzeugnisse unterschiedlicher Dicke gefalzt werden sollen, so nimmt die Reibung mit der Dicke der Druckerzeugnisse stark zu, so dass ein dickes Druckerzeugnis eventuell zwischen den Bürsten stecken bleibt und den Anschlag nicht erreicht, während ein dünnes Druckerzeugnis mit zu hoher Geschwindigkeit auf den Anschlag prallt, sodass es dabei beschädigt wird. Deshalb wird die Stellung der Bürsten i. d. R. an die Dicke der Druckerzeugnisse angepasst.
  • Die Reibung zwischen einem Druckerzeugnis und den Bürsten hängt auch von der Oberflächenbeschaffenheit des Druckerzeugnisses ab. Druckerzeugnisse aus einem glatten Papier können mit einer zu hohen Geschwindigkeit auf den Anschlag treffen, während gleich dicke und gleich schwere Druckerzeugnisse aus einem rauen Papier den Anschlag möglicherweise nicht erreichen. Die Stellung der Bürsten muss also praktisch bei jedem Druckauftrag angepasst werden, um ein ordnungsgemäßes Funktionieren des Längsfalzapparats zu gewährleisten. Aufgrund der Vielfalt der Einflussparameter kann die Anpassung oft nur empirisch erfolgen, was mit hohem Aufwand an Zeit und Kosten verbunden ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates zu schaffen, welches im Längsfalzapparat zu einer schonenderen und damit verbesserten Behandlung eines längs zu falzenden Druckerzeugnisses führt.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Produktqualität auf der einen und die Betriebssicherheit (Verfügbarkeit) des Falzapparates auf der anderen Seite erheblich erhöht wird, weil die Aufprallenergie, d. h. die kinetische Energie, mit welcher ein längs zu falzendes Druckerzeugnis gegen einen seinen Transportweg begrenzenden, im Längsfalzapparat angeordneten Anschlag prallt, in zulässigen Grenzen gehalten wird. Eine zulässige Grenze ist dadurch definiert, dass die am Druckerzeugnis durch dessen Aufprall an dem als eine starre Wand wirkenden Anschlag ausgeübte Verformungsarbeit, die aufgrund der Energieerhaltung und der Impulserhaltung weitestgehend, d. h. nahezu allein von diesem Druckerzeugnis zu absorbieren ist, nicht zu einem Bruch, d. h. nicht zu einem Einreißen des Materials, d. h. i. d. R. des Papiers dieses Druckerzeugnisses führt. Dabei weist die Aufprallenergie des Druckerzeugnisses stets einen Betrag größer Null auf, da dieses Druckerzeugnis sowohl massebehaftet ist als auch mit einer Geschwindigkeit größer Null gegen den Anschlag stößt, d. h. es ist im Längsfalzapparat in Bewegung und soll aufgrund seiner Bewegung den Anschlag zuverlässig erreichen. Die Masse des Druckerzeugnisses ist z. B. von der verwendeten Papiersorte und dessen Blattzahl abhängig und damit variabel. Die vom Druckerzeugnis entlang eines Falztisches des Längsfalzapparates ausgeführte Bewegung ist vorzugsweise eine Translationsbewegung. Der Aufprall des Druckerzeugnisses an dem seinen Transportweg begrenzenden Anschlag und die damit einhergehende Abbremsung des Druckerzeugnisses bis zu dessen Stillstand führt zu einem Impulsübertrag auf dieses Druckerzeugnis, wobei die mit dem Impulsübertrag einhergehenden Kräfte im Material dieses Druckerzeugnisses Dehnungen hervorrufen, welche durch die in bestimmten Grenzen gehaltene Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses vorzugsweise im elastischen Bereich des Materials dieses Druckerzeugnisses verbleiben und damit keine plastische Verformung oder gar Rissbildung am Druckerzeugnis hervorrufen. Durch den erfindungsgemäß kontrollierten Stoßvorgang des Druckerzeugnisses an dem Anschlag wird dieses Druckerzeugnis schonend behandelt, was dessen Qualität verbessert.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine perspektivische Darstellung eines Längsfalzapparats mit Falztisch und Falzmesser;
  • 2 eine schematische Schnittansicht des in der 1 dargestellten Längsfalzapparats;
  • 3 einen Ausschnitt aus dem in der 1 dargestellten Längsfalzapparat;
  • 4 einen Ausschnitt aus dem in der 3 dargestellten Teil des Längsfalzapparats;
  • 5 einen Längsschnitt durch den in der 4 dargestellten Ausschnitt.
  • In der 1 ist ein Beispiel eines Längsfalzapparats 01 perspektivisch dargestellt, wobei dieser Längsfalzapparat 01 vorzugsweise in einem einer Druckmaschine nachgeordneten Falzapparat angeordnet oder dort zumindest anordenbar ist. Die Druckmaschine kann als eine Bogendruckmaschine oder als eine Rollendruckmaschine ausgebildet sein. Der Längsfalzapparat 01 weist einen z. B. auf einem Gestell 02 angeordneten Falztisch 03 mit einer ebenen Auflagefläche auf, in welcher ein Falzspalt 04 ausgebildet ist, wobei sich der Falzspalt 04 in Transportrichtung T eines dem Falztisch 03 zuzuführenden, längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 erstreckt. Das Druckerzeugnis 21 selbst ist aus Gründen der Übersichtlichkeit erst in der 3 dargestellt. Ein oberhalb des Falztisches 03 beweglich angeordnetes Falzmesser 06 drückt bei einem Berührungskontakt mit dem auf dem Falztisch 03 aufliegenden Druckerzeugnis 21 selbiges in den Falzspalt 04. Das Falzmesser 06 ist z. B. an mindestens einem um einen Drehpunkt 08, z. B. eine Achse 08 schwenkbaren Hebel 07 angeordnet, wobei der Hebel 07 und damit auch das an ihm angebrachte Falzmesser 06 in einem bestimmten Takt eine in der 1 durch einen Doppelpfeil angedeutete Schwenkbewegung ausführt, wobei die Taktfrequenz vorzugsweise von einer oder zumindest mithilfe einer Steuereinheit 26 eingestellt ist (2). Der Hebel 07 ist vorzugsweise in Transportrichtung T des dem Falztisch 03 zuzuführenden Druckerzeugnisses 21 doppelt ausgeführt (3).
  • 2 zeigt eine schematische Schnittansicht des in der 1 dargestellten Längsfalzapparats 01. Es ist erkennbar, dass ein vom Falzmesser 06 in den Falzspalt 04 gedrücktes Druckerzeugnis 21 unterhalb des Falztisches 03 von einem Paar Falzwalzen 09 ergriffen und gefalzt wird. Danach wird das gefalzte Druckerzeugnis 21, z. B. durch ein Bandsystem 13 geführt, vorzugsweise zunächst zu einem Schaufelrad 11 gefördert und von diesem auf einer Auslageeinrichtung 12 ausgelegt, oder es kann vorgesehen sein, dass das gefalzte Druckerzeugnis 21 – wie in der 2 strichliiert dargestellt – anderweitig aus dem Längsfalzapparat 01 ausgeschleust wird.
  • Das Falzmesser 06 ist vorzugsweise über ein Kurvengetriebe angetrieben. Hierzu ist das am Hebel 07 angeordnete Falzmesser 06 an der Achse 08 schwenkbar gelagert ist. Der Hebel 07 kann entweder ein Hebelarm eines als ein Doppelhebel ausgebildeten Hebels mit einem zweiten Hebelarm 14 oder aber als einarmiger Hebel ausgebildet sein, wobei dann mit der drehbar gelagerten Achse 08 ein zweiter Hebel 14 drehfest verbunden ist. Am drehpunktfernen Ende des zweiten Hebels 14 (zweiten Hebelarm 14) ist ein mit der Kurvenlinie einer Kurvenscheibe 16 zusammen wirkender Anschlag 17, z. B. als drehbar am Hebel 14 gelagerte Rolle 17, angeordnet. Die Kurvenscheibe 16 ist drehfest auf einer Welle 18 gelagert, welche direkt oder aber über ein Getriebe durch einen nur schematisch angedeuteten Antrieb 19, z. B. einen Motor 19, rotatorisch antreibbar ist. Der Antrieb 19 ist z. B. von einer Steuereinheit 26 gesteuert oder geregelt. Die Kurvenscheibe 16 kann eine in Bezug zu ihrer Drehachse unregelmäßig und unsymmetrisch ausgebildete Kurvenlinie aufweisen, welche dann bei Rotation über das Kurbelgetriebe (Hebel 07 und 14) eine entsprechende Bewegung des Falzmessers 06 bewirkt. In der Darstellung der 2 ist die Kurvenscheibe 16 als Kreisscheibe mit kreisförmiger Umfangslinie ausgebildet, welche jedoch auf der Welle 18 exzentrisch angeordnet ist. In einer Regelung des Berührungskontaktes des Farbmessers 06 mit einem längs zu falzenden Druckerzeugnis 21 (3) ist die Winkelstellung der Kurvenscheibe 16 das betreffende Stellglied. Die Kurvenscheibe 16 bestimmt auch einen vom Falzmesser 06 über dem Falztisch 03 ausgeführten Hub, welcher u. a. auch einer Dicke des längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 anzupassen ist.
  • 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Ausschnitt aus dem in der 1 dargestellten Längsfalzapparat 01, wobei das längs zu falzende Druckerzeugnis 21, z. B. ein Bogen oder ein von einem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrenntes Exemplar, welches in seiner Transportrichtung T eine Länge L21 aufweist, dem Falztisch 03 mittels eines nicht dargestellten Transportsystems zugeführt ist und jetzt entlang des Falztisches 03 in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 bewegt wird, wobei der Falztisch 03 in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 eine Länge L03 aufweist. Zu diesem Betriebszeitpunkt ist das Falzmesser 06, welches in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 eine Länge L06 aufweist, durch den Antrieb der Hebel 07 und die dessen damit verbundene Schwenkbewegung um den Drehpunkt 08 vom Falztisch 03 zunächst noch abgeschwenkt. Das längs zu falzende Druckerzeugnis 21 bewegt sich nun unter dem Falzmesser 06 gleitend in geradliniger Fortsetzung seiner Transportrichtung T auf einen diesen Transportweg begrenzenden Anschlag 22 zu, wobei der Anschlag 22 aus einer Mehrzahl von orthogonal zur Auflagefläche des Falztisches 03 stehenden starren Begrenzungsflächen bestehen kann. Diese Begrenzungsflächen sind z. B. nahe an einer die Länge L03 des Falztisches 03 begrenzenden Kante 32 von dessen Auflagefläche in einer Reihe beabstandet voneinander angeordnet. Der Anschlag 22 ist damit vorzugsweise hinsichtlich des Falztisches 03 ortsfest ausgebildet. Das Falzmesser 06 tritt durch ein Absenken in Richtung der Auflagefläche des Falztisches 03 mit dem entlang des Falztisches 03 auf den Anschlag 22 zubewegten Druckerzeugnis 21 in einen Berührungskontakt, noch bevor dieses Druckerzeugnis 21 den Anschlag 22 erreicht. Mit dem Beginn dieses Berührungskontaktes gleitet das bewegte Druckerzeugnis 21 in Fortsetzung seiner Transportrichtung T auf dem Falztisch 03 entlang des auf die Oberfläche dieses Druckerzeugnis 21 aufgesetzten Falzmessers 06. Das längs zu falzende Druckerzeugnis 21 kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein und damit unterschiedliche Dicken aufweisen.
  • Die Länge L03 des Falztisches 03, die Länge L06 des Falzmessers 06 und die Länge L21 des Druckerzeugnisses 21 sind allesamt gleichgerichtet, nämlich in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21, wobei die Länge L06 des Falzmessers 06 vorzugsweise mindestens der Länge L21 des Druckerzeugnisses 21 entspricht und wobei sowohl die Länge L21 des Druckerzeugnisses 21 als auch die Länge L06 des Falzmessers 06 jeweils geringer sind als die Länge L03 des Falztisches 03. Die Länge L06 des Falzmessers 06 bestimmt den maximalen Bremsweg, den das Falzmesser 06 durch seinen Berührungskontakt mit dem Druckerzeugnis 21 ausüben kann. Durch eine Festlegung des Zeitpunktes, zu dem durch diesen Berührungskontakt ein Reibschluss zwischen dem Falzmesser 06 und dem Druckerzeugnis 21 hergestellt wird, wird auch gleichzeitig eine Länge des vom Druckerzeugnis 21 entlang der Länge L06 des Falzmessers 06 ausgeführten und damit zur Abbremsung des bewegten Druckerzeugnisses 21 wirksamen Bremsweges eingestellt, wobei dieser Bremsweg einen Wert zwischen Null und dem der Länge L06 des Falzmessers 06 entsprechenden Maximalwert annehmen kann. Eine Beeinflussung der Bremswirkung erfolgt demnach nicht durch eine Veränderung einer vom Falzmesser 06 auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Anpresskraft, sondern entscheidend für die Länge des Bremsweges ist ein für die Gleitreibung maßgeblicher und z. B. von der Oberflächenbeschaffenheit des Druckerzeugnisses 21 abhängiger Reibungskoeffizient μ. Für die hiesige Betrachtung wird die vom Falzmesser 06 während des Bremsvorganges auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübte Anpresskraft als gleich bleibend angenommen.
  • 4 zeigt in einer Vergrößerung einen Ausschnitt aus dem in der 3 dargestellten Teil des Längsfalzapparats 01, wobei die den Transportweg des Druckerzeugnisses 21 begrenzenden Begrenzungsflächen des Anschlags 22 hervorgehoben sind. Diese Begrenzungsflächen des Anschlags 22 sind orthogonal zur Auflagefläche des Falztisches 03 zu beiden Seiten des Falzspaltes 04 vorgesehen. Der Anschlag 22 kann an einer orthogonal zur Erstreckung des Falzspaltes 04 ausgerichteten Traverse 23 angebracht sein. Dem Anschlag 22 in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 vorgeordnet ist eine Sensoranordnung 24 vorgesehen, vorzugsweise ist zu beiden Seiten des Falzspaltes 04 jeweils eine Sensoranordnung 24 vorgesehen, wobei dann beide Sensoranordnungen 24 z. B. baugleich ausgeführt und vor allem im selben Abstand vor einer der Begrenzungsflächen des Anschlags 22 angeordnet sind. Eine beidseitig des Falzspaltes 04 angeordnete Sensoranordnung 24 hat den Vorteil, dass mit ihr eine eventuelle Schieflage des Druckerzeugnisses 21 auf dem Falztisch 03 erkannt werden kann, sodass bei Bedarf Maßnahmen zur Lagekorrektur des Druckerzeugnisses 21 eingeleitet werden können. Die Sensoranordnung 24 erfasst ungeachtet weiterer von ihr ausgeübter Funktionen zumindest die Geschwindigkeit des in Transportrichtung T bewegten Druckerzeugnis 21 und verwendet für diese Erfassung vorzugsweise ein optisches Messverfahren. Die Sensoranordnung 24 leitet ihre jeweiligen Messsignale an die Steuereinheit 26, welche ihrerseits den Antrieb 19 der Kurvenscheibe 16 und damit letztlich auch den Zeitpunkt für den Beginn eines Reibschlusses des Falzmessers 06 mit dem Druckerzeugnis 21 gesteuert oder geregelt (2).
  • 5 zeigt in einem Längsschnitt eine der in der 4 dargestellten Sensoranordnungen 24. Die Sensoranordnung 24 weist vorzugsweise zwei in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 hintereinander angeordnete Sensorelemente 27; 28 auf, welche jeweils z. B. als ein auf die Auflagefläche des Falztisches 03 gerichteter Reflexlichttaster oder als eine Komponente einer vom Druckerzeugnis 21 zu durchlaufenden Lichtschranke ausgebildet sind, wobei die Sensorelemente 27; 28 als Lichtquelle z. B. jeweils mindestens eine Leuchtdiode oder Laserdiode verwenden. Beide hintereinander angeordnete Sensorelemente 27; 28 markieren in Verlängerung ihrer jeweiligen Messachse 29; 31 auf der Auflagefläche des Falztisches 03 eine in ihrer Länge fest definierte Messstrecke M, wobei die Länge der Messstrecke M z. B. zwischen 5 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und 15 mm beträgt und zumindest in der Zeit der Anwendung des Messverfahrens konstant bleibt. Die Messstrecke M endet mit Bezug auf ein auf den Anschlag 22 zubewegtes Druckerzeugnis 21 in einem festen Abstand A vor einer der Begrenzungsflächen dieses Anschlags 22. Ein Auftreffpunkt der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T zuerst durchlaufenen ersten Messachse 29 an der Auflagefläche des Falztisches 03 ist von einer der Begrenzungsflächen des Anschlags 22 z. B. im Bereich zwischen 10 mm und 20 mm beabstandet, vorzugsweise im Bereich zwischen 15 mm und 18 mm. Ein Auftreffpunkt der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T als zweites durchlaufenen zweiten Messachse 31 an der Auflagefläche des Falztisches 03 ist von einer der Begrenzungsflächen des Anschlags 22 z. B. im Bereich zwischen 1 mm und 10 mm beabstandet, vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 5 mm.
  • Unter Verwendung der zuvor beschriebenen Anordnung des Längsfalzapparates 01 wird nun folgendes Verfahren zu dessen Betrieb vorgeschlagen: Dem Falztisch 03 dieses Längsfalzapparates 01 wird z. B. mittels eines (nicht dargestellten) ihm vorgelagerten Transportbandes ein längs zu falzendes Druckerzeugnis 21 mit einer ersten variablen, i. d. R. hohen Geschwindigkeit zugeführt, wobei diese erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 dessen Eingangsgeschwindigkeit in den Längsfalzapparat 01 ist und jeweils in Transportrichtung T des Druckerzeugnisses 21 gesehen z. B. zu Beginn eines durch die Länge L03 des Falztisches 03 bestimmten Abschnitts oder spätestens zu Beginn eines durch die Länge L06 des Falzmessers 06 bestimmten Abschnitts vorliegt, wobei der Beginn dieser jeweiligen Abschnitte dadurch definiert ist, dass eine in Transportrichtung T gesehene Vorderkante 33 des Druckerzeugnisses 21 den betreffenden Abschnitt erreicht und dann in selbigen eintritt. Diese erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird durch einen Reibschluss mit dem Falzmesser 06 auf eine zweite Geschwindigkeit verringert, während sich das Druckerzeugnis 21 entlang des Falztisches 03 bewegt, wobei die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 ungeachtet ihres Wertes beim Erreichen des Falztisches 03 durch einen variabel einstellbaren Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses stets auf dieselbe vorbestimmte zweite Geschwindigkeit verringert wird. Diese Geschwindigkeitsverringerung des Druckerzeugnisses 21 wird vorgenommen, während sich das entlang des Falztisches 03 bewegende Druckerzeugnis 21 auf den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag 22 zubewegt. Dabei verringert der auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübte Reibschluss die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 auf dessen zweite Geschwindigkeit, bevor das Druckerzeugnis 21 an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag 22 anschlägt. Um ein längs zu falzendes Druckerzeugnis 21 im Längsfalzapparat 01 störungsfrei verarbeiten zu können, muss dieses Druckerzeugnis 21 hinsichtlich seiner auf den Anschlag 22 gerichteten Geschwindigkeitskomponente vollständig abgestoppt werden, bevor es vom Falzmesser 06 durch den Falzspalt 04 gedrückt werden kann. Das längs zu falzende Druckerzeugnis 21 soll also durch seinen Stoß am Anschlag 22 kontrolliert bis zu seinem Stillstand abgebremst werden. Erst danach beginnt der eigentliche Vorgang der Längsfalzung. Eine vollständige Abbremsung des längs zu falzenden Druckerzeugnisses 21 durch seinen Stoß am Anschlag 22 ist dann sichergestellt, wenn das längs zu falzende Druckerzeugnis 21 in dem definierten Abstand A zum Anschlag 22 die Produkt- und/oder produktionsspezifische zweite Geschwindigkeit aufweist, welche zweite Geschwindigkeit das in Bewegung befindliche Druckerzeugnis 21 im Rahmen einer eventuell zulässigen Toleranz nicht überschreiten und auch nicht unterschreiten soll. Die zweite Geschwindigkeit muss damit nicht notwendigerweise durch einen einzelnen Wert definiert sein, sondern kann auch eine gewisse, wenn auch vorzugsweise schmale Bandbreite von z. B. maximal ±10% des Nominalwertes dieser zweiten Geschwindigkeit aufweisen.
  • Während des Betriebs des Längsfalzapparates 01 kann die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21i. d. R. in einer weiten Spanne unterschiedliche Werte annehmen. Die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 ist z. B. von einer Produktionsgeschwindigkeit einer den Druckprozess zur Herstellung des Druckerzeugnisses 21 ausführenden Druckmaschine abhängig. Überdies ist die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 auch z. B. von einer Produktionsart des das Druckerzeugnis 21 verarbeitenden Falzapparates abhängig, wobei sich die Produktionsart des Falzapparates z. B. darauf bezieht, ob dem Längsfalzapparat 01 ein gesammeltes oder ein ungesammeltes Druckerzeugnis 21 zugeführt wird. Ungeachtet dieser Abhängigkeiten weist die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 stets einen höheren Wert auf als dessen zweite Geschwindigkeit. Da das Druckerzeugnis 21 mit seiner Vorderkante 33 die Begrenzungsflächen des Anschlags 22 erreichen soll (3), weist die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 einen von Null verschiedenen Wert auf.
  • Die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21, deren Produkt- und/oder produktionsbezogener Sollwert in der Steuereinheit 26 gespeichert ist, wird innerhalb gewisser Toleranzen konstant gehalten, damit das Druckerzeugnis 21 mit seiner Vorderkante 33 an den Begrenzungsflächen des Anschlags 22 in einer Weise anschlägt, die das Druckerzeugnis 21 nicht beschädigt. Der vom Anschlag 22 auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübte Impulsübertrag soll dadurch begrenzt und innerhalb solcher Grenzen gehalten werden, die vom Material des Druckerzeugnisses 21 verkraftbar sind, d. h. die vom Druckerzeugnis 21 durch den Stoßvorgang zu absorbierende kinetische Energie darf keine Kräfte verursachen, die im Druckerzeugnis 21 unzulässige Dehnungen hervorrufen, wobei solche Kräfte unzulässig sind, die das Druckerzeugnis 21 plastisch verformen und/oder zerreißen und damit zu einer Überschreitung der materialspezifischen Bruchdehnung führen.
  • Der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses wird von oder zumindest mithilfe der Steuereinheit 26 eingestellt. Der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses kann auch von oder zumindest mithilfe der Steuereinheit 26 im Betrieb des Längsfalzapparates 01 nachgeführt werden, wodurch eine Regelung für den Kontaktzeitpunkt z. B. des Falzmessers 06 mit dem Druckerzeugnis 21 realisiert wird. Der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 ist z. B. von einer Grammatur dieses Druckerzeugnisses 21 und/oder von der Dicke dieses Druckerzeugnisses 21 und/oder von einem eine Oberflächenbeschaffenheit dieses Druckerzeugnisses 21 kennzeichnenden Reibungskoeffizienten μ abhängig. Daher sind in der Steuereinheit 26 vorzugsweise mehrere wählbare Sollwerte für die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 gespeichert. Durch eine entsprechende Wahl eines in der aktuellen Produktion geltenden Sollwertes der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird letztlich auch der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses eingestellt und/oder nachgeführt.
  • Ein Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise messtechnisch ermittelt, wobei gemessen wird, während sich das Druckerzeugnis 21 entlang des Falztisches bewegt. Diese Messung wird ausgeführt, bevor das Druckerzeugnis 21 an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag 22 anschlägt. Die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise berührungslos, z. B. durch Anwendung eines optischen Messverfahrens gemessen. Der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird somit in einer laufenden Produktion aktuell ermittelt, wobei dieser Istwert dann Produkt- und/oder produktionsbezogen mit dem für ein bestimmtes Druckerzeugnis 21 in der Steuereinheit 26 gespeicherten Sollwert der zweiten Geschwindigkeit verglichen wird. Im Fall einer von der Steuereinheit 26 ermittelten unzulässigen Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert jeweils für die zweite Geschwindigkeit stellt die Steuereinheit 26 den Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses neu ein, wodurch eine Verlängerung oder eine Verkürzung des Bremsweges bewirkt wird.
  • Wenn der Berührungszeitpunkt des Falzmessers 06 mit dem Druckerzeugnis 21 mittels einer das Falzmesser 06 steuernden Kurvenscheibe 16 eingestellt wird, stellt die Steuereinheit 26 den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses durch die Winkelstellung der das Falzmesser 06 steuernden Kurvenscheibe 16 ein. Die Steuereinheit 26 kann in diesem Fall den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses dadurch nachstellen, dass die Winkelstellung der das Falzmesser 06 steuernden Kurvenscheibe 16 bedarfsweise voreilend oder nacheilend eingestellt wird, je nachdem, ob der zwischen dem Falzmesser 06 und dem Druckerzeugnis 21 bestehende Bremsweg zu verkürzen oder zu verlängern ist.
  • Die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 wird vorzugsweise entlang einer im Längsfalzapparat 01 in der Auflagefläche des Falztisches 03 festgelegten Messstrecke M gemessen. Diese Messstrecke M ist dem den Transportweg des Druckerzeugnisses 21 begrenzenden Anschlag 22 vorgeordnet. Die hinsichtlich des Transportweges vordere Kante 33 des Druckerzeugnisses 21 löst bei ihrem Eintritt in die festgelegte Messstrecke M, z. B. beim Durchlaufen der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T zuerst erreichten ersten Messachse 29 des ersten Sensorelementes 27 der Sensoranordnung 24, einen ersten Schaltimpuls und bei ihrem Austritt aus der festgelegten Messstrecke M, z. B. beim Durchlaufen der vom Druckerzeugnis 21 in dessen Transportrichtung T als zweites erreichten zweiten Messachse 31 des zweiten Sensorelementes 28 der Sensoranordnung 24, einen zweiten Schaltimpuls aus, wobei beide Schaltimpulse an die Steuereinheit 26 zur dortigen Auswertung geleitet werden (2). Die Steuereinheit 26 berechnet dann aus einer zeitlichen Differenz zwischen dem ersten Schaltimpuls und dem zweiten Schaltimpuls unter Berücksichtigung der Länge der Messstrecke M die zweite Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21. Alternativ können auch andere Verfahren zur Ermittlung der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 vorgesehen sein.
  • Vorteilhafterweise kann auch vorgesehen sein, dass bei mehreren aufeinander folgend dem Falztisch 03 zugeführten Exemplaren des Druckerzeugnisses 21 jeweils deren Istwert für die zweite Geschwindigkeit entlang der festgelegten Messstrecke M gemessen wird. In diesem Fall ermittelt die Steuereinheit 26 aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren des Druckerzeugnisses 21 jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit einen Mittelwert. Die Steuereinheit 26 führt dann den Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis 21 ausgeübten Reibschlusses nach, wenn eine Differenz zwischen dem vorbestimmten Sollwert der zweiten Geschwindigkeit und dem aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren des Druckerzeugnisses 21 jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit ermittelten Mittelwert eine zulässige Toleranz überschreitet.
  • In der beschriebenen Ausführung wird als Bremsvorrichtung das Falzmesser 06 eingesetzt. In alternativen Ausführungen können auch andersartige Bremsvorrichtungen zum Einsatz gebracht werden, z. B. eine Bürstenanordnung oder eine Anordnung mit Bremsbacken. Ungeachtet der tatsächlichen Ausgestaltung der Bremsvorrichtung wird ein Zeitpunkt für einen Beginn des die erste Geschwindigkeit mindernden Reibschlusses derart eingestellt, dass ein Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses 21 einem vorbestimmten Sollwert für diese zweite Geschwindigkeit entspricht.
  • 01
    Längsfalzapparat
    02
    Gestell
    03
    Falztisch
    04
    Falzspalt
    05
    06
    Falzmesser
    07
    Hebel
    08
    Drehpunkt, Achse
    09
    Falzwalze
    10
    11
    Schaufelrad
    12
    Auslageeinrichtung
    13
    Bandsystem
    14
    zweiter Hebel, Hebelarm
    15
    16
    Kurvenscheibe
    17
    Anschlag, Rolle
    18
    Welle
    19
    Antrieb, Motor
    20
    21
    Druckerzeugnis
    22
    Anschlag
    23
    Traverse
    24
    Sensoranordnung
    25
    26
    Steuereinheit
    27
    Sensorelement
    28
    Sensorelement
    29
    Messachse
    30
    31
    Messachse
    32
    Kante
    33
    Kante, Vorderkante
    A
    Abstand
    M
    Messstrecke
    T
    Transportrichtung
    L03
    Länge
    L06
    Länge
    L21
    Länge

Claims (24)

  1. Verfahren zum Betrieb eines Längsfalzapparates (01), wobei einem Falztisch (03) des Längsfalzapparates (01) ein längs zu falzendes Druckerzeugnis (21) mit einer ersten Geschwindigkeit zugeführt wird, wobei diese erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) durch einen auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschluss auf eine zweite Geschwindigkeit verringert wird, während sich das Druckerzeugnis (21) entlang eines Bremsweges auf dem Falztisch (03) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Druckerzeugnis (21) nach einem Durchlaufen des Bremsweges aufgewiesene zweite Geschwindigkeit ermittelt wird, wobei ein Zeitpunkt für einen Beginn des das Druckerzeugnis (21) abbremsenden Reibschlusses in Abhängigkeit von einer Abweichung eingestellt wird, welche ein ermittelter Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) von einem vorbestimmten Sollwert für diese zweite Geschwindigkeit aufweist, wobei die Einstellung des Zeitpunktes für den Beginn des Reibschlusses dahingehend erfolgt, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit ihrem Sollwert entspricht, wobei der auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Reibschluss mit einem Falzmesser (06) des Längsfalzapparates (01) hergestellt wird, wobei der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses von einer Steuereinheit (26) eingestellt wird, wobei die Steuereinheit (26) mit ihrer Einstellung des Zeitpunktes für den Beginn des vom Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses eine Länge des vom Druckerzeugnis (21) entlang einer Länge (L06) des Falzmessers (06) ausgeführten Bremsweges festlegt, wobei die Länge dieses Bremsweges einen Wert zwischen Null und dem der Länge (L06) des Falzmessers (06) entsprechenden Maximalwert annimmt, wobei eine während des Bremsvorganges vom Falzmesser (06) auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Anpresskraft gleich bleibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das entlang des Falztisches (03) bewegende Druckerzeugnis (21) auf einen seinen Transportweg begrenzenden Anschlag (22) zubewegt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübte Reibschluss die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) auf die zweite Geschwindigkeit verringert, bevor das Druckerzeugnis (21) an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag (22) anschlägt.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) während des Betriebs des Längsfalzapparates (01) unterschiedliche Werte annimmt.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) von einer Produktionsgeschwindigkeit einer den Druckprozess zur Herstellung des Druckerzeugnisses (21) ausführenden Druckmaschine abhängig ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) von einer Produktionsart eines das Druckerzeugnis (21) verarbeitenden Falzapparates abhängig ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) stets einen höheren Wert aufweist als dessen zweite Geschwindigkeit.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) einen von Null verschiedenen Wert aufweist.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) für ein bestimmtes Druckerzeugnis (21) innerhalb gewisser Toleranzen konstant gehalten wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt für den Beginn des auf das Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses von der Steuereinheit (26) im Betrieb des Längsfalzapparates (01) nachgeführt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) in Abhängigkeit von einer Grammatur des Druckerzeugnisses (21) und/oder von einer Dicke dieses Druckerzeugnisses (21) und/oder von einem eine Oberflächenbeschaffenheit des Druckerzeugnisses (21) kennzeichnenden Reibungskoeffizienten ausgewählt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) gemessen wird, während sich das Druckerzeugnis (21) entlang des Falztisches (03) bewegt.
  13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) gemessen wird, bevor das Druckerzeugnis (21) an den seinen Transportweg begrenzenden Anschlag (22) anschlägt.
  14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) durch Anwendung eines berührungslos messenden Messverfahrens gemessen wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) durch Anwendung eines optischen Messverfahrens gemessen wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) entlang einer festgelegten Messstrecke (M) gemessen wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 2 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass diese Messstrecke (M) dem den Transportweg des Druckerzeugnisses (21) begrenzenden Anschlag (22) vorgeordnet ist.
  18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine hinsichtlich des Transportweges vordere Kante (33) des Druckerzeugnisses (21) bei ihrem Eintritt in die festgelegte Messstrecke (M) einen ersten Schaltimpuls und bei ihrem Austritt aus der festgelegten Messstrecke (M) einen zweiten Schaltimpuls auslöst, wobei beide Schaltimpulse an die Steuereinheit (26) zur dortigen Auswertung geleitet werden.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) aus einer zeitlichen Differenz zwischen dem ersten Schaltimpuls und dem zweiten Schaltimpuls unter Berücksichtigung der Länge der Messstrecke (M) den Istwert der zweiten Geschwindigkeit des Druckerzeugnisses (21) berechnet.
  20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren aufeinander folgend dem Falztisch (03) zugeführten Exemplaren des Druckerzeugnisses (21) jeweils deren Istwert der zweiten Geschwindigkeit entlang der festgelegten Messstrecke (M) gemessen wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren des Druckerzeugnisses (21) jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit einen Mittelwert ermittelt.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses dann nachführt, wenn eine Differenz zwischen dem vorbestimmten Sollwert der zweiten Geschwindigkeit und dem aus den Istwerten der bei mehreren Exemplaren des Druckerzeugnisses (21) jeweils gemessenen zweiten Geschwindigkeit ermittelten Mittelwert eine zulässige Toleranz überschreitet.
  23. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses mittels einer Winkelstellung einer das Falzmesser (06) steuernden Kurvenscheibe (16) einstellt.
  24. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (26) den Zeitpunkt für den Beginn des vom Druckerzeugnis (21) ausgeübten Reibschlusses dadurch nachstellt, dass die Winkelstellung der das Falzmesser (06) steuernden Kurvenscheibe (16) voreilend oder nacheilend eingestellt wird.
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