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stachelig

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GrammatikAdjektiv
Nebenform stachlig
Aussprache 
Worttrennung sta-che-lig ● stach-lig
eWDG

Bedeutung

mit Stacheln versehen, voller Stacheln
Beispiele:
die stachligen/stacheligen Ranken des Brombeerbusches
der Kaktus, die Schale von Kastanien, die Haut des Igels ist stachlig/stachelig
bildlich kratzend, rau
Beispiele:
ein stachliger/stacheliger Bart
Ich war müde vom schlechten stacheligen Heulager [ FedererRegina Lob251]
übertragen quälend, beunruhigend
Beispiel:
Nach diesem Gespräch saßen stachlige Gedanken hinter Prützes Stirn, und diese Gedanken ließen ihn nun nicht mehr los [ SeegerHabicht124]
verletzend, unangenehm
Beispiel:
stachlige/stachelige Reden, Worte
mit Vorsicht zu behandeln, schwierig
Beispiele:
ein stachliger/stacheliger Charakter
»Sie sind heute noch stacheliger als sonst, Don Francisco«, sagte sie freundlich [ Feuchtw.Goya72]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Stachel · stachlig · stacheln · Stachelbeere · Stacheldraht · Stachelschwein
Stachel m. ‘spitzer Auswuchs (bei Pflanzen), stechende Spitze (bei Insekten)’. Das nur im Dt. bezeugte Substantiv ahd. stahhil (9. Jh.), mhd. stachel ist mit dem Suffix für Gerätebezeichnungen germ. -ila- zu der unter stechen (s. d.) angeführten Wurzelerweiterung ie. *(s)teg- gebildet; daneben auch (mit intensivierender Konsonantendoppelung) ahd. stackila (10. Jh.), stackulla (8. Jh.). Stachel ist seit dem 16. Jh. (anfangs besonders in md. Quellen) oft auch für mit Spitzen versehene Geräte verbreitet, z. B. ‘Viehstock mit Eisenspitze’ (zum Antreiben), ‘Stoßstange der Schiffer’ (16. Jh.). – stachlig Adj. ‘mit Stacheln versehen, wie mit Stacheln stechend’ (17. Jh., geläufig seit dem 18. Jh.), stachlich, stachlicht (16. Jh.). stacheln Vb. ‘mit Stacheln stechen, antreiben, reizen (mit dem Viehstock)’, übertragen ‘kränken, höhnen’ (16. Jh.). Stachelbeere f. mit spitzen Dornen versehener, wegen seiner Beeren kultivierter Strauch, seine mit kleinen Borsten besetzte Frucht (17. Jh., geläufig seit dem 18. Jh.). Stacheldraht m. ‘mit Stacheln versehener Eisendraht’ (Anfang 20. Jh.). Stachelschwein n. lange Stacheln tragendes Nagetier, das wegen seiner Grunzlaute an ein Schwein erinnert (16. Jh.), wohl nach mlat. porcus spinosus; zuvor spätmhd. dornswīn.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

dornig · stachelig · stachlig
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›stachelig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›stachelig‹ und ›stachlig‹.

Verwendungsbeispiele für ›stachelig‹, ›stachlig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Manche Frau hält das für zu stachelig, für wenig liebenswürdig. [Dänhardt, Reimar: Fein oder nicht fein, Berlin: Deutscher Militärverl. 1972 [1968], S. 182]
Zwischen den stacheligen Rädern, die sie zerfleischen sollen, steht sie unversehrt. [Ebner-Eschenbach, Marie von: Agave. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1903], S. 5781]
In dieser stacheligen Welt hat ein General eigentlich nichts mehr zu melden. [Die Zeit, 26.05.2004, Nr. 22]
Viele Restaurants strengen sich an, die stacheligen Ungeheuer auf besonders originelle Art, etwa in gratinierter Form, zuzubereiten. [Süddeutsche Zeitung, 16.01.1996]
Und aus der stacheligen Schale lässt sich ein flotter Hut zurechtschneiden. [Der Tagesspiegel, 25.10.2001]
Zitationshilfe
„stachelig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/stachelig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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