Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

produktiv

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung pro-duk-tiv
Wortbildung  mit ›produktiv‹ als Erstglied: Produktivgenossenschaft · Produktivkapital · Produktivkraft · Produktivkredit · Produktivvermögen
 ·  mit ›produktiv‹ als Letztglied: hochproduktiv · unproduktiv  ·  mit ›produktiv‹ als Grundform: Produktivität
Herkunft aus gleichbedeutend productiffrz
eWDG

Bedeutung

konkrete Ergebnisse, Produkte hervorbringend
Beispiele:
produktiv tätig sein
sich produktiv beschäftigen
ein produktiv arbeitender Mensch
politische Ökonomie produktive (= Gebrauchsgüter produzierende) Arbeit
schöpferisch
Beispiele:
ein produktiver Mensch
produktive (= fruchtbare) Kritik üben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
produzieren · Produzent · Produkt · Produktion · produktiv · Produktivität · Reproduktion · Repro · reproduzieren
produzieren Vb. ‘(Gebrauchsgüter) herstellen, erzeugen’ (19. Jh.), ‘hervorbringen, erzeugen’ (Anfang 18. Jh.), ‘vorführen, vorstellen’ (Anfang 17. Jh.), ‘heraus- oder hervorführen, aufschieben, verlängern’ (2. Hälfte 16. Jh.), auch reflexiv ‘sich (wirkungsvoll) in den Vordergrund stellen, sich auffallend benehmen’ (18. Jh.), entlehnt aus lat. prōdūcere (prōductum) ‘vorwärtsführen, (weiter) vorführen, ausdehnen, verlängern’, kirchenlat. (in der biblischen Schöpfungsgeschichte) ‘hervorbringen, erzeugen’; vgl. lat. dūcere ‘ziehen, führen’. – Produzent m. ‘Hersteller, Erzeuger’ (von Gebrauchsgütern, 19. Jh., von Feldfrüchten, 16. Jh.), aus lat. prōdūcēns (Genitiv prōdūcentis), dem Part. Präs von lat. prōdūcere (s. oben). Produkt n. ‘industrielles Erzeugnis’ (19. Jh.), ‘Ertrag, Ergebnis menschlicher Arbeit, menschlichen Handelns und Denkens, Naturerzeugnis’ (18. Jh.), älter in der Mathematik ‘Ergebnis der Multiplikation’ (Ende 15. Jh.), ‘Ergebnis der Division’ (16. Jh.), lat. prōductum ‘das Hervorgebrachte’, substantiviertes Neutrum des Part. Perf. von lat. prōdūcere (s. oben). Produktion f. ‘Erzeugung, Herstellung (materieller Güter), das Erzeugte, Hergestellte, Gesamtheit der Erzeugnisse’ (19. Jh.), ‘Hervorbringung, Darstellung, Aufführung’ (18. Jh.), nach gleichbed. frz. production; zuvor ‘Herausführung, Aufschiebung, Verzug, Verlängerung’ (2. Hälfte 16. Jh.), nach lat. prōductio (Genitiv prōductiōnis) ‘das Hervorführen, Ausdehnung, Verlängerung’. produktiv Adj. ‘hervorbringend, (Werte) schaffend, schöpferisch, ergiebig’ (18. Jh.), aus gleichbed. frz. productif; vgl. spätlat. prōductīvus ‘zur Verlängerung geeignet’. Produktivität f. ‘Ergiebigkeit, Fruchtbarkeit, Leistungsfähigkeit (besonders der menschlichen Arbeit), Schaffung materieller und geistiger Werte, schöpferische Betätigung, Schöpferkraft’ (Anfang 19. Jh.). Reproduktion f. ‘Wiedererzeugung, Fortpflanzung, Wiederaufbau, geistiges Nachempfinden’ (2. Hälfte 18. Jh.), in der bildenden Kunst ‘Nachbildung, Wiedergabe, Vervielfältigung’ (2. Hälfte 19. Jh.), ‘Prozeß der stetigen Erneuerung und kontinuierlichen Wiederholung der gesellschaftlichen Produktion’ (um 1800); daraus gekürzt Repro f. (auch n.) Kopiervorlage für die Druckform (20. Jh.). reproduzieren Vb. ‘eine Anklage erneuern, Gegenbeweise vorlegen’ (1. Hälfte 18. Jh.), ‘wiedererzeugen, sich fortpflanzen, wieder gegenwärtig machen’ (2. Hälfte 18. Jh.), ‘nachbilden, nach dem Gedächtnis wiedergeben, Bildvorlagen wiedergeben und vervielfältigen’ (Mitte 19. Jh.), ‘im wiederholten Produktionsprozeß den Wert von etw. wiederherstellen’ (Anfang 19. Jh.); zur Herkunft s. Produktion, produzieren und re-; Einfluß von früher bezeugtem frz. reproduction bzw. frz. reproduire ist möglich.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

erfolgreich · fruchtbringend · gelungen · gewinnbringend · mit einem (guten) Ergebnis · produktiv · von Erfolg gekrönt
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›produktiv‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›produktiv‹.

Verwendungsbeispiele für ›produktiv‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nur in den historischen Religionen pulsiert die produktive Kraft der Religion. [Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 14297]
In der Verfolgung seiner Ziele war er weniger konsequent als dieser, dafür aber produktiver. [Klein, John W.: Leoncavallo. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1960], S. 41811]
Aber ohne diesen »Fehler« wäre er wohl nicht so produktiv gewesen. [Die Zeit, 14.08.1997, Nr. 34]
Wir müssen den Armen helfen, ihre eigenen produktiven Fähigkeiten zu entfalten. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1997]]
Damals hatten jedoch bloße Veränderungen des produktiven Apparates nicht ausgereicht. [Zimmermann, Hartmut (Hg.): DDR-Handbuch – P. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1985], S. 8665]
Zitationshilfe
„produktiv“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/produktiv>.

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