Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

fruchtbar

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung frucht-bar
Wortzerlegung fruchten -bar
Wortbildung  mit ›fruchtbar‹ als Erstglied: Fruchtbarkeit  ·  mit ›fruchtbar‹ als Letztglied: unfruchtbar

Bedeutungsübersicht

  1. reiche Früchte tragend
    1. [Biologie] reiche Nachkommenschaft erzeugend
    2. [bildlich] ...
    3. [übertragen] ertragreich, ersprießlich
eWDG

Bedeutung

reiche Früchte tragend
Beispiele:
ein fruchtbarer Boden, Acker, ein fruchtbares Feld
das fette Marschland ist sehr fruchtbar
fette, fruchtbare Erde
Biologie reiche Nachkommenschaft erzeugend
Beispiel:
fruchtbare Mäuseweibchen, Kaninchenweibchen
bildlich
Beispiele:
ein fruchtbarer (= produktiver) Autor
unsere Anregungen sind auf fruchtbaren Boden gefallen (= sind günstig aufgenommen worden)
übertragen ertragreich, ersprießlich
Beispiele:
ein fruchtbares Arbeitsfeld, Wirkungsfeld
ein fruchtbares Gespräch, ein fruchtbarer Erfahrungsaustausch
eine fruchtbare Idee, Aussprache, Diskussion
Stunden fruchtbaren Schaffens
eine fruchtbare Lehrtätigkeit entfalten
eine fruchtbare Phantasie haben
fruchtbare Arbeit leisten
ein Werk durch fruchtbare Kritik fördern
dieser Gedanke ist sehr fruchtbar
sie machten ihre Erfahrungen für die Allgemeinheit fruchtbar
ihre Beziehungen zu den Menschen und zum Leben waren fruchtbarer … geworden [ Kellerm.Tunnel117]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Frucht · fruchten · befruchten · Befruchtung · fruchtbar · fruchtig
Frucht f. ‘der Fortpflanzung der eigenen Art dienendes Produkt einer Pflanze’, auch ‘ungeborenes Lebewesen’, übertragen ‘Ertrag’, ahd. fruht (9. Jh.), mhd. vruht, asächs. fruht, mnd. mnl. nl. vrucht beruhen auf einer frühen Entlehnung von gleichbed. lat. frūctus, abgeleitet vom Verb lat. fruī (frūctus sum) ‘genießen, Nutzen ziehen’ (verwandt mit brauchen, s. d.). Das Deminutiv Früchtchen hat die spezielle Bedeutung ‘mißratenes Kind, Taugenichts’ (18. Jh.), älter Früchtlein (16. Jh.); vgl. bereits mhd. vruht für das ungeborene wie das geborene Kind. – fruchten Vb. ‘nützen, zu einem Ertrag, einem Ergebnis führen’, mhd. vrühten, vruhten. befruchten Vb. ‘besamen, die (biologische) Voraussetzung zur Fruchtbildung schaffen’, auch ‘mit Früchten versehen’ (16. Jh.), neben befrüchten, älter befruchtigen, befrüchtigen, mhd. bevrühtigen. Befruchtung f. (18. Jh.), älter Befrüchtigung f. (16. Jh.). fruchtbar Adj. ‘fortpflanzungsfähig, ertragreich’, mhd. vruhtbære; vgl. mhd. vruhtbærec, -ic ‘reichlich’ (13. Jh.); s. -bar. fruchtig Adj. ‘würzig, nach Frucht schmeckend’, als Geschmacksprädikat des Weins wohl junge Ableitung vom Substantiv und nicht unmittelbare Fortsetzung von mhd. vrühtec, vrühtic ‘fruchtbringend, nutzbringend, ergiebig’, das noch im 17. Jh. als früchtig bezeugt ist und in Mundarten fortbesteht.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Biologie, Medizin
fortpflanzungsfähig · fruchtbar · geschlechtsreif · vermehrungsfähig  ●  fertil fachspr., lat. · pubeszent fachspr., lat.
Assoziationen

ertragreich · fruchtbar · urbar  ●  gut ugs.
Assoziationen
Antonyme

dienlich · fruchtbar · förderlich · gewinnbringend · gut · gute Dienste leisten · günstig · hilfreich · lohnend · nutzbringend · nutzwertig · nützlich · opportun · positiv · von Nutzen · von Vorteil · vorteilhaft · wertvoll · zuträglich  ●  erbaulich geh. · ersprießlich geh. · gedeihlich geh. · sachdienlich fachspr., Amtsdeutsch, Jargon
Assoziationen

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›fruchtbar‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fruchtbar‹.

Verwendungsbeispiele für ›fruchtbar‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Trotz der Verfolgung ist eine große Zahl der Schriften dieses fruchtbaren Autors erhalten geblieben. [Franke, Herbert: Sinologie, Bern: A. Francke 1953, S. 167]
Die verschiedenen Typen, die wir in historischer Zeit kennen, vermischen sich fruchtbar miteinander, sie bastardieren seit Jahrtausenden. [Portmann, Adolf: Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere, Basel: Schwabe 1959 [1948], S. 43]
Sie macht nämlich sofort ein unabsehbares Feld für fruchtbare experimentelle Arbeit frei. [Ostwald, Wilhelm: Lebenslinien. Eine Selbstbiographie, 3 Teile. In: Simons, Oliver (Hg.), Deutsche Autobiographien 1690 – 1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1927], S. 39464]
Es gibt immer mehr fruchtbare Kooperationen, und diese Entwicklung muß entschieden vorangetrieben werden. [o. A.: Israels Top-Wissenschaftsmanagerin im Gespräch mit bild der wissenschaft. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Es spiegelt sich unter anderem auch in der fruchtbaren entwicklungspolitischen Zusammenarbeit unserer Länder wider. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1996]]
Zitationshilfe
„fruchtbar“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/fruchtbar>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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