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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Zusage, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sagen Vb. ‘äußern, aussprechen, reden, behaupten, erklären’, (reflexiv) ‘sich überlegen’, ahd. sagēn (8. Jh.), mhd. sagen, mnl. sāghen (germ. *sagēn) stehen neben der (mit Umlaut bewirkendem j-Suffix gebildeten) Gruppe asächs. seggian, mnd. seggen, mnl. segghen, nl. zeggen, afries. sedza, aengl. secgan, engl. to say, anord. segja, schwed. säga (germ. *sagjan). Außergerm. lassen sich vergleichen air. insce ‘Rede’, aithesc ‘Antwort’, lat. īnseque ‘sag an, erzähle’, inquit ‘er sagte’, griech. en(n)épein (ἐν(ν)έπειν) ‘ansagen, verkünden, erzählen’, dazu (Aorist) enispé͞in (ἐνισπεῖν), lit. sakýti (mundartlich noch sèkti) ‘sagen, erzählen’, sèkti ‘(nach)folgen, (nach)spüren’, lett. sekt ‘suchen, ausfindig machen’, aruss. sočiti ‘suchen, ausforschen’, russ. (älter) sočít’ (сочить) ‘suchen, aufspüren’. Für die daraus zu erschließende Wurzel ie. *seku̯- kann man eine Bedeutung ‘wittern, spüren’ (vom Hund bei der Jagd) voraussetzen, die sich einerseits zu ‘zeigen, ankündigen’ und ‘sagen’, andrerseits zu ‘folgen’, auch ‘mit den Augen folgen’ weiterentwickelt hat, so daß auch die unter sehen (s. d.) genannten Formen als Verwandte heranzuziehen sind. – absagen Vb. ‘Zugesagtes, Angekündigtes rückgängig machen, etw. aufgeben, darauf verzichten’, mhd. abesagen ‘mit Worten zurückweisen, aufkündigen, rückgängig machen’; Absage f. ‘Ablehnung, Zurücknahme, Verzicht’, mhd. abesage, frühnhd. auch ‘Aufkündigung der Freundschaft, Fehdebrief’; vgl. ahd. abasaga ‘verneinende Aussage’ (um 1000). ansagen Vb. ‘ankündigen, mitteilen’, ahd. anasagēn ‘einwenden, anklagen’ (10. Jh.), mhd. anesagen ‘eingestehen, mitteilen, zusagen, versprechen, anklagen’; Ansage f. ‘Verkündigung, Mitteilung’, ahd. anasaga ‘Aussage’ (10. Jh.), mhd. anesage ‘Aussage, Behauptung, Mitteilung’; Ansager m. ‘wer etw. mitteilt’, heute besonders ‘Sprecher’ (in Rundfunk und Fernsehen), ahd. anasagāri ‘Ankläger’ (10. Jh.), mhd. anesager. aussagen Vb. ‘mitteilen, erklären, ausdrücken’, besonders vor Gericht aussagen, spätmhd. ūʒsagen; Aussage f. ‘Erklärung, Mitteilung, Ausdruck’ (15. Jh.). besagen Vb. ‘bedeuten, ausdrücken’, ahd. bisagēn ‘zusprechen, zuerkennen, auslegen, erklären’ (9. Jh.), mhd. besagen ‘sagen, bezeugen, zusprechen, aussagen, anklagen’. entsagen Vb. ‘verzichten’, ahd. intsagēn ‘freisprechen, sich lossagen’ (8. Jh.), mhd. entsagen ‘Fehde ansagen, entschuldigen, verteidigen, lossagen, vorenthalten, leugnen, verheimlichen’; Entsagung f. ‘Verzicht’ (17. Jh.); entsagungsvoll Adj. ‘schmerzlich verzichtend’ (19. Jh.). untersagen Vb. ‘rügen, verbieten’, ahd. untarsagēn ‘mit Worten darlegen, besprechen, mitteilen’ (9. Jh.), mhd. undersagen, auch (unter dem Einfluß von lat. interdīcere) ‘verbieten’. versagen Vb. ‘abschlagen, verweigern, gestellte Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllen, scheitern’, ahd. firsagēn ‘verweigern, verschmähen, leugnen, nicht zuerkennen, sich lossagen’ (9. Jh.), mhd. versagen ‘absagen, an-, aussagen (bis zum Ende), ableugnen, verweigern, abschlagen, sich lossagen’; Versager m. ‘wer Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllt’, älter ‘Verleumder’ (16. Jh.). zusagen Vb. ‘zustimmen, versprechen, gefallen’, mhd. zuosagen; Zusage f. ‘Zustimmung, Versprechen’ (15. Jh.). unsagbar Adj. ‘unaussprechlich, unbeschreiblich’, mhd. unsagebære; auch verstärkend ‘in höchstem Maße’, vgl. unsagbar schlecht. unsäglich Adj. ‘unaussprechlich’, mhd. unsagelich, unsegelich.
Zitationshilfe
„Zusage“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Zusage>.

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