Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Hirse, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Hirse f. Name einer alten, heute in Europa aber nur noch wenig angebauten, sehr widerstandsfähigen Getreidepflanze, ahd. hirsi m. (10. Jh.), hirsa f. (11. Jh.), mhd. hirs(e) m., asächs. hirsi m., mnd. herse f., nl. (mit wohl von gerst ‘Gerste’ beeinflußtem Anlaut und unorganischem -t) gierst f., (mundartlich) gierze, heerze, herse (anord. hirsi ist Entlehnung aus dem Mnd.). Außergerm. sind vergleichbar griech. korennýnai (κορεννύναι) ‘sättigen’, kóros (κόρος) ‘Sättigung, das Sattsein, Überdruß, Übermut’, lit. šérti ‘füttern’, pãšaras ‘(Vieh)futter’, šer̃men(y)s ‘Begräbnis(mahl)’, mit Gutturalwechsel aslaw. krъma ‘Nahrung, Speise’, russ. korm (корм) ‘Futter, Nahrung’, lat. (dehnstufig) prōcērus ‘von hohem, schlankem Wuchs’, crēscere ‘wachsen, entstehen, zunehmen’, crēber ‘dicht nebeneinander stehend, gedrängt, voll, häufig’ und vielleicht auch lat. Cerēs ‘Göttin der fruchttragenden Erde, des Ackerbaus’. Auszugehen ist von einer Wurzel ie. *k̑er(ə)- ‘wachsen, wachsen machen, nähren’. Im 17. Jh. aufkommendes fem. Genus geht vom Nordd. aus. – Hirsebrei m. (15. Jh.).
Zitationshilfe
„Hirse“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Hirse>.

Weitere Informationen zum Zitieren …

Wortinformationsseiten im DWDS

Im Etymologischen Wörterbuch stöbern

a ä b c d e é f g h i
j k l m n o ö p q r
s t u ü v w x y z -