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erwerben

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GrammatikVerb · erwirbt, erwarb, hat erworben
Aussprache 
Worttrennung er-wer-ben
Wortzerlegung er- werben
Wortbildung  mit ›erwerben‹ als Erstglied: erwerbbar · Erwerber · Erwerbung
 ·  mit ›erwerben‹ als Letztglied: hinzuerwerben · wiedererwerben / wieder erwerben · zurückerwerben
 ·  mit ›erwerben‹ als Grundform: Erwerb
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. in seinen Besitz bringen, für sich gewinnen
a)
durch Arbeit, eigene Tätigkeit etw. verdienen
Beispiele:
sein Geld, Brot sauer erwerben
sie muss ihren Unterhalt durch Nähen erwerben
Reichtum erwerben
übertragen
Beispiele:
er hat sich [Dativ] dadurch große Verdienste, ein hohes Ansehen, bleibendes Verdienst, Ruhm, Achtung erworben
in dem Wettkampf konnte er sich [Dativ] die ersten Lorbeeren erwerben
das Heimatrecht erwerben
b)
durch Verhandlungen, Kauf
Beispiele:
die Verlagsrechte für ein Buch erwerben
er hat das Grundstück, Landhaus erworben
ein wertvolles Bild käuflich erwerben
er hat die Konzession für dieses Gewerbe erworben
c)
durch Lernen, sich etw. aneignen
Beispiele:
Fertigkeiten, Fähigkeiten erwerben
sie hat sich [Dativ] gute Kenntnisse auf diesem Gebiet erworben
er hat sich [Dativ] sein Wissen im, durch Selbststudium erworben
2.
Medizin, Psychologie etw. im Laufe der Zeit herausbilden
Beispiele:
dieser Reflex ist nicht angeboren, sondern erworben
ein erworbener Herzfehler
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
werben · Werbung · bewerben · erwerben · Erwerb
werben Vb. ‘jmdn. zu gewinnen suchen, Reklame machen’. Das stark flektierende gemeingerm. Verb ahd. (h)werban ‘sich drehen, wenden, umkehren, einhergehen, sich bemühen’ (8. Jh.), mhd. werben, werven ‘bewegen, drehen, sich bemühen, tätig sein, sich bewerben, ausrichten, betreiben’, asächs. hwerƀan ‘hin und her gehen, wandeln, sich wohin wenden’, mnd. werven, warven ‘sich drehen, tätig sein, betreiben, ausrichten, vollführen’, mnl. werven, warven ‘drehen, entstehen, zunehmen, bewirken, tun, anwerben’, nl. werven, aengl. hweorfan ‘drehen, wenden’, anord. hverfa ‘sich wenden, gehen, fahren’, schwed. värva ‘(an)werben’, got. ƕaírban ‘wandeln’ (germ. *hwerban) läßt sich vielleicht mit aind. śū́rpam ‘Getreideschwinge, Korb zum Worfeln des Getreides’, griech. karpós (καρπός) ‘Handwurzel’, kýrbis (κύρβις) ‘drehbarer Pfeiler mit Gesetzestafeln’ vergleichen und auf ie. *ku̯erp- ‘sich drehen’ zurückführen (s. auch Werft und Wirbel). Bei der Bedeutungsentwicklung ist von ‘(sich) drehen’ auszugehen, das über ‘sich hin und her bewegen, geschäftig sein’ bereits früh die noch heute üblichen Verwendungen ‘sich um etw., jmdn. bemühen, zu erreichen, erlangen suchen, jmdn. für einen Dienst, eine Arbeit, ein Amt gewinnen wollen’ entwickelt; vgl. ‘Soldaten anwerben’ (17. Jh.), ‘Reklame machen’ (Ende 19. Jh.). – Werbung f. ‘Bemühung um die Gunst einer Person, militärische Anwerbung, Propaganda’, mhd. werbunge ‘Wirbel, Umkreis, Kreislauf, das Tun, Tätigkeit’; in der Bedeutung ‘kaufmännische Anpreisung’ (Anfang 20. Jh.) älteres Reklame ablösend. bewerben Vb. reflexiv ‘sich (um eine Stelle) bemühen’, ahd. bi(h)werban ‘vollbringen, sich bemühen, vermeiden, umgehen’ (8. Jh.), mhd. bewerben ‘erwerben, anwerben’. erwerben Vb. ‘erlangen, in den Besitz von etw. kommen’, ahd. ir(h)werban ‘durch Bemühung erlangen’ (8. Jh.), mhd. erwerben ‘durch tätiges Handeln zu Ende bringen, ausrichten, erlangen, gewinnen’. Erwerb m. ‘Anschaffung, Kauf, Verdienst, Beruf’ (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

anerziehen · erwerben


(sich) aneignen · erringen · erwerben · sammeln

anschaffen · besorgen · kaufen  ●  erkaufen fig. · käuflich erwerben Papierdeutsch · (sich etwas) besorgen ugs. · (sich etwas) kaufen ugs. · (sich etwas) zulegen ugs. · (sich) holen ugs., salopp · erstehen geh. · erwerben geh.
Unterbegriffe
Assoziationen

(sich) Wissen aneignen · (sich) aneignen · (sich) zu eigen machen · erlernen · erwerben · lernen  ●  (sich) draufschaffen ugs., salopp
Unterbegriffe
  • auswendig lernen · memorieren · sich (etwas) einprägen
  • (sich) etwas abgucken (bei / von jemandem) · es jemandem nachtun  ●  (jemandem) auf die Finger sehen fig. · (jemandem) über die Schulter schauen (können) fig.
  • (sich) vorbereiten (auf) · intensiv lernen (für) · studieren  ●  asten jugendsprachlich · strebern österr. · stucken bayr., österr. · (sich) präparieren geh. · büffeln (für) ugs. · in die Bücher kucken ugs., fig., norddeutsch · in die Bücher schauen ugs., süddt. · pauken (für) ugs. · sich auf den Hintern setzen und lernen ugs., salopp · sich auf den Hosenboden setzen und lernen ugs.
Assoziationen

(etwas) von jemandem kaufen · (jemandem etwas) abkaufen · (jemandes ...) erwerben  ●  (jemandes ...) kaufen ugs.

Typische Verbindungen zu ›erwerben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›erwerben‹.

Verwendungsbeispiele für ›erwerben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Bauern trennen sich nur widerwillig von ihren in Generationen erworbenen Gebräuchen. [Hahn, Christian Diederich: Bauernweisheit unterm Mikroskop, Oldenburg i.O.: Stalling 1943 [1939], S. 87]
Da er sich nun aber schon mal am falschen Ort eingebürgert hat, wollen wir ihm seine erworbenen Rechte belassen. [Martin, Hans: Darf ich mir erlauben …?, Stuttgart: Hädecke 1935, S. 32]
Mit Hilfe von interaktiven Übungseinheiten soll der Nutzer sein erworbenes Wissen überprüfen können. [C’t, 2001, Nr. 4]
Abgesehen von Dell war dies bei allen erworbenen Systemen der Fall, ein geradezu fahrlässiger Fehler der jeweiligen Hersteller. [C’t, 2001, Nr. 25]
Durch seine Kunst scheint er sich ein ansehnliches Vermögen erworben zu haben. [Kast, Paul: Vittori. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1966], S. 41118]
Zitationshilfe
„erwerben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/erwerben>.

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