Tragödie, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Tragödie · Nominativ Plural: Tragödien
Aussprache [tʀaˈgøːdi̯ə]
Worttrennung Tra-gö-die
Wortbildung
mit ›Tragödie‹ als Erstglied:
Tragödiendichter · Tramelogödie
·
mit ›Tragödie‹ als Letztglied:
Charaktertragödie
· Ehetragödie · Eifersuchtstragödie · Familientragödie · Flüchtlingstragödie · Liebestragödie · Schicksalstragödie
Herkunft zu gleichbedeutend tragōdíagriech (τραγῳδία)
eWDG
Bedeutung
Trauerspiel
Beispiele:
die antike, griechische, klassische Tragödie
eine Tragödie von Sophokles, Schiller
eine Tragödie inszenieren, aufführen, spielen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tragödie · Tragöde · Tragödin · tragisch · Tragik · Tragikomödie · tragikomisch
Tragödie f. ‘Trauerspiel, trauriges, erschütterndes Ereignis’, Entlehnung (15. Jh., zuerst in lat. Form, dann Tragedie, Tragedi, Tragedy, seit 17. Jh. Tragödie) von gleichbed. lat. tragoedia, griech. tragōdía (τραγῳδία), abgeleitet von griech. tragōdós (τραγῳδός) ‘Sänger und Tänzer im tragischen Chor, tragischer Schauspieler’, wohl nach dem Vorbild von griech. rhapsōdós (ῥαψῳδός) ‘Sänger’ (s. Rhapsodie) gebildet. Nach dem dem Sieger im dramatischen Wettkampf als Preis in ältester Zeit zufallenden Bock, griech. trágos (τράγος) ‘(Ziegen)bock’? Vgl. . Seit dem 17. Jh. dafür auch 2, 917Trauerspiel (s. d.). – Tragöde m. ‘Schauspieler ernster, tragischer Rollen’ (um 1800; älter Tragödienspieler, 16. Jh.), auch ‘Trauerspieldichter’ (19. Jh.; älter Tragödiendichter, um 1600, oder Tragiker, 2. Hälfte 18. Jh.); zuvor (16. Jh.) in lat. flektierter Form Tragoedus, Tragedus als Übernahme von lat. tragoedus, griech. tragōdós (s. oben). Tragödin f. (Ende 19. Jh.). tragisch Adj. ‘die Tragödie betreffend, Tragik ausdrückend, erschütternd, schicksalhaft’ (Mitte 17. Jh.); zuvor (1. Hälfte 15. Jh.) in lat. Form als Übernahme von lat. tragicus, griech. tragikós (τραγικός) ‘der Tragödie eigen, angemessen, prachtvoll, großartig, erhaben, grausam, traurig’, eigentlich ‘bocksartig’, zu griech. trágos (s. oben). Älter auch tragödisch (16./17. Jh.); vgl. griech. tragōdikós (τραγῳδικός) ‘der Tragödie eigen, tragisch’, zu griech. tragōdós (s. oben). Tragik f. ‘schweres, schicksalhaftes Leid, erschütterndes, unausweichliches Geschehen’ (vor Mitte 19. Jh.). Tragikomödie f. ‘Schauspiel, das Tragisches mit Komischem verbindet’ (2. Hälfte 16. Jh.), lat. tragicōmoedia, auch tragicocōmoedia; anfangs in lat. Form Tragicomoedia, gelegentlich Tragicocomoedia, Tragikokomödie (16. bis 19. Jh.). Dazu tragikomisch Adj. ‘tragisch und komisch zugleich’ (Mitte 18. Jh.); vgl. auch tragisch-komisch.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Bocksgesang ·
Tragödie ·
Trauerspiel
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Unterbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Tragödie‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tragödie‹.
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Aischylos
Allmende
antik
attisch
Ausmaß
entsetzlich
Epos
ereignen
Euripides
Farce
florentinisch
furchtbar
Geburt
griechisch
Groteske
Hören
Komödie
Lustspiel
menschlich
Rächer
Satyrspiel
schrecklich
Sophokles
sophoklesisch
Tod
Triumph
unfaßbar
wiederholen
Verwendungsbeispiele für ›Tragödie‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Licht der Öffentlichkeit würde nicht einen einzigen geheimen Winkel dieser Tragödie im Dunkel lassen.
[Knittel, John: Via Mala, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1957 [1934], S. 968]
Meine Tragödien sind zu jeglicher Stunde des Tages und unaufführbar!
[Altenberg, Peter: Märchen des Lebens. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1908], S. 6405]
Es ist dann doch eine veritable Tragödie daraus geworden, allerdings in einem modernen Sinn.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 461]
Mit seinen stark pathetischen Tragödien haben wir es hier nicht zu tun.
[Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie. In: Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1913], S. 7079]
Angesichts der Tragödien, die diese Männer durchleben, ist das vollkommen normal.
[Die Zeit, 16.03.2000, Nr. 12]
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