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Zuspruch, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Zuspruch(e)s · Nominativ Plural: Zusprüche · wird im Plural nur selten verwendet
Aussprache 
Worttrennung Zu-spruch
Grundformzusprechen
eWDG

Bedeutungen

1.
ermunternde, tröstende Worte, Worte der Anteilnahme
Beispiele:
wir versuchten, ihn in seinem Schmerz durch tröstenden, liebevollen Zuspruch aufzurichten
er war ihr für ihre gütigen Worte des Zuspruchs sehr dankbar
das Geschrei des Kindes ließ sich durch keinen Zuspruch besänftigen
2.
Zulauf
Beispiele:
das Theaterstück hatte, fand viel Zuspruch
gespreiztdas Theaterstück erfreute sich eines regen Zuspruchs
die neu eingerichteten Gaststätten hatten großen Zuspruch
da er ein geschickter Handwerker war, hatte er viel Zuspruch (= Kundschaft)
3.
etw. findet bei jmdm. Zuspruchetw. findet bei jmdm. Anklang, gefällt jmdm.
Beispiele:
diese Spielsachen finden den größten Zuspruch bei den Kleinen
dein Salzgebäck hat allgemeinen Zuspruch bei den Gästen gefunden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
sprechen · Sprecher · absprechen · Absprache · ansprechen · Ansprache · Anspruch · besprechen · Besprechung · Einspruch · versprechen · Versprechen · Versprechung · zusprechen · Zuspruch
sprechen Vb. ‘reden’, ahd. sprehhan (8. Jh.), mhd. sprechen, asächs. sprekan, mnd. mnl. sprēken, nl. spreken, afries. spreka, aengl. sprecan (westgerm. *sprekan) und die r-losen Formen ahd. spehhan (9. Jh.), asächs. spekan, mhd. spehten ‘schwatzen’, aengl. specan, engl. to speak ‘reden’, mnl. spēken werden wie mnd. sprāken ‘Funken sprühen’, mnl. sparken, aengl. spearcian, anord. schwed. spraka ‘knistern, prasseln’ und die unter Sprache (s. d.) genannten Formen als Schallwörter mit alban. shpreh ‘ich spreche aus’, kymr. ffreg ‘Geschwätz’ und aind. sphū́rjati ‘donnert, grollt’, griech. spharagḗīsthai (σφαραγεῖσθαι) ‘knistern, zischen, strotzen, zum Platzen voll sein’, lit. (ablautend) sprógti ‘bersten, platzen’, ohne anlautendes s- kslaw. prъžiti, pražiti ‘rösten, dörren’, russ. (älter) prjážit’ (пряжить) ‘in Butter backen’ auf ie. *(s)p(h)ereg-, *(s)p(h)erəg-, *(s)p(h)rēg- zurückgeführt, eine g-Erweiterung der unter Sporn (s. d.) genannten Wurzel ie. *sp(h)er(ə)- ‘zucken, zappeln, schnellen’ (auch ‘streuen, sprengen, spritzen’, s. sprühen, Spur). Diese Wurzelerweiterung läßt sich nur im Germ. und Kelt. für den Bereich ‘sprechen’ nachweisen. Ungeklärt ist das Nebeneinander der germ. Formen mit und ohne r. Vielleicht handelt es sich um ein emphatisches r in jüngeren Formen oder um r-Ausfall zwischen Labial und ie. g? – Sprecher m. ‘wer (als Beauftragter) spricht’, ahd. sprehhāri (11. Jh.), mhd. sprechære. absprechen Vb. ‘aberkennen, vereinbaren’, mhd. abesprechen ‘ein Urteil sprechen, aberkennen, leugnen, widerrufen’; Absprache f. ‘Vereinbarung’ (18. Jh.). ansprechen Vb. ‘anreden’, ahd. anasprehhan (11. Jh.), mhd. anesprechen ‘anfangen zu sprechen, in Anspruch nehmen, einen mit Worten (herausfordernd, beschuldigend, anklagend) angehen’, übertragen ‘gefallen, anrühren’ (Anfang 19. Jh.); Ansprache f. ‘kürzere Rede, Anrede’, in älterer Sprache ‘Anklage, Anspruch’, ahd. anasprāhha (9. Jh.), mhd. anesprāche; Anspruch m. ‘Anrecht, Forderung’, mhd. anspruch ‘Anklage, Einspruch’. besprechen Vb. ‘über etw. reden, etw. festlegen, rezensieren, (Krankheiten) beschwören, mit Zaubersprüchen zu heilen suchen’, ahd. bisprehhan ‘anfechten, tadeln, verleumden’ (8. Jh.), mhd. besprechen ‘verabreden, jmdn. anreden, anklagen, verlangen’; Besprechung f. ‘Gespräch, Beratung’ (16. Jh.), ‘Rezension, Behandlung von Krankheiten durch Beschwörung mit Zauberformeln’ (19. Jh.). Einspruch m. ‘Einwand, Protest, Widerspruch, Beschwerde’ (15. Jh.). versprechen Vb. ‘zusichern’, (reflexiv) ‘versehentlich falsch sprechen’, ahd. firsprehhan ‘in Abrede stellen, zurückweisen, vertreten, verteidigen, rechtfertigen’ (9. Jh.), mhd. versprechen ‘bürgen, verteidigen, entschuldigen, in Anspruch nehmen, zusichern, widersprechen, leugnen, zurückweisen, unrichtig sprechen, zaubern, beschwören’; Versprechen n. ‘Zusicherung, Gelöbnis’ (16. Jh.); Versprechung f. ‘Zusicherung, Versicherung, Gelöbnis’ (15. Jh.). zusprechen Vb. ‘trösten, zuerkennen, Speise und Trank sich schmecken lassen’, ahd. zuosprehhan ‘mit jmdm. reden’ (8. Jh.), mhd. zuosprechen ‘jmdm. zureden, zu jmdm. ein Wort sprechen, fordern, anklagen’; Zuspruch m. ‘Trost, Zulauf’ (17. Jh.), mhd. zuospruch ‘Anspruch, rechtliche Forderung oder Klage’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Balsam für die Seele · Trost · Tröstung · Zuspruch · gutes Zureden · warme Worte  ●  Seelenmassage fig.
Oberbegriffe
Assoziationen

Achtung · Anerkennung · Beachtung · Bestätigung · Bewunderung · Ehrerbietung · Hochachtung · Respekt · Wertschätzung · Zuspruch  ●  Rückenwind fig. · Admiration geh., bildungssprachlich, veraltet, lat.
Oberbegriffe
Assoziationen
Antonyme

Unterbegriffe
  • Ariernachweis · Arierschein
  • ELENA-Verfahren · elektronischer Einkommensnachweis · elektronisches Entgeltnachweis-Verfahren
  • Impfausweis · Impfbuch · Impfheft · Impfpass
  • Anmeldebestätigung · Meldebestätigung  ●  Meldezettel österr. · Niederlassungsausweis schweiz. · Schriftenempfangsschein schweiz.

Affirmation · Beipflichtung · Bejahung · Bekräftigung · Bestätigung · Zusagung · Zuspruch · Zustimmung
Oberbegriffe
Assoziationen
  • etwa nicht? · ja? · nicht wahr? · oder (etwa) nicht? · stimmt's?  ●  gell? ugs., süddt. · gelle ugs., veraltend, süddt. · gelt? ugs. · he? (regional vereinzelt) ugs. · nicht? ugs. · nä? ugs., norddeutsch · näch? ugs., ruhrdt. · oder? (norddt., süddt. verstreut) ugs. · wa? ugs., berlinerisch, regional, norddeutsch · was? ugs. · woll? (Sauerland, bergisch) ugs.

Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Zuspruch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Zuspruch‹.

Verwendungsbeispiele für ›Zuspruch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

An unüberzeugtem Zuspruch, überzeugt vorgetragen, ließ ich es nicht fehlen. [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 628]
Kein freundschaftlicher Zuspruch war vermögend, ihn einer selbstvertrauenden Tätigkeit zurückzugeben. [Bergengruen, Werner: Der letzte Rittmeister, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1956 [1952], S. 99]
Heute dient das Heim in M. wieder seinem alten Zweck und erfreut sich eines mächtigen Zuspruchs aus aller Welt. [Köberle, A.: Möttlingen. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 12289]
Er zeigte sich erfreut über den wachsenden Zuspruch aus der Wirtschaft. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Aber auch in Frankreich selbst finden die eigenen Streifen immer weniger Zuspruch. [Die Zeit, 27.01.2000, Nr. 5]
Zitationshilfe
„Zuspruch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Zuspruch>.

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Worthäufigkeit

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