Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Tinte, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Tinte · Nominativ Plural: Tinten
Aussprache 
Worttrennung Tin-te (computergeneriert)
eWDG

Bedeutungen

1.
gelösten Farbstoff enthaltende Flüssigkeit zum Schreiben, Zeichnen
Beispiele:
schwarze, blaue, rote, grüne, unsichtbare Tinte
eine Flasche Tinte
die Tinte ist ausgelaufen, eingetrocknet
mit Tinte schreiben
a)
übertragen
Beispiele:
der Lehrer hat bei der Korrektur der Aufsätze viel rote Tinte verbraucht (= hat viel korrigieren müssen)
bei diesem Thema ist schon viel Tinte verspritzt worden (= über dieses Thema ist viel geschrieben worden)
bei diesem Thema ist schon viel Tinte verschwendet worden (= über dieses Thema ist viel Überflüssiges geschrieben worden)
landschaftlichetw. ist klar wie dicke Tinte (= völlig klar)
saloppda müsste ich ja Tinte gesoffen haben (= verrückt sein), wenn ich auf diesen Vorschlag einginge
saloppjmd. sitzt in der Tinte (= ist in Bedrängnis, unangenehmer Lage, Verlegenheit)
umgangssprachlichjmd. setzt sich in die Tinte (= fügt sich selbst Schaden zu, zieht sich Unangenehmes zu)
b)
das mit Tinte Geschriebene
Beispiele:
die Tinte muss erst trocknen
die Tinte ist noch feucht, nass, noch nicht trocken
die Tinte löschen (= das mit Tinte Geschriebene mit dem Löschblatt trocknen)
2.
gehoben Farbe, Farbton
Beispiele:
Die Farben des Zimmers, die Tinten der Landschaften auf den Tapeten […] [ Th. MannBuddenbrooks1,251]
Im Westen sinkt die glühende Sonnenscheibe inmitten roter und violetter Tinten ins Meer […] [ NellFischer186]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tinte · Tintenfaß
Tinte f. ‘gefärbte Flüssigkeit zum Schreiben’, ahd. tincta (9. Jh.), mhd. tincte, tinte ist entlehnt aus mlat. tincta ‘Schreibflüssigkeit’, dem substantivierten Femininum des Part. Perf. von lat. ting(u)ere (tīnctum) ‘benetzen, tränken, eintauchen, färben, ausstatten’ (woraus auch afrz. frz. teindre ‘färben’, s. Teint), verwandt mit tunken (s. d.). – Tintenfaß n. ‘Gefäß für Tinte’ (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(in der) Patsche · (in der) Tinte (sitzen) · Misslichkeit · Not · Notlage · Schwierigkeit · Verlegenheit · missliche Situation · schwierige Situation · verzwickte Situation  ●  Bedrängnis geh. · Bredouille ugs., franz. · Klemme ugs. · Schwulibus ugs., selten · Schwulität (meist Plur.: in Schwulitäten) ugs. · Verdrückung ugs., regional
Assoziationen
  • (für jemand anderen) die Vorteile sichern · (für jemand anderen) etwas riskieren  ●  (für jemand anderen) die Kastanien aus dem Feuer holen (und sich dabei die Pfoten verbrennen) fig.
  • Krise · Misere · Missstand · angespannte Lage · kritische Situation · missliche Lage · schlimmer Zustand · Übel  ●  Übelstand veraltet · Elend ugs., fig., übertreibend · Kalamität geh., lat. · Krisis geh., veraltend · Malaise fachspr., franz. · Schlamassel ugs.
  • (für jemanden) die Situation retten · (jemanden) herausreißen  ●  (für jemanden) den Karren aus dem Dreck ziehen fig. · (für jemanden) die Karre aus dem Dreck ziehen fig. · (jemandem) aus der Patsche helfen ugs.
  • (etwas ist) nicht gut · schöner Mist  ●  schöne Scheiße derb
  • in Schwierigkeiten (sein) · in Schwierigkeiten (stecken) · in einer schwierigen Situation sein · in einer schwierigen Situation stecken  ●  (sich) in schwierigem Fahrwasser befinden fig.
  • in großen Schwierigkeiten sein  ●  bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken sprichwörtlich · (knie)tief in der Scheiße stecken derb, fig. · bis zum Hals in der Scheiße stecken derb, fig. · echte Probleme haben ugs., variabel · ganz schön in der Klemme sitzen ugs. · in der Scheiße sitzen derb · jede Menge Ärger haben ugs.
  • (das) Fehlen (von) · Knappheit · Mangel (an) · Seltenheit · Unterversorgung (mit) · Verknappung (von) · Versorgungsproblem(e bei) · fehlender Nachschub  ●  Engpass fig.

Technik
Tinte  ●  Dinte historisch · Tincta lat.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Tinte‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Tinte‹.

abwaschbar beschriften mit bespritzen mit Bleistift braun dokumentenecht Druckerschwärze eintrocknen Feder fliesst getrocknet lila pigmentiert saldieren mit saufen schwarz sympathetisch tauchen in Toner trocken trocknen tunken in Tusche unsichtbar unsichtbare verblasst vergießen verspritzen violett wasserfest

Verwendungsbeispiele für ›Tinte‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das weiße Papier kaum vergilbt, die Tinte kräftig blau wie eben erst geflossen. [Hahn, Ulla: Unscharfe Bilder, München: Deutsche Verlags-Anstalt 2003, S. 182]
Und sein Wechsel verlangt anderen Wechsel auch – Schwarz von Tinte der Tag, rot vom Blute die Nacht! [Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1916]]
Dennoch ist es in wenigen Fällen ratsam, auf das Ausprobieren fremder Tinte zu verzichten. [C’t, 2001, Nr. 7]
Selbst mit angefeuchtetem Finger gelang es nicht, die Tinte zu verwischen. [C’t, 2001, Nr. 7]
In einem kleinem Büro jedenfalls dürften monatlich schnell einige hundert Mark an Tinte durch die Druckköpfe rauschen. [C’t, 2001, Nr. 14]
Zitationshilfe
„Tinte“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Tinte>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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