Idyll, das
GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Idylls · Nominativ Plural: Idylle
Aussprache
formal verwandt mitIdylle
Wortbildung
mit ›Idyll‹ als Erstglied:
idyllisch
·
mit ›Idyll‹ als Letztglied:
Altersidyll
· Bürgeridyll · Familienidyll · Ferienidyll · Frühlingsidyll · Hirtenidyll · Kleinbürgeridyll · Kleingärtneridyll · Liebesidyll · Schäferidyll · Spießeridyll · Urlaubsidyll · Vorstadtidyll
Herkunft zu eidýlliongriech (εἰδύλλιον) ‘Bildchen, kleineres Gedicht (besonders mit Szenen aus dem Land- und Hirtenleben)’ < é͞idosgriech (εἶδος) ‘äußere Erscheinung, Gestalt, Form’ < idé͞ingriech (ἰδεῖν) ‘sehen, erblicken’
eWDG
Bedeutung
Bild, Bereich eines friedlichen, einfachen, beschaulichen, meist ländlichen Lebenszustandes
Beispiele:
ein liebliches, reizvolles, unbeschwertes, häusliches, bäuerliches, sonntägliches, kleinbürgerliches Idyll
sich [Dativ] ein Idyll schaffen
ein Idyll stören
der Krieg brach in das Idyll der Familie ein
die Gastgeber spielten dem Besucher ein Idyll harmonischen Zusammenlebens vor
aus dem trostlosen Gelände ist ein Idyll (= eine paradiesische Gegend) für Erholungssuchende geworden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Idyll · Idylle · idyllisch
Idyll n. ‘Bild des einfachen, beschaulichen Lebens in (ländlicher) Abgeschiedenheit, komisch -beschauliche Szene’, entlehnt im 18. Jh. aus lat. īdyllium, griech. eidýllion (εἰδύλλιον) ‘Bildchen, kleineres Gedicht, besonders mit Szenen aus dem Land- und Hirtenleben’, Deminutivbildung zu griech. é͞idos (εἶδος) ‘äußere Erscheinung, Gestalt, Form’, das zu griech. idé͞in (ἰδεῖν) ‘sehen, erblicken’ (s. Idee) gehört. Weil unter den Gedichten Theokrits (3. Jh. v. u. Z.), die später die Bezeichnung griech. eidýllion erhalten, sich einige Hirtenlieder befinden, entwickelt Idyll in der europäischen Schäferdichtung seinen neuzeitlichen Sinn. Im Dt. setzt sich für die literarische Schilderung eines Idylls in lyrisch-dramatischer oder lyrisch-epischer Dichtung (vielleicht nach dem Vorbild von frz. idylle) die Bezeichnung Idylle f. durch (vgl. den Plur. Idyllen, Titel von Geßner 1756), die später auch gleichbed. mit Idyll gebraucht wird. – idyllisch Adj. ‘ländlich-friedlich, beschaulich’ (Ende 18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Garten Eden ·
Idylle ·
Insel der Seligen ·
Oase der ... ·
Paradies ·
Paradies auf Erden ·
Refugium ·
Rückzugsort ·
Rückzugsstätte ·
heile Welt ●
Idyll dichterisch
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Antonyme |
Typische Verbindungen zu ›Idyll‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Idyll‹.
Verwendungsbeispiele für ›Idyll‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Noch einmal ist um das neofeministische Idyll
im Elend etwas Bewegung entstanden.
[konkret, 1984]
Auch er kehrt nach seiner Tat, diesem grauenhaften Ausflug in die
Geschichte, in die Idylle zurück.
[Safranski, Rüdiger: Friedrich Schiller, München Wien: Carl Hanser 2004, S. 623]
Aber noch vor Ostern kam in das Idyll eine
schwere Störung.
[Boy-Ed, Ida: Vor der Ehe. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 3235]
Das Idyll erschöpfte sich nicht in der
Verbrüderung der Krieger.
[Wilson, John A.: Ägypten. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 6293]
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