stören
GrammatikVerb · stört, störte, hat gestört
Aussprache [ˈʃtøːʀən]
Worttrennung stö-ren
Wortbildung
mit ›stören‹ als Erstglied:
Störaktion
· störanfällig · Störanfälligkeit · Störangriff · Stördienst · Störenfried · Störer · Störerei · Störfaktor · Störfall · Störfeuer · störfrei · Störfreiheit · Störfrequenz · Störgeräusch · Störgröße · Störmanöver · Störpegel · Störquelle · Störschutz · Störsender · störsicher · Störsicherheit · Störsignal · Störstelle · Störtrupp · Störtätigkeit · Störung · Störvariable · Störzone
· mit ›stören‹ als Letztglied: aufstören · entstören · verstören · zerstören
· mit ›stören‹ als Binnenglied: betriebsstörend · gemeinschaftsstörend · ruhestörend
· mit ›stören‹ als Grundform: gestört
· mit ›stören‹ als Letztglied: aufstören · entstören · verstören · zerstören
· mit ›stören‹ als Binnenglied: betriebsstörend · gemeinschaftsstörend · ruhestörend
· mit ›stören‹ als Grundform: gestört
Mehrwortausdrücke
jmdn. stört die Fliege an der Wand
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
jmdn., etw. aus seiner gewohnten Ordnung bringen
a)
jmdn. von seiner Arbeit, Tätigkeit abhalten, belästigen
Beispiele:
entschuldigen Sie bitte, wenn ich störe
darf ich Sie einen Augenblick stören?
lassen Sie sich nicht stören!
jmdn. dauernd, unnötig, ernstlich stören
jmdn. bei der Arbeit, in seiner Ruhe, im Schlaf stören
α)
⟨etw. stört jmdn.⟩
Beispiele:
der Krach stört ihn
das soll uns alles nicht stören
sich an etw. stören
β)
sich durch etw. belästigt fühlen, an etw. Anstoß nehmen
b)
etw. beeinträchtigen, behindern
Beispiele:
die Ordnung, Ruhe, den Unterricht stören
einen Plan, ein Fest stören
den häuslichen Frieden stören
das Gleichgewicht ist gestört
das gute Einvernehmen ist gestört
der Motor war gestört (= defekt)
der Kreislauf ist gestört (= funktioniert nicht richtig)
α)
übertragen
Beispiel:
störe meine Kreise nicht! (= behindere nicht mein Vorhaben!)
β)
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
eine gestörte Eintracht
eine gestörte (= defekte) Leitung
ein gestörter (= nicht mehr richtig funktionierender) Stoffwechsel
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stören · entstören · verstört · zerstören · Zerstörer · Störenfried
stören Vb. ‘den ruhigen Fortgang hindern, belästigen, nicht in einen Zusammenhang hineinpassen’. Ahd. stōren ‘zerstören’ (9. Jh., irstōren, um 800), mhd. stœren ‘auseinanderstreuen, zerstreuen, verwirren, vernichten, zerstören’, asächs. testōrian ‘zerstören’, mnd. stȫren ‘(ver)hindern, unterbrechen’, mnl. stören ‘hindern, verwüsten’ (germ. *staurjan) und andererseits ablautendes nhd. stüren ‘stochern, herumwühlen’ (bis 18. Jh.), ahd. stur(i)en ‘vernichten’ (um 800), mhd. stürn ‘stochern, stacheln, antreiben’, asächs. farsturian ‘zerstören, verwirren’, mnl. steuren, nl. storen ‘berühren, hindern, verwüsten’, aengl. styrian ‘bewegen, verwirren, aufrühren’, engl. to stir ‘bewegen, anregen, aufrühren, rütteln’ (germ. *sturjan) sowie anord. styrr ‘Tumult, Kampf’, sturla ‘in Unordnung bringen, stören’ (germ. *stur-) lassen sich wie Sturm (s. d.) mit s-Anlaut zu der unter Quirl (s. d.) angeführten Wurzel ie. *tu̯er-, *tur-, *tu̯ṛ-, *tru- ‘drehen, quirlen, wirbeln’ stellen. Die beiden ursprünglich getrennten Verben (‘zerstreuen’ und ‘stochern’) sind in nhd. stören zusammengefallen. – entstören Vb. elektrotechnisch ‘störungsfrei machen’ (20. Jh.). verstört Part.adj. ‘verwirrt, aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht, erschreckt, beunruhigt’ (17. Jh.). zerstören Vb. ‘vernichten’, ahd. zistōren, zirstōren (9. Jh.), mhd. zerstœren ‘völlig auseinanderbringen und zerstreuen, in Verwirrung bringen, zunichte machen’. Zerstörer m. ‘wer etw. vernichtet’, ahd. zistōrāri (11. Jh.), mhd. zerstœrer; ‘schnelles Kriegsschiff’ (Anfang 20. Jh.), nach voraufgehendem engl. destroyer (1882). Störenfried m. ‘Unruhestifter’, anfangs auch im Sinne von ‘Teufel’, zuerst imperativischer Satzname Störefried (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(jemandem) in die Quere kommen ·
behindern ·
stören ●
(jemandem) in die Parade fahren fig. ·
(jemandem) ins Gehege kommen ugs. ·
(jemandes) Kreise stören geh.
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Typische Verbindungen zu ›stören‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›stören‹.
Verwendungsbeispiele für ›stören‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Unser Kommen schien die beiden in keiner Weise zu stören.
[Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 30]
Soweit ich es beurteilen kann, hat sich niemand daran gestört.
[Klee, Ernst: Behinderten-Report, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch-Verl. 1981 [1974], S. 172]
Denn Du bist gekommen, uns zu stören, und Du weißt das selbst.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 1, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 337]
Nichts stört aber das Fühlen so sehr wie das Denken.
[Jung, Carl Gustav: Psychologische Typen. In: ders., Gesammelte Werke, Bd. VI, Zürich u. a.: Rascher 1967 [1921], S. 387]
Ich glaube, daß das ausgebaut werden muß, und es stört uns überhaupt nicht.
[Der Spiegel, 06.12.1993]
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