Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Grube, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Grube · Nominativ Plural: Gruben
Aussprache 
Worttrennung Gru-be
Wortbildung  mit ›Grube‹ als Erstglied: Grubenarbeit · Grubenarbeiter · Grubenausbau · Grubenbahn · Grubenbaron · Grubenbau · Grubenbeleuchtung · Grubenbesitzer · Grubenbetrieb · Grubenbewetterung · Grubenbild · Grubenbrand · Grubendispatcher · Grubenexplosion · Grubenfeld · Grubenförderung · Grubengas · Grubengebäude · Grubengezähe · Grubenhalde · Grubenholz · Grubenhund · Grubenkatastrophe · Grubenlampe · Grubenleitung · Grubenlicht · Grubenotter · Grubenpilz · Grubenrettungsdienst · Grubenrettungswesen · Grubenrevier · Grubenschmelz · Grubentuch · Grubenunglück · Grubenwagen · Grubenwasser · Grubenwehr · Grubenzimmerung · Grübchen
 ·  mit ›Grube‹ als Letztglied: Abfallgrube · Abflussgrube · Abortgrube · Abschmiergrube · Abtrittsgrube · Achselgrube · Aschegrube / Aschengrube / Aschgrube · Baugrube · Brandgrube · Braunkohlegrube / Braunkohlengrube · Dunggrube · Düngergrube · Erzgrube · Fallgrube · Fanggrube · Faulgrube · Fundamentgrube · Fundgrube · Gießgrube · Goldgrube · Herzgrube · Hungergrube · Jauchegrube / Jauchengrube · Kalkgrube · Kiesgrube · Klärgrube · Kohlengrube / Kohlegrube · Kupfergrube · Lehmgrube · Löwengrube · Magengrube · Mergelgrube · Mistgrube · Mördergrube · Müllgrube · Rautengrube · Salpetergrube · Salzgrube · Sandgrube · Schiefergrube · Schlackengrube · Schlammgrube · Schlangengrube · Schnitzelgrube · Schürfgrube · Senkgrube · Sickergrube · Silbergrube · Sprunggrube · Steinkohlegrube / Steinkohlengrube · Tongrube · Tränengrube · Wohngrube · Wolfsgrube · Zinngrube
eWDG

Bedeutungen

1.
natürliche oder künstlich angelegte Vertiefung im Erdboden
Beispiele:
eine tiefe, finstere, rechteckige, große, kleine Grube
eine Grube ausheben, ausschachten, abdecken
in eine Grube fallen, geraten, stürzen
Häschen in der Grube saß und schlief [Kinderlied]
bildlich jmdm. eine Grube graben (= jmdm. hinterhältig zu schaden suchen)
Beispiele:
sprichwörtlichwer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
Dort kommen Verräter, sie haben / Dem Nachbarn die Grube gegraben [ BrechtFurcht u. Elend2]
2.
Bergwerk
Beispiele:
eine ergiebige, erschöpfte, verfallene Grube
Bergmannsspracheeine ersoffene Grube
eine Grube anlegen, stilllegen, schließen
auf, in der Grube arbeiten
auf, in die Grube gehen (= im Bergwerk arbeiten)
in die Grube einfahren
vielleicht geh ich in die Grube (= werde ich Bergarbeiter) [ MarchwitzaJugend83]
3.
Grab
Beispiele:
die Trauernden warfen einen letzten Blick in die Grube
der schlechte Brettersarg, der in die Grube hinabpolterte [ HermlinGemeinsamkeit26]
und werden flüchtig sein bis zur grube (= bis zum Tode) [ Enzensbergerlandessprache11]
er wankt ja merklich der Grube zu (= ist dem Tode nahe) [ H. MannSchlaraffenland1,383]
salopp, derb in die Grube fahren (= sterben)
Beispiel:
wir müssen allein in die Grube fahren [ CramerKonzessionen131]
salopp jmdn. in die Grube bringen (= jmds. Tod verschulden)
Beispiel:
Seinen traditionsfrommen Vater bringt er [der Taugenichts] vor lauter Kummer über seine Exzentrizität in die Grube [ Th. Mann11,324]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Grube · Grübchen
Grube f. ‘Vertiefung’, auch in mannigfacher spezieller Verwendung, besonders ‘Bergwerk’ und (durch Luthers Bibelübersetzung verbreitet) ‘Grab’, ahd. gruoba ‘Vertiefung, Abgrund’ (8. Jh.), mhd. gruobe ‘Grube, Grab, Loch, Höhlung’ (spätmhd. ‘Bergwerk’), asächs. grōƀa ‘Grube’, mnd. grōve ‘Grube, Höhle, Schacht, Talsenke, Graben’, anfrk. gruova ‘Fallgrube’, mnl. nl. groeve ‘Grube, Gruft, Furche, Graben’ (davon engl. groove ‘Rinne, Furche, Kehle, Nut’), nl. groef ‘Höhlung, Rinne, Furche, Nut’, anord. grōf ‘Furche, Grube, Bach’, got. grōba ‘Grube, Höhle’. Germ. *grōbō ist ein dehnstufig gebildetes Abstraktum zu dem unter graben (s. d.) dargestellten Verb. Es bezeichnet also ursprünglich eine künstlich angelegte Vertiefung im Erdboden, etwa zum Tierfang oder zur Verteidigung; daher auch das schon im Mittelalter bekannte, an mehrere Bibelstellen anknüpfende Sprichwort wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Seit dem Mhd. finden sich Übertragungen auf nach innen gewölbte Stellen am menschlichen und tierischen Körper, z. B. ‘Augen-, Achselhöhle’, vgl. ferner die Komposita Herzgrube (18. Jh., vorher Herzgrüblein, 16. Jh.), Magengrube (18. Jh.). Vor allem entwickelt sich prägnanter Gebrauch des Deminutivums Grübchen n. ‘kleine Vertiefung in der Außenfläche des menschlichen Körpers, namentlich in Wange und Kinn’ (17. Jh.), älter Grüblein, mhd. grüebelīn; zur Form vgl. schon ahd. gruobilī(n) ‘kleine Höhlung’ (Hs. 12. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Bergwerk · Grube · Mine · Stollen · Zeche  ●  Pütt ugs., Jargon
Assoziationen

Grube · Schacht
Unterbegriffe

Unterbegriffe
Assoziationen

Grab · Grabstätte · Grube · letzte Ruhestätte  ●  letzte Ruhe fig.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Grube · Loch · Mulde · Nische · Senke · Senkung · Vertiefung  ●  Kuhle fachspr., Jägersprache
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Grube‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Grube‹.

aufgelassen ausgehoben ausheben Besucherbergwerk Betriebspunkt Braunkohlegrube Brikettfabrik Buntmetallerzgrube Eisenerzbergwerk Eisenerzgrube Eisenhütte Erzbergwerk Fundort Gangzug gegraben Geiseltal graben Grube Hüttenwerk Pendel Pfostenloch Schacht schneeberger Steinkohlebergwerk stillgelegt Stilllegung Tiefbaugrube Typlokalität

Verwendungsbeispiele für ›Grube‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und dann werfen alle eine Hand voll Erde in die Grube. [Dölling, Beate: Hör auf zu trommeln, Herz, Weinheim: Beltz & Gelberg 2003, S. 244]
Dem Kind müsse in der Ecke der Grube ein weiches Nest eingerichtet werden. [Apitz, Bruno: Nackt unter Wölfen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1958], S. 230]
Mittlerweile erwirtschaftet die Grube mehr als sieben Millionen Mark im Jahr. [o. A.: Der Goldjunge. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Irgendwann muß man in die eigene Grube etwas Licht lassen, sonst erblindet man. [Die Zeit, 09.02.1996, Nr. 7]
Sie stießen drinnen auf Grube, der sie offensichtlich erwartet hatte. [Marchwitza, Hans: Roheisen, Berlin: Verlag Tribüne Berlin 1955, S. 227]
Zitationshilfe
„Grube“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Grube>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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