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Grab, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Grab(e)s · Nominativ Plural: Gräber
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Grab‹ als Erstglied: Grabanlage · Grabbeigabe · Grabdenkmal · Grabeinfassung · Grabesdunkel · Grabesgruft · grabeskalt · Grabeskälte · Grabesluft · Grabesrand · Grabesruhe · Grabesstille · Grabesstimme · Grabfigur · Grabgebühr · Grabgefäß · Grabgeleit · Grabgeläut / Grabgeläute · Grabgesang · Grabgewölbe · Grabhügel / Grabeshügel · Grabinschrift · Grabkammer · Grabkapelle · Grabkranz · Grabkreuz · Grablegung · Grablicht · Grabmal · Grabmonument · Grabnische · Grabnutzungsgebühr · Grabplatte · Grabpredigt · Grabrede · Grabredner · Grabräuber · Grabschmuck / Grabesschmuck · Grabschrift / Grabesschrift · Grabschänder · Grabschändung · Grabspruch · Grabstein · Grabstelle · Grabstätte · Grabtafel · Grabtuch · Graburne · Grabvase · Gräberfeld / Grabfeld · Gräberfund / Grabfund
 ·  mit ›Grab‹ als Letztglied: Ahnengrab · Bootgrab · Brandgrab · Doppelgrab · Ehrengrab · Einzelgrab · Familiengrab · Felsengrab / Felsgrab · Frauengrab · Ganggrab · Gemeinschaftsgrab · Groschengrab · Großsteingrab · Heiligengrab · Hockergrab · Hügelgrab · Hünengrab · Kammergrab · Kindergrab · Kistengrab · Kriegergrab · Kriegsgrab · Kuppelgrab · Königsgrab · Körpergrab · Massengrab · Megalithgrab · Milliardengrab · Millionengrab · Männergrab · Pharaonengrab · Reihengrab · Sammelgrab · Schachtgrab · Scheingrab · Seemannsgrab · Soldatengrab · Urnengrab · Wagengrab
eWDG

Bedeutung

Grube, die ausgehoben, in die ein Sarg hineingesenkt und die wieder so mit Erde gefüllt wird, dass sich ein kleiner Hügel auf ihr erhebt
Beispiele:
ein Grab schaufeln, graben, ausheben, aufwerfen, zuschütten, zuschaufeln, einebnen, bepflanzen, schmücken, schänden
das Grab eines berühmten Mannes, der Eltern besuchen
die Gräber auf dem Friedhofe
ein Grab im Walde
ein offenes, frisches, neues, altes, vergessenes, verwahrlostes, vernachlässigtes, eingefallenes, gepflegtes, geschmücktes, tiefes, schmales, leeres Grab
jmd. findet ein frühes Grab (= stirbt jung)
jmd. findet ein feuchtes Grab, findet ein Grab in den Wellen (= ertrinkt)
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »am«, »an«
Beispiele:
an jmds. Grab treten
am Grab stehen
Grammatik: in Verbindung mit »auf«
Beispiel:
Blumen, einen Kranz auf jmds. Grab legen
Grammatik: in Verbindung mit »in«, »im«
Beispiele:
im Grab liegen, ruhen, seine Ruhe finden
jmdn. ins Grab legen
gehobenins Grab sinken (= sterben)
gehobenjmdm. ins Grab folgen (= nach jmdm. sterben)
Grammatik: in Verbindung mit »über«
Beispiel:
gehobenTreue, Dankbarkeit, Verschwiegenheit bis übers Grab hinaus (= Treue, Dankbarkeit, Verschwiegenheit für immer)
Grammatik: in Verbindung mit »zu«
Beispiel:
gehobenjmdn. zu Grabe tragen (= beerdigen)
bildlich
Beispiele:
jmd. ist verschwiegen wie ein Grab
jmd. schweigt wie ein Grab
jmd. gräbt, schaufelt sich [Dativ] selbst sein Grab (= führt selbst seinen Untergang herbei)
gehobenjmd. steht am Grab seiner Wünsche (= seine Wünsche stellen sich als unerfüllbar heraus)
umgangssprachlich, altertümelndmit einem Bein, Fuß am Rande des Grabes, im Grabe stehen (= in Todesgefahr sein)
umgangssprachlichjmdn. an den Rand des Grabes bringen (= beinahe jmds. Tod verursachen)
umgangssprachlichdas wird mich noch ins Grab bringen (= mich töten)
ein Geheimnis mit ins Grab nehmen (= es niemals preisgeben)
umgangssprachlicher würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er das wüsste (= würde damit gar nicht einverstanden sein)
»Er kassiert Rechnungen ein«, sagte Herr Tesch, ernst wie das Grab […] [ G. HermannKubinke45]
umgangssprachlich[…] Erkältungsattacken, deren eine 1924 ihn wohl schon an den Rand des Grabes brachte […] [ BrugschArzt239]
gehoben etw. zu Grabe tragen (= etw. aufgeben)
Beispiel:
eine Hoffnung, die bisherige Politik, Taktik zu Grabe tragen
etw. geht zu Grabe (= etw. geht zu Ende)
Beispiele:
[…] ehe die Freiheit und Größe dieser Stadt [Florenz] zu Grabe geht […] [ BurckhardtRenaissance49]
Die Weimarer Republik ging zu Grabe […] [ WelkBulle26]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Grab n. ‘Begräbnisstätte’. Zu dem unter graben (s. d.) behandelten Verb gehören die folgenden Gegenstandsbezeichnungen, die in der Wurzelsilbe den gleichen Vokalismus wie das Präsens (und Part. Prät.) des Verbs aufweisen, jedoch unterschiedlicher Stammbildung folgen, ursprünglich ‘in die Erde gegrabene Vertiefung’, dann oft ‘Grube, in der eine Leiche bestattet wird’. Das Westgerm. zeigt einen neutralen a-Stamm in ahd. grab (8. Jh.), mhd. grap, asächs. mnd. mnl. nl. graf, aengl. græf (auch ‘Graben, Höhle’), engl. grave ‘Grab, Grube’, dem im Nordgerm. und Ostgerm. ein fem. ō-Stamm gegenübersteht in anord. grǫf, norw. dän. schwed. grav ‘Graben, Grube, Grab’, got. graba ‘Graben’, vgl. auch ahd. grabastat ‘Grabstätte’ (9. Jh.). Das Slaw. kennt, nur mit mask. Genus, die gleiche Stammbildung wie das westgerm. Neutrum, aslaw. grobъ ‘Grab, Gruft, Grabmal’, russ. grob (гроб) ‘Sarg’, älter auch ‘Grab, Gruft’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Grab · Grabstätte · Grube · letzte Ruhestätte  ●  letzte Ruhe fig.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Bestattungs... · Grab...

Typische Verbindungen zu ›Grab‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Grab‹.

Apostel auf Friedhof auflassen ausgehoben ausheben befinden beisetzen in bestatten in besuchen beten an einebnen entdecken gewidmet graben heilig herumdrehen in Kranz an leer niederlegen an pflegen pilgern zu Ritterorden von rotieren in schaufeln schmücken schänden tragen zu umdrehen in

Verwendungsbeispiele für ›Grab‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und als wir zurückgehen, sehe ich drei frische Gräber nebeneinander. [Kopetzky, Steffen: Grand Tour, Frankfurt am Main: Eichborn 2002, S. 935]
Wenn alles vorbei war, würde man sich am Grab treffen. [Walser, Martin: Ein springender Brunnen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 204]
Gräber ist als letzter Überrest eine völlig private fromme Übung. [Roncaglia, Gino u. a.: Oratorium. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1962], S. 32934]
Im Vergleich zu den zahlreichen Gräbern sind Siedlungen bisher weniger untersucht. [o. A.: Lexikon der Kunst – B. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 8306]
Damit gräbt sich ein Buch, das als methodisch anspruchsvoll durchgehen will, selbst das Grab. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
Zitationshilfe
„Grab“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Grab>.

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selten häufig

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