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Abglanz, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Abglanzes · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ab-glanz
Wortzerlegung 2ab Glanz
eWDG

Bedeutung

Widerschein
Beispiele:
der Abglanz des Lichtes, Mondes, der Abendröte
einen Abglanz auf etw. werfen
ein blasser, rötlicher, silbriger, heller, strahlender Abglanz
Am farbigen Abglanz haben wir das Leben [ GoetheFaustII 4727]
übertragen dürftiger Rest
Beispiel:
ein (schwacher) Abglanz seines Erfolges, des einstigen Ruhmes, der alten Herrlichkeit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Glanz · glänzen · Abglanz
Glanz m. ‘starke Helligkeit, Lichtspiegelung, Pracht, Gepränge’, ahd. (Hs. 12. Jh.), mhd. glanz ‘Schimmer, Leuchten’. Das nur im Dt. heimische Wort (mnl. nl. glans ist aus dem Dt. entlehnt) ist eine Substantivierung des im Nhd. untergegangenen Adjektivs ahd. (10. Jh.), mhd. glanz ‘hell, glänzend’, das zu einem in mhd. glinzen (s. unten) belegten starken Verb gebildet ist. Nl. schwed. glans ‘Glanz, Schimmer’ sind Entlehnungen aus dem Dt. glänzen Vb. ‘Glanz ausstrahlen, schimmern, leuchten, strahlen, Aufsehen, Bewunderung erregen’, ahd. (um 1000), mhd. glenzen ‘Glanz hervorbringen, leuchten’, zu dem im Nhd. untergegangenen (im Ahd. nicht bezeugten) starken Verb mhd. glinzen ‘schimmern, glänzen’. Verwandt sind schwed. (mundartlich) glänta ‘sich aufklären (vom Himmel)’, norw. glette ‘klarer Fleck am Himmel, Wolkenlichtung’, gletta ‘gucken’ sowie (mit anderem Dental) mhd. glander Adj. ‘glänzend, schimmernd’, Subst. ‘Glanz, Schimmer’. Sie führen mit air. asgleinn ‘er belehrt’, aslaw. ględati, russ. gljadét’ (глядеть) ‘schauen, blicken’ auf ie. *g̑hlend(h)- bzw. *ghlend(h)- ‘glänzen, schauen, blicken’. Sämtliche Formen gehören zu der vielfach erweiterten Wurzel ie. *g̑hel(ə)- ‘glänzen, schimmern’ und ihren Varianten (s. gelb). Abglanz m. ‘Widerschein, zurückgeworfener Glanz’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Abglanz · Schimmer · Widerschein
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Abglanz‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Abglanz‹.

Verwendungsbeispiele für ›Abglanz‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und Freiheit etwas anderes ist als ein Abglanz von Gleichheit? [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 73]
Darin schien ihm ein Abglanz aller Farben rundumher zu leuchten. [Schaper, Edzard: Der Henker, Zürich: Artemis 1978 [1940], S. 475]
Natürlich sollte ein Abglanz seines Ruhmes auch auf sie zurückfallen. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 04.03.1916]
Den präsidialen Abglanz, so scheint es, braucht sie dazu nicht mehr, sie ist selbst zum Ereignis geworden. [Die Zeit, 21.12.1979, Nr. 52]
Dieses Gesetz war nur ein schwacher Abglanz der tatsächlichen Lage, die bereits verwirklicht war. [o. A.: Dritter Tag. 22. November 1945. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 21896]
Zitationshilfe
„Abglanz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Abglanz>.

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selten häufig

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