Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

fallen

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GrammatikVerb · fällt, fiel, ist gefallen
Aussprache  [ˈfalən]
Worttrennung fal-len
Mehrwortausdrücke  auf die Beine fallen · auf die Fresse fallen · auf die Füße fallen · auf die Nase fallen · auf die Schnauze fallen · aus allen Wolken fallen · aus dem Rahmen fallen · aus dem Takt fallen · aus der Reihe fallen · aus der Rolle fallen · aus der Zeit fallen · dem Rotstift zum Opfer fallen · der Apfel fällt nicht weit vom Stamm · die Hüllen fallen lassen · die Würfel sind gefallen / der Würfel ist gefallen · ein Schatten fällt auf etw. · es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen · etw. unter den Tisch fallen lassen · fast vom Stuhl fallen · gefallener Engel · gefallenes Mädchen · in Feindeshand fallen · in Ungnade fallen · ins Gewicht fallen · ins Wasser fallen · jmdm. auf die Füße fallen · jmdm. fällt das Herz in die Hose · jmdm. fällt die Decke auf den Kopf · jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen · jmdm. fällt kein Zacken aus der Krone / jmdm. fällt keine Zacke aus der Krone · jmdm. fällt keine Perle aus der Krone · jmdm. in den Arm fallen · jmdm. in den Rücken fallen · jmdm. in den Schoß fallen · jmdm. in die Finger fallen · jmdm. in die Hände fallen / jmdm. in die Hand fallen · jmdm. in die Rede fallen · jmdm. ins Auge fallen · jmdm. ins Wort fallen · jmdm., einer Sache zum Opfer fallen · jmdm., etw. zur Last fallen · jmdm., sich in die Arme fallen · man muss die Feste feiern, wie sie fallen / man soll die Feste feiern, wie sie fallen · mit der Tür ins Haus fallen · nicht auf den Kopf gefallen sein · unter den Tisch fallen · vom Fleisch fallen / vom Fleische fallen · vom Hocker fallen · wo gehobelt wird, fallen Späne / wo gehobelt wird, da fallen Späne
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
infolge der Schwerkraft in eine (mäßig) schnelle, abwärts gerichtete Bewegung geraten
Beispiele:
ein Gegenstand fällt langsam, schnell, senkrecht, steil, lautlos, geräuschvoll (zu Boden)
(der) Regen fällt
die Tropfen fielen dicht, einzeln
es ist Schnee gefallen
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht [Volkslied]
die Blätter fallen
die reifen Äpfel fallen vom Baum
Sternschnuppen fallen
ein fallender Stein
im luftleeren Raum fallen alle Körper gleich schnell
ein frei fallender Körper
der Fallschirmspringer ließ sich 4.000 Meter fallen
es ist so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte
umgangssprachlichdie Menschen standen so dicht gedrängt, dass kein Apfel zur Erde fallen konnte
der Junge ist von der Leiter gefallen
umgangssprachlich, scherzhaft fall nicht vom Stängel! (= falle nicht hinunter!)
der junge Vogel ist aus dem Nest gefallen
jmdm. fällt etw. aus der Hand
Handarbeiteine Masche fallen lassen
er hat seinen Bleistift fallen lassen (= der Bleistift ist ihm versehentlich entglitten)
lass die Tasse nicht fallen!
umgangssprachlich, scherzhaft, verhüllendder Vogel hat was fallen lassen (= hat Kot ausgeschieden)
der Vorhang fällt (= senkt sich)
Filmdie Klappe fällt (= Signal bei Dreharbeiten)
die Tür, das Tor fällt ins Schloss (= schließt sich)
die Gebäude fielen in Schutt und Asche (= wurden zerstört)
a)
etw. fällt von etw.etw. löst sich ab
Beispiele:
der Putz fiel von den Wänden
Handarbeiteine Masche fällt von der Nadel
b)
unwillkürlich aus einer aufrechten in eine liegende Stellung geraten, hinfallen
Beispiele:
das Kind fällt
ein Pferd fällt
er hat sich beim Fallen verletzt
er ist unglücklich, günstig, weich, sanft, hart, mit großer Heftigkeit gefallen
sie fiel mit dem Kopf auf das Pflaster
jmd. fällt über einen Stein, gegen eine Tischkante
er fiel auf den, zu Boden, auf die Erde
er ist nach vorn, auf das Gesicht, nach hinten, auf den Rücken gefallen
über seine eigenen Beine fallen (= stolpern)
in, auf etw. fallenvor Müdigkeit, Erschöpfung niedersinken, sich niedersetzen
Beispiele:
todmüde, erschöpft ins Bett, in die Kissen, den Sessel, auf den Stuhl fallen
Er entkleidete sich, fiel aufs Bett […] schlief ein [ JahnnHolzschiff92]
c)
herabhängen, sich legen
Beispiele:
jmdm. fällt eine Haarsträhne ins Gesicht, über die Stirn
ihr fällt das Haar (in Locken) über die Schultern
das Haar fällt locker, weich
der Stoff, die Falte fällt leicht
die Gardinen fallen gut
weit fallende Gewänder
der Rock fällt gerade, schmal, elegant
meine Hand, über die die Spitzenmanschette fiel [ RilkeBrigge5,125]
d)
bildlich
Beispiele:
gehobendie Würfel sind gefallen (= es ist entschieden)
salopp, scherzhaftendlich ist bei ihm der Groschen gefallen (= endlich hat er es verstanden)
die Ermahnungen fallen bei jmdm. auf fruchtbaren Boden (= die Ermahnungen werden von jmdm. beherzigt)
der Vorschlag fiel auf harten Boden (= der Vorschlag stieß auf Widerstand)
umgangssprachlichetw. fällt unter den Tisch (= etw. bleibt absichtlich unberücksichtigt)
es wird dir keine, nicht gleich eine Perle aus der Krone fallen, wenn du mit zufasst (= du wirst dir nichts vergeben, wenn du mit zufasst)
saloppjmdm. fällt die Butter vom Brot (= jmd. ist entsetzt)
saloppjmdm. fällt die Decke, Bude auf den Kopf (= jmdm. wird sein Zuhause zu eng, bedrückend)
salopp, scherzhaftjmdm. fällt das Herz in die Hose, Hosentasche (= jmdm. wird es angst und bange)
jmdm. fällt ein Stein, eine Zentnerlast vom Herzen, von der Seele (= jmd. fühlt sich erleichtert, von einer großen Sorge befreit)
jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen (= jmd. sieht plötzlich klar, erkennt die Zusammenhänge)
umgangssprachlichjmd. fällt (immer wieder) auf die Beine (= geht aus allen Wechselfällen des Lebens unbeschadet hervor)
umgangssprachlichsie ist nicht auf den Mund gefallen (= hat immer eine Antwort bereit)
saloppjmd. fällt auf die Nase (= scheitert)
umgangssprachlichich bin fast auf den Rücken gefallen (= war sehr erstaunt)
umgangssprachlichich bin fast vom Stuhl gefallen (= war sehr erstaunt)
umgangssprachlichjmd. fällt (wie) aus allen Wolken (= ist sehr überrascht)
sprichwörtlichder Apfel fällt nicht weit vom Stamm (= die Kinder werden wie die Eltern)
sprichwörtlichkein Baum fällt auf den ersten Hieb (= große, schwere Arbeit erfordert Ausdauer)
sprichwörtliches ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (= alles will gelernt sein)
α)
etw. fällt (schwer) ins Gewicht, (schwer) in die Waagschale (= etw. ist von Bedeutung)
Beispiele:
jmds. Urteil, Meinung fällt ins Gewicht, fällt (schwer) in die Waagschale
für ihn fallen derartige Ausgaben kaum ins Gewicht
β)
umgangssprachlich etw. fällt ins Wasser (= etw. zerschlägt sich)
Beispiel:
das Vorhaben, der Plan, Ausflug ist ins Wasser gefallen
γ)
etw. fällt jmdm. in den Schoß (= etw. wird jmdm. zuteil, ohne dass er sich darum zu bemühen braucht)
Beispiele:
das Ergebnis fiel ihm (wie eine reife Frucht) in den Schoß
das Glück ist ihm nicht in den Schoß gefallen
δ)
jmd. fällt mit der Tür ins Haus (= jmd. sagt sein Anliegen plump, ohne Umschweife)
Beispiele:
jmd. fällt (völlig) aus der Rolle (= verstößt gegen Anstand und Takt)
Ich bin nicht dafür, daß die Besucher gleich mit der Tür ins Haus fallen [ KästnerJunge5]
ε)
etw., jmd. fällt aus dem Rahmen (= etw., jmd. weicht von seiner Umgebung ab, passt nicht dazu)
Beispiele:
diese Darbietung fiel ganz aus dem Rahmen
er fällt völlig aus dem Rahmen
e)
übertragen
Beispiele:
jmds. Augen, Blicke fallen auf etw., jmdn. (= richten sich auf etw., jmdn.)
jmd., etw. fällt jmdm. lästig
er will niemandem zur Last fallen (= niemandem Unkosten, Umstände verursachen)
α)
etw. fällt jmdm. ins Auge, in den Blick, ins Blickfeld (= etw. lenkt sofort die Aufmerksamkeit auf sich)
Beispiele:
die grellen, leuchtenden Farben, die Ordnung und Sauberkeit fielen mir ins Auge
ein ins Auge fallender Unterschied
β)
etw. fällt jmdm. (schwer) aufs Herz, die Seele (= etw. bedrückt jmdn.)
Beispiel:
es fiel ihm schwer aufs Herz, ihr das sagen zu müssen
γ)
umgangssprachlich etw., jmd. fällt jmdm. auf die Nerven (= etw., jmd. wird jmdm. lästig, unangenehm)
Beispiele:
der Lärm, jedes Geräusch fiel ihr auf die Nerven
saloppetw., jmd. fällt jmdm. auf den Wecker
wie er durch lärmende Prahlerei gerade denen auf die Nerven fällt, die ihn am ehrlichsten bewundern wollen [ St. ZweigBalzac171]
δ)
jmd., etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand, fällt in jmds. Hände (= jmd., etw. gerät in jmds. Gewalt), gehoben jmd., etw. fällt in jmds. Hand
Beispiel:
der General, die Stadt, Festung fiel dem Gegner in die Hände
ε)
etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand (= etw. gelangt gegen den Willen des Besitzers zufällig in jmds. Verfügungsgewalt)
Beispiele:
die Akten fielen der Polizei in die Hände
dem Gericht waren sämtliche Briefe des Angeklagten in die Hand gefallen
ζ)
etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand (= jmd. findet etw. zufällig)
Beispiel:
beim Aufräumen fiel mir dein Schreiben in die Hände
η)
gehoben jmd., etw. fällt einer Sache zum Opfer (= jmd., etw. wird das Opfer von etw.)
Beispiele:
er fiel einer Intrige, einem Irrtum zum Opfer
einem Verkehrsunfall zum Opfer fallen
die Gebäude fielen dem Brand zum Opfer
daß […] das Hotel zur Krone in Bad Salzbrunn der Spitzhacke zum Opfer fällt [ G. Hauptm.4,276]
θ)
veraltend, süddeutsch, österreichisch
Beispiel:
vom Fleisch fallen (= abmagern)
2.
in der Höhe, im Niveau niedriger werden
a)
in gegensätzlicher Bedeutung zu steigen
Beispiele:
das Hochwasser, der Wasserstand fällt
der Wasserspiegel des Flusses ist um zehn Zentimeter gefallen
die Quecksilbersäule fällt
die Temperatur, das Fieber ist gefallen
das Barometer, Thermometer fällt (= zeigt eine Verringerung des Luftdruckes, der Temperatur an)
das Barometer zeigte ein unheimlich schnelles Fallen des Luftdruckes an [ JahnnHolzschiff104]
bildlich
Beispiele:
die Melodie fällt (= bewegt sich abwärts)
gehobender fallende (= hereinbrechende, sinkende) Abend, die fallende Dämmerung
b)
übertragen an Wert verlieren, im Wert sinken
Synonym zu hinuntergehen (2), in gegensätzlicher Bedeutung zu steigenZDL
Beispiele:
die Aktien, Kurse fallen
der Dollar fiel
die Preise fallen, zeigen eine fallende Tendenz
die Waren fallen im Preis (= werden billiger)
Die Papiere des Syndikats fielen nicht, sie stürzten [ Kellerm.Tunnel241]
abnehmen, sich verringern
Beispiele:
die Aussichten fallen
jmds. Ansehen fällt
c)
gehoben aus Glück in Verderben sinken
Grammatik: meist im Partizip II
Beispiele:
ein tief gefallener Mensch (= ein gestrauchelter Mensch)
veraltet, verhüllendein gefallenes Mädchen (= Frau, die vor-, außereheliche Beziehungen gehabt hat)
biblischwer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle
biblischein gefallener Engel
3.
zugrunde gehen
a)
im Kampf sein Leben lassen
Beispiele:
viele Soldaten fielen in der Schlacht
ihr Sohn ist (im Krieg, im Feld) gefallen
ein Denkmal für die gefallenen Widerstandskämpfer
die Nachricht, daß Arthur »auf dem Felde der Ehre fürs Vaterland gefallen« war [ BredelVäter425]
α)
gehoben sein Leben durch Gewalt verlieren
Beispiele:
durch das Beil, Schafott fallen
er fiel durch, von des Henkers Hand
Die Bewohner fanden sich […] im Gotteshause ein und an heiliger Stätte fielen sie durch Schwert und Flamme [ BrodTycho Brahe386]
Sterben soll sie! / Er soll sie fallen sehn und nach ihr fallen [ SchillerStuartIV 5]
β)
vom Vieh   sterben
Beispiel:
da vor Jahren hier die Seuche in das Vieh gekommen, so sei in seinem Stalle ihm kein Stück gefallen [ Storm5,26]
b)
übertragen
Beispiele:
die belagerte Festung, Stadt fällt (= wird erobert)
der Minister, die Regierung fällt (= wird gestürzt)
Hindernisse, trennende Schranken, die Grenzen, Ketten fallen (= werden aufgehoben, beseitigt)
die Zensur, Geschwindigkeitsbegrenzung ist gefallen
ein Vertrag, Verbot, Gesetz, Recht, eine Verordnung fällt
ein Vorschlag, Antrag fällt (= wird abgelehnt)
eine Prophezeigung […] Roma könne nur durch die Gewalten der Elemente fallen [ le FortPapst5]
Wenn die Republik fallen sollte, wird er wieder dem König Treue halten [ BrechtDreigroschenroman283]
umgangssprachlich etw. steht und fällt mit etw. (= etw. ist einzig und allein von etw. abhängig)
Beispiele:
die Wirkung des Stückes steht und fällt mit der Darstellungskunst der Schauspieler
unser Vorhaben steht und fällt mit seiner Teilnahme
4.
schräg in einer Neigung nach unten verlaufen, abfallen
Beispiele:
der Weg, die Strecke, das Gelände fällt leicht, allmählich, stark, jäh
die Ebene fällt sanft nach Westen, gegen Norden, zum See hin
eine fallende Linie, Kurve
Wir […] traten aus dem hohen Walde auf eine fallende Wiese [ RennKrieg300]
Doch über den fallenden Schultern hob sich hübsch […] das volle Gesicht [ Feuchtw.Füchse22]
5.
sich schnell, ungestüm auf ein Ziel hin bewegen
a)
vor jmdm. auf die Knie, das Knie fallen, jmdm. zu Füßen fallen (= vor jmdm. niederknien)
Beispiele:
er fiel auf das Knie, ihm zu Füßen und flehte ihn an
der Bittsteller fiel dem König zu Füßen
jmdm. um den Hals, in die Arme fallen (= jmdn. umarmen)
Beispiele:
jmdm. (vor Freude) um den Hals fallen
jmdm. zur Begrüßung, Versöhnung in die Arme fallen
Monsieur Larue wäre dem Schauspieler Höfgen fast um den Hals gefallen, so sehr freute er sich [ K. MannMephisto257]
Jubelnd richtete Lene sich auf und fiel Goldmund ans Herz [ HesseNarziß5,220]
so müßten die Feinde zu Brüdern werden und sich in die Arme fallen, einander umhalsen [ SchaumannZwiebel52]
b)
durch raschen Zugriff etw. in seinem Lauf aufzuhalten, zu hindern suchen
Beispiele:
jmdm. in den Arm fallen
dem durchgehenden Pferd in die Zügel fallen
dem Rad in die Speichen fallen
[er erhob die Faust] Nello Gennari fiel ihm in den Arm [ H. Mann3,265]
α)
bildlich
Beispiele:
er fiel der Gerechtigkeit in den Arm
dem Schicksal in die Speichen fallen
Kein Zensor fällt der Wahrheit in die Zügel [ HerweghGedichte eines Lebendigen49]
β)
übertragen
Beispiel:
umgangssprachlichjmdm. in die Rede, ins Wort fallen (= jmdn. unterbrechen, am Sprechen hindern)
c)
mit schnellem Angriff gewaltsam in etw. eindringen
Beispiele:
die feindlichen Truppen fielen ins Land
gleich den Dieben oder Mördern, die bei der Nacht in ein Haus fallen [ le FortPapst227]
übertragen jmdm. in den Rücken fallen (= jmdm. die zugesagte Unterstützung im entscheidenden Augenblick versagen, jmdn. verraten)
Beispiel:
er wollte seinem Freund nicht in den Rücken fallen
d)
Gymnastik
Beispiel:
in den Hockstand fallen (= schnell in die Knie gehen)
e)
Beispiel:
der Wind fällt (voll) in die Segel (= erfasst die Segel)
6.
in etw. fallenunvermittelt von einem Zustand in einen anderen geraten
Beispiele:
in Ohnmacht fallen (= ohnmächtig werden)
er fiel in (ein) Fieber, in Krämpfe
in tiefen Schlaf, in Schwermut, Lethargie, Angst, Erregung fallen
in Schmach, Schande fallen
bei jmdm. in Ungnade fallen (= jmds. Gunst verlieren)
er fiel in Verdacht (= wurde verdächtigt), das Geld genommen zu haben
biblischin Sünde, Anfechtung, Versuchung fallen
a)
in eine Tätigkeit fallen
Beispiele:
plötzlich fielen die Pferde in Galopp, Trab (= begannen zu galoppieren, traben)
in Grübelei, Nachsinnen, Untätigkeit fallen
von einem Extrem ins andere fallen (= unmittelbar nacheinander etwas völlig Gegensätzliches tun)
in einen sanfteren Ton fallen (= einen sanfteren Ton anschlagen)
Sobald die Pferde in langsame Gangart fielen [ JahnnHolzschiff140]
Ich rannte zwei Schritte, sah, daß die Leute nicht mehr rennen konnten, und fiel auch wieder in Schritt [ RennKrieg73]
b)
in einen Dialekt, in eine andere Sprache fallen (= plötzlich in einem Dialekt, in einer anderen Sprache weitersprechen)
Beispiele:
in seine Heimatmundart fallen
Sie fiel vom halbwegigen Hochdeutsch immer wieder in den Dialekt [ O. M. GrafBolwieser20]
daß ich französisch begann, und […] mitten im Satz ins Deutsche fiel [ Th. Mann12,17]
7.
a)
Licht fällt auf, in, durch, über etw., auf jmdn. (= Licht trifft auf etw., jmdn., scheint auf, in, durch, über etw., auf jmdn.)
Beispiele:
das (Tages)licht fällt (un)günstig, von der Seite auf das Gemälde
In das Dunkel fiel ein Lichtstreifen aus einer Blendlaterne [ KafkaSchloß305]
Das Licht der untergehenden Sonne fiel gerade durch ein Fenster in den Dom [ WeismantelRiemenschneider33]
bildlich
Beispiele:
dadurch fällt Licht in diese Angelegenheit (= dadurch wird diese Angelegenheit geklärt, klargestellt)
umgangssprachlichauf jmdn. fällt ein schlechtes Licht (= man bekommt einen schlechten Eindruck von jmdm.)
b)
ein Schatten fällt auf etw. (= ein Schatten wird auf etw. geworfen)
Beispiele:
ein Schatten fiel auf den sonnenbeschienenen Weg, an die Wand
bildlichdurch die Abwesenheit des Sohnes fiel ein Schatten auf die allgemeine Freude (= wurde die Freude getrübt)
die feuchten Schatten […] welche weithin über die Wiesen fielen [ Storm1,109]
8.
etw. fällt auf, in, unter etw., etw. fällt auf, an jmdn. (= etw. ist verbunden mit etw., jmdm.)
a)
etw. fällt auf einen Termin, in eine Zeit (= etw. ist an einem bestimmten Termin, zu einer bestimmten Zeit, fällt mit einem Termin, einer Zeit zusammen)
Beispiele:
das Fest, ihr Geburtstag fällt auf einen Sonntag
Ostern fällt dieses Jahr in den April
dieses Ereignis fällt in die Zeit der Reformation
die Werke des Dichters fallen in diesen Zeitraum
umgangssprachlichman muss die Feste feiern, wie sie fallen (= wie sich die Gelegenheit dazu ergibt)
saloppjmdn. anfahren, dass er denkt, Ostern und Pfingsten fallen auf einen Tag (= jmdn. sehr anfahren)
Ostern fiel früh [ BredelSöhne172]
b)
etw. fällt unter einen Bereich (= etw. gehört zu einem Bereich)
Beispiele:
das fällt unter den Begriff Hochverrat
das fällt unter, in dieselbe Kategorie, Gruppe
das fällt in mein Fachgebiet
umgangssprachlichder Witz fällt ins Gemeine (= tendiert zum Gemeinen)
jmd., etw. fällt unter eine Maßnahme (= für jmdn., etw. gilt eine Maßnahme)
Beispiele:
er fiel unter die Amnestie
sie fällt nicht unter die Maßnahmen, die mit dem Evakuierungsprogramm in Zusammenhang stehen [ KlepperSchatten1028]
c)
etw. fällt auf jmdn. (= jmd. muss etw. tun)
Beispiele:
auf dich fällt dabei die meiste Arbeit
alle Sorgen des Hausstandes fielen auf sie [ Th. MannBuddenbrooks1,458]
d)
etw. fällt auf jmdn. (= etw. trifft jmdn.)
Beispiele:
auf jmdn. fällt der Verdacht
die Wahl fiel auf ihn
das Große Los ist auf mich gefallen
e)
etw. fällt an jmdn. (= etw. geht in jmds. Eigentum über)
Beispiele:
das Erbe der Eltern fiel an die Kinder
Die Güter fallen an die Stadt [ BrechtKaukas. Kreidekreis6]
9.
geschehen, sich ereignenZDL
Beispiele:
eine Entscheidung, ein Urteilsspruch fällt in ein paar Tagen (= wird getroffen)
Schicksalsschläge fallen (= treten ein)
Sportein Tor fällt (= wird geschossen)
Sportder Ausgleich fiel kurz nach Beginn des Spiels
a)
ein Wort fällt (= ein Wort wird gesprochen, geäußert)
Beispiele:
kein Wort war gefallen
dieses Wort hätte nicht fallen dürfen
scharfe, bissige, beleidigende, harte, grausame Worte fielen
Schmähungen, Schimpfwörter, Drohungen fielen von allen Seiten
Andeutungen, Äußerungen, Bemerkungen, Fragen fallen (von jmds. Seite, von jmdm.)
im Gespräch fiel dieser Name, Satz, Witz
so wie man aus Achtung schweigt, nachdem ein großes Wort gefallen ist [ MusilMann584]
b)
Schüsse fallen (= es wird geschossen)
Beispiel:
Kein Schuß fiel weit und breit [ RennKrieg201]

letzte Änderung:

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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fallen · fällig · auffallen · auffallend · auffällig · ausfallen · ausfallend · ausfällig · ausgefallen · einfallen · Einfall · Fall · Fallbeil · Fallreep · Gefälle · Falle
fallen Vb. ‘sich nach unten bewegen (durch die eigene Schwere), stürzen, sinken, (im Kampf als Soldat) sterben’, ahd. fallan ‘(herab)stürzen, zu Fall kommen, einstürzen, sinken, zuteil werden, umfallen, verfallen’ (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. nl. vallen, asächs. fallan, aengl. feallan, fallan, engl. to fall, anord. schwed. falla. Mit dem ehemals ein präsensbildendes n aufweisenden Verb (ll aus ln) sind höchstens vergleichbar armen. p‛ul ‘Einsturz’, p‛lamin ‘ich falle ein’ und (dehnstufig) lit. pùlti ‘fallen’, vielleicht (als Variante mit anlautendem s-) auch griech. sphállein (σφάλλειν) ‘zu Fall bringen, zugrunde richten, täuschen’, so daß von einer Wurzel ie. *phō̌l- bzw. *pō̌l- ‘fallen’ (d. h. ‘sich nach dem Gesetz der Schwerkraft abwärts bewegen’) ausgegangen werden kann. – fällig Adj. ‘für einen bestimmten Termin vorgesehen, zur Zahlung anstehend’ (15. Jh.), mhd. (rechtssprachlich) vellic ‘der Zahlung, der Buße, der Strafe verfallen, verurteilt’, wohl abgeleitet vom Verb mhd. fallen im Sinne von ‘fällig sein, werden’. Vgl. ahd. fellīg ‘fallend, stürzend, baufällig, eingestürzt’ (10. Jh.), mhd. vellec, vellic ‘zu Fall kommend, fallend (besonders im Kampf), vor Gericht überwunden’; häufig suffixartig als zweites Glied in Komposita wie bau-, hin-, rückfällig. auffallen Vb. ‘hervorstechen, ins Auge springen’ (18. Jh.), älter ‘(sich) fallend öffnen’ (um 1700), ‘auf etw. fallen’ (16. Jh.); auffallend Part.adj. ‘hervorstechend, in die Augen springend, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend’ (18. Jh.); damit gleichbed. auffällig Adj. (Anfang 19. Jh.). ausfallen Vb. ‘herausfallen, angreifen, enden, unterbleiben’, mhd. ūʒvallen ‘ausrenken’ (den Fuß); ausfallend Part.adj. ‘herausfordernd, beleidigend’ (18. Jh.), aus älterem ‘einen militärischen Ausbruch, Angriff unternehmend’ (16. Jh.); gleichbed. jüngeres ausfällig Adj. ‘beschimpfend, beleidigend’ (19. Jh.), zuvor (bei Zahlungen) ‘seinen Verpflichtungen nicht nachkommend’ (16. Jh.); ausgefallen Part.adj. ‘nicht alltäglich’ (um 1900). einfallen Vb. ‘zusammenstürzen, eindringen, in den Sinn kommen’, ahd. infallan ‘aus etw. auf etw. fallen, Eingang finden’ (Hs. 12. Jh.), mhd. īnvallen ‘Eingang finden, eindringen, als Besitz zufallen, in den Sinn kommen, beginnen’; Einfall m. ‘das Einbrechen, feindliches Eindringen, plötzlicher Gedanke’, mhd. īn-, inval ‘das Einfallen, Einbruch, Eingriff in jmds. Recht, Zwischenfall, zufälliger Gedanke, Einrede’. Fall m. ‘Sturz, Untergang, Ereignis, (Rechts)angelegenheit’, auch (seit 17. Jh.) ‘grammatischer Kasus’ (s. Kasus), ahd. fal ‘(Ein)sturz, Ärgernis, Kränkung’ (8. Jh.), mhd. val (Genitiv valles) ‘das Fallen der Würfel, des Wassers, der Töne, Sturz, Niederlage, Straffall, Abgabe bei Todesfall an den Lehnsherrn’ (germ. *falla-). Die Verwendungsweisen sind beeinflußt vom Bild der gefallenen Würfel, von lat. cāsus ‘das Fallen, Sturz, Vorfall, Zufall, Gelegenheit, Unfall, grammatischer Kasus’, das bereits in ahd. Zeit durch fal übersetzt wird, und von frz. cas ‘Fall’, vgl. Wendungen wie setzen wir den Fall (frz. posons le cas), auf alle Fälle (frz. en tout cas), das ist ganz mein Fall (frz. c’est là mon cas). Fallbeil n. ‘Hinrichtungsmaschine’ (17. Jh.), seit dem 19. Jh. neben Guillotine. Fallreep n. ‘Treppe (Strickleiter), die an der Schiffswand heruntergelassen wird’ (18. Jh.), aus nd. Valreep, vgl. nd. Reep ‘Tau, Seil, mit dessen Hilfe man sich vom Schiffsbord schwingend ins Boot fallen läßt’, s. 1Reif. Gefälle n. ‘Höhenunterschied, Bodenneigung’, ahd. gifelli ‘Einsturz, Unfall, Verfall’ (um 1000), mhd. gevelle ‘Sturz, Ein-, Absturz, abschüssiges tiefes Tal, guter Würfelfall, Glück, Schicksal, das Gefallen’, kollektive ja-Ableitung zu ahd. fal. Falle f. ‘Tierfanggerät, Hinterhalt’, ahd. falla ‘Falle, Fallstrick’ (8. Jh.), mhd. valle ‘Falle, Türklinke’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen

Assoziationen

(jemandem) schlägt die Stunde · (jemandes) letztes Stündlein hat geschlagen · (seinen) letzten Atemzug tun · ableben · das Zeitliche segnen · erlöschen · in die ewigen Jagdgründe eingehen · sterben · verdämmern · versterben  ●  (die) Augen für immer schließen verhüllend · (die) Reihen lichten sich fig. · abtreten fig. · aus dem Leben scheiden fig. · davongehen fig. · entschlafen fig., verhüllend · fallen militärisch · gehen verhüllend · heimgehen fig., verhüllend · sanft entschlafen verhüllend, fig. · seinen letzten Gang gehen fig. · uns verlassen verhüllend · vom Stangerl fallen fig., bairisch · von der Bühne (des Lebens) abtreten fig. · von uns gehen fig. · (den) Arsch zukneifen vulg., fig. · (den) Löffel abgeben ugs., fig., salopp · (seine) letzte Fahrt antreten ugs., fig. · dahingehen geh., verhüllend · dahingerafft werden (von) ugs. · dahinscheiden geh., verhüllend · den Geist aufgeben ugs. · den Weg allen Fleisches gehen geh. · die Grätsche machen ugs., salopp · die Hufe hochreißen derb, fig. · dran glauben (müssen) ugs. · in die Ewigkeit abberufen werden geh., fig. · in die Grube fahren ugs., fig. · in die Grube gehen ugs. · ins Grab sinken geh., fig. · ins Gras beißen ugs., fig. · sein Leben aushauchen geh. · seinen Geist aufgeben ugs. · seinen Geist aushauchen geh. · verscheiden geh. · vor seinen Richter treten geh., religiös, fig. · vor seinen Schöpfer treten geh., fig. · wegsterben ugs.
Unterbegriffe
  • eines natürlichen Todes sterben · keines gewaltsamen Todes sterben
  • den nassen Tod erleiden · den nassen Tod finden · ersaufen · ertrinken · in den Fluten umkommen · untergehen  ●  absaufen ugs. · versaufen derb
  • (den) Hungertod sterben · an Nahrungsmangel zugrunde gehen · bei/in einer Hungersnot umkommen · verhungern · vor Hunger sterben  ●  hungers sterben geh., veraltet
  • abkratzen derb · abnippeln derb · elendig sterben derb · elendig verrecken derb · hopsgehen derb · krepieren ugs. · verrecken derb
  • aus dem Leben gerissen werden · aus der Mitte des Lebens gerissen werden · in Schönheit sterben · jung sterben · mit wehenden Fahnen untergehen
  • ersticken
  • abkacken derb · abkratzen derb · abnibbeln derb · abnippeln derb · abschnappen derb · abschrammen derb · den Arsch zukneifen derb · hopsgehen ugs., salopp
  • (den) Tod erleiden · (den) Tod finden · (ein) Opfer (des / der ...) werden · (jemanden) das Leben kosten · (sein) Leben lassen · (sein) Leben verlieren · es gibt (...) Tote · getötet werden · tödlich verunglücken · umkommen · ums Leben kommen  ●  draußen bleiben militärisch, historisch · (jemanden) dahinraffen geh. · dahingerafft werden geh. · draufgehen (bei) ugs., salopp · hopsgehen ugs., salopp · tot bleiben ugs., regional, veraltet · vor die Hunde gehen ugs., sprichwörtlich · zu Tode kommen geh. · über den Deister gehen ugs., salopp, norddeutsch · über den Jordan gehen ugs., salopp · über die Wupper gehen ugs., regional, salopp
  • an Blutverlust sterben · verbluten
  • (den) Kältetod erleiden · erfrieren
  • (sein) Leben geben · (sein) Leben opfern · (sich) opfern
  • (seinen Verletzungen, einem Leiden) erliegen · dahingerafft werden (von) · sterben an  ●  von seinem Leiden erlöst werden verhüllend
  • an Wassermangel zugrunde gehen · verdursten
  • (ur)plötzlich sterben · plötzlich tot sein · tot umfallen  ●  (jemanden) ereilt der Tod geh.
  • als er ans Sterben kam · als er nun sterben sollte · als er sich zur letzten Ruhe begab · als er sich zur letzten Ruhe bettete
  • (es) geht zu Ende (mit jemandem) · (jemandes) Tage sind gezählt · (jemandes) Zeit ist gekommen · (jemandes) letzte Tage sind gekommen · im Sterben liegen · in den letzten Zügen liegen  ●  (bald) gehen verhüllend, fig. · (jemandem) wachsen schon Flügel derb, sarkastisch · ans Sterben kommen geh., veraltend · es bald hinter sich haben ugs., salopp · es nicht mehr lange machen derb · seine Tage beschließen geh.
  • als Held sterben · für das Vaterland sterben  ●  auf dem Feld der Ehre sein Leben lassen veraltet · auf dem Feld der Ehre sterben veraltet · draußen bleiben verhüllend, veraltet · fallen militärisch
Assoziationen
  • auf dem Feld der Ehre sein Leben gelassen · gefallen · getötet worden  ●  auf dem Feld der Ehre gefallen pathetisch · den Heldentod gestorben pathetisch · im Feld geblieben fig., verhüllend · draußen geblieben ugs., Jargon
  • (seinen Verletzungen) erlegen · gestorben · nicht mehr sein · nicht mehr unter den Lebenden · nicht mehr unter uns (weilen) · seligen Angedenkens (nachgestellt) · seligen Gedenkens (nachgestellt) · tot · verschieden · verstorben  ●  (nur) mit den Füßen zuerst fig. · hat uns verlassen verhüllend, fig. · selig (nachgestellt) veraltet · tot und begraben Verstärkung · von uns gegangen verhüllend, fig. · (jemand) hat es hinter sich derb · abgenippelt derb · aus dem Leben geschieden geh., verhüllend, floskelhaft · dahingegangen geh., verhüllend, fig. · dahingeschieden geh., verhüllend, fig. · draufgegangen (bei) ugs. · draußen geblieben fachspr., militärisch, Jargon · es ist aus (mit jemandem) ugs. · gefallen fachspr., militärisch, Jargon · gehimmelt ugs. · unter der Erde ugs. · unterm Torf ugs., salopp, fig. · verblichen geh. · weg vom Fenster ugs., fig.
  • (den) Freitod wählen · (die) (letzte) Konsequenz ziehen · Hand an sich legen · Selbstmord begehen · Suizid begehen · durch eigene Hand sterben · sein Leben wegwerfen · seinem Leben ein Ende machen · seinem Leben ein Ende setzen · sich (selbst) richten · sich (selbst) töten · sich (selbst) umbringen · sich das Leben nehmen · sich etwas antun · sich vom Leben zum Tode befördern  ●  sich (selbst) den Garaus machen geh. · sich den Tod geben geh. · sich ein Leid(s) antun geh., verhüllend, literarisch · sich entleiben geh. · sich wegschmeißen derb
  • auslöschen · ermorden · killen · meucheln · tot... · töten (absichtlich) · umbringen · ums Leben bringen  ●  (jemandem) (den) Lebensfaden abschneiden fig. · (jemandem) das Lebenslicht auslöschen fig., variabel · ins Jenseits befördern fig. · zum Schweigen bringen fig. · zur Strecke bringen fig. · (jemandem) den Garaus machen ugs. · abmurksen ugs. · abservieren ugs., salopp, fig. · ausknipsen ugs., fig., salopp · entleiben geh. · in die ewigen Jagdgründe schicken ugs., fig. · ins Gras beißen lassen ugs., fig. · ins Nirwana befördern ugs. · kaltmachen ugs. · totmachen ugs. · um die Ecke bringen ugs., fig. · umlegen ugs. · vom Leben zum Tode befördern geh. · über die Klinge springen lassen ugs., fig.
  • arbeiten bis zum Schluss · in Ausübung seiner Tätigkeit sterben · in den Sielen sterben · in treuer Pflichterfüllung sterben · jemand arbeitet, bis er tot umfällt
  • knapp überleben · noch einmal mit dem Leben davonkommen · reanimiert werden · von den Toten auferstehen  ●  dem Tod ein Schnippchen schlagen fig. · dem Tod von der Schaufel springen fig., österr., süddt. · dem Tod von der Schippe springen fig. · wieder auferstehen (von den Toten) biblisch · beinahe draufgehen bei derb, variabel
  • (jemandes) Tod · Ableben · Abschied · Hinscheiden · Lebensende · Sterben · Versterben  ●  Abberufung verhüllend, fig. · Heimgang religiös · Hinschied schweiz. · Exitus fachspr., lat. · Sterbefall fachspr., Amtsdeutsch
  • absterben (Pflanzen) · eingehen (Pflanzen) · verdorren · vertrocknen  ●  kaputtgehen ugs.
  • eingehen (Tiere) · krepieren · sterben · verenden
  • Leiche · Leichnam · Toter · sterbliche Hülle · sterbliche Überreste · toter Körper
  • in Massen sterben · in Massen umkommen · massenhaft sterben · sterben wie die Fliegen
  • Abgelebter · Dahingegangener · Dahingeschiedener · Ermordeter · Gefallener · Leiche · Toter · Verblichener · Verstorbener  ●  Entschlafener verhüllend · Getöteter geh. · Verschiedener geh.
  • Todeskandidat · Todgeweihter  ●  Sterbende weibl. · Sterbender männl. · (ein) Moribunder geh. · Moribundus geh.

als Held sterben · für das Vaterland sterben  ●  auf dem Feld der Ehre sein Leben lassen veraltet · auf dem Feld der Ehre sterben veraltet · draußen bleiben verhüllend, veraltet · fallen militärisch
Oberbegriffe
  • (den) Tod erleiden · (den) Tod finden · (ein) Opfer (des / der ...) werden · (jemanden) das Leben kosten · (sein) Leben lassen · (sein) Leben verlieren · es gibt (...) Tote · getötet werden · tödlich verunglücken · umkommen · ums Leben kommen  ●  draußen bleiben militärisch, historisch · (jemanden) dahinraffen geh. · dahingerafft werden geh. · draufgehen (bei) ugs., salopp · hopsgehen ugs., salopp · tot bleiben ugs., regional, veraltet · vor die Hunde gehen ugs., sprichwörtlich · zu Tode kommen geh. · über den Deister gehen ugs., salopp, norddeutsch · über den Jordan gehen ugs., salopp · über die Wupper gehen ugs., regional, salopp
  • (jemandem) schlägt die Stunde · (jemandes) letztes Stündlein hat geschlagen · (seinen) letzten Atemzug tun · ableben · das Zeitliche segnen · erlöschen · in die ewigen Jagdgründe eingehen · sterben · verdämmern · versterben  ●  (die) Augen für immer schließen verhüllend · (die) Reihen lichten sich fig. · abtreten fig. · aus dem Leben scheiden fig. · davongehen fig. · entschlafen fig., verhüllend · fallen militärisch · gehen verhüllend · heimgehen fig., verhüllend · sanft entschlafen verhüllend, fig. · seinen letzten Gang gehen fig. · uns verlassen verhüllend · vom Stangerl fallen fig., bairisch · von der Bühne (des Lebens) abtreten fig. · von uns gehen fig. · (den) Arsch zukneifen vulg., fig. · (den) Löffel abgeben ugs., fig., salopp · (seine) letzte Fahrt antreten ugs., fig. · dahingehen geh., verhüllend · dahingerafft werden (von) ugs. · dahinscheiden geh., verhüllend · den Geist aufgeben ugs. · den Weg allen Fleisches gehen geh. · die Grätsche machen ugs., salopp · die Hufe hochreißen derb, fig. · dran glauben (müssen) ugs. · in die Ewigkeit abberufen werden geh., fig. · in die Grube fahren ugs., fig. · in die Grube gehen ugs. · ins Grab sinken geh., fig. · ins Gras beißen ugs., fig. · sein Leben aushauchen geh. · seinen Geist aufgeben ugs. · seinen Geist aushauchen geh. · verscheiden geh. · vor seinen Richter treten geh., religiös, fig. · vor seinen Schöpfer treten geh., fig. · wegsterben ugs.
Assoziationen
  • auf dem Feld der Ehre sein Leben gelassen · gefallen · getötet worden  ●  auf dem Feld der Ehre gefallen pathetisch · den Heldentod gestorben pathetisch · im Feld geblieben fig., verhüllend · draußen geblieben ugs., Jargon

(sich) nicht länger auf den Beinen halten (können) · fallen (Person) · hinfallen · hinschlagen · stürzen · zu Boden gehen  ●  (sich) (lang) hinlegen ugs., salopp, fig. · auf den Boden knallen ugs. · aus den Latschen kippen ugs. · hinfliegen ugs. · hinknallen ugs. · zu Fall kommen geh.
Unterbegriffe
  • der Länge nach hinfallen · der Länge nach hinschlagen  ●  (sich) auf die Fresse legen derb · (sich) auf die Schnauze legen derb · (sich) lang hinlegen ugs., salopp · auf die Fresse fliegen derb · auf die Schnauze fliegen derb · lang hinfliegen ugs. · lang hinknallen ugs.
  • auf den Rücken fallen · hinten(r)überfallen · nach hinten fallen · nach hinten kippen
Assoziationen

(jemandem irgendwohin) fallen · (jemandem von irgendwoher) fallen · (jemandem) hinfallen · auf den Boden fallen · fallen (Gegenstand) · zu Boden fallen  ●  (irgendwoher / irgendwohin) fliegen (Gegenstand) ugs.
Assoziationen

(einer Kategorie) zuzuordnen sein · (unter ...) zu verbuchen sein · (unter eine Kategorie) fallen · gehören (zu) · rangieren (unter) · zählen (zu)  ●  (einer Kategorie) unterfallen fachspr., Amtsdeutsch
Assoziationen

(es) ist die Rede von · ausgesprochen werden · fallen (Wort/e, Ausssage/n, ...) · gesagt werden · man spricht von
Assoziationen

Ökonomie
(stark) sinken (Kurse, Preise) · fallen (Wirtschaft)  ●  (stark) einbrechen fig., variabel · abstürzen fig. · (ab)sacken (auf / unter / um ... %) ugs. · in den Keller gehen ugs., fig. · in den Keller rauschen ugs., fig. · nach unten gehen ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(von etwas) fallen · abfallen (von) · herabfallen · herunterfallen  ●  runterfallen ugs.
Assoziationen
  • (jemandem irgendwohin) fallen · (jemandem von irgendwoher) fallen · (jemandem) hinfallen · auf den Boden fallen · fallen (Gegenstand) · zu Boden fallen  ●  (irgendwoher / irgendwohin) fliegen (Gegenstand) ugs.

Typische Verbindungen zu ›fallen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›fallen‹.

Zitationshilfe
„fallen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/fallen>.

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