fallen
GrammatikVerb · fällt, fiel, ist gefallen
Aussprache [ˈfalən]
Worttrennung fal-len
Wortbildung
mit ›fallen‹ als Erstglied:
fallenlassen / fallen lassen
· Faller · Fallholz · Falllaub / Fall-Laub · Fallmasche · Fallrohr · Falltritt · Falltür · Fallwild
· mit ›fallen‹ als Letztglied: abfallen · anfallen · anheimfallen · aufeinanderfallen · auffallen · auseinanderfallen · ausfallen · befallen · beifallen · dahinfallen · danebenfallen · durchfallen · einfallen · entfallen · flachfallen · fortfallen · gegeneinanderfallen · heimfallen · herabfallen · herauffallen · herausfallen · hereinfallen · herfallen · herniederfallen · herunterfallen · hinauffallen · hinausfallen · hineinfallen · hinfallen · hintenüberfallen · hintüberfallen · hinunterfallen · hinwegfallen · leichtfallen · missfallen · nachfallen · niederfallen · rausfallen · reinfallen · runterfallen · schwerfallen · totfallen · trockenfallen · umfallen · verfallen · 1vorfallen · 2vorfallen · vornüberfallen · wegfallen · zerfallen · zufallen · zurückfallen · zusammenfallen · übereinanderfallen · übereinfallen · überfallen
· mit ›fallen‹ als Binnenglied: Seitfallzieher
· mit ›fallen‹ als Letztglied: abfallen · anfallen · anheimfallen · aufeinanderfallen · auffallen · auseinanderfallen · ausfallen · befallen · beifallen · dahinfallen · danebenfallen · durchfallen · einfallen · entfallen · flachfallen · fortfallen · gegeneinanderfallen · heimfallen · herabfallen · herauffallen · herausfallen · hereinfallen · herfallen · herniederfallen · herunterfallen · hinauffallen · hinausfallen · hineinfallen · hinfallen · hintenüberfallen · hintüberfallen · hinunterfallen · hinwegfallen · leichtfallen · missfallen · nachfallen · niederfallen · rausfallen · reinfallen · runterfallen · schwerfallen · totfallen · trockenfallen · umfallen · verfallen · 1vorfallen · 2vorfallen · vornüberfallen · wegfallen · zerfallen · zufallen · zurückfallen · zusammenfallen · übereinanderfallen · übereinfallen · überfallen
· mit ›fallen‹ als Binnenglied: Seitfallzieher
Mehrwortausdrücke
auf die Beine fallen ·
auf die Fresse fallen ·
auf die Füße fallen
·
auf die Nase fallen ·
auf die Schnauze fallen ·
aus allen Wolken fallen ·
aus dem Rahmen fallen ·
aus dem Takt fallen ·
aus der Reihe fallen ·
aus der Rolle fallen ·
aus der Zeit fallen ·
dem Rotstift zum Opfer fallen ·
der Apfel fällt nicht weit vom Stamm ·
die Hüllen fallen lassen ·
die Würfel sind gefallen / der Würfel ist gefallen ·
ein Schatten fällt auf etw. ·
es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen ·
etw. unter den Tisch fallen lassen ·
fast vom Stuhl fallen ·
gefallener Engel ·
gefallenes Mädchen ·
in Feindeshand fallen ·
in Ungnade fallen ·
ins Gewicht fallen ·
ins Wasser fallen ·
jmdm. auf die Füße fallen ·
jmdm. fällt das Herz in die Hose ·
jmdm. fällt die Decke auf den Kopf ·
jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen ·
jmdm. fällt kein Zacken aus der Krone / jmdm. fällt keine Zacke aus der Krone ·
jmdm. fällt keine Perle aus der Krone ·
jmdm. in den Arm fallen ·
jmdm. in den Rücken fallen ·
jmdm. in den Schoß fallen ·
jmdm. in die Finger fallen ·
jmdm. in die Hände fallen / jmdm. in die Hand fallen ·
jmdm. in die Rede fallen ·
jmdm. ins Auge fallen ·
jmdm. ins Wort fallen ·
jmdm., einer Sache zum Opfer fallen ·
jmdm., etw. zur Last fallen ·
jmdm., sich in die Arme fallen ·
man muss die Feste feiern, wie sie fallen / man soll die Feste feiern, wie sie fallen ·
mit der Tür ins Haus fallen ·
nicht auf den Kopf gefallen sein ·
unter den Tisch fallen ·
vom Fleisch fallen / vom Fleische fallen ·
vom Hocker fallen ·
wo gehobelt wird, fallen Späne / wo gehobelt wird, da fallen Späne
Bedeutungsübersicht
- 1. infolge der Schwerkraft in eine (mäßig) schnelle, abwärts
gerichtete Bewegung geraten
- a) ⟨etw. fällt von etw.⟩ etw. löst sich ab
- b) unwillkürlich aus einer aufrechten in eine liegende Stellung geraten, hinfallen
- c) herabhängen, sich legen
- d) [bildlich] ...
- e) [übertragen] ...
- 2. in der Höhe, im Niveau niedriger werden
- a) in gegensätzlicher Bedeutung zu steigen
- b) [übertragen] an Wert verlieren, im Wert sinken
- c) [gehoben] aus Glück in Verderben sinken
- 3. zugrunde gehen
- a) im Kampf sein Leben lassen
- b) [übertragen] ...
- 4. schräg in einer Neigung nach unten verlaufen, abfallen
- 5. sich schnell, ungestüm auf ein Ziel hin bewegen
- 6. ⟨in etw. fallen⟩ unvermittelt von einem Zustand in einen anderen geraten
- 7. ...
- 8. ⟨etw. fällt auf, in, unter etw., etw. fällt auf, an jmdn.⟩
- 9. geschehen, sich ereignen
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
infolge der Schwerkraft in eine (mäßig) schnelle, abwärts gerichtete Bewegung geraten
Beispiele:
ein Gegenstand fällt langsam, schnell, senkrecht, steil, lautlos, geräuschvoll (zu Boden)
(der) Regen fällt
die Tropfen fielen dicht, einzeln
es ist Schnee gefallen
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht [Volkslied]
die Blätter fallen
die reifen Äpfel fallen vom Baum
Sternschnuppen fallen
ein fallender Stein
im luftleeren Raum fallen alle Körper gleich schnell
ein frei fallender Körper
der Fallschirmspringer ließ sich 4.000 Meter fallen
es ist so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte
umgangssprachlichdie Menschen standen so dicht gedrängt, dass kein Apfel zur Erde fallen konnte
der Junge ist von der Leiter gefallen
umgangssprachlich, scherzhaft fall nicht vom Stängel! (= falle nicht hinunter!)
der junge Vogel ist aus dem Nest gefallen
jmdm. fällt etw. aus der Hand
Handarbeiteine Masche fallen lassen
er hat seinen Bleistift fallen lassen (= der Bleistift ist ihm versehentlich entglitten)
lass die Tasse nicht fallen!
umgangssprachlich, scherzhaft, verhüllendder Vogel hat was fallen lassen (= hat Kot ausgeschieden)
der Vorhang fällt (= senkt sich)
Filmdie Klappe fällt (= Signal bei Dreharbeiten)
die Tür, das Tor fällt ins Schloss (= schließt sich)
die Gebäude fielen in Schutt und Asche (= wurden zerstört)
a)
⟨etw. fällt von etw.⟩etw. löst sich ab
Beispiele:
der Putz fiel von den Wänden
Handarbeiteine Masche fällt von der Nadel
b)
unwillkürlich aus einer aufrechten in eine liegende Stellung geraten, hinfallen
Beispiele:
das Kind fällt
ein Pferd fällt
er hat sich beim Fallen verletzt
er ist unglücklich, günstig, weich, sanft, hart, mit großer Heftigkeit gefallen
sie fiel mit dem Kopf auf das Pflaster
jmd. fällt über einen Stein, gegen eine Tischkante
er fiel auf den, zu Boden, auf die Erde
er ist nach vorn, auf das Gesicht, nach hinten, auf den Rücken gefallen
über seine eigenen Beine fallen (= stolpern)
c)
herabhängen, sich legen
Beispiele:
jmdm. fällt eine Haarsträhne ins Gesicht, über die Stirn
ihr fällt das Haar (in Locken) über die Schultern
das Haar fällt locker, weich
der Stoff, die Falte fällt leicht
die Gardinen fallen gut
weit fallende Gewänder
der Rock fällt gerade, schmal, elegant
d)
bildlich
Beispiele:
salopp, scherzhaftendlich ist bei ihm der Groschen gefallen (= endlich hat er es verstanden)
die Ermahnungen fallen bei jmdm. auf fruchtbaren Boden (= die Ermahnungen werden von jmdm. beherzigt)
der Vorschlag fiel auf harten Boden (= der Vorschlag stieß auf Widerstand)
es wird dir keine, nicht gleich eine Perle aus der Krone fallen, wenn du mit zufasst (= du wirst dir nichts vergeben, wenn du mit zufasst)
saloppjmdm. fällt die Butter vom Brot (= jmd. ist entsetzt)
saloppjmdm. fällt die Decke, Bude auf den Kopf (= jmdm. wird sein Zuhause zu eng, bedrückend)
salopp, scherzhaftjmdm. fällt das Herz in die Hose, Hosentasche (= jmdm. wird es angst und bange)
jmdm. fällt ein Stein, eine Zentnerlast vom Herzen, von der Seele (= jmd. fühlt sich erleichtert, von einer großen Sorge befreit)
jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen (= jmd. sieht plötzlich klar, erkennt die Zusammenhänge)
umgangssprachlichjmd. fällt (immer wieder) auf die Beine (= geht aus allen Wechselfällen des Lebens unbeschadet hervor)
umgangssprachlichsie ist nicht auf den Mund gefallen (= hat immer eine Antwort bereit)
saloppjmd. fällt auf die Nase (= scheitert)
umgangssprachlichich bin fast auf den Rücken gefallen (= war sehr erstaunt)
sprichwörtlichkein Baum fällt auf den ersten Hieb (= große, schwere Arbeit erfordert Ausdauer)
sprichwörtliches ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (= alles will gelernt sein)
α)
⟨etw. fällt (schwer) ins Gewicht, (schwer) in die Waagschale (= etw. ist von Bedeutung)⟩
Beispiele:
jmds. Urteil, Meinung fällt ins Gewicht, fällt (schwer) in die Waagschale
für ihn fallen derartige Ausgaben kaum ins Gewicht
β)
umgangssprachlich ⟨etw. fällt ins Wasser (= etw. zerschlägt sich)⟩
Beispiel:
das Vorhaben, der Plan, Ausflug ist ins Wasser gefallen
γ)
δ)
ε)
⟨etw., jmd. fällt aus dem Rahmen (= etw., jmd. weicht von seiner Umgebung ab, passt nicht dazu)⟩
Beispiele:
diese Darbietung fiel ganz aus dem Rahmen
er fällt völlig aus dem Rahmen
e)
übertragen
Beispiele:
jmds. Augen, Blicke fallen auf etw., jmdn. (= richten sich auf etw., jmdn.)
jmd., etw. fällt jmdm. lästig
α)
⟨etw. fällt jmdm. ins Auge, in den Blick, ins Blickfeld (= etw. lenkt sofort die Aufmerksamkeit auf sich)⟩
Beispiele:
die grellen, leuchtenden Farben, die Ordnung und Sauberkeit fielen mir ins Auge
ein ins Auge fallender Unterschied
β)
⟨etw. fällt jmdm. (schwer) aufs Herz, die Seele (= etw. bedrückt jmdn.)⟩
Beispiel:
es fiel ihm schwer aufs Herz, ihr das sagen zu müssen
γ)
umgangssprachlich ⟨etw., jmd. fällt jmdm. auf die Nerven (= etw., jmd. wird jmdm. lästig, unangenehm)⟩
δ)
⟨jmd., etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand, fällt in jmds. Hände (= jmd., etw. gerät in jmds. Gewalt)⟩, ⟨gehoben jmd., etw. fällt in jmds. Hand⟩
Beispiel:
der General, die Stadt, Festung fiel dem Gegner in die Hände
ε)
⟨etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand (= etw. gelangt gegen den Willen des Besitzers zufällig in jmds. Verfügungsgewalt)⟩
Beispiele:
die Akten fielen der Polizei in die Hände
dem Gericht waren sämtliche Briefe des Angeklagten in die Hand gefallen
ζ)
⟨etw. fällt jmdm. in die Hände, Hand (= jmd. findet etw. zufällig)⟩
Beispiel:
beim Aufräumen fiel mir dein Schreiben in die Hände
η)
gehoben ⟨jmd., etw. fällt einer Sache zum Opfer (= jmd., etw. wird das Opfer von etw.)⟩
2.
in der Höhe, im Niveau niedriger werden
a)
in gegensätzlicher Bedeutung zu steigen
Beispiele:
das Hochwasser, der Wasserstand fällt
der Wasserspiegel des Flusses ist um zehn Zentimeter gefallen
die Quecksilbersäule fällt
die Temperatur, das Fieber ist gefallen
das Barometer, Thermometer fällt (= zeigt eine Verringerung des Luftdruckes, der Temperatur an)
●
bildlich
Beispiele:
die Melodie fällt (= bewegt sich abwärts)
gehobender fallende (= hereinbrechende, sinkende) Abend, die fallende Dämmerung
b)
übertragen an Wert verlieren, im Wert sinken
Beispiele:
die Aktien, Kurse fallen
der Dollar fiel
die Preise fallen, zeigen eine fallende Tendenz
die Waren fallen im Preis (= werden billiger)
●
abnehmen, sich verringern
Beispiele:
die Aussichten fallen
jmds. Ansehen fällt
c)
gehoben aus Glück in Verderben sinken
Grammatik: meist im Partizip II
3.
zugrunde gehen
a)
im Kampf sein Leben lassen
Beispiele:
viele Soldaten fielen in der Schlacht
ihr Sohn ist (im Krieg, im Feld) gefallen
ein Denkmal für die gefallenen Widerstandskämpfer
α)
gehoben sein Leben durch Gewalt verlieren
b)
übertragen
Beispiele:
die belagerte Festung, Stadt fällt (= wird erobert)
der Minister, die Regierung fällt (= wird gestürzt)
Hindernisse, trennende Schranken, die Grenzen, Ketten fallen (= werden aufgehoben, beseitigt)
die Zensur, Geschwindigkeitsbegrenzung ist gefallen
ein Vertrag, Verbot, Gesetz, Recht, eine Verordnung fällt
ein Vorschlag, Antrag fällt (= wird abgelehnt)
●
umgangssprachlich ⟨etw. steht und fällt mit etw. (= etw. ist einzig und allein von etw. abhängig)⟩
Beispiele:
die Wirkung des Stückes steht und fällt mit der Darstellungskunst der Schauspieler
unser Vorhaben steht und fällt mit seiner Teilnahme
4.
schräg in einer Neigung nach unten verlaufen, abfallen
Beispiele:
der Weg, die Strecke, das Gelände fällt leicht, allmählich, stark, jäh
die Ebene fällt sanft nach Westen, gegen Norden, zum See hin
eine fallende Linie, Kurve
5.
sich schnell, ungestüm auf ein Ziel hin bewegen
a)
⟨vor jmdm. auf die Knie, das Knie fallen, jmdm. zu Füßen fallen (= vor jmdm. niederknien)⟩
Beispiele:
er fiel auf das Knie, ihm zu Füßen und flehte ihn an
der Bittsteller fiel dem König zu Füßen
b)
durch raschen Zugriff etw. in seinem Lauf aufzuhalten, zu hindern suchen
Beispiele:
jmdm. in den Arm fallen
dem durchgehenden Pferd in die Zügel fallen
dem Rad in die Speichen fallen
α)
c)
mit schnellem Angriff gewaltsam in etw. eindringen
Beispiele:
die feindlichen Truppen fielen ins Land
●
übertragen ⟨jmdm. in den Rücken fallen (= jmdm. die zugesagte Unterstützung im entscheidenden Augenblick versagen, jmdn. verraten)⟩
Beispiel:
er wollte seinem Freund nicht in den Rücken fallen
d)
Gymnastik
Beispiel:
in den Hockstand fallen (= schnell in die Knie gehen)
e)
Beispiel:
der Wind fällt (voll) in die Segel (= erfasst die Segel)
6.
⟨in etw. fallen⟩unvermittelt von einem Zustand in einen anderen geraten
Beispiele:
in Ohnmacht fallen (= ohnmächtig werden)
er fiel in (ein) Fieber, in Krämpfe
in tiefen Schlaf, in Schwermut, Lethargie, Angst, Erregung fallen
in Schmach, Schande fallen
bei jmdm. in Ungnade fallen (= jmds. Gunst verlieren)
er fiel in Verdacht (= wurde verdächtigt), das Geld genommen zu haben
biblischin Sünde, Anfechtung, Versuchung fallen
a)
⟨in eine Tätigkeit fallen⟩
Beispiele:
plötzlich fielen die Pferde in Galopp, Trab (= begannen zu galoppieren, traben)
in Grübelei, Nachsinnen, Untätigkeit fallen
von einem Extrem ins andere fallen (= unmittelbar nacheinander etwas völlig Gegensätzliches tun)
in einen sanfteren Ton fallen (= einen sanfteren Ton anschlagen)
b)
⟨in einen Dialekt, in eine andere Sprache fallen (= plötzlich in einem Dialekt, in einer anderen Sprache weitersprechen)⟩
7.
a)
⟨Licht fällt auf, in, durch, über etw., auf jmdn. (= Licht trifft auf etw., jmdn., scheint auf, in, durch, über etw., auf jmdn.)⟩
Beispiele:
das (Tages)licht fällt (un)günstig, von der Seite auf das Gemälde
●
bildlich
Beispiele:
dadurch fällt Licht in diese Angelegenheit (= dadurch wird diese Angelegenheit geklärt, klargestellt)
umgangssprachlichauf jmdn. fällt ein schlechtes Licht (= man bekommt einen schlechten Eindruck von jmdm.)
b)
⟨ein Schatten fällt auf etw. (= ein Schatten wird auf etw. geworfen)⟩
8.
⟨etw. fällt auf, in, unter etw., etw. fällt auf, an jmdn. (= etw. ist verbunden mit etw., jmdm.)⟩
a)
⟨etw. fällt auf einen Termin, in eine Zeit (= etw. ist an einem bestimmten Termin, zu einer bestimmten Zeit, fällt mit einem Termin, einer Zeit zusammen)⟩
Beispiele:
das Fest, ihr Geburtstag fällt auf einen Sonntag
Ostern fällt dieses Jahr in den April
dieses Ereignis fällt in die Zeit der Reformation
die Werke des Dichters fallen in diesen Zeitraum
umgangssprachlichman muss die Feste feiern, wie sie fallen (= wie sich die Gelegenheit dazu ergibt)
saloppjmdn. anfahren, dass er denkt, Ostern und Pfingsten fallen auf einen Tag (= jmdn. sehr anfahren)
b)
⟨etw. fällt unter einen Bereich (= etw. gehört zu einem Bereich)⟩
Beispiele:
das fällt unter den Begriff Hochverrat
das fällt unter, in dieselbe Kategorie, Gruppe
das fällt in mein Fachgebiet
umgangssprachlichder Witz fällt ins Gemeine (= tendiert zum Gemeinen)
c)
d)
⟨etw. fällt auf jmdn. (= etw. trifft jmdn.)⟩
Beispiele:
auf jmdn. fällt der Verdacht
die Wahl fiel auf ihn
das Große Los ist auf mich gefallen
9.
geschehen, sich ereignenZDL
Beispiele:
eine Entscheidung, ein Urteilsspruch fällt in ein paar Tagen (= wird getroffen)
Schicksalsschläge fallen (= treten ein)
Sportein Tor fällt (= wird geschossen)
Sportder Ausgleich fiel kurz nach Beginn des Spiels
a)
⟨ein Wort fällt (= ein Wort wird gesprochen, geäußert)⟩
Beispiele:
kein Wort war gefallen
dieses Wort hätte nicht fallen dürfen
scharfe, bissige, beleidigende, harte, grausame Worte fielen
Schmähungen, Schimpfwörter, Drohungen fielen von allen Seiten
Andeutungen, Äußerungen, Bemerkungen, Fragen fallen (von jmds. Seite, von jmdm.)
im Gespräch fiel dieser Name, Satz, Witz
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fallen · fällig · auffallen · auffallend · auffällig · ausfallen · ausfallend · ausfällig · ausgefallen · einfallen · Einfall · Fall · Fallbeil · Fallreep · Gefälle · Falle
fallen Vb. ‘sich nach unten bewegen (durch die eigene Schwere), stürzen, sinken, (im Kampf als Soldat) sterben’, ahd. fallan ‘(herab)stürzen, zu Fall kommen, einstürzen, sinken, zuteil werden, umfallen, verfallen’ (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. nl. vallen, asächs. fallan, aengl. feallan, fallan, engl. to fall, anord. schwed. falla. Mit dem ehemals ein präsensbildendes n aufweisenden Verb (ll aus ln) sind höchstens vergleichbar armen. p‛ul ‘Einsturz’, p‛lamin ‘ich falle ein’ und (dehnstufig) lit. pùlti ‘fallen’, vielleicht (als Variante mit anlautendem s-) auch griech. sphállein (σφάλλειν) ‘zu Fall bringen, zugrunde richten, täuschen’, so daß von einer Wurzel ie. *phō̌l- bzw. *pō̌l- ‘fallen’ (d. h. ‘sich nach dem Gesetz der Schwerkraft abwärts bewegen’) ausgegangen werden kann. – fällig Adj. ‘für einen bestimmten Termin vorgesehen, zur Zahlung anstehend’ (15. Jh.), mhd. (rechtssprachlich) vellic ‘der Zahlung, der Buße, der Strafe verfallen, verurteilt’, wohl abgeleitet vom Verb mhd. fallen im Sinne von ‘fällig sein, werden’. Vgl. ahd. fellīg ‘fallend, stürzend, baufällig, eingestürzt’ (10. Jh.), mhd. vellec, vellic ‘zu Fall kommend, fallend (besonders im Kampf), vor Gericht überwunden’; häufig suffixartig als zweites Glied in Komposita wie bau-, hin-, rückfällig. auffallen Vb. ‘hervorstechen, ins Auge springen’ (18. Jh.), älter ‘(sich) fallend öffnen’ (um 1700), ‘auf etw. fallen’ (16. Jh.); auffallend Part.adj. ‘hervorstechend, in die Augen springend, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend’ (18. Jh.); damit gleichbed. auffällig Adj. (Anfang 19. Jh.). ausfallen Vb. ‘herausfallen, angreifen, enden, unterbleiben’, mhd. ūʒvallen ‘ausrenken’ (den Fuß); ausfallend Part.adj. ‘herausfordernd, beleidigend’ (18. Jh.), aus älterem ‘einen militärischen Ausbruch, Angriff unternehmend’ (16. Jh.); gleichbed. jüngeres ausfällig Adj. ‘beschimpfend, beleidigend’ (19. Jh.), zuvor (bei Zahlungen) ‘seinen Verpflichtungen nicht nachkommend’ (16. Jh.); ausgefallen Part.adj. ‘nicht alltäglich’ (um 1900). einfallen Vb. ‘zusammenstürzen, eindringen, in den Sinn kommen’, ahd. infallan ‘aus etw. auf etw. fallen, Eingang finden’ (Hs. 12. Jh.), mhd. īnvallen ‘Eingang finden, eindringen, als Besitz zufallen, in den Sinn kommen, beginnen’; Einfall m. ‘das Einbrechen, feindliches Eindringen, plötzlicher Gedanke’, mhd. īn-, inval ‘das Einfallen, Einbruch, Eingriff in jmds. Recht, Zwischenfall, zufälliger Gedanke, Einrede’. Fall m. ‘Sturz, Untergang, Ereignis, (Rechts)angelegenheit’, auch (seit 17. Jh.) ‘grammatischer Kasus’ (s. Kasus), ahd. fal ‘(Ein)sturz, Ärgernis, Kränkung’ (8. Jh.), mhd. val (Genitiv valles) ‘das Fallen der Würfel, des Wassers, der Töne, Sturz, Niederlage, Straffall, Abgabe bei Todesfall an den Lehnsherrn’ (germ. *falla-). Die Verwendungsweisen sind beeinflußt vom Bild der gefallenen Würfel, von lat. cāsus ‘das Fallen, Sturz, Vorfall, Zufall, Gelegenheit, Unfall, grammatischer Kasus’, das bereits in ahd. Zeit durch fal übersetzt wird, und von frz. cas ‘Fall’, vgl. Wendungen wie setzen wir den Fall (frz. posons le cas), auf alle Fälle (frz. en tout cas), das ist ganz mein Fall (frz. c’est là mon cas). Fallbeil n. ‘Hinrichtungsmaschine’ (17. Jh.), seit dem 19. Jh. neben Guillotine. Fallreep n. ‘Treppe (Strickleiter), die an der Schiffswand heruntergelassen wird’ (18. Jh.), aus nd. Valreep, vgl. nd. Reep ‘Tau, Seil, mit dessen Hilfe man sich vom Schiffsbord schwingend ins Boot fallen läßt’, s. 1Reif. Gefälle n. ‘Höhenunterschied, Bodenneigung’, ahd. gifelli ‘Einsturz, Unfall, Verfall’ (um 1000), mhd. gevelle ‘Sturz, Ein-, Absturz, abschüssiges tiefes Tal, guter Würfelfall, Glück, Schicksal, das Gefallen’, kollektive ja-Ableitung zu ahd. fal. Falle f. ‘Tierfanggerät, Hinterhalt’, ahd. falla ‘Falle, Fallstrick’ (8. Jh.), mhd. valle ‘Falle, Türklinke’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
(jemandem) schlägt die Stunde ·
(jemandes) letztes Stündlein hat geschlagen ·
(seinen) letzten Atemzug tun ·
ableben ·
das Zeitliche segnen ·
erlöschen ·
in die ewigen Jagdgründe eingehen ·
sterben ·
verdämmern ·
versterben ●
(die) Augen für immer schließen verhüllend ·
(die) Reihen lichten sich fig. ·
abtreten fig. ·
aus dem Leben scheiden fig. ·
davongehen fig. ·
entschlafen fig., verhüllend ·
fallen militärisch ·
gehen verhüllend ·
heimgehen fig., verhüllend ·
sanft entschlafen verhüllend, fig. ·
seinen letzten Gang gehen fig. ·
uns verlassen verhüllend ·
vom Stangerl fallen fig., bairisch ·
von der Bühne (des Lebens) abtreten fig. ·
von uns gehen fig. ·
(den) Arsch zukneifen vulg., fig. ·
(den) Löffel abgeben ugs., fig., salopp ·
(seine) letzte Fahrt antreten ugs., fig. ·
dahingehen geh., verhüllend ·
dahingerafft werden (von) ugs. ·
dahinscheiden geh., verhüllend ·
den Geist aufgeben ugs. ·
den Weg allen Fleisches gehen geh. ·
die Grätsche machen ugs., salopp ·
die Hufe hochreißen derb, fig. ·
dran glauben (müssen) ugs. ·
in die Ewigkeit abberufen werden geh., fig. ·
in die Grube fahren ugs., fig. ·
in die Grube gehen ugs. ·
ins Grab sinken geh., fig. ·
ins Gras beißen ugs., fig. ·
sein Leben aushauchen geh. ·
seinen Geist aufgeben ugs. ·
seinen Geist aushauchen geh. ·
verscheiden geh. ·
vor seinen Richter treten geh., religiös, fig. ·
vor seinen Schöpfer treten geh., fig. ·
wegsterben ugs.
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
als Held sterben ·
für das Vaterland sterben ●
auf dem Feld der Ehre sein Leben lassen veraltet ·
auf dem Feld der Ehre sterben veraltet ·
draußen bleiben verhüllend, veraltet ·
fallen militärisch
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
|
(sich) nicht länger auf den Beinen halten (können) ·
fallen (Person) ·
hinfallen ·
hinschlagen ·
stürzen ·
zu Boden gehen ●
(sich) (lang) hinlegen ugs., salopp, fig. ·
auf den Boden knallen ugs. ·
aus den Latschen kippen ugs. ·
hinfliegen ugs. ·
hinknallen ugs. ·
zu Fall kommen geh.
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
(jemandem irgendwohin) fallen ·
(jemandem von irgendwoher) fallen ·
(jemandem) hinfallen ·
auf den Boden fallen ·
fallen (Gegenstand) ·
zu Boden fallen ●
(irgendwoher / irgendwohin) fliegen (Gegenstand) ugs.
Assoziationen |
|
(einer Kategorie) zuzuordnen sein ·
(unter ...) zu verbuchen sein ·
(unter eine Kategorie) fallen ·
gehören (zu) ·
rangieren (unter) ·
zählen (zu) ●
(einer Kategorie) unterfallen fachspr., Amtsdeutsch
Assoziationen |
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(es) ist die Rede von ·
ausgesprochen werden ·
fallen (Wort/e, Ausssage/n, ...) ·
gesagt werden ·
man spricht von
Assoziationen |
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Ökonomie
(stark) sinken (Kurse, Preise) ·
fallen (Wirtschaft) ●
(stark) einbrechen fig., variabel ·
abstürzen fig. ·
(ab)sacken (auf / unter / um ... %) ugs. ·
in den Keller gehen ugs., fig. ·
in den Keller rauschen ugs., fig. ·
nach unten gehen ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›fallen‹ (berechnet)
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