DE2221488A1 - Verfahren zur herstellung von phototropen mehrstaerkenbrillenglaesern - Google Patents

Verfahren zur herstellung von phototropen mehrstaerkenbrillenglaesern

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DE2221488A1 DE19722221488 DE2221488A DE2221488A1 DE 2221488 A1 DE2221488 A1 DE 2221488A1 DE 19722221488 DE19722221488 DE 19722221488 DE 2221488 A DE2221488 A DE 2221488A DE 2221488 A1 DE2221488 A1 DE 2221488A1
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Description

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E1IEMA OAHL ZEISS, 7920 HEIDENHEIM "( BRENZ)
Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärkenbrillengläsern
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärkenbrillengläsern durch Verschmelzen eines Nahteile mit einem phototropen Trägerglas.
Phototrope Brillengläser sind als Einstärkengläser schon seit einigen Jahren im Handel erhältlich und haben sich gut eingeführt. Das aus dem Gebrauch solcher Brillengläser resultierende Bedürfnis nach phototropen Mehrstärkengläsern konnte jedoch bisher nicht in vollem Umfang befriedigt werden.
Es gibt Mehrstärkengläser, die aus einem Stück geschliffen sind und die sich natürlich auch aus phototropem Material herstellen lassen. In ihrer optisch besseren Ausführung haben diese Gläser zwischen Nah- und Fernteil eine Stufe, die sie meist sehr deutlich als Gläser für den Alterssichtigen erkennen läßt und die das Brillenputzen sehr behindert, also auch unhygienisch ist. In der optisch weniger guten Ausführung haben derartige Gläser einen die Funktion beeinträchtigenden starken Bildsprung. Aus den angeführten Gründen und da sich die Herstellung dieser Gläser nicht befriedigend rationalisieren läßt, geht der Anteil der aus einem Stück geschliffenen Mehrstärkengläser auf dem Markt immer weiter zurück.
Bekannt sind auch sogenannte Gleitsichtgläser aus phototropem Material, die aus einem Stück hergestellt sind und bei denen zwischen Fern- und Nahteil ein kontinuierlicher Übergang besteht. Derartige Gläser sind jedoch aus verschiedenen Gründen relativ wenig verbreitet.
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Sie überwiegende Bedeutung auf dem Markt haben die verschmolzenen Mehrstärkengläser, bei denen in ein Trägerglas eine Zusatzlinse aus Material mit größerer Brechzahl eingeschmolzen ist. Bisher war es nicht möglich, solche Gläser aus phototropem Material herzustellen.
Man hat sich dadurch geholfen, daß man auf die Konvexfläche eines normalen, d.h. nicht phototropen verschmolzenen Mehrstärkenglases ein Überfangglas aus phototropem Material aufpolymerisiert hat. Solche Gläser sind bei guten phototropen Eigenschaften wesentlich dicker und schwerer als ncrmale Brillengläser. Deshalb beschränkt man meist die Dicke des phototropen Überfangglases zuungunsten der phototropen Eigenschaften. So erhält man einen Kompromiß, bei dem Dicke und Gewicht erhöht undder phototrope Effekt reduziert sind.
Fhototrope Brillengläser bestehen aus einem Material, das in gleichmäßiger Verteilung winzige Entmischungs-Bereiche von Silbersalzen, beispielsweise Silberhalogeniden enthält. Unter der Einwirkung von aktinischer Strahlung tritt eine Photolyse dieser Bereiche ein und es wird Silber ausgeschieden. Dies bewirkt eine Verringerung der (Transmission des Glases. Diese Photolyse ist umkehrbar, d.h. nach Aufhören der aktinischen Strahlung geht das ausgeschiedene Silber wieder seine ursprüngliche chemische Verbindung ein und die Transmission des Glases erreicht wieder den Ausgangswert. Diese Rückbildung der Bereiche wird durch langwellige Strahlung und durch Wärmeeinwirkung verursacht.
Der Prozess der Bildung der die phototropen Eigenschaften des Glases bestimmenden Entmischungs-Bereiche iet in hohem Maße temperaturabhängig. Bei der Erschmelzung des Glases gehen die der Schmelze zugesetzten Silbersalze in Lösung und werden gleichmäßig in der Schmelze verteilt. Bei der anschließenden Formung der Preßlinge bilden sich im Glas Keime für die phototropen Bereiche. Die Preßlinge werden anschließend in einem Durchlaufofen im Temperaturbereich Von etwa 550 - 650° C ge-
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tempert. Dabei bilden sich die Bereiche, welche die phototropen Eigenschaften des Glases bestimmen, voll aus, d.h. der Prüfling hat nach dem Durchlaufen des Tempervorganges seine endgültigen phototropen Eigenschaften erhalten, welche mit denen des fertig bearbeiteten Brillenglases übereinstimmen.
Bei der Bearbeitung des Preßlings und der Weiterverarbeitung des aus diesem hergestellten Brillenglases wird allgemein streng darauf geachtet, daß keine Temperaturen auftreten, welche die Phototropie des Glases beeinträchigen könnten. Insbesondere achtet man darauf, das Glas nicht auf Temperaturen von etwa 550 - 650°.C zu erhitzen.
Temperaturen in oder oberhalb des angegebenen Temperatur-Bereiches sind Jedoch notwendig, wenn man Mehrstärkengläser durch Verschmelzen zweier Teile herstellen will. Nach einhelliger Ansicht der Fachwelt ist die Herstellung verschmolzener Mehrstärkengläser aus phototropem Material nicht möglich, weil die anzuwendenden hohen Temperaturen zu einer Zerstörung der phototropen Eigenschaften des Glases führen.
Es schien deshalb bisher nicht möglich phototrope verschmolzene Mehrstärkengläser herzustellen. Die auf dem Markt bestehende starke Nachfrage nach solchen Gläsern konnte daher .nicht befriedigt werden.
Auf neuen Überlegungen zur Theorie der Bildung der die Phototropie bestimmenden Bereiche beruhende eingehende Versuche in den Laboratorien der Anmelderin haben nun gezeigt, daß es dennoch möglich ist, verschmolzene Mehrstärkengläser aus phototropem Material herzustellen. Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärkenbrillengläsern durch Verschmelzen eines Nahteils mit einem phototropen Trägerglas zu schaffen, bei dem die phototropen Eigenschaften des Glases nicht nachteilig beeinflußt werden.
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Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß die miteinander zu verbindenden Teile als Ganzes auf eine !Temperatur erhitzt werden, die in einem Bereich liegt, in dem sich die, die phototropen Eigenschaften des Glases bestimmenden Entmischungs-Bereiche bilden, daß hierbei beide Teile miteinander verschmolzen und anschließend so schnell abgekühlt werden, daß die Verweilzeit des Glases im erwähnten Temperaturbereich kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit.
Ein anderes Verfahren zur Lösung der Aufgabe nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Trägerglas schnell auf eine oberhalb des Trübungsbereichs liegende Temperatur erhitzt wird, daß zu Beginn des daran anschließenden Abkühlungsvorganges das auf eine unterhalb des Trübungsbereichs liegende Temperatur erhitzte Nahteil mit dem Pernteil verschmolzen wird, wobei der Abkühlungsvorgang so erfolgt, daß die Verweilzeit des verschmolzenen Glases im erwähnten Temperaturbereich kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit.
Bei dem ersten Verfahren nach der Erfindung werden die zu verbindenden Teile auf eine Temperatur erhitzt, die im Anlaßbereich, d.h. indem Temperatur-Bereich liegt, in dem sich die phototropen Bereiche bilden und die Teile werden bei diesen Temperaturen miteinander verschmolzen. Der Anlaßbereich umfaßt etwa den Temperatur-Bereich von 550 - 650° C.
Dieser Verfahrensführung liegt die neue Erkenntnis zugrunde, daß ein phototropes Glas auf eine Temperatur im Anlaßbereich erhitzt und längere Zeit, in der Größenordnung von 10 Stunden, auf dieser Temperatur gehalten werden kann ohne daß eine Aufhebung der phototropen Eigenschaften oder eine Trübung des Glases eintritt. Im Anlaßbereich wird das Glas zähflüssig, so daß es hier gelingt, Fern- und Nahteil miteinander zu verschmelzen ehe eine Trübung des Glases eintritt.
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Es ist wichtig, das Glas als Ganzes zu ©rhitsen, um örtlich .unterschiedliche phototrope Eigenschaften eu vermeiden und Temperatur und Verschmelzdauer so zu wählen, daß die 'beabsichtigte Verschmelzung eintritt ehe durch Entmischung weiterer Glaskomponenten eine Trübung des Glases verursacht wird·
Zweckmäßig wird bei dem geschilderten Verfahren das Nahteilsegment aus einem Glas hergestellt, dessen Erweichungstemperatur höher liegt als die des Fernteilmaterials. Über das Nahteilsegment mit fertig bearbeitetem r^-Radius wird das Fernteilglas gelegt, das eine gut polierte inner© Fläche ohne eine Ausnehmung für das Nahteil enthält. Das gesamte Gebilde wird dann durch einen Durchlaufofen geschickt. In diesem erfolgt eine Erwärmung auf eine Temperatur im oberen Teil des Anlaßbereiches des Glases. Dabei erweicht das Fernteilglas und senkt sich über das Nahteil, wobei eine einwandfreie Verschmelzung entsteht. Nach gesteuerter Abkühlung wird das entstehende verschmolzene Glas in üblicher Weise verarbeitet. Der Durchlaufofen ist so eingestellt, daß die Verweilzeit des Glases im Anlaßbereieh kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit. Dazu sollte die Verweilzeit nicht länger als etwa 10 Stunden sein.
Bei dem neuen Verfahren ist es ebenso möglich imd in vielen Fällen auch vorteilhaft, das Nahteilsegment aus einem Glas herzustellen, dessen Erweichungstemperatur niedriger liegt als die des Fernteilmaterials· In das Fernteilglas wird dann eine Ausnehmung mit dem r^-Radius eingearbeitet und fertig poliert. Das Nahteilsegment mit einer gut polierten konvexen Fläche, deren Radius etwas kleiner ist als der r-,-Radius wird dann über die Ausnehmung im Fernteilglas gelegt und dabei durch einen Ring aus einer Speziallegierung so gehalten, daß es nirgends die Ausnehmung berührt. Dieses Gebilde wird durch einen Durchlaufofen geschickt. In diesem erfolgt eine Erwärmung auf eine Temperatur im Anlaßbereich des Glases, Dabei schmilzt auch der Distanzring und das erweichte Nahteilsegment senkt sich in die Ausnehmung dei noch formstabilen Fernteilglaees ein. Auch hisr wird nach
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gesteuerter Abkühlung das entstandene verschmolzene Glas in üblicher Weise verarbeitet. Der Durchlaufofen ist so eingestellt, daß die Verweilzeit des Glases im Anlaßbereich kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit.
In den beiden geschilderten !Fällen kann es zweckmäßig sein, die Verschmelzung unter Druck durchzuführen um die Verschmelzdauer und damit die Verweilzeit im Anlaßbereich so klein wie möglich zu halten.
Bei dem zweiten Verfahren nach der Erfindung wird das phototrope Fernteilglas schnell auf eine oberhalb dee Trübungsbereichs liegende Temperatur erhitzt und während des sich anschließenden Abkühlvorganges wird das weit weniger hoch erhitzte Nahteil eingepreßt.
An den schon erwähnten Anlaßbereich des phototropen Glases schließt sich der sogenannte Trübungsbereich an, der etwa zwischen 650 und 900° 0 liegt. In diesem Bereich entmischen sich weitere Glaskomponenten, so daß schon ein relativ kurzzeitiges Verweilen im Trübungsbereich irreversible Trübungen im Glas hervorruft. Im Bereich oberhalb des Trübungsbereichs bleibt die Grundglasschmelze relativ homogen. Das Glas erweicht bei diesen Temperaturen schnell und wird forrainstabil.
Der neuen Verfahrensführung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine schnelle Erhitzung des phototropen Glases über den Trübungsbereich hinaus keine Trübungen im Glas hervorruft und daß auch die anschließende Abkühlung von einer oberhalb des Trübungsbereiches liegenden Temperatur aus keine Trübungen verursacht, sofern nur der Trübungß- und der anschließende Anlaßbereich genügend schnell durchfahren werden.
Das über den Trübungebereich hinaus erhitzte Fernteilgla« ist so weit erweicht, daß das weniger hoch erhitzte und deshalb noch nicht erweichte Nahteilaegment unter Druck schnell eingepreßt werden kann. Dabei entsteht eine einwandfreie Verschmelzung. 309847/0041
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Bas Verfahren wird zweckmäßig so geführt, daß das Fernteilglas in einem Ofen schnell auf eine Temperatur über 900° 0 erhitzt
wird· Zugleich wird das Nahteilsegment mit fertig bearbeitetem r,-Hadius auf ehe unterhalb des Trübungsbereiches, zweckmäßig auch unterhalb des Anlaßbereiches liegende Temperatur erhitzt. Anschließend wird das Fernteilglas aus dem Ofen entnommen und
das Nahteilsegment wird eingepreßt. Das verschmolzene Glas
durchläuft anschließend zweckmäßig einen Durchlaufofen zur gesteuerten Abkühlung.
Bei dem zuletzt geschilderten neuen Verfahren ist es nicht notwendig, daß sich die Erweichungstemperaturen von Nahteil und
Fernteil unterscheiden. Zweckmäßig wird man Jedoch auch hier
ein Nahteil wählen, dessen Material eine Erweichungstemperatur hat, die oberhalb der Erweichungstemperatur des Fernteilglases liegt.
Bei beiden Verfahren ist es vorteilhaft, das verschmolzene Glas nach seiner Abkühlung wieder auf eine Temperatur zu erhitzen,
in deren Bereich sich die für die phototropen Eigenschaften des Glases bestimmenden phototropen Bereiche bilden und anschliessend eine gesteuerte Abkühlung durchzuführen» Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß für sämtliche Gläser bezüglich der
Bildung der phototropen Bereiche einheitliche Verhältnisseiorliegen, so daß eine möglichst gleichmäßige Kinetik der Gläser erzielt wird.
Die Tatsache, daß bei den erfindungsgemäßen Verfahren das Anlassen des phototropen Glases während bzw. nach dem Verschmelzvorgang erfolgt, macht es möglich, für die Verschmelzung ungetempertes Material zu verwenden, d.h. Material in dem die phototropen Eigenschaften noch nicht voll ausgebildet sind.
Da bei einer Beaufschlagung eines phototropen Glases mit aktinischer Strahlung die Schwärzung des Glases von der Oberfläche aus erfolgt und da diese Schwärzung nur langsam in das Glasinnere fortschreitet, ist es möglich, das Nahteil für das verschmolzene Mehrstärkenglas gegebenenfalls auch aus einem nicht
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phototropen Material herzustellen, wobei dann zweckmäßigerweise das Nahteil auf der Konkavseite des Fernteilglases eingeschmolzen werden sollte.
Die Verfahren nach der Erfindung werden im folgenden anhand der in den Fig. 1-8 der beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungebeispiele näher erläutert. Dabei zeigen:
Pig. 1 und 2 verschiedene Stadien der Herstellung eines verschmolzenen phototropen Nehrstarkenglases nach dem ersten Verfahren, wobei ein Nahteilsegment verwendet ist, dessen Erweichungstemperatur höher liegt als die des Fernteilglases;
Fig. 3 und 4- verschiedene Stadien der Herstellung eines verschmolzenen phototropen Mehrstärkenglases nach dem ersten Verfahren, wobei ein Nahteilsegment verwendet ist, dessen Erweichungstemperatur niedriger liegt als die des Fernteilglases{
Fig. 5 und 6 verschiedene Stadien der Herstellung eines verschmolzenen phototropen Mehrstärkenglases nach dem zweiten Verfahren, wobei das Nahteilsegment in die konkave Seite des Fernteilglases eingeschmolzen wird}
Fig. 7 und 8 verschiedene Stadien der Herstellung eines verschmolzenen phototropen Mehrstärkenglases nach dem zweiten Verfahren, wobei das Nahteilsegment in die konvexe Seite des Fernteilglases eingeschmolzen wird.
Xn Fig. 1 ist mit 1 eine Unterlage bezeichnet, auf welche das Nahteilsegment 2 so aufgelegt ist, daß seine fertig bearbeitete r,-Fläche 3 der polierten Innenfläche des phototropen Fernteilglases 4- zugewandt ist. Dieses Glas 4- wird über das
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Nahteilsegment 2 gelegt und das ganze Gebildet wird in dargestellten Beispiel mit ehern Gewicht 5 belastet und von einem Metallring 6 umgeben. Das Gewicht 5 ist so groß gewählt, daß ein Druck von etwa 30-50 Gramm pro cm auftritt·
Das in Pig· 1 dargestellte Gebilde wird in einen Durchlaufofen gegeben und dort auf eine im Anlaßbereich liegende temperatur erhitzt. Dabei erweicht das Material des Femteilglaaes 4 während das Nahteilsegaent 2 noch hart bleibt« Demzufolge fließt das Ferateilglas unter der Wirkung des Gewichtee 5 auf das Kahteilsegment 3t wobei eine einwandfreie Verschmelzung eintritt· Nach erfolgter Verschmelzung durchläuft das verschmolzene Glas die Abkühlzone des Durchlaufofens und weist nach erfolgtem Durchlauf durch diesen Ofen die in Pig. 2 dargestellte Gestalt auf. Vie man erkennt, ist das Fernteilglas 4 auf das Nahteil 2 auf geflossen und es hat sich ein Glas gebildet, dessen innere Fläche den Radius der Unterlage 2 aufweist« Haoh dem Abnehmen des verschmolzenen Glaees von der Unterlage 1 wird zunächst die Innenfläche geschliffen und poliert und zuletzt die Außenfläche entsprechend der gewünschten Verordnung fertig bearbeitet·
In Fig· 3 ist mit 7 ein Fernteilglas bezeichnet, in das eine Ausnehmung 8 mit fertig bearbeitetem r^-Radius eingearbeitet ist· Ober diese Ausnehmung ist ein tfahteilsegment 9 gelegt, dessen der Ausnehmung 8 zugewandte Fläche einen etwas kleineren Radius hat als diese· Sin Ring 10 aus einer Speziallegierung hält das Hahteilsegment 9 so, daß es die Ausnehmung 8 nicht berührt.
Das in Pig. 3 dargestellte Gebilde wird in einen Durchlaufofen gegeben und dort auf eine im Anlaßbereich liegende Temperatur erhitzt· Dabei schmilzt der Ring 10 und das erweichte Nahtei1-segment 9 senkt sich in die Ausnehmung 8 des noch harten Fernteilglases 7« wobei eine einwandfreie Verschmelzung entsteht. Das verschmolzene Glas hat die in Fig· 4 gezeigte Gestalt und
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durchläuft die Abkühlzone des Durchlaufofens. Daran schließt sich die übliche Bearbeitung des verschmolzenen Glases an.
Es ist auch möglich, das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Verfahren so auszubilden, daß das Einsenken des Nahteilsegments 9 durch ein geeignet aufgebrachtes Gewicht unter Druck und demzufolge schneller erfolgt als beim Einsenken unter der Wirkung der Schwerkraft allein.
In den Fig. 1 und 2 ist das Einschmelzen des Nahteilsegments in die konkave Fläche des Fernteilglases, d.h. die sogenannte Innenverschmelzung dargestellt. Es ist natürlich auch möglich, nach diesem Verfahren eine Außenverschmelzung durchzuführen, d.h. das Nahteilsegment in die konvexe Fläche des Fernteilglases einzuschmelzen.
Ebenso ist es möglich, das anhand der Fig. 3 und 4 erläuterte Verfahren zur Herstellung von Innenverschmelzungen zu verwenden.
In Fig. 5 ist mit 11 ein Fernteilglas bezeichnet, das als Planparallelplatte mit einer polierten Planfläche ausgebildet ist. Dieses Glas ist auf eine Temperatur oberhalb des Trübungsbereiches erhitzt. Zu Beginn des Abkühlvorganges wird, wie in Fig. 5 dargestellt, mit Hilfe eines Stempels 12 ein Nahteilsegment 13 mit fertig bearbeiteter r^-Fläche 14 unter Druck in das noch erhitzte und demzufolge relativ leicht verformbare Fernteilglas 11 eingepreßt. Das Nahteilglas ist auf eine Temperatur unterhalb des Trübungebereiches, vorzugsweise auch unterhalb des Anlaßbereiches, erhitzt.
Nach erfolgtem Einpressen des Nahteilsegments 13 entsteht das in Fig· 6 dargestellte Glas, dessen obere Fläche jetzt die Krümmung der zugewandten Fläche des Stempels 12 angenommen hat. Dieses Glas wird nun schnell abgekühlt und wird zweckmäßig in einem Durchlaufofen wieder auf eine im Anlaßbereicfc liegende Temperatur erhitzt und danach gesteuert abgekühlt. Nach erfolgtem Temperungsvorgang erfolgt die Fertigbearbeitung des Glases 11, 13 in üblicher Weise.
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Die Fig» 5 und 6 zeigen eine InnemrerSchmelzung. Es ist $e&och auch möglich, das "beschriebene Verfahren zur Herstellung von Außenverschmelzungen zu verwenden, wie dies die Pig· 7 und 8 zeigen· Hier ist der das Nahteilsegment 15 tragende Stempel konkav gekrümmt. Der Einschmelzvorgang verläuft hier genau so wie anhand der Pig· 5 und 6 schon "beschrieben. Im verschmolzenen Zustand (Fig. Θ) ist ein Fernteilglas 1? entstanden in dessen konvexe Außenfläche das Nahteilsegment 15 eingeschmolzen ist.
Bei beiden Verfahren nach der Erfindung können Nahteilsegment mit gerader oder leicht gekrümmter oberer Eante verwendet werden· Es ist Jedoch auch möglich, die Nahteilsegmente vor dem Verschmelzen in üblicher und bekannter Weise durch ein Ergänzungsteil zu runden Linsen zu ergänzen.
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Claims (8)

  1. - 'Yd -
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    Patentansprüche
    »J Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärken- ^*y^ brillengläsern durch Verschmelzen eines Nahteils mit einem phototropen Trägerglas, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander zu verbindenden Teile (2,4) als Ganzes auf eine Temperatur erhitzt werden, die in einem Bereich liegt, in dem sich die die phototropen Eigenschaften des Glases bestimmenden Entmischungsbereiche bilden und daß hierbei die beiden Teile miteinander verschmolzen und anschließend so schnell abgekühlt werden, daß die Verweilzeit des Glases im erwähnten Temperaturbereich kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärkeribrillengläsern durch Verschmelzen eines Nahteils mit einem phototropen Trägerglas, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerglas (11) schnell auf eine oberhalb des Trübungsbereiches liegende Temperatur erhitzt wird, daß zu Beginn des daran anschließenden Abkühlungsvorganges das auf eine unterhalb des Trübungsbereiches liegende Temperatur erhitzte Nahteilsegment (13) mit dem Fernteil verschmolzen wird, wobei der Abkühlungsvorgang so erfolgt, daß die Verweilzeit dee verschmolzenen Glases im Trübungs- und Anlaßbereich kleiner ist als die zur Entstehung einer Trübung im Glas ausreichende Zeit.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch .3» dadurch gekennzeichnet, daß das Nahteil auf eine unterhalb des Anlaßbereiches liegende Temperatur erhitzt wird.
  4. 4-, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Nahteiles (2), deseen Erweichungstemperatur höher liegt als die des Pernteilglases (4) das Fernteilglas über das mit fertig bearbeitetem r,-Radius (3) versehene
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    NahtoilsQgment gelegt wird und daß dieses Gebilde in einem Durchlaufofen einer geateuerten Erhitzung und Abkühlung unterworfen wird·
  5. 5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Nahtoiles (9)» dessen Erweichungstemperatur niedriger liegt ala die des Femteilglases (7) das Nahteilsegment Über das mit einer fertig bearbeiteten Ausnehmung (β) mit r3-Hadiue versehene Fernteilglas gelegt wird und daß dieses Gebilde in einem Durchlaufofen einer gesteuerten Erhitzung und Abkühlung unterworfen wird,
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4- oder 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Verschmelzung der beiden Teile unter Druck erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das verschmolzene Glas nach seiner Abkühlung wieder auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der sich die phototropen Bereiche dee Glases bilden und daß anschließend ein© gesteuerte Abkühlung erfolgt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander zu verschmelzenden Teile aus uugetempertem Material bestehen, in dem die phototropen Bereich© des Glases noch nicht voll ausgebildet sind,
    9· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nahteil aus einem nicht phototropen Material besteht·
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    1. "Der Augenoptiker" No. 7, 1968, Seiten 7-15
    2. Technical Bulletin
    "EHOTOGRAT Glase for ophtalmic lenses"
    OPH 4-68, Revised 7-70 von Corning Glass Works
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DE2221488A 1972-05-02 1972-05-02 Verfahren zur Herstellung von phototropen Mehrstärkenbrillengläsern Ceased DE2221488B2 (de)

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