DE2609469C2 - Verfahren zur Herstellung photochromer, ophthalmischer Multifocallinsen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photochromer, ophthalmischer Multifocallinsen

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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen ophthalmischer Multifocallinsen mit wenigstens einem photochromen Linsenteil durch Verschmelzen bzw, Anschmelzen eines größeren Linsenteils und eines oder mehrerer kleinerer Linsenteile oder Segmente, deren Brechungsindex größer als der des größeren Linsenteils ist.
In ophthalmischen Multifocallinsen besteht der größere Teil meist aus Kronglas mit einem Brechungsindex von etwa 1,523 und der kleinere, anzuschmelzende Linsenteil je nach der angestrebten Korrektur aus Glas mit einem höheren Brechungsindex von 1,57—1,71,
In jüngerer Zeit sind Multifocallinsen aus photochromem Glas für ophthalmische Zwecke bekanntgeworden, Photochromes Glas dunkelt bekanntlich unter der Einwirkung aktinischer Strahlung, meist UV-Strahlen, hellt aber nach Strahlungsentzug spontan wieder auf, vergleiche die grundlegende US-PS 32 08 860, und kann bei Indexkorrektur auf etwa 1,523 für ophthalmische Linsen (z. B. Brillengläser) Verwendung findea
Das photochrome Glas muß hierzu einige wichtige Eigenschaften aufweisen, nämlich optische Klarheit, Durchlässigkeit für sichtbares Licht und Farbe sowohl im gedunkelten als auch im wieder aufgehellten Zustand. Wichtig ist auch die Dunklungs- und Wiederaufhcllungsgeschwindigkeit Diese Eigenschaften werden nicht nur durch die Glaszusammensetzung sondern in sehr komplexer Weise auch durch die zur Entwicklung der Photochromizität erforderliche Wärmebehandlung beeinflußt
Für die seit kurzem angestrebte Herstellung photochromer MuiiifüCäüinsen wird nach dem Vorschlag der US-PS 38 01 336 ein größerer, photochromer Linsenteil bei 621°C mit einem kleineren Linsenteil oder -segment größerer Brechung verschmolzen.
Wie sich jedoch herausstellte, kann die Verschmelzung der Linsenteile die photochromen Eigenschaften ungünstig beeinflussen; nach der Verschmelzbehandlung zeigt der photochrome Linsenteil im gedunkelten Zustand eine größere Lichtdurchlässigkeit bei braunerer Färbung und eine gelbere Färbung im aufgehellten Zustand. Das Glas hat einen Teil seiner photochromen Dunklungsfähigkeit verloren. Es hat also eine unerwünschte Überentwicklung der photochromen Eigenschaften stattgefunden, die überdies je nach der Glaszusammensetzung und Wärmeeinwirkung beim Anschmelzvorgang sehr stark variiert und damit die Einstellung gleichmäßiger Qualität und Färbung erschwert. Ferner entsteht eine Glastrübung, welche die optische Klarheit der ophthalmischen Linse beeinträchtigt
Ein für ophthalmische Linsen mit einem Brechungsindex von 1,52—1,54 geeignetes potentiell photochromes Glas der US-PS 31 97 296 enthält, auf Oxidbasis, in Gew.-% 48-57% SiO2, 6-10% AI2O3, 15-22% B2O3, 0,8-2% Na2O, 2,4-3,1% Li2O, 0-4% K2O, bei einer Summe von Li2O + Na2O + K2O 3,2-7.2%, ferner 4,5-5,3% PbO, 3-9% BaO, 0-7,2% ZrO2,0-6% Ag, 0,01-0,02% CuO, 03-1,2% Cl, 0-1,0% Br, 0-1,0% I und 0—1,2% F. Durch geeignete Wärmebehandlung wird dieses Glas photochrom. Durch Steuerung dieser Wärmebehandlung können die photochromen Eigenschaften gegebenenfalls beeinflußt werden. So wird nach der DE-OS 25 45 582 die den photochromen Zustand entwickelnde Wärmebehandlung zweistufig durchgeführt Das potentiell photochrome Glas wird zunächst unterhalb der maximalen Kristallwachstumstemperatur und sodann bei der maximalen Kristallwachstumstemperatur behandelt, um auf diese Weise die Zahl und die Größe der bei der Wärmebehandlung entstehenden Süberpartikel in einer die Farbgebung beeinflussenden Weise zu verändern. Hier wird statt grauer Färbung ein brauner Farbton des photochromen Glases erzielt. (Zur Änderung der Farbtönung photochromer Borsilikatgläser vergleiche auch die US-PS 39 20 463.)
Als theoretische Möglichkeit wurde auch schon vorgeschlagen, die Wärmebehandlung zur Entwicklung
der photochromen Eigenschaften mit dem VerschmelzprozeO des größeren Ljnsenteils mit der kleineren Linse zu koppeln, beide Vorginge also gleichzeitig vorzunehmen, offenbar um einen Arbeitsgang zu sparen, DE-PS 2223 629.
Wie sich in der Praxis aber herausstellte, war die Qualität der so behandelten, photochromen Multifocal-Hnsen unzureichend. Schwierigkeiten entstehen u.a. dadurch, daß die Erhitzungsverhältnisse und Erhitzungsgeschwindigkeiten beim Verschmelzen einzelner Linsenteile zu Multifocallinsen stark variieren. Infolgedessen wird eine genaue Steuerung der photochromen Entwicklungsbehandlung zwecks genauer Regelung des Kristallitenwachstums unmöglich. Es entstehen häufig ganz unterschiedliche photochrome Eigenschaften und Qualitäten, ein für Augengläser schwerwiegender Nachteil, denn sie müssen in zuverlässig gleichmäßiger Beschaffenheit und Qualität geliefert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen ophthalmischer Multifocallinsen mit mindestens einem photochromen Linsenteil gleichmäßiger Beschaffenheit und Qualität der photochromen Eigenschaften zu schaffen.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß eine Kopplung des Ausschmelzens oder Verschmelzen mit der photochromen Entwicklung ohne Qualitätsminderung ur>d gleichmäßiger Steuerungsmöglichkeit der photochromen Entwicklung möglich wird, wenn das potentiell photochrome Glas einer kernentwickelnden oder keimbildenden Vorbehandlung unterzogen wird, ohne schon auf dieser Stufe die Entwicklung u.',d Einstellung der photochromen Eigenschaften selbst herbeizuführen
Ausgegangen wird hierbei von einem Verfahren zum Herstellen ophthalmischer Multifocalnsen, bestehend aus einem größeren Linsenteil aus phocochromem Glas und mindestens einem, mit dem größeren Linsenteil verschmolzenem oder an diesem angeschmolzenem kleineren Linsenteil aus photochromen oder nichtphotochromem Glas mit höherem Brechungsindex als der des größeren Linsenteils, in denen zumindest für den größeren Linsenteil potentiell photochrome Gläser der Zusammensetzung, auf Oxidbasis in Gew.-°/o 48—57% SiO2, 6-10% AI2O3, 15-22% B2O3, 0,8-2,0% Na2O, 2,4-3,1% Li2O, 0-4% K2O, wobei Li2O + Na2O + K2O insgesamt 3,2-7,2%, 43-53% PbO, 3-9% BaO, 0-7,2% ZrO2, 0-6% Ag, O1Ol -0,02% CuO, 03-1.2% Cl, 0-1,0% Br, 0-1,0% I und 0—1,2% F, verwendet werden, deren photochromer Zustand durch Wärmeeinwirkung gleichzeitig mit dem Anschmelzen oder Verschmelzen der einzelnen Linsenteile hergestellt wird.
Das Verfahren der Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß dieses potentiell photochrome Glas, welches ferner noch 0,1—0,6% Ag, 0,01-0,1% CuO, 0,15-1,2% Cl, 0-0,1% I enthält, vor der die Teile verschmelzenden und den photochromen Zustand erzeugenden Behandlung einer Wärmevorbehandlung oberhalb der Kühltemperatur und für eine Zeitdauer ausgesetzt wird, welche ausreicht, um eine Kern- oder Keimbildung im Glas hervorzurufen, ohne das Glas bereits in den photochromen Zustand zu überführen.
Das Glas wird also zunächst auf eine über dem oberen Spannungspunkt bzw. der Kühltemperatur (Annealing Point) liegend, kernbildende, das Wachstum von Silberhalidkristalliten einleitende Temperatur erhitzt. Anschließend wird dieses potentiell photochrome Glas gleichzeitig mit dem Verschmelzen mit dem oder den
übrigen Linsenteil(en) in den photochromen Zustand umgewandelt, Hierzu ist die übliche Verschmelztemperatur durchaus geeignet
Die optische Qualität und photochrome Dunklungsfähigkeit dieser Multifocallinsen »st denen ophthalmischer, photochromer Linsen mit einfacher Brennweite vollauf ebenbürtig. Vor allem sind die photochromen Eigenschaften auch von mäßigen Abweichungen der kernbil· denden und entwickelnden, verschmelzenden Behandlung unabhängig, wenn im übrigen die die Eigenschaften beeinflussenden wichtigen Parameter gleich gehalten werden.
Es werden daher sehr gleichmäßige photochrome Eigenschaften der Produktionsserien erzielt.
Die US-PS 32 08 860 beschreibt photochrome Silikatgläior, von denen zahlreiche für ophthalmische Zwecke geeignet sind. Besonders bevorzugt werden wegen ihrer starken Dunklung bei Sonnenbestrahlung und raschen Wiederaufhellung in opthalmisch üblichen Dicke«! von etwa 2 mm die Gläser nach der US-PS 3197 296, insbesondere im oben näher bezeichneten Zusammensetzüiigsbereich. Diese Gläser können zur Beeinflussung bestimmter Glaseigenschaften noch geringe Mengen weiterer Oxide enthalten, soweit diese die Entwicklung der photochromen Eigenschaften durch Wärmebehandlung nicht negativ beeinflussen. Besonders wertvoll sind glasfärbende Zusätze in Form bestimmter Metalloxide wie z. B. die Übergangsmetalle und seltenen Erden, insbesondere etwa Zusätze von 0-0^% CoO, 0— 1 % NiO, 0— i% Cr2O3 und insgesamt 0-5% Er2O3, Pr2O3, Ho2O3, Nd2O3.
Zur Herstellung der Glaslinsen kann ein diesen Zusammensetzungen entsprechender Glasansatz in nicht reduzierender Atmosphäre bei 1400— 15000C während 4—8 Std. erschmolzen und aus der Schmelze in bekannter Weise der Linsenrohling geformt werden. Diese Rohlinge sind potentiell photochrom und können durch Kernbildung und Schmelzbehandlung unter Wärmeeinwirkung in den photochromen Zustand umgewandelt werden.
Zur Kernbildung wird der Rohling 10—20 Min. einer Temperatur von 510—550° ausgesetzt und dann auf Zimmertemperatur gekühlt Das Glas kann vor, während oder nach der Kernbildung angelassen (annealed) werden. Die Linsenteile sind dann immer noch nicht photochrom, aber chemisch beständig, unbegrenzt lager- und versandfähig und können jederzeit in den photochromen Zustand umgewandelt werden.
Zur Herstellung der Multifocallinse wird ein geeigneter größerer Linsenteil nach Kernbildung mit einem kleineren Linsensegmentglas anderer Brechung (oder mehreren derselben) zusammengefügt und der Schmelzbehandlung unterworfen. Dies geschieht im Temperatur- und Zeitbereich von 630—675° und 15—45 Min. beispielsweise durch Erhitzen auf 650° mit einer Geschwindigkeit von 20°/Min, Halten während 30 Min, Kühlen mit 15°/Min. auf 450° und schließlich Kühlen mit 10°/Min. auf etwa 200°, bevor der Gesamtkörper aus dem Ofen entnommen wird.
KernbildungrVerschmelzung und photochrome Entwicklung sind zeit- und temperaturabhängig, kürzere Dauer bedingt höhere Temperatur und umgekehrt Das Einhalten einer bestimmten Temperatur während der ganzen Behandlung ist nicht nötig, vielmehr kann das Glas im angegebenen Bereich kontinuierlich erhitzt und gekühlt werden, solange sich die erforderliche Verweilzeit im Temperaturbereich ergibt So können Kernbil-
dung und Anisen der frisch geformten Rohlinge ohne weitere Vorbehandlung durch gesteuerte, kontinuierliche Kßhlung durch den Temperaturbereich hindurch vorgenommen werden.
Das Glassegment oder der kleinere Linsenteil können, müssen aber nicht ebenfalls photochrom sein; geeignet ist auch klares, optisches Glas mit der für die Verschmelzung geeigneten Weiche und Dehnung sowie der für ophthalmische Gläser zu fordernden chemischen Beständigkeit, Brechung und Dispersion (vergleiche Z.B.DE-ÜS25 23 634).
Soll das Linsensegment ebenfalls photochrom sein, so ist es zweckmäßig, ebenfalls ein potentiell photochromes Glas mit Kernbildung, nicht ein bereits voll entwickeltes photochrome Glas, für die Verschmelzung mit der Hauptlinse zu verwenden, um eine Oberentwicklung der photochromen Eigenschaften zu vermeiden.
Wie überraschenderweise gefunden wurde, behält eine Produktionsserie photochromer Multifocallinesen trotz Änderungen in der kernbildenden Wärmebehandlung wiederholbar gleichmäßige photochrome Eigenschaften, wenn die Zusammensetzung, insbesondere die für die photochromen Eigenschaften wichtigen Anteile an Silber, Halogen und Kupferoxiden relativ konstant gehalten werden. Bei äquivalenten Ausgangszusammensetzungen entstehen bei allen kernbildenden Behandlungen im Bereich von 510—550° und 10—50 Min. Gläser, die nach der Verschmelzbehandlung äquivalente photochrome und optische Eigenschaften haben.
<j Eine ähnlich günstige, geringe Empfindlichkeit gilt für Abweichungen in der Schmelzbehandlung. Beispielsweise ändern Abweichungen in der Spitzentemperatur um ±7" oder der Zeit bei dieser Spitzentemperatur um ±7 Min. die Durchlässigkeit für sichtbares Licht im
m gedunkelten Zustand um weniger als 2%. Die bevorzugte Behandlung mit Spitzentemperaturen von 640—660° während etwa 20—30 Min. ergibt daher eine gute Verschmelzung und Entwicklung gleichmäßiger photochromer Eigenschaften.
Die Abkühlungsgeschwindigkeit von der Verschmelzungstemperatur kann die Durchlässigkeit für sichtbares Licht im gedunkelten Zustand ebenfalls beeinflussen; langsamere Geschwindigkeiten ergeben dunklere Gläser und umgekehrt Bevorzugt wird eine rasche Abkühlung von der Spitzentemperatur bis auf die Nähe der Kühltemperatur (annealing range; etwa 525°), nämlich etwa 15c/Min„ und e'v=j Kühigeschwindigkeit von 525° bis auf wenigstens 2öö'~ ve π etwa 2— iOVMin, wodurch Abweichungen der gedunkelten Durchlässig-
keit unter ca. 2—4% gehalten werden können.
Beispiel I
Es wurde ein ophthalmischer Rohling der folgenden Zusammensetzung, in Gewichtsteilen, hergestellt:
55,4 SiO2, 9 Al2O3, 6,7 BaO, 5 PbO, 0,15 Ag, 0,25 Cl, 0,14 Br, 0,029 CuO, 0,2 F, 1,9 Na2O, 16,1 B2O3, 2,1 ZrO2, 2,6 Li2O.
Der Rohling wurde zur Kernbildung auf 540° während 20 Min. erhitzt und auf Zimmertemperatur abgekühlt
Dieser Linsenteil wurde mit einem kleineren Linsensegment zusammengebracht, welcher in Gew.-% aus 36,8% SiO2, 4,85% B2O3, 5,85% AI2O3, 49% PbO, 0,2% Li2O, 3% La2O3 und 0,3% As2O3 bestand und nach folgendem Fahrplan behandelt: Erhitzen mit 20°/Min. auf 650°, 30 Min. Halten, Kühlen mit 15°/Min. von 650° auf 525°, Kühlen mit 5°/Min. von 525° auf 450°, Kühlen mit 10°/Min. von450° auf 200°, Kuhlen auf Zimmertemperatur.
Die Untersuchung zeigt vollständiges Verschmelzen der beiden Linsenteile und ausgezeichnete photochrome Eigenschaften des größeren Linsenteils, insbesondere eine optische Durchlässigkeit im vollgedunkelten Zustand von etwa 46% was den einfachen, photochromen Linsen entsprechender Zusammensetzung gleich kommt Das gleiche gilt für die Dunklungs- und Wiederaufhellungsfähigkeit und die optische Klarheit Das folgende Vergleichsbeispiel zeigt die Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik.
Beispiel II
Eine Anzahl von Linsenrohlingen nach Beispiel I wurden durch Wärmebehandlung in den photochromen Zustand umgewandelt. Sie hatten ausgezeichnete optische Klarheit und Durchlässigkeit, insbesondere eine Durchlässigkeit im voll gedunkelten Zustand von 46% bei Dicken von 2 mm. Die Rohlinge wurden so zurechtgeschliffen, daß ein ophthalmisches Segment angesetzt werden konnte (Zusammensetzung entsprechend Beispiel I). Sodann wurde die Verschmelzbehandlung nach dem Fahrplan des Beispiels I durchgeführt.
Die so behandelten Multifocallinsen zeigten eine wesentliche Verschlechterung der optischen und ophthalmischen Eigenschaften. Die optische Klarheit war erheblich herabgesetzt, der photochrome Hauptlinsenteil war getrübt. Die optische Durchlässigkeit war höher und betrug jetzt etwa 50—54% im voll gedunkelten
Zustand.
Die nach Beispiel I erfindungsgemäß hergestellten
Multifocallinsen waren somit eindeutig besser, die Verschlechterung nach der Verschmelzung mit dem Linsensegment blieb aus.

Claims (5)

Patentansprüche;
1. Verfahren zum Herstellen ophthalmischer Multifocallinsen, bestehend aus einem größeren Linsenteil aus photochromem Glas und mindestens einem, mit dem größeren Linsenteil verschmolzenem oder an diesem angeschmolzenem kleineren Linsenteil aus photochromem oder nichtphotochromem Glas mit höherem Brechungsindex als der des IQ größeren Linsenteils, in denen zumindest für den größeren Linsenteil potentiell photochrome Gläser der Zusammensetzung, auf Oxidbasis in Gew.-% 48-57% SiO2, 6—10% AI2O3, 15—22% B2O3, 03—2,0% Na20,2,4—3,1 % Li20,0-4% K2O, wobei is Li2O + Na2O + K2O insgesamt 3,2—7,2%, 4,5-5,3% PbO, 3-9% BaO, 0-7,2% ZrO2. 0-6% Ag, 0,01-0,02% CuO, 03-1.2% Cl, 0-1,0% Br, 0-1,0% I und 0-1,2% F,
verwendet werden, deren photochromer Zustand durch Wärmeeinwirkung gleichzeitig mit dem Anschmelzen oder Verschmelzen der einzelnen Linsenteile hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das potentiell photochrome Glas, welches 0,1 —0,6% Ag, 0,01 —0,1% CuO10,15—1,2% M Cl, 0—0,1% I enthält, vor der die Teile verschmelzenden und den photochromen Zustand erzeugenden Behandlung einer Wärmevorbehandlung oberhalb der Kühltemperatur und für eine Zeitdauer ausgesetzt wird, welche ausreicht, um eine Kern- J0 oder Keimbildung im Glas hervorzurufen, ohne das Glas bereits in den photochromen Zustand zu überführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmevorbehandlung bei 510-5500C während 10-50 Min. durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den großen Linsenteil ein zusätzlich wenigstens eines der farbgebenden Mittel 0-0,5% CoO, 0-1% NiO, 0-1% Cr2O3 insgesamt 0-5% Er2O3, Pr2O3, Ho2O3 oder Nd2O3 enthaltendes Glas verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 —3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der sich an die Wärrnevorbehandlung anschließenden Schmelzbehandlung Spitzentemperaturen und Behandlungszeiten von 640—66O0C während 20—30 Min. eingehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtkörper nach der Schmelzbehandlung mit einer Kühlgeschwindigkeit von 2-10°/Min. im Temperaturbereich 525-2000C gekühlt wird.
55
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