zugeben
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨jmd. gibt etw. (zu etw.) zu⟩ (als Zugabe) hinzufügen, dazutun, draufgeben
- 2. ⟨jmd. gibt etw. zu⟩ als wahr, zutreffend erklären, bestätigen
- 3. [Kartenspiel] ⟨jmd. gibt etw. zu⟩ (die geforderte Farbe) dazulegen, ausspielen
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
⟨jmd. gibt etw. (zu etw.) zu⟩(als Zugabe) hinzufügen, dazutun, draufgeben
Beispiele:
die Verkäuferin gab beim Wiegen ein paar Gramm zuWDG
die Künstler gaben noch einige kleine Darbietungen zuWDG
diesen Gerichten braucht man keine Gewürze zuzugebenWDG
er verdiente bald so viel, dass wir ihm nichts mehr zuzugeben brauchtenWDG
[…] lecker ist ein Tequila‑Sunrise‑Eis.
Dafür 250 Gramm frische, geschälte Ananas pürieren, 240 Milliliter
Ananassaft und neun Zentiliter Tequila zugeben. [Kieler Nachrichten, 13.08.2022]
Recht sandige [Böden] reichert man mit
Lehm und Kompost an, lehmigen gibt man etwas Sand
zu, und humusarme Böden werden durch reichliche
Kompostgaben verbessert. [Berliner Zeitung, 07.10.1995]
Er [der Arzt]
gab
[dem Becher Wein] Tartarus und etwas Vitriol
zu und flößte der Benommenen den Trunk ein. Ein
kräftiger Magen, ein junges Blut, die Wirkung geschah reichlich über die
Marmorfliesen der Sakristei, fast vor die Füße des geistlichen Herren hin,
der beunruhigt näher getreten war und dem Arzte zuflüsterte: »Ihr reicht ein
Vomitiv, Doktor?« [Kolbenheyer, Erwin Guido: Das dritte Reich des Paracelsus. München: J. F. Lehmanns 1964 [1925], S. 820]
2.
⟨jmd. gibt etw. zu⟩als wahr, zutreffend erklären, bestätigen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: ehrlich, offen, unumwunden, freimütig, neidlos zugeben
mit Präpositionalgruppe/-objekt: auf Nachfrage, im Nachhinein, ohne Umschweife, hinter der Hand zugeben; in einer Befragung, bei der Einvernahme, im Kreuzverhör, vor Gericht, vor der Polizei zugeben
Beispiele:
ich gebe (es) zu, mir liegt viel an der SacheWDG
das müssen Sie zugeben!WDG
ich muss es zugeben, er hat seine Arbeit sehr gut gemachtWDG
Warum wären Sie ein fähiger Bundesrat?
[–] Ich bringe eine gewisse politische und
berufliche Erfahrung mit. Ebenso die Energie und das notwendige Rückgrat, um
unangenehme Entscheidungen zu treffen. Aber ich gebe
gerne zu: Ich habe viel Respekt vor diesem
Amt. [Basler Zeitung, 09.11.2022]
Der 56‑Jährige hat eine Passion: Bier! […] 2014 […] absolvierte
[er] eine Ausbildung zum Biersommelier –
ohne wirklich zu wissen, worauf er sich da eigentlich genau einließ, wie er
lachend zugibt[…]. [Dresdner Neueste Nachrichten, 23.04.2020]
[…] Rocky [Graciano Rocchigiani] wäre nicht Rocky, würde er nicht mit einem
Lächeln um die Mundwinkel zugeben »Ist ja schon gut,
ich habe auch nicht immer das Schlaueste mit meinem Geld gemacht.« Statt
Pfandbriefen und Kommunalobligationen lieber
»Sekt,
Bouletten, dicke Weiber«. [Berliner Morgenpost, 13.10.2012]
Das [drei Service-Monteure umfassende]
Trio, das verschmitzt zugab, trotz seines
Arbeitsalltages in Himmelsnähe nicht ganz schwindelfrei zu sein, rückt dem
Antennenmast zu Leibe, der den Funkturm auf endgültige 84,8 Meter wachsen
lässt. [Leipziger Volkszeitung, 16.05.2001]
a)
spezieller meist gegen inneren Widerstand einräumen, (ein)gestehen (worüber man lieber geschwiegen hätte, z. B. etw. Peinliches, Ehrenrühriges, Strafbares)
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: kleinlaut, ungern, niemals zugeben
mit Akkusativobjekt: Verfehlungen, Fehler, Versäumnisse, einen Irrtum, ein Vergehen zugeben
Beispiele:
der Angeklagte hatte alles, den Diebstahl zugegebenWDG
er wollte nicht zugeben, dass er sich geirrt hatteWDG
er gab offen zu, dass er uns betrogen hatteWDG
Bei der Frage nach ihrem Führerschein verstrickte sich die
37‑Jährige in Widersprüche und gab schließlich
zu, dass sie aktuell keine gültige
Fahrerlaubnis besäße und für die Führerscheinprüfung noch etwas üben
wollte. [Fränkischer Tag, 18.11.2022]
Er ist langsamer als die anderen, verträumt, philosophisch
interessiert und heimlich verliebt in Sweety, aber das traut er sich
zunächst nicht zuzugeben. [Der Tagesspiegel, 10.10.2019]
Sechsmal hatte der Angeklagte den Generalschlüssel benutzt,
Türen aufgesperrt und dann mittels Schraubenzieher Rollschränke
aufgebrochen. […] Durch seinen Anwalt hatte er erklären
lassen, dass er alles zugäbe. Lediglich den
Vorwurf, einen Kassettenrekorder mitgenommen zu haben, wies er
zurück. [Mittelbayerische, 20.02.2015]
Einer der drei Angeklagten gab zu, sechs
Kilo »Stoff« von einem Dealer aus Westfalen für gut 30.000 Euro gekauft
zu haben. [Reutlinger General-Anzeiger, 11.04.2014]
[…] Jürgen S.
[hatte] in einem Disziplinarprozess
zugegeben, einen vermögenden Freund
begünstigt und seine Steuerhinterziehung gedeckt zu haben. [Süddeutsche Zeitung, 31.08.1999]
b)
(einleitend) als Ausdruck einer (häufig relativierenden, der Hauptaussage untergeordneten) einräumenden, eingestehenden Aussage
Grammatik: als satzwertiges Partizip
II
häufig in Frontstellung
siehe auch ¹na ja (3)
Beispiele:
zugegeben, du bist noch nicht am Ende deiner Mittel, aber …WDG
Zugegeben: Es ist nicht jedermanns
Sache[,] einen bis zu 20 Kilo schweren
Rucksack zwölf Tage lang durch unwegsames Gelände zu schleppen.
[…] Doch die
Plackerei, in die diese ursprünglichste Art des Reisens bisweilen
ausartet, wird mehr als aufgewogen durch das unbezahlbare Gefühl von
Freiheit und Abenteuer in den grenzenlosen Weiten des skandinavischen
Hochlands. [Mittelbayerische, 07.05.2022]
Obwohl das Paulsburger Caféstübchen in diesem Monat den siebten
Geburtstag feiert, ist es noch ein Geheimtipp. […]
Zugegeben; wir haben zunächst ein wenig Mühe, das
Paulsburger Caféstübchen in der gleichnamigen Straße in Haus Nummer 9 zu
finden. […] Hier, in der Paulsburger Straße, ist es
ruhig, und beim Blick auf das Haus Nummer 9 mit dem dezent gestalteten
Caféfenster und den davor platzierten alten Gegenständen stellt sich ein
Hauch von Gelassenheit ein. [Saarbrücker Zeitung, 12.03.2022]
Zugegeben, dieser Satz klingt sehr
staatstragend, aber womöglich ist er das sogar. [Die Zeit, 14.06.2012]
Zugegeben, die letzten rund 10 Jahre gelten als
verlorene Dekade am Aktienmarkt, haben Nerven gekostet uns so mancher
wird wohl nie wieder an diesen Markt zurückkehren … wenn er denn
ausgestiegen ist! [Die Aktie: Ein Teufelszeug?, 22.01.2012, aufgerufen am 31.08.2020]
Zugegeben, ein wohlgeformtes Holzscheit im
Kaminofen bietet einen schöneren Anblick. Doch die großen Holzklötze
sind unpraktisch und taugen selten zum Heizen eines ganzen Hauses. Bei
den würmchengroßen Holzpellets, gepressten Brennstäbchen aus Holz, ist
das anders. [Welt am Sonntag, 31.12.2006]
Zugegeben, nach der Operation sah ich
nicht besonders gut aus. [Der Spiegel, 08.08.1994]
Der eine liebt Saumagen, der andere Vollwertkost. Unser aller
Bundespräsident […] soll, man höre, sehe und
staune, zur Vollwert‑Fraktion gehören. Zugegeben,
wir sind überrascht und geloben, nie wieder den realen Leibesumfang zum
Maß aller Dinge zu erheben. [Berliner Zeitung, 08.06.1994]
3.
Kollokationen:
mit Aktivsubjekt: Hinterhand, Mittelhand, Vorhand gibt
zu
Beispiele:
Vorhand eröffnet das Spiel mit Kreuz‑Bube, Mittelhand wirft Herz‑7
ab, Hinterhand gibt Karo‑Bube
zu. [Süddeutsche Zeitung, 12.01.2002]
Vorhand spielt Herz‑Ass, Mittelhand muss Herz‑10
zugeben, Hinterhand schmiert Karo‑Ass. [Süddeutsche Zeitung, 06.04.2002]
Auf die von Mittelhand gespielte Herz‑10 muss Hinterhand noch die
Herz‑8 zugeben. [Süddeutsche Zeitung, 15.09.2001]
Mittelhand hätte […] mit 63 Augen gewonnen. Sie hätte Pik‑As, ‑10 gedrückt,
Herz‑As und Karo‑As, ‑10 durchgebracht, und Vorhand hätte Herz‑Dame sowie
Karo‑König, ‑Dame zugeben müssen. [Saarbrücker Zeitung, 12.08.1995]
Wenn die Vorhand nicht wenigstens 3 Stiche hat, so verlangt sie zu
kaufen, u. (= und) wenn der Gegner es
zugibt, kauft sie nach Gutbefinden 1–5 Karten,
was nun auch der Gegner thut und sich wiederholt, so lange jede Partie
annimmt. [Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau 1854]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
geben · abgeben · Abgabe · angeben · Angabe · Angeber · angeblich · aufgeben · Aufgabe · ausgeben · Ausgabe · ausgiebig · begeben · Begebenheit · beigeben · Beigabe · eingeben · Eingabe · Eingebung · ergeben · Ergebung · ergeben · Ergebenheit · Ergebnis · ergiebig · freigebig · Freigebigkeit · hingeben · Hingabe · Hingebung · hingebungsvoll · nachgeben · nachgiebig · übergeben · Übergabe · umgeben · Umgebung · Untergebener · vergeben · Vergebung · vergebens · vergeblich · zugeben · Zugabe
geben Vb. ‘(hin-, dar)reichen, schenken, überlassen’. Das gemeingerm. Verb ahd. geban (8. Jh.), mhd. geben, asächs. geƀan, mnd. gēven, mnl. ghēven, nl. geven, aengl. giefan (engl. to give ist aus dem Nord. entlehnt), anord. gefa, schwed. giva, got. giban (germ. *geban). Herkunft ungesichert. Das Verb wird allgemein mit lat. habēre ‘halten, haben, besitzen’, habilis ‘handlich, geeignet’, air. gaibid ‘nimmt, ergreift, erhält’, lit. gabénti ‘fördern, transportieren, herbei-, fortschaffen’, aruss. gabati ‘bedrängen, verfolgen (?)’, tschech. (älter) habati ‘raffen’, poln. gebać ‘anfechten, reizen, beunruhigen’ zu der in mehreren Varianten vorliegenden Wurzel ie. *ghabh-, *ghab-, *ghap- ‘fassen, nehmen’ (die letzte Variante wohl unter Einfluß der Wurzel ie. *kap- ‘fassen’, s. heben) gestellt. Der auffallende Bedeutungsunterschied zwischen den germ. Vertretern und dem ie. Wurzelansatz (‘geben’ – ‘nehmen’) wird damit erklärt, daß hier eine germ. Eigenbildung als Ersatz für ie. *dō- ‘geben’ vorliegt, die sowohl lautlich (im Vokalismus der Stammsilbe) wie inhaltlich unter dem Einfluß von germ. *neman (s. nehmen) als Gegenwort steht (was man hat, auswählend ergreift, „nimmt“, kann man darreichen, schenken, „geben“). – Die reiche Bedeutungsentfaltung des Verbs führt zu zahlreichen Präfixbildungen mit weiteren Ableitungen. abgeben Vb. ‘(einen Teil) hergeben, abtreten, überlassen, darstellen, sein’ reflexiv ‘sich beschäftigen, befassen’, frühnhd. ab(e)geben, vgl. ahd. abageban ‘verlassen, im Stich lassen’ (9. Jh.); Abgabe f. ‘zu entrichtende Leistung, Überlassung’ (2. Hälfte 17. Jh.). angeben Vb. ‘(aus)sagen, anzeigen, verraten, bestimmen, prahlen, aufschneiden’, mhd. an(e)geben, auch ‘(ein Kleid) anlegen’; Angabe f. ‘Aussage, Prahlerei, Aufschneiderei’ (Anfang 16. Jh.); Angeber m. ‘Denunziant, Aufschneider’, frühnhd. angeber ‘Anfänger, Anstifter’; angeblich Adj. ‘vermeintlich’ (1. Hälfte 18. Jh.). aufgeben Vb. ‘zur Weiterleitung übergeben, erledigen lassen, verzichten, zurücktreten’, mhd. ūfgeben; Aufgabe f. ‘Übergabe zur Weiterleitung, Auftrag, Verzicht’, mhd. ūfgābe. ausgeben Vb. ‘austeilen, aushändigen, verkünden, Geld verbrauchen, spendieren’, reflexiv ‘seine Kräfte verbrauchen, verausgaben’, ahd. ūʒgeban ‘(her)ausgeben, ausschütten’ (9. Jh.), mhd. ūʒgeben; Ausgabe f. ‘Austeilung, Aushändigung, Verkündigung, Verbrauch an Geld, Edition, Nummer einer Zeitung, Zeitschrift’, spätmhd. ūʒgābe; ausgiebig Adj. ‘reichlich’ (Mitte 18. Jh.). begeben Vb. reflexiv ‘sich aufmachen, gehen, sich ereignen, geschehen’, sich einer Sache begeben ‘auf etw. verzichten’, ahd. bigeban ‘verlassen, aufgeben’ (10. Jh.), mhd. begeben; Begebenheit f. ‘Ereignis, Geschehen’ (1. Hälfte 17. Jh.). beigeben Vb. ‘mitgeben, hinzufügen, zur Verfügung stellen, nachgeben, sich fügen’ (1. Hälfte 16. Jh.); Beigabe f. (1. Hälfte 19. Jh.). eingeben Vb. ‘einflößen, einreichen’, mhd. īngeben ‘übergeben, überweisen’; Eingabe f. ‘das Einflößen, schriftlicher Vorschlag, Gesuch’, spätmhd. ingābe; Eingebung f. ‘plötzlich auftauchender Gedanke, Intuition’ (1. Hälfte 15. Jh.). ergeben Vb. ‘als Ergebnis hervorbringen’, reflexiv ‘zustande kommen, sich hingeben, widmen, die Waffen strecken, sich dem Feind ausliefern’, ahd. irgeban ‘(von sich) geben, heraus-, übergeben, sich jmdm. ausliefern, Rechenschaft ablegen’ (8. Jh.), mhd. ergeben ‘zeigen, herausgeben, übergeben, anheimgeben, einträglich sein’, reflexiv ‘sich in jmds. Gewalt geben, sich fügen’; Ergebung f. ‘das Sichergeben, Unterwerfung, Ergebenheit’ (14. Jh.); ergeben Part.adj. ‘gefügig, hingebungsvoll, wohlgeneigt’, in frühnhd. Zeit aus dem Part. Prät. mhd. ergeben ‘sich durch Gelübde dem Mönchsleben ergeben habend’; Ergebenheit f. ‘demütige Hingabe, Fügsamkeit’, mhd. ergebenheit ‘Klostergelübde’; Ergebnis n. ‘Resultat’ (um 1800); ergiebig Adj. ‘ertragreich, fruchtbar’ (16. Jh.). freigebig Adj. ‘gern gebend, großzügig’, Freigebigkeit f. (1. Hälfte 16. Jh.). hingeben Vb. ‘weg-, fortgeben, verschenken’ (15. Jh.), reflexiv ‘sich aufopfern, sich widmen’ (18. Jh.); vgl. schon ahd. hinageban ‘hingeben, übergeben, preisgeben’ (um 1000); Hingabe f. ‘Opferbereitschaft, Leidenschaft’ und gleichbed. Hingebung f. (1. Hälfte 19. Jh.), älter im Sinne von ‘das Weg-, Fortgeben’ (Hingebung seit dem 17. Jh., Hingabe seit dem 18. Jh.); hingebungsvoll Adj. ‘voll Eifer, Aufopferung’ (1. Hälfte 19. Jh.). nachgeben Vb. ‘nicht standhalten, Widerstand aufgeben, sich fügen, erschlaffen, locker werden’, spätmhd. nāchgeben ‘zulassen, einräumen’; nachgiebig Adj. ‘nicht standhaltend, keinen Widerstand entgegensetzend, schlaff, leicht umzustimmen, fügsam’ (18. Jh.). übergeben Vb. ‘aushändigen, überantworten, ausliefern, für etw. freigeben’, reflexiv ‘sich erbrechen’, mhd. übergeben ‘übertreffen, beeinträchtigen, verletzen, verzichten’, reflexiv ‘sich aufgeben, schuldig bekennen’; Übergabe f. ‘Aushändigung, Auslieferung’ (Ende 15. Jh.). umgeben Vb. ‘ein-, umschließen’, ahd. umbigeban ‘umgeben, umstellen’ (8. Jh.), mhd. umbegeben; Umgebung f. ‘einen Ort umgebende Landschaft, jmdn. umgebender Kreis von Menschen’ (um 1800; vorher dafür Environs, nach gleichbed. frz. environs Plur.), älter im Sinne von ‘das Herumgeben, Umhängen’ (Ende 15. Jh.). Untergebener m. ‘wer einem Vorgesetzten dienstlich unterstellt ist’ (um 1600), substantivierte Form zum Part.adj. untergeben ‘einem Vorgesetzten dienstlich unterstellt’, eigentlich Part. Prät. zu heute nicht mehr üblichem untergeben ‘unter Aufsicht stellen’, ahd. untargeban ‘unterwerfen, unterstellen’ (um 800), spätmhd. undergeben. vergeben Vb. ‘weggeben, austeilen, verschenken, verzeihen’, meist reflexiv ‘seinem Ansehen schaden’, nur reflexiv ‘sich beim Austeilen (der Spielkarten) irren, falsch geben’, ahd. firgeban ‘vergeben, schenken, einräumen’ (8. Jh.), mhd. vergeben; Vergebung f. ‘das Vergeben, Vergabe, Verzeihung’, spätmhd. vergebunge ‘Verzeihung’; vergebens Adv. ‘vergeblich, erfolglos, umsonst, nutzlos’, spätmhd. vergeben(e)s, mit sekundärem s für gleichbed. mhd. vergebene ‘geschenkweise, unentgeltlich, umsonst, unnütz, vergeblich’, Adverb zum Part. Prät. mhd. vergeben; vgl. ahd. firgebano Adv. ‘umsonst, ohne Gegenleistung’ (um 1000). vergeblich Adj. ‘erfolglos, nutzlos, umsonst’, zuerst md. vergebelich (15. Jh.), vgl. mhd. frühnhd. vergebenlich (wohl gekürzt aus vergebendlich). zugeben Vb. ‘hinzufügen, dazugeben, für richtig erklären, einräumen, gestehen’ (15. Jh.), vgl. schon ahd. zuogeban ‘hinzufügen, zuteilen, verteilen’ (9. Jh.), dagegen mhd. zuogeben ‘tapfer auf jmdn. eindringen, jmdm. zusetzen’; Zugabe f. ‘was zusätzlich über die pflichtgemäße Leistung oder Menge hinaus gegeben wird’, spätmhd. zuogābe ‘Zugabe, Mitgift’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(ein) Bekenntnis ablegen ·
(sich) schuldig bekennen ·
beichten ·
bekennen ·
eingestehen ·
einräumen ·
gestehen ·
offenbaren ·
zugeben ●
einbekennen österr. ·
herausrücken (mit) ugs.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Antonyme |
Assoziationen |
|
(die) volle Verantwortung übernehmen ·
(offen) zugeben ·
kein Geheimnis machen (aus) ●
(sich) schuldig bekennen scherzhaft-ironisch, fig. ·
(ich bin) derjenige, welcher ... ugs. ·
ich war's ugs.
Assoziationen |
|
(etwas) anerkennen ·
(etwas) einräumen ·
(etwas) zugeben ·
(etwas) zugestehen ·
(sich etwas) eingestehen ●
(etwas) konzedieren geh.
Assoziationen |
|
dazugeben ·
hinzufügen ·
hinzugeben ·
hinzutun ·
noch dazutun ·
noch hineingeben ·
noch hineintun ·
zugeben ·
zusetzen ●
beifügen geh. ·
mit reintun ugs., regional
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›zugeben‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›zugeben‹.
abschmecken
abstreiten
Angeklagte
Blutdoping
Brühe
Doping
Dopingverstoß
Duftstoff
ehrlicherweise
El
Fehler
Fehlverhalten
Fälschung
Hefe
hinterher
Hopfen
Irrtum
Manipulation
Ml
niemals
Radprofi
Sahne
Starterkultur
Tat
Tatbeteiligung
Tomatenmark
ungern
Verfehlung
Vergehen
Versäumnis
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Zugbrücke Zugchef Zugchefin Zugdichte Zugdurchfahrt |
zugegebenermaßen zugegebenerweise zugegen Zugegensein zugehen |
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
- Gegenwartskorpora mit freiem Zugang (~35178)
- Historische Korpora (~52023)
- DTA-Kern+Erweiterungen (6829)
Referenzkorpora
- DWDS-Kernkorpus (1900–1999) (3347)
- DWDS-Kernkorpus 21 (2000–2010) (229)
- DTA-Kernkorpus (1598–1913) (4396)
Zeitungskorpora
Webkorpora
- Blogs (4782)
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969) (2433)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000) (950)
- Polytechnisches Journal (1825)
- Filmuntertitel (2095)
- Gesprochene Sprache (112)
- DDR (323)
- Politische Reden (1982–2020) (520)
- Bundestagskorpus (1949–2017) (11401)
- Soldatenbriefe (1745–1872) (0)
- Korpus Patiententexte (1834–1957) (70)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859) (15)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894) (224)
- Der Neue Pitaval (1842–1890) (329)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825) (10)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932) (154)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887) (34)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur (7)
- Wikibooks-Korpus (327)
- Wikipedia-Korpus (3969)
- Wikivoyage-Korpus (39)
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024) (12)