Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

weil

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GrammatikKonjunktion · leitet einen kausalen Gliedsatz ein
Aussprache  [vaɪ̯l]
eWDG

Bedeutungen

1.
auf der Begründung liegt besonderer Nachdruck
Grammatik: »weil« wird häufiger gebraucht als »da«
Beispiele:
wir können nicht kommen, weil der Vater krank ist
weil Mathematik dir schwerfällt, musst du besonders gut aufpassen
Grammatik: im Hauptsatz wird durch Wörter wie »darum«, »deshalb«, »deswegen« auf den Begründungssatz hingewiesen, »weil« ist nicht durch »da« ersetzbar
Beispiel:
wir konnten deshalb nicht kommen, weil der Vater krank ist
2.
Grammatik: leitet die Antwort auf eine direkte Frage nach dem Grund oder der Ursache ein
Grammatik: »weil« kann nicht durch »da« ersetzt werden
Beispiele:
»warum bist du gestern nicht gekommen?« »Weil ich krank war«
»weshalb bist du zu spät gekommen?« »Weil ich die Straßenbahn verpasst habe«
3.
auf der Begründung liegt kein, zumindest kein besonderer Nachdruck
a)
Grammatik: »weil« kann durch »da« ersetzt werden
Beispiele:
die Zeitung ging ein, weil die Auflage zu niedrig war
die Mutter bestrafte das Kind, weil es gelogen hatte
b)
es wird die Begründung eines anderen referiert
Grammatik: »weil« steht für üblicheres »da«
Beispiel:
er sagte mir, er könne nicht mitkommen, weil er keine Zeit habe
die Begründung wird als bekannt vorausgesetzt
Grammatik: im »weil«-Satz stehen Wörter wie »ja«, »doch«, »bekanntlich«
Beispiele:
von dieser kleinen Ungenauigkeit kann man absehen, weil ja das Ergebnis davon nicht beeinflusst wird
das Kabel ist mit Gummi isoliert, weil Gummi elektrischen Strom bekanntlich nicht leitet

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
weil Konj. zur Angabe des Grundes, der Ursache. Die temporalen Fügungen ahd. thiu (h)wīla sō ‘so lange wie’, eigentlich ‘den Zeitraum als’ (11. Jh.), mhd. die wīle sō (auch al die wīle sō) ‘so lange wie, während’, mnd. de(r) wīle, al(le) de wīle, mnl. de wīle dat, aengl. þā hwīle þe enthalten den Akkusativ der Zeit des unter Weile (s. d.) behandelten Substantivs. Im Dt. entwickelt sich durch Wegfall des satzanknüpfenden die Konjunktion mhd. die wīle ‘solange, während’, nhd. (all)dieweil und einfaches weil (seit 15. Jh.). Der vorerst weiter geläufige temporale Gebrauch tritt im 18. Jh. zurück. Heute herrschender kausaler Gebrauch kommt ebenfalls im Mhd. (14. Jh., erste Belege bei Tauler) auf in Sätzen, in denen die temporale Konjunktion zugleich begründende Funktion annimmt. Vgl. die ähnliche Entwicklung bei nl. wijl ‘da, weil’ und engl. while (nur temporal) ‘während’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

also · da · da ja · da obendrein · denn · ergo · insofern · mithin · nachdem · nämlich · weil · wo  ●  alldieweil ugs. · wegen dem, dass ugs.
Assoziationen

aufgrund dessen · um · weil

aufgrund dessen · dessenthalben · dessentwegen · um dessentwillen · wegen dessen · weil  ●  wegen dem ugs.
Assoziationen
Zitationshilfe
„weil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/weil>.

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selten häufig

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