gewohnt
Grammatikpartizipiales Adjektiv
Aussprache [gəˈvoːnt]
Worttrennung ge-wohnt
Grundformgewöhnen
Wortbildung
mit ›gewohnt‹ als Erstglied:
gewohntermaßen · gewohnterweise
·
mit ›gewohnt‹ als Letztglied:
altgewohnt
· arbeitsgewohnt · befehlsgewohnt · kampfgewohnt · langgewohnt / lang gewohnt · sieggewohnt / siegesgewohnt · ungewohnt
Bedeutungsübersicht
- 1. üblich, wie immer
- 2. ⟨etw. gewohnt sein⟩ etw. als selbstverständlich betrachten
- [veraltet] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
üblich, wie immer
Grammatik: attributiv
Beispiele:
er kommt zu gewohnter Zeit, Stunde
den gewohnten Weg gehen
eine Aufgabe mit gewohnter Sorgfalt erledigen
in, auf gewohnte Weise handeln
sie fühlte sich nur in ihrer gewohnten (= vertrauten) Umgebung wohl
2.
⟨etw. gewohnt sein⟩etw. als selbstverständlich betrachten
Beispiele:
er war (es) gewohnt, dass ihn alle verwöhnten
seine Bemerkungen bin ich schon gewohnt
das bin ich nicht anders von dir gewohnt
ich bin gewohnt (= habe es mir zur Gewohnheit gemacht), zeitig aufzustehen
wir werden es so machen, wie ihr es gewohnt seid
sprichwörtlichjung gewohnt, alt getan
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gewohnt · ungewohnt
gewohnt Part.adj. ‘üblich, vertraut’. Das Part. Prät. mhd. gewon(e)t, zum Infinitiv mhd. gewonen ‘gewohnt sein, werden, wohnen, verweilen’, ahd. giwonēn (8. Jh.), verdrängt seit dem 14. Jh. ein altes Adjektiv ahd. giwon (8. Jh.), mhd. gewon, nhd. (bis ins 18. Jh.) gewohn ‘gewohnt, hergebracht, üblich’ (vgl. asächs. giwono, giwuno, aengl. gewuna, mnl. ghewōne, nl. gewoon). gewohn steht im Ablautverhältnis zu den unter gewöhnen (s. d.) genannten Formen; zu ihm gehören die Ableitungen Gewohnheit und gewöhnlich (s. d.). – ungewohnt Part.adj. ‘nicht üblich, fremd’, ahd. ungiwonēt (um 800), mhd. ungewont. Vgl. auch ungewohn (bis ins 17. Jh.), ahd. ungiwon (8. Jh.), mhd. ungewon.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
allgemein bekannt ·
alltäglich ·
an der Tagesordnung ·
gang und gäbe ·
geläufig ·
gewohnt ·
gängig ·
vertraut ●
Wer kennt das nicht? Spruch, floskelhaft ·
plain vanilla engl. ·
sattsam bekannt floskelhaft
Assoziationen |
|
gewohnt ·
nicht ohne ·
nie ohne ●
Markenzeichen fig. ·
unvermeidlich ironisch ·
notorisch geh., ironisch ·
obligat geh. ·
obligatorisch geh., ironisch
Assoziationen |
|
den Erwartungen entsprechend ·
der Erwartung entsprechend ·
erwartbar ·
erwartungsgemäß ·
erwartungskonform ·
gewohnt (Adverb) ·
naturgemäß ·
natürlich ·
natürlicherweise ·
selbstverständlich ·
trivialerweise ·
verständlicherweise ·
wenig überraschend ·
wie erwartet ·
wie zu erwarten (war) ·
wie üblich ●
logischerweise ugs. ·
wen wundert's (Einschub) geh.
Assoziationen |
|
Verwendungsbeispiele für ›gewohnt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mit dem plötzlichen Ende der gewohnten Tätigkeit verlor nun ihr Weiterleben weitgehend seinen Sinn.
[Hasler, Ulrich E.: Eubiotik, Heidelberg: Haug 1967, S. 150]
Er stellte sich, nach dem gewohnten Paradieren, vor ihr auf.
[Kronauer, Brigitte: Die Frau in den Kissen, Stuttgart: Klett-Cotta 1990, S. 224]
Denn es ist sehr oft nur ein dumpfes in der Richtung der einmal eingelebten Einstellung ablaufendes Reagieren auf gewohnte Reize.
[Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft. In: Weber, Marianne (Hg.), Grundriß der Sozialökonomik, Tübingen: Mohr 1922 [1909-1914, 1918-1920], S. 9]
In den neunziger Jahren wurde es für die Union zusehends schwieriger, das heterogene bürgerliche Lager in gewohnter Manier zu integrieren.
[Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
In den nächsten Tagen läuft alles wieder seinen gewohnten Gang.
[Die Zeit, 19.03.1998, Nr. 13]
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