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  • 1doch, Konjunktion
    1. I. drückt einen Gegensatz aus
      1. 1. aber, allein
      2. 2. trotzdem, dennoch
      3. 3. [umgangssprachlich] beantwortet eine negative Entscheidungsfrage im positiven Sinne
    2. II. [gehoben] gibt bei Inversion die Erklärung für eine vorausgehende Aussage

  • 2doch, Adverb
    1. ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
      1. 1. verstärkt die Aussage
      2. 2. drückt meist Ungeduld aus
      3. 3. ...
      4. 4. drückt die Hoffnung auf eine Zustimmung aus

doch

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GrammatikKonjunktion
Aussprache  [dɔχ]
Wortbildung  mit ›doch‹ als Letztglied: jedoch
eWDG

Bedeutungen

I.
drückt einen Gegensatz aus
1.
aber, allein
Grammatik: stets unbetont, leitet einen Hauptsatz ein
Beispiele:
er versuchte es mehrfach, doch es misslang immer wieder
sie versprach zu kommen, doch ihre Mutter wurde krank
er hat glänzend argumentiert, doch hat er seine Zuhörer nicht überzeugen können
Die Magier kamen, doch keiner verstand / Zu deuten die Flammenschrift an der Wand [ HeineBelsazar]
Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen [ GoetheFaustI 601]
2.
trotzdem, dennoch
Grammatik: stets betont, steht im Satz
Beispiele:
es war ihm zwar verboten worden, aber das Kind ging doch in den Garten
trotz der Dunkelheit, seiner Verkleidung habe ich ihn doch erkannt
allen Gefahren zum Trotz hat er es doch erreicht, geschafft
das Kind fing dann doch an, müde zu werden
Grammatik: oft in Verbindung mit vorausgehendem »und«, »aber«, »denn«
Beispiele:
sie antwortete leise und doch entschieden
es ist schlimm, aber doch nicht unheilbar
so ist es ihm denn doch gelungen
das schien ihr denn doch sehr unglaubhaft
das war mir denn doch zu viel
saloppdas ist denn doch ein starkes Stück!
Wer zweifelt, Nathan, daß Ihr nicht / … die Großmut selber seid? / Und doch [ LessingNathanI 1]
bestätigt eine Vermutung
Grammatik: in Verbindung mit vorausgehendem »also«
Beispiel:
also doch (hat er es getan, ist sie gekommen)
3.
umgangssprachlich beantwortet eine negative Entscheidungsfrage im positiven Sinne
Grammatik: stets betont
Beispiele:
»du hast wohl keinen Hunger mehr?« »Doch(= »du hast wohl keinen Hunger mehr?« »Ich habe noch welchen!«)
»hast du dir nichts gewünscht?« »Doch(= »hast du dir nichts gewünscht?« »Ich habe mir etwas gewünscht!«)
»du bist mir hoffentlich nicht mehr böse?« »Doch(= »du bist mir hoffentlich nicht mehr böse?« »Ich bin noch böse!«)
»du kommst wohl nicht mit?« »O doch(= »du kommst wohl nicht mit?« »Ich komme mit!«)
»du weißt es wohl nicht mehr?« »Doch, doch« (= »du weißt es wohl nicht mehr?« »Ich weiß es noch«)
II.
gehoben
Grammatik: kausal, gibt bei Inversion die Erklärung für eine vorausgehende Aussage
Beispiele:
er ging weg, sah er doch, dass ich sehr beschäftigt war
er hatte ihr immer vertraut, hatte sie sich doch stets als eine gute Ratgeberin erwiesen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
doch Konj. Adv. Ahd. thoh, thō, mhd. doch, asächs. thō̌h, mnd. mnl. nl. doch, aengl. þēah, engl. though, anord. þō, got. þauh stehen in ihrem ersten Bestandteil im Ablaut zu aind. , tū́ ‘doch, nun, aber’, das sich wohl aus dem ursprünglichen Pers.pron. der 2. Pers. Sing. (ie. *tū̌, s. du) zur hervorhebenden und auffordernden Partikel entwickelt hat (jedoch wird auch Anschluß an den Pronominalstamm ie. *te-, *to- erwogen, vgl. Mayrhofer 1, 507 und Lühr in: Münchener Studien z. Sprachwiss. 34 (1976) 77). Der zweite Bestandteil, die in got. -uh, -h ‘und’ erhaltene Verstärkungspartikel, entspricht der enklitischen Partikel lat. que, griech. te (τε) aus ie. *ku̯e- ‘und’, die aber auch der Verstärkung des indefiniten Sinnes bestimmter Pronomina dient (vgl. lat. quisque ‘jeder, wer immer’). doch drückt als Konjunktion wie aber, dennoch, trotzdem einen Gegensatz aus (er versuchte alles, doch es mißlang); seltener ist der mit Inversion verbundene kausale Gebrauch (verzweifelt resignierte er, hatte er doch alles versucht). Als Konjunktion ist doch betont. Der modern stark verbreitete unbetonte adverbiale Gebrauch hat doch von seiner Ursprungsbedeutung weit entfernt. Es steht als Verstärkung (komm doch mit!, es ist doch herrlich hier!), als Zeichen der Verwunderung und Entrüstung (das ist doch unmöglich!), in Wunschsätzen (käme er doch!), als positive Antwort auf eine negativ formulierte Frage (du gehst wohl nicht mit? Doch.).
Zitationshilfe
„doch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/doch#1>.

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doch

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GrammatikAdverb (partikelhaft) (stets unbetont; steht nie am Satzanfang)
Aussprache  [dɔχ]
eWDG

Bedeutung

ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
1.
verstärkt die Aussage
Grammatik: in Aussagesätzen
Beispiele:
das war doch etwas
es ist doch herrlich hier
Ich besaß es doch einmal, / Was so köstlich ist [ GoetheAn den Mond]
Grammatik: mit Inversion
Beispiel:
gehe ich doch gestern die Hauptstraße entlang und treffe meinen alten Lehrer
umgangssprachlich verstärkt Bejahung, Verneinung
Beispiele:
ja doch!
nein doch!
nicht doch!
gewiss doch!
erinnert an Bekanntes, das vergessen zu sein scheint
Beispiele:
er hat es doch schon gesagt
sie ist doch kein Kind mehr
du bist doch bereits mündig
wir wollen doch heute Abend ausgehen
ihr sollt doch nicht schwatzen
ich muss doch morgen nach B
das war ja doch nur ein Spaß
das wissen wir doch alle
das wirst du doch noch bringen, können
du weißt doch, was du mir versprochen hast
Sie sehen doch, ich bin beschäftigt
2.
drückt meist Ungeduld aus
a)
umgangssprachlich
Grammatik: in Imperativsätzen
Beispiele:
komm doch mal her!
sieh doch her!
lass mich doch zufrieden!
höre doch endlich auf!
so hören Sie doch nur!
sei doch so gut und reiche mir die Sahne herüber!
fange doch nicht schon wieder davon an!
mach doch, dass du fortkommst!
b)
verstärkt den Wunsch
Grammatik: in Wunschsätzen
Beispiele:
käme er doch endlich!
wären doch alle so!
möchtest du das doch nie vergessen!
wenn es doch regnen wollte!
wenn sie doch helfen könnte!
dass doch das alles nur ein Traum wäre!
3.
umgangssprachlich drückt Entrüstung, Verwunderung aus
Grammatik: in Ausrufesätzen
Beispiele:
das ist doch zu dumm!
das ist doch zum Davonlaufen, nicht mehr zum Aushalten!
was man sich doch alles gefallen lassen muss!
welche Unsummen gehören doch zu so einem Projekt!
ich hatte doch Streichhölzer bei mir!
Grammatik: in Verbindung mit vorausgehendem »dass«
Beispiele:
dass sie doch immer zu spät kommen muss!
dass ich mir das doch nicht merken kann!
4.
drückt die Hoffnung auf eine Zustimmung aus
Grammatik: in Entscheidungsfragen
Beispiele:
du hilfst mir doch, kommst doch mit?
du verlässt mich doch nicht?
umgangssprachlich deutet auf früher Gewusstes, momentan aber Vergessenes hin
Grammatik: in Ergänzungsfragen
Beispiele:
wie war das doch?
wie ist doch gleich sein Name?
was wollte ich, er doch hier?
was sollte ich doch bestellen?

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
doch Konj. Adv. Ahd. thoh, thō, mhd. doch, asächs. thō̌h, mnd. mnl. nl. doch, aengl. þēah, engl. though, anord. þō, got. þauh stehen in ihrem ersten Bestandteil im Ablaut zu aind. , tū́ ‘doch, nun, aber’, das sich wohl aus dem ursprünglichen Pers.pron. der 2. Pers. Sing. (ie. *tū̌, s. du) zur hervorhebenden und auffordernden Partikel entwickelt hat (jedoch wird auch Anschluß an den Pronominalstamm ie. *te-, *to- erwogen, vgl. Mayrhofer 1, 507 und Lühr in: Münchener Studien z. Sprachwiss. 34 (1976) 77). Der zweite Bestandteil, die in got. -uh, -h ‘und’ erhaltene Verstärkungspartikel, entspricht der enklitischen Partikel lat. que, griech. te (τε) aus ie. *ku̯e- ‘und’, die aber auch der Verstärkung des indefiniten Sinnes bestimmter Pronomina dient (vgl. lat. quisque ‘jeder, wer immer’). doch drückt als Konjunktion wie aber, dennoch, trotzdem einen Gegensatz aus (er versuchte alles, doch es mißlang); seltener ist der mit Inversion verbundene kausale Gebrauch (verzweifelt resignierte er, hatte er doch alles versucht). Als Konjunktion ist doch betont. Der modern stark verbreitete unbetonte adverbiale Gebrauch hat doch von seiner Ursprungsbedeutung weit entfernt. Es steht als Verstärkung (komm doch mit!, es ist doch herrlich hier!), als Zeichen der Verwunderung und Entrüstung (das ist doch unmöglich!), in Wunschsätzen (käme er doch!), als positive Antwort auf eine negativ formulierte Frage (du gehst wohl nicht mit? Doch.).

Typische Verbindungen zu ›doch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›doch‹.

Zitationshilfe
„doch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/doch#2>.

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