Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach denn gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1denn, Konjunktion
    1. 1. leitet einen Hauptsatz ein, der vorher Gesagtes begründet
    2. 2. als
      1. a) ⟨Komparativ + denn + je⟩
      2. b) heute nur noch um doppeltes »als« zu vermeiden
      3. c) [gehoben] ...
    3. 3. ⟨es sei denn⟩ ausgenommen
      1. ⟨denn + Konjunktiv⟩ ausgenommen, wenn
    4. 4. ⟨geschweige denn⟩

  • 2denn, Adverb
    1. 1. ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
      1. a) drückt innere Anteilnahme, lebhaftes Interesse, Ungeduld aus; verstärkt die ganze Frage oder hebt einzelne Satzglieder besonders hervor
      2. b) verstärkt die ganze Aussage und kann eine Folgerung ausdrücken
    2. 2. dann
      1. a) [norddeutsch, salopp] ...
      2. b) ...

denn

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GrammatikKonjunktion
Aussprache 
eWDG

Bedeutungen

1.
Grammatik: leitet einen Hauptsatz ein, der vorher Gesagtes begründet
Beispiele:
er kann heute nicht kommen, denn er ist krank
ich komme später, denn ich habe noch etwas zu erledigen
er kehrte ein, denn er hatte Hunger
du musst es ihm gesagt haben, denn außer dir hat es ja niemand gewusst
das kannst du glauben, denn wenn er Zeit gehabt hätte, wäre er sicher noch hiergeblieben
sie muss es gewesen sein, denn wer sonst war zu dieser Zeit hier?
Lerne nur das Glück ergreifen, / Denn das Glück ist immer da! [ GoetheWillst du immer weiter schweifen]
2.
als
Grammatik: nach Komparativ
a)
Komparativ + denn + vergleiche ¹je
Beispiele:
mehr, schöner, kälter, unerschütterlicher denn je
er war seinem Ziel näher denn je
b)
Grammatik: heute nur noch um doppeltes »als« zu vermeiden
Beispiele:
Balzac, gesellschaftlich noch viel ehrgeiziger denn als Literat [ St. ZweigBalzac264]
Dabei wirkte Lady Stanhope mehr als Freundin … ihres Sohnes, denn als verwandtschaftliche Belastung [ ZuckmayerLeben u. Tod11]
c)
gehoben
Beispiele:
Gerader, höher, steifer noch denn zuvor [ Th. MannBuddenbrooks1,199]
[Kirchtürme, die] schon weit mehr im Trüben lagen denn des Morgens [ G. HermannKubinke254]
3.
es sei dennausgenommen
Grammatik: steht innerhalb eines Gliedsatzes
Beispiele:
er kommt nicht mit, es sei denn, du entschuldigst dich bei ihm
er kommt nicht mit, es sei denn, dass du dich bei ihm entschuldigst
ich gehe nicht zum Arzt, es sei denn, das Fieber steigt
denn + Konjunktivausgenommen, wenn
Beispiele:
gehobenMan hat kein Schicksal, man hätte es sich denn erkämpft [ H. Mann11,372]
veraltetDie Nürenberger henken keinen, / Sie hätten ihn denn vor [ SchillerRäuberII 3]
4.
geschweige denn
siehe auch geschweige

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dann · denn · dannen · dennoch
dann Adv. und denn Adv. Konj. sind ursprünglich umlautlose und umgelautete Form eines Wortes und daher in älterer Zeit bedeutungsgleich. Ahd. thanne, thenni (8. Jh.), mhd. dan(ne), den(ne), frühnhd. dann, denn Adv. und Konj. Nebenformen mit Umlaut finden sich auch sonst im Westgerm., vgl. mnd. dan, dann(e), den(ne), afries. than(na), thenne, aengl. þanne, þonne, þænne, engl. than, then, hingegen nur asächs. thanna, than(ne), mnl. dan(ne), nl. dan wie anord. þā (aus *þan), schwed. , got. þan. In allen Fällen handelt es sich um Bildungen mit n-Formans zum Pronominalstamm ie. *te-, *to- (s. der), die im Westgerm. außerdem eine nasale Erweiterung zeigen. Im Dt. erfolgt im 18. Jh. die heute geltende semantische Differenzierung von dann und denn. Von den zunächst beiden Varianten gemeinsamen Verwendungen bewahrt dann den adverbiellen Gebrauch (dafür nur in nordd. und md. Umgangssprache noch denn); es kennzeichnet eine Aufeinanderfolge (‘danach, ferner’) oder einen in naher Zukunft liegenden Zeitpunkt (‘nachher’) und weist auf die (meist in einem Konditionalsatz genannten) Voraussetzungen für ein Geschehen hin (‘in diesem Falle’). Der Gebrauch als Konjunktion, durch den in älterer Zeit neben- und unterordnend verschiedenartige, namentlich temporale und kausale Zusammenhänge hergestellt werden, verengt sich und geht ganz auf denn über; dieses leitet nun vor allem begründende Hauptsätze ein, steht gelegentlich in Vergleichen beim Komparativ (im Sinne von ‘als’) und knüpft (nur in altertümelnder Redeweise noch allein, sonst in der Fügung es sei denn, daß …) eine die Gültigkeit des Hauptsatzes einschränkende Ausnahme an. Als Adverb wird denn jetzt lediglich zur Intensivierung einer Frage oder Aussage verwendet. Eine ähnliche Entwicklung wie die von dann, denn (und vergleichbarem wann, wenn, s. d.) vollzieht sich im Engl.; dort trennen sich than Konj. ‘als’ und then Adv. ‘dann’ ebenfalls im 18. Jh. voneinander. – dannen Adv. heute nur noch altertümlich-feierlich in der verdeutlichenden präpositionalen Verbindung von dannen ‘weg, fort’ (schon ahd. fona thanā̌n, 9. Jh.); ohne Präposition bis ins 17. Jh. gebräuchlich. Neben ahd. thana (8. Jh., gleichen Ursprungs wie ahd. thanne, also vom Pronominalstamm germ. *þa-, s. oben), mhd. dane, dan stehen häufiger die erweiterten Formen ahd. thanā̌n, thannān (8. Jh.), than(a)na, thannana (9. Jh.), mhd. danne(n); ebenso asächs. thanan(a), mnd. dānen, danne(n), mnl. danen, danne(n), afries. thana, aengl. þanon(e) und anord. þanan (anders gebildet got. þaþrō). Das Adverb hat im Dt. zunächst die lokale Bedeutung ‘von einem Ort weg, von dorther’, wird aber bereits im Ahd. auch auf andere, besonders temporale und kausale Beziehungen übertragen (‘von da an, dadurch, deshalb’). – dennoch Adv. seit dem 18. Jh. ausschließlich einschränkendes Konjuktionaladverb ‘trotzdem’, zuerst jedoch temporales Adverb, zusammengesetzt aus den unter dann, denn (s. oben, daher bis ins 18. Jh. auch dannoch) und 1noch (s. d.) behandelten Adverbien; anfangs Getrenntschreibung ahd. thanne noh, thenni noh ‘zu der Zeit noch’ (9. Jh.), bei Notker bereits ‘selbst unter der Voraussetzung noch’; früh auch als Zusammenrückung ahd. thenninoh (10./11. Jh.), thannoh (11. Jh.) ‘zu der Zeit noch’, mhd. dannoch, dennoch ‘damals noch, jetzt noch, außerdem’ sowie vom 12. Jh. an im heutigen Sinne; diesen zeigt auch mnd. dan(ne)noch, den(ne)noch.
Zitationshilfe
„denn“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/denn#1>.

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eWDG

Bedeutungen

1.
ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
Grammatik: partikelhaft, steht nie am Satzanfang
a)
drückt innere Anteilnahme, lebhaftes Interesse, Ungeduld aus; verstärkt die ganze Frage oder hebt einzelne Satzglieder besonders hervor
Grammatik: in Fragesätzen
Beispiele:
was, wer, welcher, wo, wie denn?
warum, wozu denn?
von wem denn?
wer war denn das?
wie hast du denn das erreicht?
was ist denn (mit dir) los?
seit wann bist du denn krank?
wo sind denn die anderen?
was willst du denn hier?
was kann ich denn dafür?
warum bist du denn nicht gekommen?
sie fragte, was mir denn fehle
was glauben denn Sie?
was hat sie denn?
wo ist, bleibt er denn nur?
wie alt bist du denn?
was sagt er denn?
was wollen Sie denn?
muss es denn gleich sein?
salopp»bist du krank?« »Ach, woher denn(= »bist du krank?« »Ach, keineswegs!«)
saloppna, wer sagt’s denn! (= na, siehst du, wusste ich’s doch!)
Was macht denn die? [ DöblinAlexanderpl.29]
wer sind Sie denn überhaupt? [ ZuckmayerTeufels GeneralII]
drückt Erstaunen, Zweifel aus
Beispiele:
hast du denn noch so viel Geld?
ist das denn so wichtig?
kannst du denn Englisch?
glaubst du denn wirklich, dass er kommt?
hast du ihn denn nicht gleich auf seinen Irrtum aufmerksam gemacht?
was sind denn das für Sachen!
wie siehst du denn aus!
ja, wer kommt denn da!
ist denn so was möglich!
Grammatik: in rhetorischen Fragen
Beispiele:
bist du denn blind?
kannst du denn nicht sehen?
War denn der blinde … Wille belehrbar? Selbstverständlich nicht [ Th. Mann10,312]
umgangssprachlich Interrogativpronomen + denn
Grammatik: betont
Beispiele:
»bist du in D gewesen?« »Nein!« »Wo denn(= »bist du in D gewesen?« »Nein!« »wo im Unterschied dazu, wo sonst?«)
»hast du das Buch von deinem Bruder bekommen?« »Nein.« »Von wem denn
b)
verstärkt die ganze Aussage und kann eine Folgerung ausdrücken
Grammatik: in Aussagesätzen
Beispiele:
wie denn selbst M diese Meinung vertritt
womit denn bewiesen wäre, dass …
so soll denn im folgenden versucht werden …
so vernimm denn
Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus [Volkslied]
Es war nun auch Zeit zum Aufbrechen, so gingen sie denn [ Hesse1,817]
Grammatik: tritt oft vor Wörter wie »doch«, »auch«, »aber«
Beispiele:
das schien ihr denn doch sehr unglaubwürdig
saloppdas ist denn doch ein starkes Stück!
sie bat den Vater, der denn auch bereit war
Da es denn aber unmöglich war [ Th. MannZauberb.2,594]
wie ich denn ja schon betonte [ Th. MannKrull8,332]
Grammatik: in auffordernden Ausrufen
Beispiele:
wohlan denn!
nun denn!
ans Werk denn, meine Herren [ BöllBillard257]
Auf denn! nicht träge denn! / Strebend und hoffend hinan! [ GoetheSchw. Kronos]
2.
dann
a)
norddeutsch, salopp
Beispiele:
na, denn nicht!
denn man tau! (= na, dann los!)
Wenn einer kranke Nerven hat, denn ist er gesund [ DöblinAlexanderpl.295]
Na denn prost [ ZuckmayerTeufels GeneralI]
Na, denn man zu [ A. ZweigElfenbeinfächer137]
b)
Beispiel:
wenn schon, denn schon (= wenn überhaupt, dann richtig)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dann · denn · dannen · dennoch
dann Adv. und denn Adv. Konj. sind ursprünglich umlautlose und umgelautete Form eines Wortes und daher in älterer Zeit bedeutungsgleich. Ahd. thanne, thenni (8. Jh.), mhd. dan(ne), den(ne), frühnhd. dann, denn Adv. und Konj. Nebenformen mit Umlaut finden sich auch sonst im Westgerm., vgl. mnd. dan, dann(e), den(ne), afries. than(na), thenne, aengl. þanne, þonne, þænne, engl. than, then, hingegen nur asächs. thanna, than(ne), mnl. dan(ne), nl. dan wie anord. þā (aus *þan), schwed. , got. þan. In allen Fällen handelt es sich um Bildungen mit n-Formans zum Pronominalstamm ie. *te-, *to- (s. der), die im Westgerm. außerdem eine nasale Erweiterung zeigen. Im Dt. erfolgt im 18. Jh. die heute geltende semantische Differenzierung von dann und denn. Von den zunächst beiden Varianten gemeinsamen Verwendungen bewahrt dann den adverbiellen Gebrauch (dafür nur in nordd. und md. Umgangssprache noch denn); es kennzeichnet eine Aufeinanderfolge (‘danach, ferner’) oder einen in naher Zukunft liegenden Zeitpunkt (‘nachher’) und weist auf die (meist in einem Konditionalsatz genannten) Voraussetzungen für ein Geschehen hin (‘in diesem Falle’). Der Gebrauch als Konjunktion, durch den in älterer Zeit neben- und unterordnend verschiedenartige, namentlich temporale und kausale Zusammenhänge hergestellt werden, verengt sich und geht ganz auf denn über; dieses leitet nun vor allem begründende Hauptsätze ein, steht gelegentlich in Vergleichen beim Komparativ (im Sinne von ‘als’) und knüpft (nur in altertümelnder Redeweise noch allein, sonst in der Fügung es sei denn, daß …) eine die Gültigkeit des Hauptsatzes einschränkende Ausnahme an. Als Adverb wird denn jetzt lediglich zur Intensivierung einer Frage oder Aussage verwendet. Eine ähnliche Entwicklung wie die von dann, denn (und vergleichbarem wann, wenn, s. d.) vollzieht sich im Engl.; dort trennen sich than Konj. ‘als’ und then Adv. ‘dann’ ebenfalls im 18. Jh. voneinander. – dannen Adv. heute nur noch altertümlich-feierlich in der verdeutlichenden präpositionalen Verbindung von dannen ‘weg, fort’ (schon ahd. fona thanā̌n, 9. Jh.); ohne Präposition bis ins 17. Jh. gebräuchlich. Neben ahd. thana (8. Jh., gleichen Ursprungs wie ahd. thanne, also vom Pronominalstamm germ. *þa-, s. oben), mhd. dane, dan stehen häufiger die erweiterten Formen ahd. thanā̌n, thannān (8. Jh.), than(a)na, thannana (9. Jh.), mhd. danne(n); ebenso asächs. thanan(a), mnd. dānen, danne(n), mnl. danen, danne(n), afries. thana, aengl. þanon(e) und anord. þanan (anders gebildet got. þaþrō). Das Adverb hat im Dt. zunächst die lokale Bedeutung ‘von einem Ort weg, von dorther’, wird aber bereits im Ahd. auch auf andere, besonders temporale und kausale Beziehungen übertragen (‘von da an, dadurch, deshalb’). – dennoch Adv. seit dem 18. Jh. ausschließlich einschränkendes Konjuktionaladverb ‘trotzdem’, zuerst jedoch temporales Adverb, zusammengesetzt aus den unter dann, denn (s. oben, daher bis ins 18. Jh. auch dannoch) und 1noch (s. d.) behandelten Adverbien; anfangs Getrenntschreibung ahd. thanne noh, thenni noh ‘zu der Zeit noch’ (9. Jh.), bei Notker bereits ‘selbst unter der Voraussetzung noch’; früh auch als Zusammenrückung ahd. thenninoh (10./11. Jh.), thannoh (11. Jh.) ‘zu der Zeit noch’, mhd. dannoch, dennoch ‘damals noch, jetzt noch, außerdem’ sowie vom 12. Jh. an im heutigen Sinne; diesen zeigt auch mnd. dan(ne)noch, den(ne)noch.
Zitationshilfe
„denn“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/denn#2>.

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