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versaufen

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GrammatikVerb · versäuft, versoff, hat/ist versoffen
Aussprache 
Worttrennung ver-sau-fen
Wortzerlegung ver- saufen
Wortbildung  mit ›versaufen‹ als Grundform: versoffen

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [salopp, derb] ⟨etw., Geld versaufen⟩ etw., Geld durch den Genuss alkoholischer Getränke verbrauchen, vergeuden
  2. 2. [landschaftlich, salopp, derb] ertrinken
eWDG

Bedeutungen

1.
salopp, derb etw., Geld versaufenetw., Geld durch den Genuss alkoholischer Getränke verbrauchen, vergeuden
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiel:
sein Erbe, Geld, seinen Lohn versaufen
2.
landschaftlich, salopp, derb ertrinken
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiel:
er ist im Eis eingebrochen und versoffen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
saufen · supfen · süpfeln · Säufer · Sauferei · Saufaus · besaufen · besoffen · versaufen · versoffen · ersaufen · ersäufen · Suff · süffig · süffeln
saufen Vb. ‘trinken’ (vom Vieh), ‘unmäßig trinken, Alkohol zu sich nehmen’ (derb), ahd. sūfan (9. Jh.), mhd. sūfen ‘schlürfen, trinken’, mnd. mnl. sūpen, nl. zuipen, aengl. sūpan, engl. to sup, anord. sūpa, schwed. supa (germ. *sūpan). Herkunft ungesichert. Das Verb kann mit den unter Suppe und seufzen (s. d.) genannten Formen sowie mit aind. sū́paḥ ‘Brühe, Suppe’ und aslaw. sъsati, russ. sosát’ (сосать) ‘saugen’ an eine mit Labial erweiterte (ie. *seub-, *sūb- bzw. *seup-, *sūp-) lautmalende Wurzel ie. *seu-, *seu̯ə-, *sū- ‘tropfen lassen, schlürfen, saugen’ angeschlossen werden (wozu auch mit Guttural erweitertes saugen, s. d.). Die alte Bedeutung ‘schlürfen’ (vgl. noch engl. to sup ‘schlürfen, in kleinen Schlucken trinken, nippen’) entwickelt sich im 16. Jh. zu ‘hastig und viel, maßlos trinken’ (besonders Alkohol). Als Intensivum abgeleitet supfen Vb. ‘schlürfend trinken’ (15. Jh.), süpfeln Vb. (16. Jh.). Säufer m. ‘wer sich (regelmäßig) betrinkt’ (16. Jh.). Sauferei f. ‘Trinkgelage’ (15. Jh.). Saufaus m. ‘Trunkenbold’, imperativischer Satzname (Hans Sauffauß, 1595), nd. Sūpūt. besaufen Vb. (reflexiv) ‘sich betrinken’, dazu besoffen Part.adj. ‘betrunken’ (16. Jh.). versaufen Vb. ‘versinken, ertrinken’, mhd. versūfen; dagegen ahd. firsūfan ‘(gierig) hinunterschlürfen’ (8. Jh.); dann ‘mit Trinken durchbringen’ (15. Jh.), dazu versoffen Part.adj. ‘durch Saufen heruntergekommen, dem Alkohol ergeben’ (16. Jh.). ersaufen Vb. ‘in der Flut umkommen, ertrinken’ (16. Jh.); vgl. mhd. ersoffen ‘betrunken’, ahd. irsūfan ‘(gierig) hinunterschlürfen’ (8. Jh.). Dazu im 16. Jh. das umgelautete Kausativum ersäufen Vb. ‘versenken, ertränken’, mhd. ersoufen; dafür ahd. bisoufen (um 800). Suff m. (mit der Nebenform Soff, s. Gesöff) ‘Trunksucht, Alkoholrausch, Betrunkenheit’ (17. Jh.). süffig Adj. ‘angenehm, leicht zu trinken, wohlschmeckend’ (19. Jh.), älter ‘trunkliebend, dem Trinken ergeben’ (16. Jh.). süffeln Vb. ‘mit Genuß trinken’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

den nassen Tod erleiden · den nassen Tod finden · ersaufen · ertrinken · in den Fluten umkommen · untergehen  ●  absaufen ugs. · versaufen derb
Oberbegriffe
  • (jemandem) schlägt die Stunde · (jemandes) letztes Stündlein hat geschlagen · (seinen) letzten Atemzug tun · ableben · das Zeitliche segnen · erlöschen · in die ewigen Jagdgründe eingehen · sterben · verdämmern · versterben  ●  (die) Augen für immer schließen verhüllend · (die) Reihen lichten sich fig. · abtreten fig. · aus dem Leben scheiden fig. · davongehen fig. · entschlafen fig., verhüllend · fallen militärisch · gehen verhüllend · heimgehen fig., verhüllend · sanft entschlafen verhüllend, fig. · seinen letzten Gang gehen fig. · uns verlassen verhüllend · vom Stangerl fallen fig., bairisch · von der Bühne (des Lebens) abtreten fig. · von uns gehen fig. · (den) Arsch zukneifen vulg., fig. · (den) Löffel abgeben ugs., fig., salopp · (seine) letzte Fahrt antreten ugs., fig. · dahingehen geh., verhüllend · dahingerafft werden (von) ugs. · dahinscheiden geh., verhüllend · den Geist aufgeben ugs. · den Weg allen Fleisches gehen geh. · die Grätsche machen ugs., salopp · die Hufe hochreißen derb, fig. · dran glauben (müssen) ugs. · in die Ewigkeit abberufen werden geh., fig. · in die Grube fahren ugs., fig. · in die Grube gehen ugs. · ins Grab sinken geh., fig. · ins Gras beißen ugs., fig. · sein Leben aushauchen geh. · seinen Geist aufgeben ugs. · seinen Geist aushauchen geh. · verscheiden geh. · vor seinen Richter treten geh., religiös, fig. · vor seinen Schöpfer treten geh., fig. · wegsterben ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›versaufen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›versaufen‹.

Verwendungsbeispiele für ›versaufen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Vor zehn Jahren noch, da hat er sein ganzes Geld versoffen. [Süddeutsche Zeitung, 17.06.2002]
Aber von den 400 haben 300 alles versoffen und verhurt. [Süddeutsche Zeitung, 14.04.2000]
Der versäuft das Geld seines Vaters, hurt herum und hat seinem Leben an Inhalt ansonsten nicht viel hinzuzufügen. [Die Zeit, 23.12.2013 (online)]
Jim ging ständig verloren, versoff unser Geld, wurde irgendwo auf der Straße aufgelesen. [Die Zeit, 04.03.2013, Nr. 09]
Nie zuvor war er so fett und so schwabbelig, so vulgär, versoffen und verschwitzt. [Die Zeit, 03.08.2005, Nr. 31]
Zitationshilfe
„versaufen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/versaufen>.

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