Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
Für Ihre Abfrage nach unter gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1unter, Präposition
    1. siehe auch unterm, untern, unters
      1. I. räumlich
      2. II. modal
      3. III. [süddeutsch] bezeichnet die Gleichzeitigkeit: während
      4. IV. bezeichnet den Grund

  • 2unter, Adverb
    1. bezeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Grenze: weniger als

  • 3unter, Adjektiv
    1. in gegensätzlicher Bedeutung zu ¹ober
      1. a) von zwei oder mehreren Dingen: vertikal tiefer als etw. anderes gelegen
      2. b) rangmäßig, der Stufenfolge nach, in untergeordneter Stellung

unter

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GrammatikPräposition (mit Dativ, mit Akkusativ)
Aussprache  [ˈʊntɐ]
Worttrennung un-ter
Wortbildung  mit ›unter‹ als Erstglied: Unterabteilung · Unterausschuss · Unterbau · Unterbauch · Unterbegriff · Unterbeinkleid · Unterbett · unterbewusst · unterdessen · Unterdorf · Untereinteilung · Unterfaden · Unterfeldwebel · Unterfeuerung · unterflur · Unterform · Unterfunktion · Untergebot · Untergewand · Unterglasurmalerei · Untergriff · Untergruppe · Untergärung · Unterhaut · Unterhemd · Unterhitze · Unterhose · Unterhäuptling · Unterinstanz · unterirdisch · Unterkategorie · Unterkleid · unterkritisch · Unterland · Unterlid · Unterling · unterm · Untermann · Untermaß · Untermenge · Untermensch · Untermenü · untern · Unteroffizier · Unterordner · Unterpfand · Unterpflasterbahn · Unterpflasterstraßenbahn · Unterprogramm · Unterpunkt · Unterrock · unters · Untersaat · Untersachen · Unterseeboot · Untersicht · Unterstock · Unterströmung · Untersturmführer · Unterständer · unterständig · untertage · untertags · Untertemperatur · Untertext · Untertitel · Unterton · Untertrikotage · Unterwasser · Unterwasserarchäologe · Unterwasserarchäologie · Unterwasseraufnahme · Unterwasserball · Unterwasserboot · Unterwassereis · Unterwasserfahrzeug · Unterwasserfotografie / Unterwasserphotographie · Unterwassergeschoss · Unterwassergymnastik · Unterwasserjagd · Unterwasserjäger · Unterwasserkabel · Unterwasserkamera · Unterwasserkraftwerk · Unterwassermassage · Unterwasserrelief · Unterwasserschwimmen · Unterwasserstation · Unterwasserstreitkraft · Unterwasservulkan · Unterwasserwelt · unterweilen · unterwertig · Unterwolle · unterwärts · Unterwäsche · Unterzeile · Unterzeug · Unterziel
 ·  mit ›unter‹ als Letztglied: kopfunter · worunter  ·  mit ›unter‹ als Grundform: unter-
eWDG

Bedeutung

siehe auch unterm, untern, unters
I.
Grammatik: räumlich
1.
bezeichnet ein Lage- oder Richtungsverhältnis
Grammatik: mit Dativ bzw. mit Akkusativ
in gegensätzlicher Bedeutung zu ¹über
a)
bezeichnet im Verhältnis zu einem Bezugspunkt eine vertikal tiefere Lage
Grammatik: mit Dativ
α)
im (senkrechten) Abstand unterhalb von etw. gelegen
Beispiele:
unter Bäumen stehen
die Bergstation liegt 300 Meter unter dem Gipfel
gehobener ist der glücklichste Mensch unter der Sonne, unter den Sternen (= auf der Erde)
unter Wasser (= unterhalb der Wasseroberfläche) schwimmen
die Wiesen stehen unter Wasser (= die Wiesen sind überschwemmt)
Bergmannssprache unter Tag(e) (= unterhalb der Erdoberfläche) arbeiten
β)
in unmittelbarer Berührung mit etw. Darüberliegendem
Beispiele:
sie trägt ein Kleid unter dem Mantel
der Zettel liegt unter der Tischdecke
der Brief liegt unter dem Buch
b)
bezeichnet die Richtung auf eine im Verhältnis zu einem Bezugspunkt tiefer gelegene Stelle   im (senkrechten) Abstand zu etw. Darüberliegendem
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
den Tisch unter die Lampe stellen
der Löffel ist unter den Schrank gefallen
unter den Tisch kriechen
sich unter die Dusche stellen
die tiefergelegene Stelle wird von der darüberliegenden unmittelbar berührt
Beispiele:
eine Jacke unter den Mantel ziehen
den Brief unter das Buch legen
die Henne nahm die Küken unter ihre Flügel
eine elektrische Leitung unter Putz legen
2.
bezeichnet ein Lage- oder Richtungsverhältnis in Bezug auf eine Gruppe, Menge
Grammatik: mit Dativ bzw. mit Akkusativ
a)
bezeichnet die Lage, das Sichbefinden einer Person, Sache in einer Gruppe, Menge   inmitten, zwischen
Grammatik: mit Dativ
Beispiele:
unter den Besuchern befanden sich zahlreiche Ausländer
er war unter den Schülern, Zuschauern
er stand (mitten) unter ihnen
umgangssprachlicher wollte unter Menschen (= in Gesellschaft, nicht allein) sein
er ist einer unter (= neben) vielen, unter anderen
unter anderem
der Brief fand sich unter den Papieren
unter den Bewohnern der Südsee leben
einer unter (= von) euch
der beste unter den Schülern erhielt eine Auszeichnung
α)
bezeichnet auch eine Wechselbeziehung   zwischen
Beispiele:
unter den Studenten gab es rege Diskussionen
es gab oft Streit unter den Kindern
die Erben teilten alles unter sich
etw. unter Männern besprechen (= etw. von Mann zu Mann besprechen)
etw. unter Frauen besprechen (= etw. von Frau zu Frau besprechen)
β)
unter sich (= im vertrauten, engen Kreis, für sich)
Beispiele:
sie wollten (ganz) unter sich sein
unter uns gesagt
das bleibt unter uns! (= wird nicht weitergesagt!)
sie wollten die Sache unter sich abmachen, aushandeln
wir sind unter uns (= ohne Zeugen), du kannst es ruhig sagen
Er sagte: »Unter uns (= im Vertrauen gesagt), ich hab diesen Boller für intelligenter gehalten!« [ Diggelm.Hinterlassenschaft183]
b)
bezeichnet die Richtung   in eine Gruppe, Menge hinein, zwischen
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
er mischte sich unter die Leute, Menschenmenge, Zuschauer, Gäste
sich unter Menschen (= in Gesellschaft) begeben
er ging nie unter Menschen (= war immer für sich)
umgangssprachlicheine Neuigkeit kommt unter die Leute (= wird bekannt)
umgangssprachlichGeld unter die Leute bringen (= Geld ausgeben)
etw. unter etw. mischen
Beispiel:
Äpfel unter den Reis mischen
3.
übertragen
Grammatik: räumlich
a)
Grammatik: mit Dativ
Beispiele:
umgangssprachlichetw. unter dem Ladentisch verkaufen (= Mangelware für besondere Kunden zurücklegen)
mit jmdm. unter einer Decke stecken (= mit jmdm. gemeinsame Sache machen)
mit jmdm. unter einem Dach (= in einem Haus) leben
gehoben, verhüllendjmd. ist schon lange unter der Erde (= ist schon lange tot)
umgangssprachlichjmdn. unter dem Messer haben (= jmdn. operieren)
der Boden brannte ihm unter den Füßen (= er wollte eiligst weg)
das Geld zerrinnt jmdm. unter den Händen, Fingern (= wird unversehens weniger)
etw. jmdm. unter vier Augen (= ohne Zeugen) sagen
gehobensie trägt ein Kind unter dem Herzen (= ist schwanger)
b)
umgangssprachlich
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
bei Mutter die Beine unter den Tisch stecken (= sich bedienen lassen)
unter einen Hut kommen (= übereinkommen)
alle unter einen Hut bringen (= alle einigen)
eine Arbeit unter Dach und Fach bringen (= fertigstellen)
umgangssprachlich, verhüllendjmdn. unter die Erde bringen (= jmdn. begraben)
saloppjmd. ist (völlig) unter die Räder gekommen (= moralisch, sozial heruntergekommen, verkommen)
saloppdas Haus ist unter den Hammer gekommen (= wurde versteigert)
saloppjmdm. etw. unter die Nase reiben (= jmdm. etw. vorhalten)
jmdm. unter die Arme greifen (= jmdm. helfen)
4.
bezeichnet ein Unterordnungsverhältnis
a)
weist auf eine Rangordnung, Stufenfolge hin
Grammatik: mit Dativ, betont
Beispiel:
er steht unter ihm (= er ist ihm dienstlich unterstellt)
α)
einen Personenkreis, Betrieb unter sich haben (= einen Personenkreis, Betrieb leiten)
Beispiele:
der Chefarzt hat das Personal, Krankenhaus unter sich
er ist da der Oberste, so wie Zimmer‑ oder Mauerpolier, un hat wohl hundert unter sich [ FontaneIrrungenI 3,237]
ich habe de Getränke unter mir (= bin für die Getränke verantwortlich) [ KlugeKortüm311]
β)
weist auf die leitende Tätigkeit einer Person, Gruppe hin
Beispiele:
das Konzert fand unter seiner Leitung statt
unter jmds. Kommando stehen
der Betrieb stand unter seiner Leitung
der Aufbau des Sozialismus unter Führung der Partei der Arbeiterklasse
historisch unter Kaiser Karl V.
b)
ordnet etw., jmdn. einem bestimmten Bereich zu
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
etw. unter ein Thema, Motto stellen
jmd., etw. fällt unter eine Maßnahme (= für jmdn. gilt eine Maßnahme)
etw. fällt unter einen Bereich (= gehört zu einem Bereich)
c)
Grammatik: mit Dativ, bei Datumsangaben
Beispiel:
unter dem Datum des 17. Oktober findet sich folgende Eintragung …
II.
Grammatik: modal
1.
bezeichnet einen Begleitumstand   mit
Grammatik: mit Dativ
Beispiele:
unter Tränen, Angst, Zittern etw. tun
unter großen Schmerzen zugrunde gehen
unter Protest der Anwesenden betrat er den Saal
die Zeit verging unter Scherzen
etw. unter Eid aussagen
unter Vorspiegelung falscher Tatsachen etw. in seinen Besitz bringen
etw. unter größten Schwierigkeiten, unter Aufbietung aller Kräfte erreichen
die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
papierdeutschetw. unter Berufung auf Tatsachen sagen
unter einem Vorwand jmdn. ansprechen
a)
bezeichnet außerdem die Bedingung
Beispiele:
unter der Voraussetzung, Bedingung, dass …
unter diesen, anderen Verhältnissen könnte er es nicht tun
b)
Mathematik unter einem bestimmten Winkel (= in einem bestimmten Winkel)
Beispiele:
die Geraden schneiden, kreuzen sich unter einem Winkel von 40 Grad
die Linie neigt sich unter einem Winkel von 75 Grad
c)
Seemannssprache
Beispiel:
das Schiff fährt unter (= mit) vollen Segeln
d)
bezeichnet außerdem die Zugehörigkeit
Beispiele:
das Buch ist unter folgendem Namen, Pseudonym, Titel bekannt, veröffentlicht
die Hörfolge läuft unter dem Namen des Autors, unter fremdem, falschem Namen
kann ich Sie unter dieser Rufnummer erreichen?
2.
bezeichnet einen Zustand
Grammatik: mit Dativ bzw. mit Akkusativ
a)
bezeichnet den Zustand, in dem sich etw. befindet
Grammatik: mit Dativ
Beispiele:
der Kessel steht unter Dampf, Druck
die Leitung steht unter Strom
den Hochofen unter Feuer (= in Betrieb) halten
unter Vakuum arbeiten
unter Quarantäne stehen
unter Naturschutz, Denkmalschutz stehen
die Stadt lag unter Beschuss (= wurde fortwährend beschossen)
unter Zwang, Zeitdruck stehen
unter Alkohol stehen (= unter der Wirkung von Alkohol stehen, berauscht sein)
b)
bezeichnet das Versetzen in einen Zustand   unter den Einfluss von etw.
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
den Kessel unter Dampf setzen
die Stadt wurde unter Beschuss genommen
jmdn. unter Druck setzen (= jmdn. mit Forderungen bedrängen, mit Drohungen einschüchtern)
3.
bezeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Grenze
Grammatik: mit Dativ bzw. mit Akkusativ
a)
niedriger, weniger, geringer als
Grammatik: mit Dativ
siehe auch ²unter
Beispiele:
etw. unter seinem Wert, unter dem (Einkaufs)preis abgeben
der Energieverbrauch liegt in diesem Monat unter dem Durchschnitt
umgangssprachlichdas ist unter aller Kritik (= das ist sehr schlecht)
umgangssprachlichdie Stimmung war unter Null (= sehr schlecht)
b)
Grammatik: mit Akkusativ
Beispiele:
die Temperatur sinkt unter Null (= unterschreitet Null)
die Stimmung sank unter Null (= wurde sehr schlecht)
Das ist angewandte Musik … Ich möchte nicht unter ein gewisses Niveau gehen [ M. WalserHalbzeit684]
III.
süddeutsch bezeichnet die Gleichzeitigkeit   während
Grammatik: mit Dativ, zeitlich
Beispiele:
das Nebenzimmer ist unter der Woche immer frei [ M. WalserEiche7]
Die Schmerzbekämpfung unter der Geburt [ Urania1961]
IV.
bezeichnet den Grund
Grammatik: mit Dativ, kausal, in fester Abhängigkeit von einigen Verben
Beispiele:
unter Kälte leiden
unter Qualen der Krankheit seufzen

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
unter · unterbinden · unterbrechen · untergraben · unterernährt · unterentwickelt · unter · Unter · unterdes · Untergrundbahn · Unterseeboot · unterwegs · Unterwelt
unter Präp. Adv. bezeichnet als Präp. eine räumlich im Verhältnis zu einem Bezugspunkt vertikal tiefere Lage oder Richtung (‘niedriger, tiefer’ als der Bezugspunkt), eine Lage, das Sichbefinden in einer Gruppe, Menge (‘inmitten, zwischen’), ferner das Verhältnis innerhalb einer Rangordnung, Stufenfolge (‘dienstlich unterstellt’), weist modal auf einen Begleitumstand (‘mit’), einen Zustand, in dem sich etw. befindet oder in den etw. versetzt wird (unter Druck stehen oder setzen), gibt das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘niedriger, weniger, geringer als’) sowie die Gleichzeitigkeit (‘während’) an; als Adv. bezeichnet unter in Verbindung mit Kardinalzahlen das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘weniger als’, vgl. Jugendliche von unter 14 Jahren). In dem gemeingerm. Wort ahd. untar Präp. ‘in, unter, zwischen’ (8. Jh.), untar Adv. (9. Jh., zweifelhaft), mhd. under, asächs. undar, mnd. under, mnl. nl. onder, aengl. engl. schwed. under, anord. undir, got. undar Präp. sind in germ. Zeit zwei ursprünglich verschiedene Präpositionen zusammengefallen. Die eine, verwandt mit aind. ántaraḥ ‘der innere, der nähere’, antáḥ ‘innen, in, zwischen’, awest. antara- ‘der innere, innen befindlich’, griech. (Plur.) éntera (ἔντερα) ‘Eingeweide’, lat. inter ‘zwischen, unter’ (s. 1inter-), air. eter, etir, etar ‘zwischen’, korn. ynter, yntre ‘zwischen’, aslaw. ǫtrь ‘innen, hinein, innerlich’, aruss. utrь ‘drinnen, hinein’, russ. vnutr’ (внутрь) ‘drinnen, hinein’, führt auf ie. *enter, *ṇter ‘zwischen … hinein’, gebildet mit Komparativsuffix zu der unter in (s. d.) behandelten Präposition ie. *en ‘in’; dazu vgl. (mit no-Suffix) ahd. untarn ‘Mittag(essen)’ (9. Jh.), asächs. undorn ‘Vormittag’, aengl. undern ‘Morgen’, anord. undorn ‘Zwischenzeit’, got. undaúrnimats ‘Frühstück, Mittagsmahl’ (d. i. Zwischenmahlzeit). Die andere, verwandt mit aind. adháḥ ‘unten’, ádharaḥ ‘der untere’, lat. īnfer, īnferus ‘der untere’, īnfrā ‘unten, unterhalb, darunter’ (s. infra-) und vielleicht griech. atherízein (ἀθερίζειν) ‘geringachten, verachten, verschmähen’, führt auf ie. *ṇdher ‘unter’. Die alte Bedeutung ‘zwischen’ ist heute noch in Wendungen wie unter uns, unter den Sachen, unter vier Augen erhalten. Mit unter werden zahlreiche Verben gebildet, die zum Teil bis in die ahd. Zeit zurückreichen, wie unterbinden Vb. ‘abschnüren, verhindern, verbieten, unterbrechen’, ahd. untarbintan (9. Jh.), mhd. underbinden ‘zusammenbinden, dazwischentretend trennen, verbieten’; unterbrechen Vb. ‘vorübergehend aufhören, aufhalten, trennen’, ahd. untarbrehhan ‘zerbrechen, zerstören, trennen’ (10. Jh.), mhd. underbrechen ‘verhindern, beendigen’; untergraben Vb. ‘beim Graben darunterbringen, vermengen, auswaschen, unterhöhlen, langsam zerstören’, ahd. untargraban (um 800), mhd. undergraben ‘untergraben, hintergehen, hintertreiben’. unter erscheint aber auch als erster Bestandteil in zusammengesetzten Substantiven (s. unten) und Partizipien wie unterernährt Part.adj. ‘ungenügend ernährt’ (Anfang 20. Jh.), wohl nach engl. underfed; unterentwickelt Part.adj. ‘in der körperlichen, geistigen Entwicklung zurückgeblieben’ (1. Hälfte 20. Jh.). – unter Adj. (heute nur mit Flexionsendung der untere, ein unterer) ‘unten befindlich’, ahd. untaro (um 1000), mhd. under, gebildet zur Präp. (s. oben). Unter m. ihrem Wert nach unter dem Ober stehende, dem Buben, Wenzel entsprechende Spielkarte im deutschen Kartenspiel (um 1500), daneben bis ins 18. Jh. noch der Untere. unterdes Adv. ‘inzwischen, seitdem, mittlerweile’, mhd. under des, gebildet mit dem Genitiv Neutr. des bestimmten Artikels; gelängt unterdessen (16. Jh.); bis ins 17. Jh. werden beide Formen oft noch getrennt geschrieben (s. auch indessen). Untergrundbahn f. ‘elektrisch betriebene, unter der Erdoberfläche fahrende Schnellbahn in Großstädten’ (um 1880), nach engl. underground railway; heute meist gekürzt U-Bahn. Unterseeboot n. ‘(bewaffnetes) Schiff, das tauchen und längere Zeit unter Wassen fahren kann’ (Ende 19. Jh.), nach einem Bildungstyp engl. under sea vessel; im ersten Weltkrieg in Anlehnung an Bezeichnungen wie U 1, U 2 usw. gekürzt zu U-Boot. unterwegs, älter unterwegen Adv. ‘sich auf dem Wege irgendwohin befindend, auf, während der Reise’, ahd. untar wegun (um 1000), mhd. under wegen und in Zusammenschreibung underwegen ‘auf der Reise’, eigentlich ‘im Verlauf der Wegstrecke’. Im 16. Jh. neben unterwegen auch (seltener) unterweg(e) und (mit adverbialem -s) unterwegens; seit Anfang des 18. Jhs. die heute gültige Form unterwegs. Unterwelt f. ‘was sich unter der Erdoberfläche befindet, die dort gedachte Totenwelt’ (in der griechischen Sage), in christlicher Vorstellung ‘Hölle’, anfangs auch ‘Erdenwelt’ im Gegensatz zur ‘Himmelswelt’ (Anfang 16. Jh., geläufig Mitte 17. Jh.). Zusammenrückung von älterem die unter Welt (15. Jh.). Heute auch ‘asoziale Schichten von Kriminellen (in Großstädten), Verbrecherwelt’ (um 1920), nach engl. underworld.
Zitationshilfe
„unter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unter#1>.

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GrammatikAdverb (in Verbindung mit Kardinalzahlen)
Aussprache  [ˈʊntɐ]
Worttrennung un-ter
eWDG

Bedeutung

bezeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Grenze   weniger als
siehe auch ¹unter (II 3 a)
Beispiele:
ein Kind von unter vier Jahren
er ist unter zwanzig Jahre alt
umgangssprachlicher ist unter zwanzig
unter zweihundert ausländische Jugendliche waren anwesend
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
unter · unterbinden · unterbrechen · untergraben · unterernährt · unterentwickelt · unter · Unter · unterdes · Untergrundbahn · Unterseeboot · unterwegs · Unterwelt
unter Präp. Adv. bezeichnet als Präp. eine räumlich im Verhältnis zu einem Bezugspunkt vertikal tiefere Lage oder Richtung (‘niedriger, tiefer’ als der Bezugspunkt), eine Lage, das Sichbefinden in einer Gruppe, Menge (‘inmitten, zwischen’), ferner das Verhältnis innerhalb einer Rangordnung, Stufenfolge (‘dienstlich unterstellt’), weist modal auf einen Begleitumstand (‘mit’), einen Zustand, in dem sich etw. befindet oder in den etw. versetzt wird (unter Druck stehen oder setzen), gibt das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘niedriger, weniger, geringer als’) sowie die Gleichzeitigkeit (‘während’) an; als Adv. bezeichnet unter in Verbindung mit Kardinalzahlen das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘weniger als’, vgl. Jugendliche von unter 14 Jahren). In dem gemeingerm. Wort ahd. untar Präp. ‘in, unter, zwischen’ (8. Jh.), untar Adv. (9. Jh., zweifelhaft), mhd. under, asächs. undar, mnd. under, mnl. nl. onder, aengl. engl. schwed. under, anord. undir, got. undar Präp. sind in germ. Zeit zwei ursprünglich verschiedene Präpositionen zusammengefallen. Die eine, verwandt mit aind. ántaraḥ ‘der innere, der nähere’, antáḥ ‘innen, in, zwischen’, awest. antara- ‘der innere, innen befindlich’, griech. (Plur.) éntera (ἔντερα) ‘Eingeweide’, lat. inter ‘zwischen, unter’ (s. 1inter-), air. eter, etir, etar ‘zwischen’, korn. ynter, yntre ‘zwischen’, aslaw. ǫtrь ‘innen, hinein, innerlich’, aruss. utrь ‘drinnen, hinein’, russ. vnutr’ (внутрь) ‘drinnen, hinein’, führt auf ie. *enter, *ṇter ‘zwischen … hinein’, gebildet mit Komparativsuffix zu der unter in (s. d.) behandelten Präposition ie. *en ‘in’; dazu vgl. (mit no-Suffix) ahd. untarn ‘Mittag(essen)’ (9. Jh.), asächs. undorn ‘Vormittag’, aengl. undern ‘Morgen’, anord. undorn ‘Zwischenzeit’, got. undaúrnimats ‘Frühstück, Mittagsmahl’ (d. i. Zwischenmahlzeit). Die andere, verwandt mit aind. adháḥ ‘unten’, ádharaḥ ‘der untere’, lat. īnfer, īnferus ‘der untere’, īnfrā ‘unten, unterhalb, darunter’ (s. infra-) und vielleicht griech. atherízein (ἀθερίζειν) ‘geringachten, verachten, verschmähen’, führt auf ie. *ṇdher ‘unter’. Die alte Bedeutung ‘zwischen’ ist heute noch in Wendungen wie unter uns, unter den Sachen, unter vier Augen erhalten. Mit unter werden zahlreiche Verben gebildet, die zum Teil bis in die ahd. Zeit zurückreichen, wie unterbinden Vb. ‘abschnüren, verhindern, verbieten, unterbrechen’, ahd. untarbintan (9. Jh.), mhd. underbinden ‘zusammenbinden, dazwischentretend trennen, verbieten’; unterbrechen Vb. ‘vorübergehend aufhören, aufhalten, trennen’, ahd. untarbrehhan ‘zerbrechen, zerstören, trennen’ (10. Jh.), mhd. underbrechen ‘verhindern, beendigen’; untergraben Vb. ‘beim Graben darunterbringen, vermengen, auswaschen, unterhöhlen, langsam zerstören’, ahd. untargraban (um 800), mhd. undergraben ‘untergraben, hintergehen, hintertreiben’. unter erscheint aber auch als erster Bestandteil in zusammengesetzten Substantiven (s. unten) und Partizipien wie unterernährt Part.adj. ‘ungenügend ernährt’ (Anfang 20. Jh.), wohl nach engl. underfed; unterentwickelt Part.adj. ‘in der körperlichen, geistigen Entwicklung zurückgeblieben’ (1. Hälfte 20. Jh.). – unter Adj. (heute nur mit Flexionsendung der untere, ein unterer) ‘unten befindlich’, ahd. untaro (um 1000), mhd. under, gebildet zur Präp. (s. oben). Unter m. ihrem Wert nach unter dem Ober stehende, dem Buben, Wenzel entsprechende Spielkarte im deutschen Kartenspiel (um 1500), daneben bis ins 18. Jh. noch der Untere. unterdes Adv. ‘inzwischen, seitdem, mittlerweile’, mhd. under des, gebildet mit dem Genitiv Neutr. des bestimmten Artikels; gelängt unterdessen (16. Jh.); bis ins 17. Jh. werden beide Formen oft noch getrennt geschrieben (s. auch indessen). Untergrundbahn f. ‘elektrisch betriebene, unter der Erdoberfläche fahrende Schnellbahn in Großstädten’ (um 1880), nach engl. underground railway; heute meist gekürzt U-Bahn. Unterseeboot n. ‘(bewaffnetes) Schiff, das tauchen und längere Zeit unter Wassen fahren kann’ (Ende 19. Jh.), nach einem Bildungstyp engl. under sea vessel; im ersten Weltkrieg in Anlehnung an Bezeichnungen wie U 1, U 2 usw. gekürzt zu U-Boot. unterwegs, älter unterwegen Adv. ‘sich auf dem Wege irgendwohin befindend, auf, während der Reise’, ahd. untar wegun (um 1000), mhd. under wegen und in Zusammenschreibung underwegen ‘auf der Reise’, eigentlich ‘im Verlauf der Wegstrecke’. Im 16. Jh. neben unterwegen auch (seltener) unterweg(e) und (mit adverbialem -s) unterwegens; seit Anfang des 18. Jhs. die heute gültige Form unterwegs. Unterwelt f. ‘was sich unter der Erdoberfläche befindet, die dort gedachte Totenwelt’ (in der griechischen Sage), in christlicher Vorstellung ‘Hölle’, anfangs auch ‘Erdenwelt’ im Gegensatz zur ‘Himmelswelt’ (Anfang 16. Jh., geläufig Mitte 17. Jh.). Zusammenrückung von älterem die unter Welt (15. Jh.). Heute auch ‘asoziale Schichten von Kriminellen (in Großstädten), Verbrecherwelt’ (um 1920), nach engl. underworld.

Typische Verbindungen zu ›unter‹ (berechnet)

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Zitationshilfe
„unter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unter#2>.

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eWDG

Bedeutung

in gegensätzlicher Bedeutung zu ¹ober
a)
von zwei oder mehreren Dingen   vertikal tiefer als etw. anderes gelegen
Beispiele:
die rechte untere Schublade
das unterste Fach des Bücherregals
der untere Teil des Schrankes
der unterste Klingelknopf
die unterste Sprosse der Leiter
die unterste Stufe der Treppe
er wohnt in einem der unteren Stockwerke
die untere Reihe
der untere Rand des Briefbogens
die unteren Luftschichten, Erdschichten
die untere (= nach Höhenlage niedrigste) Grenze der Vegetation
die untere (= der Mündung näher gelegene Teil der) Elbe
das untere (= dem Kopfende des Tisches gegenüberliegende) Tischende
bildlich
Beispiele:
Musikdie unteren Oktaven (= die Oktaven, die tiefer als das eingestrichene C liegen)
umgangssprachlichdas Unterste zuoberst kehren (= alles in Unordnung bringen, durcheinanderwerfen)
die unterste (= niedrigste) Gehaltsstufe
die unteren Schulklassen, Jahrgänge (= die ersten, niedrigsten Schulklassen)
b)
rangmäßig, der Stufenfolge nach, in untergeordneter Stellung
Beispiele:
untere Instanzen
die unteren militärischen Ränge, Rangstufen
das Problem wurde zuerst auf unterer Ebene diskutiert
Das ist ein Übergriff unterer Stellen […] [ GoesAber im Winde253]
[…] [er] hat seine Begnadigung so gut wie in der Tasche. Die unteren Organe wissen es nur noch nicht […] [ BrechtRundköpfe10]
[…] die untere Laufbahn (bis Obermeister) [der Volkspolizei] […] [ Tageszeitung1965]
[…] [er ist] Staatsfunktionär auf der untersten Ebene […] [ Einheit1962]
Mancher schöpferische Gedanke, der in den unteren Bereichen und Grundorganisationen der Partei und FDJ geboren wurde […] [ Einheit1958]
in der gesellschaftlichen Rangordnung sozial in niedriger, niedrigster Stellung befindlich
Beispiele:
die unteren Gesellschaftsklassen
historischdie unteren Stände
[…] die unteren Schichten der Bevölkerung […] [ BrechtDreigroschenoperII 3]
Jahrhundertelang hatten die Untern ihr drückendes Elend fatalistisch hingenommen […] [ Feuchtw.Narrenweisheit269]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
unter · unterbinden · unterbrechen · untergraben · unterernährt · unterentwickelt · unter · Unter · unterdes · Untergrundbahn · Unterseeboot · unterwegs · Unterwelt
unter Präp. Adv. bezeichnet als Präp. eine räumlich im Verhältnis zu einem Bezugspunkt vertikal tiefere Lage oder Richtung (‘niedriger, tiefer’ als der Bezugspunkt), eine Lage, das Sichbefinden in einer Gruppe, Menge (‘inmitten, zwischen’), ferner das Verhältnis innerhalb einer Rangordnung, Stufenfolge (‘dienstlich unterstellt’), weist modal auf einen Begleitumstand (‘mit’), einen Zustand, in dem sich etw. befindet oder in den etw. versetzt wird (unter Druck stehen oder setzen), gibt das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘niedriger, weniger, geringer als’) sowie die Gleichzeitigkeit (‘während’) an; als Adv. bezeichnet unter in Verbindung mit Kardinalzahlen das Unterschreiten einer bestimmten Grenze (‘weniger als’, vgl. Jugendliche von unter 14 Jahren). In dem gemeingerm. Wort ahd. untar Präp. ‘in, unter, zwischen’ (8. Jh.), untar Adv. (9. Jh., zweifelhaft), mhd. under, asächs. undar, mnd. under, mnl. nl. onder, aengl. engl. schwed. under, anord. undir, got. undar Präp. sind in germ. Zeit zwei ursprünglich verschiedene Präpositionen zusammengefallen. Die eine, verwandt mit aind. ántaraḥ ‘der innere, der nähere’, antáḥ ‘innen, in, zwischen’, awest. antara- ‘der innere, innen befindlich’, griech. (Plur.) éntera (ἔντερα) ‘Eingeweide’, lat. inter ‘zwischen, unter’ (s. 1inter-), air. eter, etir, etar ‘zwischen’, korn. ynter, yntre ‘zwischen’, aslaw. ǫtrь ‘innen, hinein, innerlich’, aruss. utrь ‘drinnen, hinein’, russ. vnutr’ (внутрь) ‘drinnen, hinein’, führt auf ie. *enter, *ṇter ‘zwischen … hinein’, gebildet mit Komparativsuffix zu der unter in (s. d.) behandelten Präposition ie. *en ‘in’; dazu vgl. (mit no-Suffix) ahd. untarn ‘Mittag(essen)’ (9. Jh.), asächs. undorn ‘Vormittag’, aengl. undern ‘Morgen’, anord. undorn ‘Zwischenzeit’, got. undaúrnimats ‘Frühstück, Mittagsmahl’ (d. i. Zwischenmahlzeit). Die andere, verwandt mit aind. adháḥ ‘unten’, ádharaḥ ‘der untere’, lat. īnfer, īnferus ‘der untere’, īnfrā ‘unten, unterhalb, darunter’ (s. infra-) und vielleicht griech. atherízein (ἀθερίζειν) ‘geringachten, verachten, verschmähen’, führt auf ie. *ṇdher ‘unter’. Die alte Bedeutung ‘zwischen’ ist heute noch in Wendungen wie unter uns, unter den Sachen, unter vier Augen erhalten. Mit unter werden zahlreiche Verben gebildet, die zum Teil bis in die ahd. Zeit zurückreichen, wie unterbinden Vb. ‘abschnüren, verhindern, verbieten, unterbrechen’, ahd. untarbintan (9. Jh.), mhd. underbinden ‘zusammenbinden, dazwischentretend trennen, verbieten’; unterbrechen Vb. ‘vorübergehend aufhören, aufhalten, trennen’, ahd. untarbrehhan ‘zerbrechen, zerstören, trennen’ (10. Jh.), mhd. underbrechen ‘verhindern, beendigen’; untergraben Vb. ‘beim Graben darunterbringen, vermengen, auswaschen, unterhöhlen, langsam zerstören’, ahd. untargraban (um 800), mhd. undergraben ‘untergraben, hintergehen, hintertreiben’. unter erscheint aber auch als erster Bestandteil in zusammengesetzten Substantiven (s. unten) und Partizipien wie unterernährt Part.adj. ‘ungenügend ernährt’ (Anfang 20. Jh.), wohl nach engl. underfed; unterentwickelt Part.adj. ‘in der körperlichen, geistigen Entwicklung zurückgeblieben’ (1. Hälfte 20. Jh.). – unter Adj. (heute nur mit Flexionsendung der untere, ein unterer) ‘unten befindlich’, ahd. untaro (um 1000), mhd. under, gebildet zur Präp. (s. oben). Unter m. ihrem Wert nach unter dem Ober stehende, dem Buben, Wenzel entsprechende Spielkarte im deutschen Kartenspiel (um 1500), daneben bis ins 18. Jh. noch der Untere. unterdes Adv. ‘inzwischen, seitdem, mittlerweile’, mhd. under des, gebildet mit dem Genitiv Neutr. des bestimmten Artikels; gelängt unterdessen (16. Jh.); bis ins 17. Jh. werden beide Formen oft noch getrennt geschrieben (s. auch indessen). Untergrundbahn f. ‘elektrisch betriebene, unter der Erdoberfläche fahrende Schnellbahn in Großstädten’ (um 1880), nach engl. underground railway; heute meist gekürzt U-Bahn. Unterseeboot n. ‘(bewaffnetes) Schiff, das tauchen und längere Zeit unter Wassen fahren kann’ (Ende 19. Jh.), nach einem Bildungstyp engl. under sea vessel; im ersten Weltkrieg in Anlehnung an Bezeichnungen wie U 1, U 2 usw. gekürzt zu U-Boot. unterwegs, älter unterwegen Adv. ‘sich auf dem Wege irgendwohin befindend, auf, während der Reise’, ahd. untar wegun (um 1000), mhd. under wegen und in Zusammenschreibung underwegen ‘auf der Reise’, eigentlich ‘im Verlauf der Wegstrecke’. Im 16. Jh. neben unterwegen auch (seltener) unterweg(e) und (mit adverbialem -s) unterwegens; seit Anfang des 18. Jhs. die heute gültige Form unterwegs. Unterwelt f. ‘was sich unter der Erdoberfläche befindet, die dort gedachte Totenwelt’ (in der griechischen Sage), in christlicher Vorstellung ‘Hölle’, anfangs auch ‘Erdenwelt’ im Gegensatz zur ‘Himmelswelt’ (Anfang 16. Jh., geläufig Mitte 17. Jh.). Zusammenrückung von älterem die unter Welt (15. Jh.). Heute auch ‘asoziale Schichten von Kriminellen (in Großstädten), Verbrecherwelt’ (um 1920), nach engl. underworld.

Typische Verbindungen zu ›unter‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unter‹.

Zitationshilfe
„unter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/unter#3>.

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