umfassen
GrammatikVerb · fasst um, fasste um, hat umgefasst
Verb · umfasst, umfasste, hat umfasst
Aussprache [ˈʊmˌfasn̩] · [ˌʊmˈfasn̩]
Worttrennung um-fas-sen
Wortbildung
mit ›umfassen‹ als Erstglied:
umfassend · Umfassung
·
mit ›umfassen‹ als Binnenglied:
allumfassend
· erdumfassend · weltumfassend
Bedeutungsübersicht
- I. [landschaftlich, besonders norddeutsch] ⟨jmdn., etw. umfassen⟩ die Arme um jmdn., etw. legen
- II. ...
eWDG
Bedeutungen
I.
landschaftlich, besonders norddeutsch ⟨jmdn., etw. umfassen⟩die Arme um jmdn., etw. legen
Grammatik: Präsens ‘fasst um’, Präteritum ‘fasste um’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘umgefasst’DWDS
II.
Grammatik: Präsens ‘umfasst’, Präteritum ‘umfasste’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘umfasst’DWDS
1.
jmdn., etw. mit den Händen, Armen umschließen
Beispiele:
er umfasste seine Mutter
jmds. Hände, Schulter umfassen
sie umfassten (= umarmten) und küssten sich
der Soldat hielt das Gewehr fest umfasst
die Turnerin umfasste die Ringe, Holme
2.
etw. (mit etw.) rings umgeben
a)
Beispiele:
sie umfassten das Gehöft mit einem Zaun (= zäunten es ein)
bildlichwaldige Höhen umfassen (= umsäumen) den Kurort
b)
Beispiel:
die gegnerische Stellung wurde von Süden, von zwei Seiten her umfasst (= umzingelt)
3.
⟨etw. umfasst etw.⟩etw. schließt etw. in sich ein, enthält etw.
Beispiele:
die Bibliothek umfasst mehrere Tausend Bücher verschiedener Fachbereiche
diese Ausgabe umfasst alle Werke des Dichters
sein Aufgabengebiet umfasst die deutsche Literatur von der Aufklärung bis zum Beginn der Klassik
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fassen · faßlich · faßbar · unfaßlich · unfaßbar · gefaßt · Fassung · fassungslos · abfassen · befassen · erfassen · einfassen · Einfassung · umfassen · umfassend
fassen Vb. ‘(mit der Hand) ergreifen, in Gewahrsam nehmen, enthalten, eine Fassung, Umrahmung geben, sich innerlich zu eigen machen, begreifen’, reflexiv ‘die Selbstbeherrschung (wieder)erlangen’, ahd. faʒʒōn ‘in ein Gefäß füllen, gießen, beladen, bepacken, mit etw. bekleiden’ (9./10. Jh.), mhd. vaʒʒen ‘ergreifen, zusammenpacken, aufladen, überziehen mit etw., rüsten, kleiden, schmücken’, mnd. mnl. vāten, vatten, nl. vatten, anord. fata ‘lose zusamenfügen’ ist wohl zu einem in ahd. faʒʒa ‘Bündel, Bürde, Gepäck, Last’ (um 800), anord. fata ‘Kanne, Bütte’ belegten Substantiv gebildet und gehört daher etymologisch zu Faß (s. d.); vgl. . Ausgangsbedeutung ist ‘(in ein Gefäß) füllen, umhüllen, bekleiden’, die in den heute vielfältigen Verwendungsweisen sowie in den meisten Ableitungen und Komposita noch erkennbar ist. – Nomina postverbalia 1 (1932) 12 faßlich Adj. (17. Jh.), faßbar Adj. (19. Jh.) ‘gut verständlich, einprägsam, konkret’; unfaßlich Adj. (16. Jh.), unfaßbar Adj. (17. Jh.) ‘das geistige Fassungsvermögen übersteigend, absurd’; gefaßt Part.adj. ‘innerlich gerüstet, beherrscht, gelassen’ (16. Jh.). Fassung f. ‘Umrahmung, Vorlage, Version, Selbstbeherrschung’, ahd. faʒʒunga ‘Last, Ladung’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vaʒʒunge ‘Faß, Bekleidung, Schmuck’; fassungslos Adj. ‘bestürzt, außer sich’ (19. Jh.). abfassen Vb. ‘in Schriftform bringen, konzipieren’ (17. Jh.), ‘abfangen, festnehmen’ (19. Jh.). befassen Vb. mhd. bevaʒʒen ‘besetzen, befestigen’, später (bis zum 17. Jh.) ‘mit den Händen begreifen, umfassen, einschließen, erfassen’, heute meist reflexiv sich mit etw. befassen ‘beschäftigen’ (18. Jh.). erfassen Vb. ‘ergreifen, begreifen, registrieren’ (17. Jh.). einfassen Vb. ‘umgeben, umschließen, einfüllen’, mhd. īnvaʒʒen; Einfassung f. ‘Einrahmung’ (16. Jh.). umfassen Vb. ‘(mit den Armen) umfangen, einschließen’ (15. Jh.); umfassend Adj. ‘weitreichend, universal’ (18. Jh.). Ferner s. verfassen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
umfassen ·
zusammenfassen
(die / seine / ihre) Arme (um jemanden) schlingen um ·
(jemandem) um den Hals fallen ·
(jemanden) drücken ·
(jemanden) umarmen ·
(jemanden) umklammern ·
die Arme (um jemanden) legen ·
in die Arme nehmen ·
in die Arme schließen ·
umfassen ·
umschließen ·
umschlingen ●
(jemanden) umfangen geh. ·
mit beiden Armen umfangen geh.
Assoziationen |
|
beherbergen ·
beinhalten ·
einbeziehen ·
einschließen ·
enthalten ·
in sich bergen ·
inkludieren ·
integrieren ·
involvieren ·
tragen ·
umfassen ·
umschließen ●
bergen geh. ·
mitbringen ugs.
ausmachen ·
darstellen ·
sich belaufen (auf) ·
umfassen
(sich) konstituieren aus ·
aufnehmen ·
beherbergen ·
bestehen aus ·
enthalten ·
umfassen ·
unterbringen ·
zusammengesetzt sein aus
Typische Verbindungen zu ›umfassen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›umfassen‹.
Abschnitt
Einzugsgebiet
erstrecken
Fläche
Gattung
Gebiet
Gemeinde
Gemeindegebiet
Gerichtsbezirk
Ha
Hektar
insgesamt
Keilsteinbogen
Kirchengemeinde
Km
Liste
Ortschaft
Quadratkilometer
Quadratmeter
Repertoire
Sammlung
Schaffen
Seite
Sortiment
Spezialfall
Truppenteil
Verbreitungsgebiet
Vorsaison
Wahlkreis
Verwendungsbeispiele für ›umfassen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Bibliothek betreffs dieses neuen Zweiges der Wissenschaft umfaßt nicht weniger als 1 500 Bände.
[Coppens, Gerd C. A.: Die Bedeutung der Handelsreklame in unserer Zeit. In: Ruben, Paul (Hg.) Die Reklame, Berlin: Paetel 1914, S. 195]
Jedoch, sie erfaßte das gewissermaßen nicht klar genug, sie umfaßte es nicht.
[Doderer, Heimito von: Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre, Gütersloh: Bertelsmann 1996 [1951], S. 714]
Was da erkannt wird, umfaßt gewiß auch das Sein des Forschers.
[Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode, Tübingen: Mohr 1960, S. 427]
Diese umfassen etwa 88 Millionen Hindus (von insgesamt 217 Millionen).
[Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. II, Tübingen: Mohr 1921 [1920-1921], S. 27]
Geschätzte 60 Millionen Sites umfaßt zur Zeit das Web, und täglich werden es mehr.
[C’t, 1997, Nr. 2]
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