⟨jmd. grinst⟩leicht, mit breitem und fast geschlossenem Mund lächeln und damit ein Gefühl wie z. B. Verlegenheit, Vergnügen oder Häme zum Ausdruck bringen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: frech, hämisch, höhnisch, schadenfroh, schelmisch, vergnügt, verlegen, verschmitzt grinsen; breit grinsen
mit Präpositionalgruppe/-objekt: über das [ganze] Gesicht, über beide Backen, Ohren grinsen; in die Kamera grinsen
Beispiele:
Als der kleine Astronaut ihn freundlich anlächelte, blaffte er: »Was grinst du so dämlich? Willst du mich für blöd verkaufen?« [Theisen, Manfred / Grolik, Markus: Der kleine Astronaut. In: [o. A:]: Frechdachs. Düsseldorf 2008]
Außerdem werde sie als eine Frau dargestellt, die Angst davor habe, etwas anderes zu tun als bei Fototerminen in die Kamera zu grinsen. [Fiese Attacke auf Prinz Williams Frau, 04.12.2023, aufgerufen am 05.12.2023]
Er [der Angeklagte] zieht seiner Anwältin den Stuhl vor und grinst während der Plädoyers immer wieder verlegen […], als würde er gar nicht recht verstehen, wie er in diesen Schlamassel hatte hineingeraten können. [Neue Zürcher Zeitung, 16.05.2022]
Als Kopfschmuck trägt er einen Haarreifen mit Christbäumen und grinst dabei über beide Ohren. [Das peinlichste Weihnachtsoutfit des Jahres?, 28.12.2020, aufgerufen am 24.04.2022]
Er grinste wie ein Smiley, dem man den Mund von einer Backe zur anderen malt. [Ebbert, Birgit: Susa, Timo und die Buchstabenverschwörung. In: [o. A.]: Arena-Taschenbuch. Würzburg 2013]
Plötzlich musste er, trotz allem, grinsen, als er las, was er geschrieben hatte. [Die Zeit, 18.03.2013]
Die meisten von ihnen blickten gar nicht hin, andere lächelten und viele grinsten schadenfroh. [Hilsenrath, Edgar: Das Märchen vom letzten Gedanken. München: Piper 1989, S. 615]
Ein paar Rotznasen hatten schon längere Zeit Gefallen an dem lärmenden Gespräch gefunden, standen herum, grinsten und freuten sich auf eine nicht alltägliche Begebenheit. [Barlach, Ernst: Der gestohlene Mond. Berlin [u. a.] 1948]
metonymisch Es klang so lustig, so leichtherzig; es wirkte ansteckend, die Mäuler zogen sich breit, alle Gesichter grinsten. [Viebig, Clara: Das Weiberdorf. Briedel / Mosel: Houben 1996 [1900], S. 24]