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GrammatikAdverb
Aussprache 
Worttrennung he-run-ter · her-un-ter
Wortbildung  mit ›herunter‹ als Erstglied: herunter sein · heruntererzählen · herunterratschen
 ·  mit ›herunter‹ als Grundform: herunter- · runter

Bedeutungsübersicht

  1. 1. von (dort) oben nach (hier) unten
  2. 2. unten
  3. 3. [umgangssprachlich] von der Oberfläche entfernt
  4. 4. [salopp] ...
eWDG

Bedeutungen

1.
von (dort) oben nach (hier) unten
Beispiele:
vom Dach herunter tropft es, pfeifen die Spatzen
umgangssprachlich herunter mit euch (vom Baum)!
umgangssprachlichjmd. schwatzt, lügt, verspricht das Blaue vom Himmel herunter
2.
unten
Beispiele:
Alle Läden herunter, jede Tür zu [ FrischAndorra10]
Die Sonne war jetzt ganz herunter [ ZuckmayerLeben u. Tod111]
3.
umgangssprachlich von der Oberfläche entfernt
Beispiele:
der Rahm ist von der Milch schon herunter
Immer leerer wird es draußen. Der Roggen ist herunter [ BobrowskiBoehlendorff12]
4.
salopp
Beispiele:
ich bin völlig mit den Nerven herunter, (= ich habe stark angegriffene und erholungsbedürftige Nerven)
Ach, du weißt nicht, wie sehr ich herunter bin (= wie sehr ich in finanzieller Not bin)! [ Th. MannBuddenbrooks1,414]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
her · herab · herauf · heraus · herbei · herein · hernach · hernieder · herüber · herum · herunter · hervor · herfür · herwärts · herzu
her Adv. ‘von dort (nach hier)’, die Richtung auf den Standpunkt des Sprechers zu bezeichnend (im Gegensatz zu hin), bei Übertragung auf zeitliche Verhältnisse einen aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart des Sprechers reichenden Zeitraum umfassend (z. B. es ist ein Jahr her); vgl. auch die zusammengesetzten Adverbien bisher, seither, getrennt von alters her. Ahd. hera, hara (um 800), mhd. her(e) ‘(hier)her, bisher’ ist eine Bildung mit r-Suffix (s. hier) zu dem unter hin (s. d.) aufgeführten Pronominalstamm germ. *hi-, ie. *k̑(e)i- ‘dieser, jener’, der auch in heute, heuer (s. d.) und engl. he (s. er) enthalten ist. Verschiedentlich wird her mit Ortsadverbien verbunden, die eigentlich eine Ruhelage bezeichnen, so aber Richtungsbezeichnungen werden, vgl. daher, dorther, überallher, woher. In abgeblaßtem Sinne wird her gebraucht, wenn nicht mehr an einen Anfangs- oder Endpunkt der Bewegung gedacht, diese vielmehr als im Vollzug befindlich gefaßt wird; vgl. vorher, hinterher (s. 2hinter Präp.), ferner nebenher. Die Bedeutung ‘von dort’ lebt vor allem in adverbiellen Zusammensetzungen weiter, die die Richtungsangabe präzisieren: herab (von etw. höher Gelegenem nach unten zum Sprechenden) ‘von (dort) oben nach (hier) unten, herunter’, mhd. her abe, frühnhd. herabe (15. Jh.); herauf ‘von (dort) unten nach (hier) oben’, ahd. heraūf, mhd. her ūf; heraus ‘von (dort) drinnen nach (hier) draußen’, ahd. hera ūʒ, mhd. her ūʒ; herbei bezeichnet eine Annäherung an den Ort des Sprechers, des Geschehens (16. Jh.); herein ‘von (dort) draußen nach (hier) drinnen’ (15. Jh.); hernach (veraltend) ‘danach’ (zeitlich), ahd. hera nāh, mhd. her nāch; hernieder ‘von (dort) oben nach (hier) unten, herunter’, ahd. hera nidar, mhd. her nider; herüber ‘von(dort) drüben nach dieser Seite’, ahd. hera uberi, mhd. her über; herum bezeichnet eine kreis-, bogenförmige Bewegung, in Verbindung mit um auch eine nicht ganz genaue, jedoch etwa zutreffende Angabe ‘annähernd, ungefähr’, mhd. her umb(e); herunter ‘von (dort) oben nach (hier) unten’, mhd. her under; hervor, älter auch herfür (s. dazu für) ‘von (dort) hinten nach (hier) vorn, von innen nach außen’, ahd. hera furi, mhd. her vür; herwärts ‘von dort nach hier zum Ort des Sprechers’, mhd. herwert, herwart (s. -wärts); herzu bezeichnet eine Annäherung an den Ort des Sprechers, des Geschehens, ahd. hera zuo, mhd. her zuo.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

abwärts · herab · herunter · hinab · hinunter · in die Tiefe · nach unten · nieder · runter
Unterbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›herunter‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Da wurde es oben auch still und die kuckten herunter. [Kempowski, Walter: Tadellöser & Wolff, München: Hanser 1971 [1971], S. 80]
Da sie sich danach umdrehte, dürfte nun wohl alles herunter sein. [Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 20]
Auch der Forscher hat dabei gelernt, sein Arbeitsfeld herunter zu brechen. [Die Zeit, 09.01.2012, Nr. 02]
Da macht es wenig Sinn, ihn wieder für ein Turnier herunter zu holen. [Die Zeit, 26.12.2008, Nr. 29]
Den meisten Menschen sei es eh lieber, legal Musik herunter zu laden. [Die Zeit, 28.01.2008, Nr. 04]
Zitationshilfe
„herunter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/herunter>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve ab 1946

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