Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

eifrig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung eif-rig
Wortzerlegung Eifer -ig
Wortbildung  mit ›eifrig‹ als Letztglied: biereifrig · übereifrig
eWDG

Bedeutung

mit Eifer, nie ermüdend
Beispiele:
eifrig arbeiten, sich unterhalten, musizieren, essen
jmdm. eifrig zustimmen
er ist ein eifriger Arbeiter, mein eifrigster Schüler
ihr eifriger Verehrer
eine eifrige Leserin unseres Blattes
ein eifriges Quellenstudium betreiben
eine eifrige Unterhaltung
Aber Jettchen tat, als ob sie eifrig nachsänne [ G. HermannGebert362]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Eifer · eifrig · eifern · sich ereifern · nacheifern · wetteifern · Eifersucht · eifersüchtig
Eifer m. ‘ernsthaftes Bemühen, leidenschaftliches Verfolgen eines Zieles’ gehört zu einer im Obd. seit Mitte des 14. Jhs. nachzuweisenden Wortfamilie (am frühesten bezeugt ist Eiferer m. ‘wer eifersüchtig ist’, mhd. eifrær), deren etymologische Herleitung unbekannt ist; gewöhnlich wird Zusammenhang mit dem dazu im Ablautverhältnis stehenden Adjektiv ahd. eibar, eivar ‘scharf, bitter, widerwärtig, heftig’ (8. Jh., wovon ahd. eivar n. ‘Bitteres, Erbitterung’, eivarī f. ‘Bitterkeit, Erbitterung’, beide um 1000), aengl. āfor ‘bitter, herb, heftig’ (zu ie. *ā̌i- ‘brennen, leuchten’?) angenommen; vgl. in jüngerer Zeit noch nsächs. und fachsprachlich eifer ‘bitter, scharf’. Das Substantiv Eifer, zuerst in der 2. Hälfte des 15. Jhs. für ‘Eifersucht’ (zu eifern als postverbale Ableitung?), findet durch Luthers Bibelübersetzung Eingang in die nhd. Literatursprache. Luther verwendet es mit der Bedeutung ‘aus Sorge und liebevoller Anteilnahme erwachsende zornige Erregung’ zur Wiedergabe von griech.-lat. zēlus und begründet diese Entscheidung ausdrücklich. Hieraus geht der heutige Gebrauch hervor, während der ursprüngliche Sinn ‘Eifersucht’ im 18. Jh. zurücktritt. – eifrig Adj. ‘mit Eifer tätig, emsig’ (15. Jh., anfangs und vereinzelt bis ins 17. Jh. in der Bedeutung ‘eifersüchtig’), im Frühnhd. meist eiferig neben Bildungen wie eiferisch, eifericht. eifern Vb. ‘heftig und mit blinder Leidenschaft für oder gegen etw. sprechen’ (frühnhd. ‘eifersüchtig sein’, Anfang 15. Jh.); im Unterschied zu Eifer (s. oben) behält eifern seinen tadelnden Beiklang, ebenso das jetzt geläufigere Verb sich ereifern ‘in Eifer geraten, sich erregen’ (17. Jh.); dagegen folgen die Verben nacheifern ‘einem Vorbild gleichzukommen suchen’ (16. Jh.) und wetteifern ‘jmdn. an Eifer überbieten wollen’ (17. Jh., aus um die Wette eifern) der semantischen Entwicklung des Substantivs. Eifersucht f. ‘Angst vor Zurücksetzung in der Liebe’, dann auch allgemeiner ‘Streben nach Alleinbesitz, Argwohn’; die Zusammensetzung (zum zweiten Glied s. Sucht) tritt im 16. Jh. an die Stelle von Eifer nach dessen Bedeutungswandel (s. oben); dazu eifersüchtig Adj. (17. Jh.) für älteres eifrig (s. oben).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

beflissen · dienstbar · dienstbeflissen · dienstfertig · eifrig · emsig · fleißig · geschäftig  ●  schaffig ugs., süddt.
Assoziationen


Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›eifrig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›eifrig‹.

Verwendungsbeispiele für ›eifrig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sogar wenn er nichts zu tun hat, sieht er eifrig aus. [Kuckart, Judith: Lenas Liebe, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 376]
Nur ein paar Kinder steckten noch eifrig tuschelnd die Köpfe zusammen. [Braun, Lily: Lebenssucher. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 2698]
Die Psychologie diskutiert heute eifrig über ihre Einheit als Wissenschaft. [Freyer, Hans: Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Leipzig u. a.: B.G. Teubner 1930, S. 197]
Auch alle anderen Bewerber haben das eifrige Bestreben, sich selbst zu behaupten und andere nicht näher kommen zu lassen. [Rafaeli, Max u. Le Mang, Erwin: Ueber die Liebe. In: Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute, Dresden: Buchversand Gutenberg o.J. 1933 [1927], S. 129]
Und so sammelt er eifrig Stück für Stück dieses Puzzles. [o. A.: Dr. med. Frühgeschichte. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Zitationshilfe
„eifrig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/eifrig>.

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