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servil

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung ser-vil
Wortbildung  mit ›servil‹ als Erstglied: servilisch · Servilismus · Servilität
Herkunft aus gleichbedeutend servilefrz oder unmittelbar aus servīlislat ‘sklavisch’ < servuslat ‘Sklave’
eWDG

Bedeutung

bildungssprachlich, abwertend unterwürfig, kriecherisch
Beispiele:
eine servile Haltung, Gesinnung
sein serviles Lächeln
sich vor jmdm. servil verbeugen, demütigen
er dienerte servil vor seinem Vorgesetzten
Derartige Städte waren meist […] jeder kommunalen Selbständigkeit entkleidet, überfüllt mit kriechenden Höflingen, servilen Beamten [ MehringLessing-Legende286]
Er hat unter Aufbietung aller Kräfte einen servil bittenden Ton angeschlagen [ M. WalserÜberlebensgroß3]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
servil · servilisch · Servilität
servil Adj. ‘unterwürfig’, entlehnt (17. Jh.) aus gleichbed. frz. servile (14. Jh.) oder unmittelbar aus diesem zugrundeliegendem lat. servīlis ‘sklavisch’, zu lat. servus ‘Sklave’. Daneben mit dt. Endung servilisch Adj. (ebenfalls 17. Jh.). Servilität f. ‘Willfährigkeit, Unterwürfigkeit’, Entlehnung (17. Jh.) von gleichbed. frz. servilité.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

dienerisch · katzbucklig · knechtisch · kriecherisch · lakaienhaft · servil
Assoziationen
  • (sich) alles gefallen lassen · (sich) nicht wehren · alles mit sich machen lassen · kein Ehrgefühl (im Leibe) haben · keinen Stolz haben

devot · hörig · untertänig  ●  blind ergeben abwertend · hündisch stark abwertend · knechtisch abwertend · kriecherisch stark abwertend · sklavisch stark abwertend · speichelleckerisch stark abwertend · unterwürfig abwertend · (jemandem) untertan geh. · servil geh., abwertend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›servil‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›servil‹.

Verwendungsbeispiele für ›servil‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Mit den Symbolen änderte sich noch nicht die »servile und autoritäre Einstellung«. [Die Zeit, 02.10.1992, Nr. 41]
Sogar die Priester in der Kirche sind oft eben nicht streng, nicht aufmerksam, sondern den Touristen zugewendet, servil. [Die Zeit, 29.10.1982, Nr. 44]
Die Bedienung gibt sich herzlich, nicht servil, die Gäste sind munter und trinkfest, nicht lärmend und trunken. [Süddeutsche Zeitung, 08.06.1998]
Denn wie sollte ein serviler Geist ein souveränes Buch verfassen? [Die Zeit, 24.06.1999, Nr. 26]
Ihr fast serviler Gehorsam mutet aus europäischer Sicht gewöhnungsbedürftig an. [Die Zeit, 26.12.2011, Nr. 52]
Zitationshilfe
„servil“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/servil>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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