Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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ah

Fundstelle: Band 2, Spalte 71, Zeile 30 [Pfeifer]
AH,   a interj. zum ausdruck unterschiedlicher gefühle und empfindungen. ahd. aa, mhd. â, mnd. ā̆. primäre bildung die in ähnlicher form in den verschiedensten idg. sprachen auftritt, ohne daß unbedingt etymologische verwandtschaft anzunehmen ist (Schwentner interj. idg. spr. [1924]6 ff.), vgl. z. b. nl. ah, engl. ah, schwed. ah, frz. it. span. ah, lat. a, ah, grch. ἆ, aind. ā, lit. à, lett. a, russ. ах. mhd. â ist beeinflußt von afrz. a, vgl. auch ach und ahi. 1 ausdruck der freude, (freudiger) überraschung, des (bewundernden) erstaunens oder behagens: ⟨u1150⟩ â wie wole dem ivngelinge daz stet! Lamprecht Alexander V(1923)146 M. 12.jh. racha interiectio est .. ł ut cum dolentes dicimus eu heu vł cum delectamur dicimus aa haha ahd. gl. 4,121,57 S./S. (s. ahd. wb. 1,1). ⟨u1210⟩ a herre got der guote,/ wer oder wannen ist diz kint,/ des site so rehte schœne sint? Gottfried 42752 R. 1691 ah, mein freund! Stieler stammbaum 27. 1767 das fräulein. (ihm entgegen fliehend) ah! mein Tellheim! Lessing 2,202 L./M. 1882 lief ein allgemeines ah der erleichterung durch den saal Brahm krit. schr. 1,13 Sch. 1891 so werd’ ich in meinem schmarotzerdasein auch einmal ’was gutes stiften. ah, wie das wohl thut! Sudermann Sodom 65. 1963 ah, da bist du ja. ich dachte schon .. Nossack begegnung 438. 1966 H. W. ließ das „ah“ des publikums zum höhepunkt werden, als er den effekt eines rückhandschusses zum dritten tor machte sportecho (27.8.)3c. 2 ausdruck des schmerzes, der klage, des unmuts, der verärgerung: ⟨u1150⟩ á waz ime da helede tot peleib! Lamprecht Alexander V (1923)702 M. ⟨u1210⟩ diu sunne, ../ diu manic herze ervröuwet hat,/ a, diu hat danne ein ende! Gottfried 410163 R. 1429 ah wa sit ir als lange gewesit? ich han gesuchit haͤude diesen tag (Mainz) chr. dt. städte 17,362. 1486 ah ist ain wort betrübts gemütes Neidhart Eunuchus 122 LV. 1541 ah verlorn papisten, was habt jr gethan, das jr die rechten christen nicht kundtet leben lan? Luther w. 51,571 W. 1669 ah dau grober eselkopp, .. dau bleiwest dein lewelang a narr Grimmelshausen Simpliccissimus 14 Sch. 1767 ah! der unglückliche mann! Lessing 2,210 L./M. 1840 Galomir (.. gegen seine bande wütend). ah – schurken – oh – mord, donner! Grillparzer 58,84 S. Edrita .. als du in graben fielst? das war ein sprung! Galomir (den arm reibend). ah! ebd. 8,80. 1922 ah, wie ist man des winters müde! R. Huch br. an d. freunde 91 B. 1951 der teufel ging um – ah – und die bösen geister .. Settgast regenbogenfähnlein 32. 3 einem wunsch, einer aufforderung nachdruck verleihend, auch ausruf der ermunterung verstärkt ah ja: ⟨1539⟩ wie .. s. Paulus seinen Corinthern wuͤndschet .. ‘wolt gott, das jr on uns herrschetet’, als solt er .. sagen: ah das jr nur alle so gelert .. und .. voller geists weret, .. das jr unser nichts beduͤrfftet (nachschr.) Luther w. 46,61 W. 1616 ah, .. lieber gedenck daran, laß dir das gesagt sein Henisch t. spr. 1,25. 1750 aah! ist ein wort .. der .. fuhrleute, sonderlich in Thüringen, womit sie die pferde aufmuntern, ihre kräffte anzustrecken Chomel, lex. 1,4. ⟨1951⟩ ah ja, ins nichts mit ihm und ins nichts mit allen wie er! Brecht stücke 7(1968) 258. 4 etw. (als nichtig, lästig) zurückweisend, ablehnend; verstärkend ah bah, ah was: 1767 (W.:) ich bringe ihnen (anrede) gar eine gute nachricht. (T.:) ah, ich brauche ietzt nicht deine nachrichten: ich brauche dein geld Lessing 2,245 L./M. 1768 er mag kommen – ich fürchte mich vor niemand – ah! zum henker! Weisze opern 1,205. 1833 „ah bah“, erwiderte dieser. „man muß wohl, wenn man so ungebetene gäste im pelz sitzen hat, schauen, wie man sie wieder wegbringt Sealsfield d. legitime 3,204. 1918 die oeffentlichkeit? ah, bah Leonhard in: weltbühne 14,2,91. 1919 a was! heiligste güter! mein mann war mein heiligstes gut Frank mensch 26. 1950 ah was! ah, kümmert euch doch nicht um mich! .. seid’s doch fidel! Graf mitmenschen 19. 5 ausdruck des (plötzlichen) verstehens und erkennens, verstärkend auch ah so: 1840 Galomir .. (stößt von neuem ins horn; ein entfernter ruf antwortet.) .. (neue antwort – näher.) ah, dort. heran! Grillparzer 58,85 S. ⟨1888⟩ „ist dein vater davon?“ rief er (fuhrmann). „nicht der meine,“ hauchte sie (reisende) und deutete auf das .. kind, .. „dem seiner.“ „ah so, so,“ sagte der Rodel Rosegger ges.w. 12 (1925)162. 1891 college? ah so! Sudermann Sodom 20. 1958 ah, ich verstehe, .. der herr ist offenbar nicht aus Paris? Eich Allah 26. 1973 ah, jetzt erkenn ich’s, du/ bist ein fisch Kunze brief 25.

äh, interj.

Fundstelle: Band 2, Spalte 72, Zeile 33 [Pfeifer]
ÄH interj.   (vgl. eh). 1 einleitend zum überbrücken einer gewissen hemmung oder verlegenheit, füllsel für sprechpausen einschub bei stockender rede (s. ä): 1891 Willy (sieht den brief, plötzlich verstimmt) aeh! .. laßt euch nicht stören Sudermann Sodom 61. ⟨1953⟩ ich, äh, kann nicht umhin, herr doktor Ulen, verzeihen sie, aber .. Becher sp. (1957)2,251. 1966 schließlich sind sie doch jetzt, äh, wie soll ich sagen, arbeitslos Bieler märchen 161. 2 ausdruck des ekels, der abwehr: 1891 wie das damals gährte! .. aber jetzt! .. senilität, geistiger tod! .. äh! Sudermann Sodom 7. 1968 äh, diese mücken Wellm pause 82.

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Zitationshilfe
„äh“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/%C3%A4h>.

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