beachtlich
GrammatikAdjektiv · Komparativ: beachtlicher · Superlativ: am beachtlichsten
Aussprache
Worttrennung be-acht-lich
Wortbildung
mit ›beachtlich‹ als Letztglied:
unbeachtlich
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
ziemlich groß, bemerkenswert
a)
Beispiele:
eine beachtliche Geldsumme, Menge, Sammlung
ein beachtliches Vermögen
beachtliche Schätze
ein Turm von beachtlicher Höhe
ein beachtlicher Unterschied, Gegensatz
die Chemie erreichte einen beachtlichen Entwicklungsstand
in einem beachtlichen Tempo fahren
eine Aufgabe bereitet beachtliche Schwierigkeiten
b)
anerkennenswert
Beispiele:
eine beachtliche Leistung
ein beachtlicher Fortschritt in der medizinischen Forschung
ein beachtliches Talent zu etw. haben
die neue Buchausgabe ist sehr beachtlich
die einfachste Ausführung der Möbel war immer noch recht beachtlich (= recht gut)
c)
ziemlich wichtig
Beispiele:
eine beachtliche Position, Stellung
er hat zu diesem Problem Beachtliches geäußert
d)
dient als Verstärkung beträchtlich
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
sein Zustand hat sich beachtlich gebessert
die Produktion beachtlich erhöhen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2Acht · achten · Achtung · achtbar · achtsam · unachtsam · beachten · beachtlich · erachten · verachten · verächtlich · Verachtung
2Acht f. ‘Aufmerksamkeit, Beachtung’, heute vornehmlich in Wendungen wie (sich) in acht nehmen, außer acht lassen, achtgeben, achthaben, in denen der substantivische Charakter des Wortes verblaßt ist. Ahd. ahta ‘Überlegung, Meinung, Ansehen’ (um 800), mhd. aht(e), mnd. mnl. acht(e), nl. acht, aengl. eaht sind verwandt mit got. aha ‘Sinn, Verstand’, ahjan ‘meinen’ und lassen eine Verbalwurzel germ. *ah- ‘denken, meinen’ erkennen. Ob sich die germ. Gruppe mit außergerm. Formen wie griech. óknos (ὄκνος) ‘Bedenklichkeit, Zaudern’, okné͞in (ὀκνεῖν) ‘zögern, Bedenken tragen’, toch. B āks- ‘wach sein’ verbinden und der Wurzel ie. *ok- ‘überlegen’ zuordnen läßt, ist nicht mit Sicherheit zu erweisen. – Vom Substantiv abgeleitet ist achten Vb. ‘schätzen, aufpassen, Rücksicht nehmen’, ahd. ahtōn (um 800), mhd. ahten ‘erwägen, beachten, schätzen’, asächs. ahton, mnd. mnl. nl. achten, aengl. eahtian ‘schätzen, achten, erwägen’; vgl. anord. ætla (aus *ahtilōn) ‘meinen, glauben, vorhaben, beabsichtigen’; dazu Achtung f. ‘Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Ansehen’, ahd. ahtunga (9. Jh.), mhd. ahtunge ‘Überlegung, Wertschätzung’. Imperativisches habt, gebt Achtung! wird verkürzt zum Kommando- und Warnungsruf Achtung! (Ende 18. Jh.). achtbar Adj. ‘geachtet, angesehen, achtenswert, anerkennenswert, beachtlich’, mhd. aht(e)bære, zu mhd. ahte im Sinne von ‘Schätzung, Stand, Rang’, danach eigentlich ‘rangtragend’. achtsam Adj. ‘aufmerksam, wachsam, behutsam’ (16. Jh.); früher bezeugt ist unachtsam Adj. ‘nicht auf das achtend, worauf man achten sollte’, mhd. unahtsam. beachten Vb. ‘achten auf, berücksichtigen, Aufmerksamkeit schenken’, ahd. biahtōn (10. Jh.), mhd. beahten; beachtlich Adj. ‘bemerkenswert, wichtig’, geläufig seit 19. Jh., spätmhd. beahtlich. erachten Vb. ‘wofür halten, ansehen’, ahd. irahtōn (9. Jh.), mhd. erahten. verachten Vb. ‘als schlecht, minderwertig ansehen, geringschätzen, verschmähen’, mhd. verahten; verächtlich Adj. ‘Verachtung ausdrückend, abfällig, verachtenswert’ (15. Jh.); Verachtung f. ‘Geringschätzung, Abscheu’, spätmhd. verahtunge.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
achtbar ·
achtunggebietend ·
aller Ehren wert ·
anerkennenswert ·
beachtlich ·
ehrenwert ·
lobenswert ·
respektabel ●
hehr geh. ·
löblich (leicht iron.) ugs.
Assoziationen |
|
(ganz) anständig ·
(ganz) schön ·
achtbar ·
anerkennenswert ·
beachtlich ·
kann sich sehen lassen ·
ordentlich ·
respektabel ●
(ein) hübsch(es Sümmchen) ugs. ·
das ist schon was! ugs., Redensart
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›beachtlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beachtlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›beachtlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das war eine beachtliche Leistung, denn es waren viele, und es fiel mir nicht leicht, alle aufzuspüren.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 2, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 460]
Er selbst zeigte sich ebenfalls als ein Dichter von beachtlichem Format.
[Frankel, Hans H.: China bis 960. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 2539]
Er deutete die doppelte Stärke seines eigenen beachtlichen Umfangs an.
[Hartung, Hugo: Ich denke oft an Piroschka, Frankfurt a. M.: Büchergilde Gutenberg 1980 [1954], S. 29]
Das ansprechend gestaltete Gerät verfügt auch über beachtliche innere Werte.
[C’t, 1999, Nr. 26]
Und der ist er nun ein beachtliches Stück näher gekommen.
[Die Zeit, 02.07.1998, Nr. 28]
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