Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

verdienstlich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung ver-dienst-lich
Wortzerlegung 2Verdienst -lich
eWDG

Bedeutung

anerkennenswert
Beispiel:
eine verdienstliche Tat
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dienen · Diener · dienern · dienlich · Dienst · Dienstmann · verdienen · Verdienst · verdienstlich
dienen Vb. ‘für jmdn. etw. tun, ihm helfen, abhängig sein’, ahd. thionōn (8. Jh.), mhd. dienen, asächs. thionon, mnd. dēnen, mnl. nl. dienen, anord. (aus dem Mnd.?) þjōna, schwed. tjäna (germ. *þewanōn) ist eine mit -n- erweiterte Ableitung von germ. *þewa- ‘Sklave, Knecht’, das in got. þius ‘Knecht’, urnord. þewaʀ ‘Diener, Lehnsmann’, aengl. þēo(w) ‘Diener, Knecht, Unfreier’ bezeugt ist (s. auch Demut). Verbindet man germ. *þewa- mit aind. takti ‘eilt’, lit. tekė́ti ‘laufen, fließen, rinnen’, aslaw. tešti ‘laufen, rennen’, russ. teč’ (течь) ‘fließen’, so ist Anschluß an die Wurzel ie. *teku̯- ‘laufen, fließen’ möglich. Für das Subst. ergäbe sich eine Bedeutungsentwicklung von ‘Läufer’ zu ‘Knecht’ und für das abgeleitete Verb eine Ausgangsbedeutung ‘Knecht sein’, die schließlich den Sinn ‘behilflich sein’ und (bei Sachen) ‘nützlich, geeignet sein’ annimmt. – Diener m. ‘Aufwärter, Hausangestellter’, auch ‘wer im Auftrage einer Institution, in der Bindung an eine Aufgabe seine Pflicht erfüllt’, ahd. thionāri (11. Jh.), mhd. dienære; danach (Ende 17. Jh.) ‘Verbeugung’ (nach der Art eines Bediensteten, eines Untertans), wozu dienern Vb. ‘sich (mehrmals) verbeugen’ (19. Jh.). dienlich Adj. ‘nützlich, förderlich’ (14. Jh.). Dienst m. ‘Arbeitsverhältnis im Haushalt’, allgemeiner ‘Berufs-, Amtspflicht’; das mit dem ie. Suffix -st- zum Verb gebildete Abstraktum (germ. *þewanōst-) bezeichnet die Tätigkeit des Dienens, ahd. thionōst (8. Jh.), mhd. dienest ‘Ergebenheit, Ausübung religiöser Pflichten, Aufwartung, Erfüllung standesrechtlicher Verpflichtungen innerhalb des Feudalsystems’, asächs. thionost und (erweitert zum fem. n-Stamm) anord. þjōnusta f. Dienstmann m. ‘Besorger von Botengängen’ (19. Jh.), ahd. thionōstman (8. Jh.), mhd. dienestman ‘Knecht, Helfer’, dann auch (in der Übersetzung von mlat. ministerialis) ‘niederer Lehnsmann’. verdienen Vb. ‘durch Arbeit erwerben’ (z. B. Lohn), ‘für seine Bemühungen wert sein’ (z. B. Lob, Tadel), ahd. firthionōn (um 1000), mhd. verdienen. Verdienst m. ‘Erwerb, Lohn, Gewinn’, n. ‘anerkennenswerte (oder auch schuldhafte) Tat’, frühnhd. verdienst, mnd. vordēnst. verdienstlich Adj. ‘anerkennungswürdig’ (15. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Anerkennung verdienend · Dank verdienend · achtbar · anerkannt · anerkennenswert · beachtenswert · bewundernswert · dankenswert · ehrbar · lobenswert · rühmenswert · verdienstlich · verdienstvoll · verdient  ●  reputierlich veraltet · bewunderungswürdig geh. · reputabel geh., selten, veraltend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›verdienstlich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verdienstlich‹.

Verwendungsbeispiele für ›verdienstlich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Einträglich mag das sein, nach dem ausverkauften Saal zu schließen; verdienstlich ist es nicht. [Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 29.03.1919]
Es ist verdienstlich, die Augen vom eigenen Tisch in fremde Küchen zu lenken. [Die Zeit, 08.01.1951, Nr. 02]
Das Vorhaben des Buches ist eben zu schwierig und umfassend, es auszuführen darum nicht weniger verdienstlich. [Die Zeit, 13.09.1968, Nr. 37]
So war es verdienstlich, beide Werke um diese Erkenntnisse vermehrt und verbessert herauszugeben. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1930, S. 418]
Leider entsprechen auch die Register dieses verdienstlichen Werkes nicht allen Wünschen. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1934, S. 414]
Zitationshilfe
„verdienstlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verdienstlich>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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