Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

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GrammatikVerb · zeigt an, zeigte an, hat angezeigt
Aussprache 
Worttrennung an-zei-gen
Wortzerlegung 1an- zeigen
Wortbildung  mit ›anzeigen‹ als Erstglied: Anzeigegerät · Anzeigepflicht · anzeigepflichtig · Anzeiger · Anzeigetafel
 ·  mit ›anzeigen‹ als Binnenglied: besitzanzeigend  ·  mit ›anzeigen‹ als Grundform: angezeigt · Anzeige
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. dem Beschauer zeigen
Beispiele:
der Wegweiser zeigt die Richtung an
der Zähler zeigt den Stromverbrauch an
den richtigen Zeitpunkt für die Frühjahrsbearbeitung zeigt der Boden selbst an
[…] [eine Sonnenuhr] auf welcher die liebe Sonne selbst die Stunden anzeigen mußte […] [ Suderm.Frau Sorge1,17]
2.
etw. mitteilen
a)
jmdm. etw. durch eine offizielle Anzeige bekannt machen
Beispiele:
seine Vermählung, die Geburt eines Kindes anzeigen
die Neuauflage eines Buches (in einer Zeitschrift) anzeigen
b)
gehoben jmdn. etw. wissen lassen
Beispiele:
jmdm. seine Ankunft anzeigen
Ich will Dir einfach anzeigen, daß ich eine Novelle geschrieben habe […] [ Ebner-Eschenb.8,74]
[…] so will ich […] es dir in einem Briefchen anzeigen […] [ G. KellerFähnlein7,280]
3.
etw., jmdn. einer Behörde melden, angeben
a)
eine strafbare Handlung, den Täter
Beispiele:
den Vorfall, Einbruch anzeigen
den Dieb anzeigen
b)
einen Krankheitsherd
Beispiel:
einen Scharlachfall anzeigen
4.
veraltet sich ankündigen
Beispiel:
Nicht vergebens zeigt sich's mir / In Träumen an und ängstlichen Gesichten […] [ SchillerJungfr. v. OrleansProlog 2]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
zeigen · Zeiger · Anzeige · anzeigen · bezeigen · erzeigen
zeigen Vb. ‘auf etw. hindeuten, mit Erläuterungen, Gesten deutlich machen, erklären’, reflexiv ‘sich sehen lassen, sich erweisen’. Das nur im Hd. bezeugte Verb ahd. zeigōn (8. Jh.), mhd. zeigen ist eine Intensivbildung (mit grammatischem Wechsel von h und g) zu dem unter zeihen (s. d.) behandelten Verb. – Zeiger m. ‘beweglicher Teil an Meßgeräten (besonders an Uhren), der etw. anzeigt’, ahd. zeigāri (9. Jh.), mhd. zeiger ‘(An)zeiger, (Hin)weiser’, seit dem 14. Jh. auch ‘Uhrzeiger’. Anzeige f. ‘Meldung, Mitteilung, Bekanntmachung, Inserat’ (um 1500). anzeigen Vb. ‘ankündigen, mitteilen, durch offizielle Anzeige bekanntmachen’ (15. Jh.). bezeigen Vb. ‘jmdm. etw. erweisen, bekunden’, reflexiv ‘sich zeigen’, mhd. bezeigen ‘anzeigen, kundtun’. erzeigen Vb. ‘jmdm. etw. erweisen, zuteil werden lassen’, reflexiv ‘sich zeigen’, mhd. erzeigen ‘zeigen, dartun, erweisen’, ahd. (unsicher) irzeigōn (9. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(die) Erwartung äußern (dass) · (einen) Wink geben · andeuten · anklingen lassen · anzeigen · durchblicken lassen · durchklingen lassen · einfließen lassen · erkennen lassen · insinuieren · signalisieren · zu erkennen geben · zu verstehen geben  ●  einen zarten Hinweis geben ironisierend · (jemandem etwas) bedeuten (dass / zu + Inf.) geh. · mit dem Zaunpfahl winken ugs., fig.
Unterbegriffe
  • (einen) dezenten Hinweis geben · vorsichtig andeuten
Assoziationen
  • (ein) Signal geben · (ein) Zeichen machen · (jemandem ein) Zeichen geben · (jemandem) einen Wink geben · signalisieren · winken
  • (eine) Andeutung machen · Andeutungen machen · andeuten · anspielen auf · erahnen lassen · hindeuten auf · nicht klar benennen · nicht klar umreißen · umrisshaft zu erkennen geben
  • (sich) vage ausdrücken · (vage) Andeutungen machen · im Ungefähren bleiben  ●  (einen) Schleiertanz tanzen fig. · Schleiertänze (aufführen) fig. · in wolkigen Formulierungen variabel · nicht sagen, was Sache ist ugs.
  • Andeutung(en) · Angedeutetes · Halbgesagtes · Zwischentöne
  • (an etwas) zu erkennen sein · (sich) zeigen (in) · deutlich werden lassen · erkennen lassen · offenbar werden · seinen Niederschlag finden · verraten · zeigen · zu entnehmen sein · zum Ausdruck kommen
  • anklingen · durchklingen · mitklingen · mitschwingen  ●  durchschimmern ugs. · konnotiert sein fachspr., psychologisch, Sprachwissenschaft

(Anzeige) aufgeben · (Anzeige) in die Zeitung setzen (lassen) · (Anzeige) schalten · (Anzeige) veröffentlichen · annoncieren · anzeigen · inserieren
Oberbegriffe
  • (sich) an die Öffentlichkeit wenden (mit) · der Öffentlichkeit zugänglich machen · veröffentlichen
Assoziationen


als angezeigt erscheinen lassen · anzeigen  ●  indizieren fachspr.

(etwas) zur Anzeige bringen  ●  (etwas / jemanden) anzeigen ugs. · (jemandem) eine Anzeige verpassen ugs. · Anzeige erstatten (gegen) fachspr., Amtsdeutsch

(etwas) anzeigen · (etwas) vermuten lassen · Anlass zu der Vermutung geben (dass) · ein Hinweis sein (auf) · einen Hinweis darstellen (auf) · hindeuten (auf) · zu der Vermutung berechtigen (dass)  ●  deuten (auf) geh. · ein Marker sein (für) fachspr., medizinisch
Oberbegriffe
  • nicht sicher (sein) · nicht unbedingt zutreffen (müssen) · ungewiss (sein) · unsicher (sein)  ●  (nach etwas) nicht gehen können ugs. · auch anders (kommen können) ugs., variabel · nicht gesagt (sein) ugs. · nicht stimmen müssen ugs.
Assoziationen
  • (eine) dunkle Ahnung haben · (etwas) ahnen · (jemandem) schwanen · Vorahnung(en) haben · erahnen · erwarten · kommen sehen · vorausahnen · voraussehen · vorhersehen · wittern  ●  konjizieren geh., veraltet
  • (es gibt) keine andere Erklärung · (es) deutet alles darauf hin (dass) · aller Voraussicht nach (zukunftsbezogen) · höchstwahrscheinlich · mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit · nach menschlichem Ermessen · sehr wahrscheinlich · soweit erkennbar  ●  (es) spricht viel dafür (dass) variabel · wenn nicht (noch) ein Wunder geschieht (zukunftsbezogen) variabel · (die) üblichen Verdächtigen ugs., Redensart · vermuten lassen geh.

Typische Verbindungen zu ›anzeigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anzeigen‹.

Verwendungsbeispiele für ›anzeigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und da er so offenkundig nichts von mir wissen wollte, hielt ich es auch später nicht für angezeigt, die väterliche Spur zu verfolgen. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 71]
Und er wird es bestimmt nicht wagen, den Verlust anzuzeigen. [Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 258]
Dennoch fühlte sie sich einigermaßen unsicher, hielt es jedenfalls für angezeigt, die Dinge nur behutsam anzufassen. [Goldfriedrich, Johann: Geschichte des Deutschen Buchhandels vom Beginn der klassischen Litteraturperiode bis zum Beginn der Fremdherrschaft. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Geschichte des deutschen Buchwesens, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1909], S. 28831]
Mit einem Trick kann aber auch Pocket Outlook Bilder anzeigen. [C’t, 2001, Nr. 16]
Der eigentliche Editor zeigt immer nur die in einer Übersicht gewählte Funktion an. [C’t, 2001, Nr. 1]
Zitationshilfe
„anzeigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/anzeigen>.

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