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anklingen

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GrammatikVerb · klingt an, klang an, hat angeklungen
Aussprache 
Worttrennung an-klin-gen
Wortzerlegung 1an- klingen
Wortbildung  mit ›anklingen‹ als Grundform: Anklang
eWDG

Bedeutungen

1.
zu hören sein, erklingen
Beispiele:
das Thema klingt in jedem Satz der Symphonie wieder an
die gleiche Frage klang immer wieder an
sichtbar, spürbar sein
Beispiele:
viele historisch gewordene Zustände klingen noch in den heutigen Straßennamen an
eine Erinnerung klingt an
ein deutlicher Optimismus klang an
2.
an etw. erinnern, teilweise mit etw. übereinstimmen
Beispiele:
die Melodie klingt an ein altes Volkslied an
das Gedicht klingt an Heine an
daß er [Buck] an keinen Dialekt anklang, befremdete [ H. MannUntertan4,227]
3.
veraltet beim Trinken anstoßen
Beispiele:
mit den Gläsern anklingen
Der Doktor lachte, während er anklang [ RaabeII 2,93]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
klingen · abklingen · anklingen · Anklang · erklingen · verklingen · kling · Kling
klingen Vb. ‘einen (hellen) Klang von sich geben, (er)tönen’, übertragen ‘sich gut anhören, gut wirken’, ahd. klingan (8. Jh.), mhd. mnd. klingen, mnl. clinghen ‘hell tönen, erschallen, rauschen, plätschern’, daneben (mit abweichender, wohl expressiver Konsonanz im Inlaut) mnl. clinken, nl. klinken, engl. (aus dem Nl.?) to clink ‘klinken’ (s. Klinke, Klinker). Die Formen führen auf ie. *glengh-, eine nasalierte Erweiterung der unter Klage (s. d.) angegebenen Schallwurzel ie. *gal- ‘rufen, schreien’. Zum Verb sind gebildet Klinge, klingeln, Klang (s. d.). – abklingen Vb. ‘leiser werden, verklingen, schwächer werden, nachlassen’ (2. Hälfte 18. Jh.). anklingen Vb. ‘anfangen zu klingen, an etw. erinnern, mit etw. übereinstimmen’ (2. Hälfte 17. Jh.); Anklang m. ‘durch Anschlag hervorgerufener Klang, leichte Ähnlichkeit, Zustimmung, Anerkennung’ (2. Hälfte 18. Jh.). erklingen Vb. ‘hell ertönen, zu klingen beginnen’, mhd. erklingen ‘erklingen (lassen, machen)’. verklingen Vb. ‘immer leiser werden und allmählich aufhören zu klingen’ (2. Hälfte 18. Jh.). kling Interjektion für einen hellen Ton (besonders beim Gläserklang), Schallwort zum Verb, mhd. klingā klinc!, auch in der Doppelung kling kling (17. Jh.), kling ling ling (18. Jh.); mit Sekundärablaut kling klang (Goethe). Substantivisch Kling m. ‘heller Klang’, mhd. klinc. Entsprechend Klingklang m.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

anklingen · durchklingen · mitklingen · mitschwingen  ●  durchschimmern ugs. · konnotiert sein fachspr., psychologisch, Sprachwissenschaft
Assoziationen
  • (jemandem etwas) ansehen · ahnen · erahnen · heraushören · intuitiv erfassen · spüren  ●  erspüren geh.
  • (die) Erwartung äußern (dass) · (einen) Wink geben · andeuten · anklingen lassen · anzeigen · durchblicken lassen · durchklingen lassen · einfließen lassen · erkennen lassen · insinuieren · signalisieren · zu erkennen geben · zu verstehen geben  ●  einen zarten Hinweis geben ironisierend · (jemandem etwas) bedeuten (dass / zu + Inf.) geh. · mit dem Zaunpfahl winken ugs., fig.
  • assoziieren · in Verbindung bringen · verbinden · verketten · verknüpfen
  • (etwas) mit ansprechen · suggerieren  ●  assoziieren fachspr., psychologisch · insinuieren geh., bildungssprachlich · konnotieren fachspr., Sprachwissenschaft
  • (...) lässt grüßen · (in jemandem) Erinnerungen wachrufen · (in jemandem) entstehen lassen (Vorstellungen / Bilder) · (jemandem etwas wieder) ins Gedächtnis rufen · (jemandem etwas) in Erinnerung rufen · (jemanden an etwas) denken lassen · (jemanden) erinnern an · zu neuem Leben erwecken (Erinnerungen)  ●  (in jemandem) aufsteigen (Bilder / Erinnerungen) (lit.) geh. · (jemanden) gemahnen (an) geh. · evozieren geh.

Typische Verbindungen zu ›anklingen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anklingen‹.

Verwendungsbeispiele für ›anklingen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Einzelne Teile der von E. errichteten Bauten lassen schon die beginnende Renaissance anklingen. [o. A.: Lexikon der Kunst – E. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1989], S. 7180]
Ich habe es vorhin anklingen lassen, dass wir nicht mal in der Lage sind, den gemeinsamen Prozess europäischer Aufklärung anzuerkennen. [Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49]
In meinen Ausführungen habe ich wiederholt Fragen der europäischen Integration anklingen lassen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1953]]
Dass er ein Mann aus dem Volk ist, lässt er immer wieder anklingen. [Die Zeit, 26.12.2013 (online)]
Sie haben anklingen lassen, es müsse das System der doppelten Mehrheiten geben. [Die Zeit, 18.02.2004, Nr. 08]
Zitationshilfe
„anklingen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/anklingen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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