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Triumphator, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Triumphators · Nominativ Plural: Triumphatoren
Aussprache 
Worttrennung Tri-um-pha-tor
Wortzerlegung triumphieren -ator
Herkunft aus gleichbedeutend triumphātorlat
Duden, GWDS, 1999 und DWDS

Bedeutungen

1.
in der römischen Antike   in einem Triumphzug einziehender siegreicher Feldherr
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein römischer Triumphator
Beispiele:
Die alten Römer pflegten einem Triumphator einen Sklaven an die Seite zu stellen, der ihn daran erinnerte, auch nur ein Mensch zu sein. [Süddeutsche Zeitung, 15.01.2014]
Auf dem Relief am Titusbogen in Rom mit der Darstellung des Triumphs des Kaisers Titus nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 71 u. Z. steht sie [die Siegesgöttin] in der Quadriga hinter dem Triumphator und ist im Begriff, ihn zu bekränzen. [Olbrich, Harald (Hg.): Lexikon der Kunst. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1993], S. 23173]
Triumph (lat.), im alten Rom der feierliche Einzug eines siegreichen Feldherrn (Triumphator)[…]. [Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 76924]
2.
bildungssprachlich jmd., der einen großen Sieg, große Erfolge errungen hat
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein strahlender Triumphator
Beispiele:
[Der deutsche Triathlet Jan] Frodeno gewann den prestigeträchtigen Ironman und avancierte damit zum unangefochtenen König seiner Sportart. Erst Olympiasieger und später Triumphator bei der Ironman‑Weltmeisterschaft auf Hawaii – das war zuvor keinem anderen Triathleten gelungen. [Die Welt, 07.10.2016]
[Die Tennisspieler] Rafael Nadal und Maria Scharapowa haben am Sonntag die Titel beim Masters‑1.000‑Turnier in Madrid gewonnen. Beide Triumphatoren mussten allerdings den ersten Satz abgeben, ehe sie sich noch durchsetzten. [Der Standard, 11.05.2014]
Das Verschweigen [der Bedeutung Stalins für das System der russischen Straflager] paßt in die momentane Stimmung Rußlands, die aus patriotischem Trotz in Stalin eher den Triumphator des Großen Vaterländischen Krieges als den Massenmörder sehen will. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2006]
Aus der von Strauß angezettelten Spiegel‑Affäre ist er [Rudolf Augstein] als der große Triumphator hervorgegangen. Da war er schon ein Feldherr, der eine Schlacht für die Pressefreiheit geschlagen hatte. Danach, das ist sein überragendes Verdienst, durfte sich die Obrigkeit nicht mehr erdreisten, eine aufmüpfige Presse zu drangsalieren. [Süddeutsche Zeitung, 08.11.2002]
[Der SPD-Politiker] Oskar Lafontaine ist nicht nur Sieger [der Landtagswahl] an der Saar, sondern hat mit dem heutigen Tag als Triumphator die Szene der Bundespolitik und der deutsch‑deutschen Innenpolitik betreten. [die tageszeitung, 29.01.1990]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
triumphieren · Triumph · triumphal · Triumphator
triumphieren Vb. ‘einen Siegeseinzug halten, in Siegesjubel ausbrechen’ (Mitte 14. Jh.), ‘einen großen Sieg erringen, jmdm. hoch überlegen sein’ (2. Hälfte 14. Jh.), entlehnt aus lat. triumphāre ‘einen Siegeszug halten, den Sieg davontragen, siegreich einziehen (in Rom), frohlocken’ (zu lat. triumphus, s. unten). – Triumph m. ‘großer Sieg, glänzender Erfolg, Siegesjubel’, in historischem Sinne ‘prunkvoller Einzug des siegreichen Feldherrn im antiken Rom’, auch ‘Siegesfeier’ (2. Hälfte 15. Jh., bis ins 17. Jh. oft in lat. Form), aus lat. triumphus ‘siegreicher Einzug eines Feldherrn in Rom, Siegeszug’, entstanden aus dem dreimal wiederholten Zuruf an den triumphierenden Feldherrn iō triumpe (Vokativ). Man führt diesen Ausdruck allgemein auf griech. thríambos (θρίαμβος) zurück, die Bezeichnung für ein bei den Dionysosfesten gesungenes Lied, vielleicht (im Sinne von ‘Dreischritt’) gebildet zu griech. tré͞is (τρεῖς) ‘drei’. Im älteren Dt. wird Triumph auch in die Sprache des Kartenspiels übernommen und entwickelt sich weiter zu Trumpf (s. d.). triumphal Adj. ‘einem Siegeszug, einer Siegesfeier gleichend’, allgemein ‘begeistert gefeiert, umjubelt’ (2. Hälfte 19. Jh.), vielleicht unter Einfluß von frz. triomphal für älteres triumphalisch ‘zum Triumph gehörig, siegreich’ (16. bis 19. Jh.), lat. triumphālis. Triumphator m. ‘feierlich einziehender, siegreicher Feldherr (in Rom), Sieger’ (2. Hälfte 16. Jh.), lat. triumphātor.

Typische Verbindungen zu ›Triumphator‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Triumphator‹.

Zitationshilfe
„Triumphator“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Triumphator>.

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