Arbeitswelt Text, den eine Person (langsam und deutlich) spricht, damit eine andere Person den Text schriftlich festhalten kann; auf diese Weise niedergeschriebener Text
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: ein Diktat aufnehmen [niederschreiben]
in Präpositionalgruppe/-objekt: das Schreiben nach Diktat
Beispiele:
Diktate aufnehmen oder dem Chef seinen Kaffee bringen
– dieses Sekretärinnenbild ist passé. [So sehen die Assistenz-Jobs von heute aus, 16.04.2018, aufgerufen am 01.09.2020]
Früher nahm die Sekretärin das Diktat auf und
sortierte die Post, heute erledigt der Chef viele Aufgaben selbst am
Computer. [Süddeutsche Zeitung, 26.02.2005]
Von ihren Erfindern eigentlich für den Mitschnitt von
Diktaten im Büro gedacht, offenbarte sie ihre
Vorzüge als bequeme Alternative zur komplizierten Musikaufzeichnung mit dem
Tonband. [Die Welt, 17.10.2003]
Im Fond des langen A8 [einem Auto] kann
ich meine Beine bequem übereinander schlagen und gemütlich Zeitung lesen.
Neben mir hätte sogar noch eine Sekretärin Platz, um ein
Diktat aufzunehmen. [Bild, 26.11.1999]
Hübsche Stenotypistin, schnelle Auffassungsgabe, eigene Maschine,
übernimmt Diktate und Arbeiten aller Art in und außer
dem Hause. [Berliner Zeitung, 28.06.1945]
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das Diktieren eines Textes
Grammatik: meist im Singular
Kollokationen:
als Adverbialbestimmung: nach Diktat verreist
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. zum Diktat bitten
Beispiele:
Jetzt ist sie Vorzimmerdame bei Hubertus von Morr, dem Chef des
Berliner Ablegers vom Kanzleramt im früheren DDR‑Staatsratsgebäude.
Falls heute Kanzler Schröder zum Diktat bittet,
steht sie Bleistift bei Fuß. [Bild, 25.11.1998]
Chefs rufen heute in aller Regel nicht mehr zum
Diktat. Diese Art von Büroarbeit ist längst
Vergangenheit. [Ohne Beteiligung geht es nicht, 28.03.2019, aufgerufen am 31.08.2020]
Und natürlich [hat] Frau
S[…]
[ein Problem], die ihm gleich bei seiner
Rückkehr eröffnet, dass der Zusatz »nach Diktat
verreist«, den A[…] in vielen Jahren
lieb gewonnen hat wie früher den Walkman und noch früher das
Fernseh‑Testbild, dass dieser Zusatz also in der modernen Korrespondenz
nicht mehr üblich sei, um zu erklären, dass der Brief vom Sekretariat
und nicht vom Absender unterschrieben wurde. [Der Spiegel, 07.06.2011 (online)]
Marcela hat der
Mutter gestanden, daß sie den Brief mit verstellter Schrift nach dem
Diktat eines Onkels geschrieben und dann
Jaime überredet hat, ihn zu unterzeichnen. [Süddeutsche Zeitung, 27.05.1997]