Ansturm, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ansturm(e)s · Nominativ Plural: Anstürme
Aussprache
Worttrennung An-sturm
Grundformanstürmen
Wortbildung
mit ›Ansturm‹ als Letztglied:
Besucheransturm
· Flüchtlingsansturm · Gästeansturm · Kundenansturm · Käuferansturm · Massenansturm · Medienansturm · Publikumsansturm · Rekordansturm · Riesenansturm · Touristenansturm · Zuschaueransturm
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
Sturm auf etw.
a)
b)
starker Andrang
Beispiele:
ein wahrer Ansturm (auf die Ware, Tickets) setzte ein
sie waren dem Ansturm der Käufer nicht gewachsen, konnten den Ansturm nicht bewältigen
der Ansturm lässt nach
der größte Ansturm ist vorüber
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sturm · stürmen · anstürmen · Ansturm · Stürmer · stürmisch
Sturm m. ‘starker Wind, Aufruhr, Angriff’, ahd. sturm (um 800), mhd. sturm (md. auch storm) ‘Unruhe, Lärm, Kampf, Unwetter’, asächs. mnd. mnl. nl. aengl. engl. schwed. storm, anord. stormr (germ. *sturma-) kann mit Formen ohne anlautendes s- wie aengl. þrymm ‘Menge, lärmende Schar’, anord. þrymr ‘Lärm, Krachen’, lat. turma ‘Schar, Schwadron, Schwarm’ verbunden und als m-Ableitung zu der unter Quirl (s. d.) angeführten Wurzel ie. *tu̯er-, *tur-, *tu̯ṛ-, *tru- ‘drehen, quirlen, wirbeln’ gestellt werden, wozu auch das unter stören (s. d.) behandelte Verb gehört. Ausgehend von einer Bedeutung ‘quirlende, lebhafte, wirbelnde Bewegung’, steht das Substantiv in älterer Zeit häufig für ‘Kampf, Streit, kriegerischer Angriff’, z. B. Sturm laufen ‘anrennen’ (17. Jh.), älter den Sturm anlaufen (16. Jh.), zum Sturm (‘Angriff’) antreten, älter den Sturm antreten ‘angreifen’ (16. Jh.), (zum) Sturm (‘Aufruhr’) schlagen (16. Jh.). Vgl. Sturm und Drang literarische Strömung des 18. Jhs., sogenannte Geniezeit (19. Jh.), benannt nach einem Dramentitel von F. M. Klinger (1776) im Sinne von ‘innerer Aufruhr’. – stürmen Vb. ‘sehr windig sein, kriegerisch anrennen, erobern’, ahd. sturmen (8. Jh.), mhd. stürmen ‘Unruhe machen, lärmen, sich bewegen, schwirren, streiten, kämpfen, berennen’. anstürmen Vb. ‘anrennen, angreifen, vorwärtsstürmen’, mhd. anestürmen; Ansturm m. ‘Angriff, Andrang, große Nachfrage’ (14. Jh.). Stürmer m. ‘wer stürmt, Kämpfer’, mhd. sturmære, stürmære. stürmisch Adj. ‘drängend, lebhaft, lärmend’, geläufig seit dem 16. Jh., vgl. mhd. stürmec sowie stürmische Adv. und ahd. sturmlīh (Hs. 12. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Ansturm (von Menschen) ·
Besucherandrang ·
Besucheransturm ·
Menschenandrang ·
Zulauf (an Menschen) ●
(ein Platz) schwarz vor (/ von) Menschen fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Ansturm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ansturm‹.
abwehren
auslösen
Barbar
befürchtet
Besuchermasse
bewältigen
Bolschewismus
erhofft
erleben
erwartend
erwartet
erwehren
Germane
Hunne
massenhaft
Mongole
Osmane
regelrecht
rüsten
Schnäppchenjäger
standhalten
trotzen
unerwartet
ungebrochen
verkraften
wachsen
wappnen
widerstehen
Zulu
Verwendungsbeispiele für ›Ansturm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ohne dadurch abgeschreckt zu werden, setzte das Tier seinen Ansturm fort.
[Hagenbeck, John u. Ottmann, Victor: Südasiatische Fahrten und Abenteuer, Dresden: Deutsche Buchwerkstätten 1924 [1924], S. 189]
Der Lord nahm den stillen Ansturm mit gerührtem Schweigen auf.
[Wassermann, Jakob: Caspar Hauser, Berlin: Aufbau-Verl. 1987 [1908], S. 150]
Nur gezwungen, unter dem Ansturm der übermächtigen politischen Wirklichkeit, sei Luther von dieser Linie abgewichen.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1930, S. 322]
Sein Ansturm auf die Kunst hielt an, im Alter entstanden seine wohl besten Bilder.
[Die Zeit, 07.10.1999, Nr. 41]
Sie muß ausgehandelt werden – aber das verzögert sich durch den revolutionären Ansturm, der zur Zeit gegen diese Regierung vorgetragen wird.
[Der Spiegel, 16.06.1986]
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