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Alkohol |
M. (-s; selten
-e), im frühen 16. Jh. übernommen aus alchimistenlat. alcohol ‘feines
Pulver’, mlat. alcohol, alcofol ‘Antimonpulver als Augenschminke’ (über
gleichbed. span. alcohol zurückgehend auf (mit Artikel al
gebildetes) hispano-arab. al-kuhul ‘Antimon, als feines Pulver zum
Schminken der Augenbrauen und -lider verwendet; durch Destillation gewonnene
Substanz, Essenz’ < gleichbed. arab. kuhl), anfangs auch in
Schreibungen wie alcul, alcool.
1 Zunächst, selten auch als
N., bis ins 19. Jh. in der Bed. ‘feines trockenes Pulver, reine, feinste
Substanz, Essenz’.
2 Von daher, ohne Pl. verwendet, zunächst im
lat. Syntagma alcool/alcohol vini ‘Essenz des Weines, Weingeist’ (zuerst
bei Paracelsus, s. Beleg 1528), dann vor allem in bezug auf die feine
Stofflichkeit und hohe Flüchtigkeit (des Alkohols) in der Bed. ‘Spiritus,
Äthylalkohol; farblose, brennbare, brennend schmeckende, desinfizierende
Flüssigkeit’, bes. in Wendungen wie absoluter, reiner Alkohol, eine Wunde mit
Alkohol desinfizieren; etwa seit Mitte 19. Jh. (s. Belege 1842, 1852) in der
dominierenden Bed. ‘Weingeist enthaltendes Getränk’ (→ Spirituosen), bes.
‘wirksamer, berauschender Bestandteil von Getränken’, in Wendungen wie viel,
wenig, keinen Alkohol trinken, den Alkohol nicht vertragen, dem Alkohol
verfallen sein, unter Alkohol stehen ‘unter Alkoholeinfluß stehen, betrunken
sein’, jmdn. unter Alkohol setzen ‘jmdn. betrunken machen’, etwas
(z. B. den Kummer) in Alkohol ertränken ‘etwas durch Alkoholgenuß
vergessen machen’, gelegentlich mit Namencharakter König, Teufel Alkohol.
Häufig als Bestimmungswort in adj. und subst. Zss. wie alkoholarm, -frei
‘ohne Alkoholgehalt (von Getränken)’, alkoholhaltig, -süchtig; Alkoholfahne,
-gehalt, -genuß, -konsum, -pegel, -spiegel, -sünder, -verbot, -vergiftung
und Alkoholgegner ‘Antialkoholiker’ (vgl. Abstinenzler,
→ Abstinenz).
3 Seit spätem 19. Jh. fachspr. in der Chemie als
meist plur. Bezeichnung für organische Verbindungen mit Hydroxylgruppen, z. B.
primärer, mehrwertiger Alkohol.
Dazu das im frühen 16. Jh.
vereinzelt in der Form alkoholieren nachgewiesene, erst seit Mitte
18. Jh. unter Einwirkung von frz. alcoholiser häufiger bezeugte V. trans.
alkoholisieren ‘zu feinem Pulver zerstoßen, zerreiben; zu Alkohol machen,
zu Weingeist läutern’, auch übertragen für ‘verfeinern, läutern’ (s. Belege
1777, 1790) (zu 1); seit dem 19. Jh. auch ‘mit Alkohol versetzen’, dann bes. für
‘durch Alkohol berauschen, betrunken machen’, meist adj. verwendet in der Part.
Perf.-Form alkoholisiert ‘unter Alkoholeinfluß stehend, betrunken’ (zu
2); etwa gleichzeitig das seltene Verbalsubst. Alkoholisierung F.(-; -en)
(zu 1 und 2). Seit Mitte 19. Jh. die subst. Ableitung Alkoholismus M.(-;
ohne Pl.) ‘Trunksucht, (krankhafte) Alkoholabhängigkeit, fortgesetzter
Alkoholmißbrauch’ (Ggs. Antialkoholismus) (zu 2); seit spätem 19. Jh.
heute veraltetes Alkoholist, gleichbed. mit der gleichzeitig
aufgekommenen Personenbezeichnung Alkoholiker M.(-s; -)
‘alkoholabhängiger, -süchtiger Mensch, Gewohnheitstrinker’ (Ggs.
Antialkoholiker) (zu 2). Ebenfalls seit spätem 19. Jh. die subst.
Ableitung Alkoholika Pl., Sammelbezeichnung für alkoholische Getränke,
fachspr. auch im Sing. Alkoholikum N., in neuerer Zeit dafür vereinzelt
auch Alkoholitäten. Seit spätem 19. Jh. die adj. Ableitung
alkoholisch (ohne Steigerung) ‘Alkohol enthaltend, alkoholhaltig’, z. B.
alkoholische Getränke, und bes. ‘durch Alkohol(-genuß) hervorgerufen,
bedingt, gekennzeichnet’ (Ggs. antialkoholisch), z. B. alkoholische
Störungen, Exzesse, Genüsse (zu 2), fachspr. auch ‘Alkohole bildend’ (zu
3).
Belege
Paracelsus 1525 S. W. I 2,339
dan das
pulver ist der stein art und das wasser der gewülk art, . . das es der namen hie
teilet, das tut die form und nicht die natur und eigenschaft . . dan ein
ieglichs gibt sein alkool;
ders. 1530–31 S. W. I 13,171
mancherlei
regen, . . die an tropfen mögen erkennet werden; etlich gar subtil wie alcohol,
etlich noch ein wenig größer, und also bis auf die größesten;
ders. 1536 S.
W. I 10,358
Erstlich so das geschehen sol, geschicht das sein corpus
gestoßen werde in ein subtils alcool, darnach die farben ausgezogen durch den
spiritum vini;
Henisch 1616 Teutsche Sprach 40
Alcool das subtilest eines
jeden dings vnd ein jedes Puluer oder staub;
Marperger 1712 Naturlex. 39
alcohol, alcul, vel alcool, ist die von ihrer unreinigkeit abgesonderte reine
substantz, oder eine (!) durch chymische arbeit zuweg gebrachtes subtiles und
gleichsam unbegreiffliches pulver (DWB N.);
Falke 1842–43 Thierarzneikunde I
35a
Alcohol . . wird . . eigentlich Alkohol oder vielmehr Alkool
geschrieben, bedeutet jede in das allerfeinste Pulver umgewandelte
Substanz.
Paracelsus 1530 S. W. I 8,301
Die bereitung des golts nach findung der nigromancei ist, das du es nemest durch
den spißglas am höchsten gefinirt und als in laminas reducirt, dieselbigen
cementir, mit laminis saturni verdeckt, auf vierzehen stunt und darnach
gescheiden und in brantenwein, der wol alcolirt sei;
Chomel 1750 Lex. I
285
alkalisiren, . . wenn man . . Materialien in sehr subtile und
unbegreifliche oder unfühlbare Pulver bringet, und die Geister von dem Unreinen
absondert; daher kommt es, daß man den rectificirten Wein-Geist alcohol vini
nennet. bey einigen heist solches auch alkolisiren [!];
Wieland 1777 Abnahme
(Ges. Schr. XIV 374)
Denn unsre alkoholisirte und so oft nur affektirte
Empfindsamkeit . . ist nur ein schwaches Surrogat für die lebendigen, starken,
voll strömenden Gefühle der Natur;
Kosegarten 1790 Rhapsodien I 56
jener
. . verkünstelten, überfeinerten, alcahalisirten [!] . . Empfindsamkeit;
Heinsius 1818 Wb. I 85a
alcoholisiren, ganz fein reiben, pulvern, den
stärksten Spiritus machen.
1826 engl.
Goldgrube I/II 353
und eben hierauf gründet sich ihre anwendung zur höchsten
entwässerung oder alkoholisirung des weingeistes (DWB N.).
Paracelsus 1526–27 S. W. I 3,312
alcool vini kist unum;
ders.
1528 S. W. I 6,137
darnach so schütt, sovil ir beider ist, alcohol vini, laß
aber digerirn auf acht tag;
Toxites 1574 Onomastica 388
Das subtilest
pulver/ so man machen kan/ Sezt man aber darzu Alcohol vini/ ist es ein
rectificirter distillirter wein, der sauber ausbrent/ wan er angezint wird;
Henisch 1616 Teutsche Sprach 40
Alcool . . als alcool vini der brantwein;
Chomel 1750 Lex. I 278
alcohol vini, hochrectificirter Branntewein;
Poppe 1837 Technol. Universal-Handb. I 34
Am leichtesten beraubt man
den Weingeist des Wassers, wenn man ihn über gröblich zerstoßenen salzsauren
Kalk . . destillirt. Dadurch kann er völlig wasserfrey oder als absoluter
Alkohol dargestellt werden;
Kirchhof 1842 Con.-Lex. I 250
alle . .
Alkohol haltenden Flüssigkeiten, wie Weine, Branntweine usw.;
Huss 1852
Alkoholskrankheit 397
dass man . . alle bei Säufern . . vorkommenden . .
Leiden . . für directe Folgen des Missbrauchs des Alkohols halten soll;
Schlegel 1922 Kulturgrotesken 33
Gleichzeitig merkte er mit Befriedigung,
wie der Alkoholgenuß wesentlich zur Verbesserung seiner Stimmung beitrug;
Welt 6. 7. 1949
der Ausschuß „Lebensmittelchemie“ . . hat
Gütevorschriften für alkoholfreie Getränke . . ausgearbeitet;
ebd.
3. 3. 1959
nur 15,3 Prozent hatten einen Alkoholspiegel unter ein Promille;
ND 21. 4. 1964
allein bei fünf Verkehrsunfällen, die unter Alkoholeinfluß
stehende Kradfahrer verursachten, wurden drei Personen getötet;
Bildztg.
31.1. 1967
sie kauften sich dafür Alkohol und ließen sich in der Scheune des
Hofes nieder;
FAZ 12. 10. 1970
insgesamt 409 Fahrer mußten zum
Alkoholtest gebeten werden;
ebd. 8. 9. 1971
allein durch die
Unfallursache „Alkohol am Steuer“ werde jährlich die Bevölkerung einer größeren
Gemeinde ausgerottet;
Welt 30. 12. 1974
die Sucht nach Rauschgift,
Alkohol und Nikotin verbreitet sich;
MM 28. 2. 1985
seit den 50er Jahren
hat sich der Alkoholkonsum mehr als verdreifacht;
ebd. 3. 4. 1985
strikt
untersagt ist zum Beispiel Alkohol angesichts der Tatsache, daß 70 Prozent der
„Klienten“ alkoholabhängig sind;
ebd. 23. 5. 1985
in diesem Zusammenhang
wies Schork auf den hohen Anteil alkoholbedingter Unfälle hin;
Zeit 24. 5.
1985
neun von zehn Störungen der öffentlichen Ordnung geschehen nach
sowjetischen Angaben im Alkoholrausch;
MM 1. 7. 1985
Mißbildungen als
Folge von Alkoholmißbrauch . . nehmen zu;
Zeit 22. 8. 1986
in der Salemer
Oberstufe läßt man neuerdings begrenzt Alkoholgenuß . . zu;
MM
8. 11. 1986
mit Zustimmung des Betriebsrates . . kann der Arbeitgeber ein
absolutes Alkoholverbot im Unternehmen anordnen;
ebd. 7.3. 1987
im Laufe
der Jahre verfiel der Mann dem Alkohol;
Zeit 24. 4. 1987
so kommen in der
Bundesrepublik Deutschland jährlich 1800 Säuglinge mit alkoholbedingten
Mißbildungen zur Welt;
Stern 16. 6. 1987
vier Prozent der erwachsenen
DDR-Bürger gelten als alkoholkrank;
MM 13. 7. 1987
1990 soll es wieder
einen Tag lang auf dem Paradeplatz alkoholfrei zugehen;
ebd. 13. 10. 1987
beängstigend ist in diesem Zusammenhang auch der Alkoholmißbrauch von
Jugendlichen;
ebd. 24. 11. 1987
sein Alptraum ist wahr geworden, denn ihr
wurde nach einer Krankheit ein alkoholhaltiges Medikament verschrieben;
ebd.
19. 4. 1988
wie der Gesamtverband . . mitteilte, ist jeder zehnte
Beschäftigte in bundesdeutschen Betrieben alkoholabhängig oder
medikamentenabhängig;
ebd. 18. 6. 1988
Trinken in Maßen fördert die
Geselligkeit; manche kommen ohne einen Schuß Alkohol nicht in Stimmung.
Nietzsche 1884–88 W. IX 42
aus der widrigen
reizung und überreizung durch alkoholika (DWB N.);
Gruber 1916 Aufgaben
33
Eine englische Versicherungsgesellschaft hat festgestellt, daß die
Abstinenten im Durchschnitt um fünf Jahre länger leben als die übrigen
Versicherten im gleichen Alter zwischen 40 und 60 Jahren, welche Alkoholika
genossen;
Berndt 1939 1 PS 95
der Umsatz in Bier und anderen Alkoholika
stieg . . ins Maßlose;
Stuttgarter Ztg. 30. 12. 1958
In der Sowjetunion
ist jetzt zum ersten Mal versucht worden, den Wodkakonsum durch die Rationierung
der hochprozentigen Alkoholika in Moskauer Gaststätten einzudämmen;
Steinberg
1971 Ikebana 168
eine kleine auswahl deutlicher alkoholika, die . . dezent
in einem wandschrank versteckt waren (DWB N.);
Zeit 19. 7. 1985
auf
Tabakwaren und Alkoholika sollten zusätzliche Steuern erhoben werden.
Paulsen 1889 System 395
mag man den des willens
beraubten alkoholiker . . in obhut und kur nehmen (DWB N.);
Harden 1892
Apostata N. F. 196
nachdem er den Altreichskanzler bereits als Alkoholiker
entlarvt . . hatte;
Moreck 1928 Liebe
Diese Schönen des Hospitals,
Alkoholikerinnen und Syphilitikerinnen, tragen im Verkehr mit dem Publikum
schöne Namen;
Eggerath 1975 Beichte 143
jener notorische alkoholiker (DWB
N.);
MM 24. 4. 1985
Alkoholiker und Medikamentensüchtige unter den
Belegschaften bedeuten gewöhnlich Fernbleiben und mehr Personalwechsel;
ebd.
24. 11. 1987
gemeinsam kämpfen die Anonymen Alkoholiker gegen ihre
Sucht.
Bruckner 1928 (Dramat. W. I 31)
Marie ist Antialkoholikerin;
Bad. Ztg. 29. 10. 1971
Zu ihrem Bericht . .
möchte ich anmerken, daß jemand, der sich als Alkoholiker bekennt, niemals
Antialkoholiker sein wird;
1988 Wochenpost III 11
Ein einflußreicher
Verband von Antialkoholikern erklärte, eine Ausdehnung der Schankzeiten würde zu
höherer Kriminalität . . führen.
Peschel 1874
Völkerkunde 170
die wirkungen alcoholischer und narcotischer genussmittel
(DWB N.);
G. Hauptmann 1893 Ausgew. Dr. II 29
seine Nase zeigt
alkoholische Rötung;
Th. Mann 1901 Buddenbrooks (W. I 376)
aber der stark
alkoholische Geruch, den er im Zimmer verbreitet, hatte ihre Exaltation zum
Gipfel gebracht;
ders. 1924 Zauberberg (W. III 954)
Kasimir Japoll, der
in Gesellschaft des Herrn Janusz Teofil Lenart und zweier unbekannter Mädchen in
der American Bar hiesigen Kurhauses bei alkoholischen Getränken saß;
Lehmann
1935 Infanterie 168
etwas alkoholische Geselligkeit;
K. Mann 1936
Mephisto 65
das Herz ruiniert von Chininspritzen und von alkoholischen
Exzessen;
Th. Mann 1947 Faustus (W. VI 124)
eine so radikale
Fragestellung wäre allenfalls bei alkoholisch enthemmten Gemütern, im Verlauf
einer Kneiperei, am Platze und aussichtsvoll gewesen;
Welt 6. 10. 1954
die energische Frau „Ernährungsminister“ Fumiko Funada schlägt vor, den Genuß
alkoholischer Getränke nur in der Zeit zwischen 18 und 22 Uhr zu gestatten;
FAZ 8. 12. 1965
jetzt brauchen sie nur 20 Prozent des in der
Bundesrepublik erhobenen Branntweinsteuersatzes abzuführen und können dadurch
die alkoholischen Getränke erheblich billiger anbieten;
Bildztg. 20.
5.1967
ich führe alle hierfür erforderlichen alkoholischen Getränke zu
soliden Preisen;
MM 20. 9. 1985
der Trend zum Verzicht auf alkoholische
Getränke hält in der Bundesrepublik an;
Zeit 8. 5. 1987
ich darf nur ein
paar Wochen nichts Alkoholisches trinken.
Reger 1912 Briefw. 127
Auch macht sich eine starke antialkoholische
Bewegung bemerkbar, die ich nach Kräften unterstütze.
Karmarsch/H. 1876 Techn. Wb. I 110
alkoholisiren . . die herstellung geistiger flüssigkeiten durch zusatz von
alkohol zu flüssigkeiten anderer art;
Eger 1884 Technol. Wb. I 30a
alkoholisiren, mit sprit versetzen;
Berl. Ztg. 25. 12. 1966
ein guter
wodka . . kann auch sanfte cocktails angenehm alkoholisieren (alle DWB N.).
Vischer 1847 Altes u. Neues N. F. 6
Hier ist
alles alkoholisiert, selbst das Hausgesinde Sigfrieds ist fuselhaft anbrüchig
und verdorben;
Hertwig 1916 Werden 589
dagegen ergaben 42 paarungen
alkoholisierter meerschweinchen nur 18 lebende junge (DWB N.);
Döblin 1922
Vertreibung 325
der vater, ein armer, alkoholisierter mann (DWB N.);
Heidenhain 1938 Psychiatrie 44
Verminderung der Gesamtleistung allzu
stark alkoholisierter Truppen;
Middendorf 1959 Soziologie 46
eine strenge
und umfassende Razzia auf alkoholisierte Verkehrsteilnehmer;
Offenburger
Tagebl. 13. 1. 1967
Straffällig wird bei uns jeder, der alkoholisiert am
Lenkrad eines Fahrzeuges angetroffen wird;
FAZ 9. 12. 1970
Alkoholisiert
ohne Alkohol (Überschr.);
Zeit 24. 5. 1985
1979 waren 96 Prozent aller
Bürger, die durch Brände ums Leben kamen, alkoholisiert;
MM 23. 4. 1988
es ist eigentlich unbegreiflich, daß noch immer so viele Leute sich
alkoholisiert ans Steuer setzen.
Gruber 1916
Aufgaben 38
starke Alkoholisierung der Muttertiere;
Colerus 1929 Kaufherr
178
es trug dem armen, redlichen Enthusiasten sogar den Verdacht
vorgerückter Alkoholisierung ein;
Stuttgarter Ztg. 20. 12. 1967
als
Schuldtatbestand, also so gefaßt, daß Vorsatz oder Fahrlässigkeit des Täters
sich über den Grad seiner Alkoholisierung erstrecken müssen, sei ein solcher
Tatbestand unbrauchbar.
Huss 1852
Alkoholskrankheit 2
ich habe dieser Krankheit einen neuen Namen, nämlich
alcoholismus chronicus, beigelegt, . . um ihren Platz unter den
Vergiftungskrankheiten zu bezeichnen;
Nordau 1881 Paris I 190
In einem
Lande, das von der Geisel des Alkoholismus so schwer leidet, sind freiwillige
Vereine, in denen die Tonkunst gepflegt wird, sehr löblich;
Bismarck 1886
Reden XI 317
die zahl der in den allgemeinen krankenhäusern wegen
chronischen alkoholismus und säuferwahnsinns neu aufgenommenen kranken (DWB N.);
Jodl 1893 vom Lebenswege II 199
Das unvermeidliche Ergebnis solcher
Zustände aber ist eine gleichmäßige Verschlechterung des persönlichen Charakters
. . dort Verkommenheit in Genußsucht . . hier Verkommenheit in zerreibender
Arbeit, Stumpfsinn, Brutalität und Alkoholismus;
Henne-am Rhyn 1897
Kulturgesch. VII 245
der Berliner Gefängnisarzt Dr. Baer . ., welcher dem
Alkoholismus eingehende Studien zuwandte;
Schallmayer 1903 Vererbung 153
Auch der Alkoholismus ist eine Errungenschaft der Kultur;
Blaschko 1914
Geburtenrückgang 25
einen ständigen Begleiter wirtschaftlicher Not, den
Alkoholismus;
Th. Mann 1926 Reden u. Aufs. (W. XI 45)
ein gutes Glas Wein
. . ist Gottesgabe, und dabei von Alkohol und Alkoholismus zu schwatzen
heilloser Purismus und sanitäre Frömmelei;
1939 Tatsachen z. Alkoholfrage
32
das Gesetz nimmt keinen Bezug auf die Menge des verbrauchten Alkohols
oder auf die Dauer des Alkoholismus;
FAZ 26. 1. 1970
Die Sowjetunion will
gegen Alkoholismus vorgehen;
Hirsch 1979 Leute 133
wir kennen auch die
Gefahr des krankhaften Alkoholismus;
MM 11. 1. 1985
Ärzte nennen
Alkoholismus gefährlicher als an dere Süchte;
Zeit 23. 1. 1987
Selbstmordgedanken, blinde Aggressionen, Alkoholismus, Verwahrlosung – nichts
ist neu von diesen Folgekrankheiten der „Neuen Armut“.
Götsch 1928 (Grundschr. Jugendbewegung 496)
Es ist die freideutsche und kulturkämpferische Schicht, die . . für Siedlung,
Antialkoholismus, Bodenreform, Vegetarismus . . eintrat.
Liszt 1882 Aufs. I 167
Bettler und Vagabunden,
Prostituierte . . und Alkoholisten, Gauner und Halbweltmenschen . . sie alle
bilden das Heer der grundsätzlichen Gegner der Gesellschaftsordnung;
Hansson
1890 (Freie Bühne I 501)
der schauspieler hatte eine art, seine beine zu
ziehen . ., die man an alkoholisten findet (DWB N.);
Moll 1902 ärztl. Ethik
618
Niemals darf der Lehrer über einen Kranken einen Scherz machen, der die
Studenten zum Lachen reizt. Mag es sich um einen Alkoholisten oder um einen Mann
handeln, der durch den Geschlechtsverkehr erkrankt ist;
Friedländer 1913
Morph. 36
der Alkoholist ist . . ein willensschwacher Mensch;
Lewin 1924
Phantastica 153
Eine solche zeitliche, erworbene Artung umfaßt den Begriff
des Säufertums, und der ihm verfallene Mensch ist ein Alkoholist.
Morgenstern 1898 Leben 106
Das Neueste ist,
daß ich auf einen Aufsatz August Fords in der „Zukunft“ hin nahe dran bin,
AntiAlkoholist zu werden;
Levenstein 1912 Arbeiterfrage 249
Ich
[Grubenarbeiter] bin ein geborener Antiealkoholist [!];
Wiegler 1916 Figuren
212
Dann verliebte Miß Chaterine Memford, eine Antialkoholistin, sich in
ihn.
Stuttgarter Ztg. 2. 2. 1961
in der
Faschingszeit müßten die Eltern darauf achten, das bei Veranstaltungen . . kein
Weinzwang bestehe oder sonstige Alkoholitäten vorgeschrieben seien.
Karmarsch/H. 1876 Techn. Wb. I 94
mit dem namen
alkohole bezeichnet man eine gruppe organischer körper, die neutral reagieren,
mit säuren unter austritt von wasser sogenannte aether geben;
Kwasnick 1941
Chemiker 66
ein alkohol ist eine organische verbindung, die die OH-gruppe an
eine organische molekülgruppe gebunden hält (beide DWB N.);
1952 Brockhaus I
149
je nach Anzahl der Hydroxylgruppen unterscheidet man ein-, zwei-, drei-
und mehrwertige Alkohole.