Für Ihre Abfrage nach gar gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
-
1gar, Adjektiv
- 1. gut durchgekocht, durchgebraten, durchgebacken
- 2. [Landwirtschaft] ⟨der Boden ist gar⟩ der Boden zeigt die günstigsten physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften
- 3. [süddeutsch, österreichisch] zu Ende
-
2gar, Adverb
- I. ...
- 1. verstärkt eine Verneinung: überhaupt
- 2. ⟨ganz und gar⟩ völlig, gänzlich
- 3. [umgangssprachlich] sogar, darüber hinaus
- 4. [süddeutsch, österreichisch, schweizerisch] so (sehr)
- II. ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
- 1. verstärkt eine Vermutung
- 2. verstärkt das steigernde »zu«
- 3. steht für steigerndes »erst« oder verstärkt es
- 4. verstärkt eine Behauptung: wirklich, tatsächlich, ja
- 5. [umgangssprachlich] ⟨warum nicht gar⟩ abweisend; drückt ungläubiges Erstaunen aus
- I. ...
gar
GrammatikAdjektiv (in Verbindung mit »sein«)
Aussprache
Wortbildung
mit ›gar‹ als Erstglied:
garbekommen · Garkoch
·
mit ›gar‹ als Letztglied:
halbgar / halb gar · ungar
·
mit ›gar‹ als Grundform:
Gare · garen
Mehrwortausdrücke
ganz und gar
Bedeutungsübersicht
- 1. gut durchgekocht, durchgebraten, durchgebacken
- 2. [Landwirtschaft] ⟨der Boden ist gar⟩ der Boden zeigt die günstigsten physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften
- 3. [süddeutsch, österreichisch] zu Ende
eWDG
Bedeutungen
1.
gut durchgekocht, durchgebraten, durchgebacken
Beispiele:
das Gemüse ist gar
das Fleisch ist noch nicht, erst halb gar (= weich)
die Kartoffeln können abgegossen werden, sie sind gar
ist der Kuchen schon gar?
2.
Landwirtschaft ⟨der Boden ist gar⟩der Boden zeigt die günstigsten physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften
Beispiel:
der Kompost ist gar und streufertig, wenn alles von oben bis unten gleichmäßig verrottet ist
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gar · Garaus · Garküche · Garkoch
gar Adj. ‘fertig gekocht, gebraten, gebacken, fertig zubereitet’, Adv. (verstärkend) ‘überhaupt, durchaus, sogar, vollends, sehr’, ahd. garo (8. Jh., flektiert garawēr), mhd. gar(e) (garewer, garwer) ‘bereit (gemacht), gerüstet, vollständig, ganz’, asächs. garu, mnd. gār(e), mnl. gaer, nl. gaar, aengl. gearo, gearu ‘bereit, fertig, gerüstet’, engl. (mundartlich) yare ‘eifrig, fertig, bereit’, anord. gǫrr und gerr, gjǫrr, gørr ‘bereit, geneigt, gerüstet’ führen auf germ. *garwa- ‘fertig, bereit’. Die weitere Herkunft ist ungewiß. Man hat das Adjektiv aus einer Präfixbildung germ. *gaarwa- erklärt und zu asächs. aru ‘bereit, reif’, aengl. earu ‘bereit, fertig, gerüstet’, anord. ǫrr ‘rasch, freigebig, milde’ gestellt, die auf eine der Varianten (hier *ereu-) der Wurzel ie. *er-, *or- ‘sich in Bewegung setzen, erregen’ (s. auch rennen, rinnen, rieseln) zurückgehen. Nimmt man dagegen eine (allerdings nicht gesicherte) Grundbedeutung ‘zubereitet, gekocht’ an, so läßt sich aind. háraḥ ‘Flamme, Glut’, gharmáḥ ‘Glut, Hitze’, griech. thermós (θερμός) ‘warm’, lat. formus ‘wȧrm’, aslaw. gorěti, russ. gorét’ (гореть) ‘brennen’ vergleichen, zu einer Wurzel ie. *gu̯her- ‘heiß, warm’ (vgl. ). S. dazu das abgeleitete, unter Nl. 179gerben behandelte Verb. – Garaus m. nur in der Wendung jmdm. den Garaus machen ‘jmdn. töten, vernichten’, aus gar aus ‘vollständig aus, vorbei’, wohl nach dem Ruf des Wächters, mit dem in Nürnberg und Regensburg um 1500 Polizeistunde geboten wird, danach auf das Tagesende und den das Ende des Tages anzeigenden Glockenschlag übertragen. Garküche f. ‘öffentliche Küche, Speisewirtschaft, in der warme Speisen verkauft werden’, Garkoch m. ‘Inhaber einer Garküche’ (beide um 1500).
Typische Verbindungen zu ›gar‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gar‹.
Verwendungsbeispiele für ›gar‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In solch einer Situation bleibt einem gar nichts anderes übrig, sonst spart man sich kaputt.
[Süddeutsche Zeitung, 10.02.2003]
Im normalen Rahmen ist solch eine Ausbildung gar nicht mehr durchführbar.
[Süddeutsche Zeitung, 19.05.1994]
Sie dürfen ihn niemals zu lange garen oder zu trocken braten.
[Bild, 07.04.2001]
Das halb gare Wissen auf dem Land schürt das Stigma.
[Die Zeit, 29.11.2007, Nr. 49]
So etwas wie einen »humanitären Einsatz« gibt es in solch einem Zusammenhang gar nicht.
[Süddeutsche Zeitung, 31.07.2003]
Zitationshilfe
„gar“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gar#1>.
gar
Bedeutungsübersicht
- I. ...
- 1. verstärkt eine Verneinung: überhaupt
- 2. ⟨ganz und gar⟩ völlig, gänzlich
- 3. [umgangssprachlich] sogar, darüber hinaus
- 4. [süddeutsch, österreichisch, schweizerisch] so (sehr)
- II. ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
- 1. verstärkt eine Vermutung
- 2. verstärkt das steigernde »zu«
- 3. steht für steigerndes »erst« oder verstärkt es
- 4. verstärkt eine Behauptung: wirklich, tatsächlich, ja
- 5. [umgangssprachlich] ⟨warum nicht gar⟩ abweisend; drückt ungläubiges Erstaunen aus
eWDG
Bedeutungen
I.
1.
verstärkt eine Verneinung überhaupt
Beispiele:
er war gar nicht böse, war gar nicht verwirrt, konnte gar nicht anders handeln
das ist gar nicht wahr, gar nicht auszudenken
genierst du dich gar nicht?
Verpflichtungen sollte man entweder ganz oder gar nicht erfüllen
er hat gar nichts gesagt
du weißt am Ende noch gar nichts?
sie machte gar keine Einwände
auf gar keinen Fall
davon kann gar keine Rede sein
gar niemand kam
sie hatten sich gar nie gesehen
⟨ganz und gar⟩in verstärkter Bedeutung
Beispiele:
das gefällt mir ganz und gar nicht
das klingt alles sehr plausibel und ist doch ganz und gar nicht wahr
du hast ganz und gar keinen Grund, missmutig zu sein
2.
⟨ganz und gar⟩völlig, gänzlich
Grammatik: im positiven Satz
Beispiele:
er hat ganz und gar versagt
etwas ist ganz und gar aus der Luft gegriffen
die Wohnung verkommt ganz und gar
das Ziel lag vor ihr in einem ganz und gar unbestimmten Zeitraum
saloppdu bist wohl ganz und gar übergeschnappt
3.
umgangssprachlich sogar, darüber hinaus
Beispiele:
der eine ist nicht sehr klug, der andere gar dumm
eine örtliche Zeitung setzte sich gar für den Übeltäter ein
ich glaube, du bedauerst sie noch gar
4.
süddeutsch, österreichisch, schweizerisch so (sehr)
Beispiele:
ich bin gar glücklich
das schmeckt gar gut
das Haus lag nicht gar weit vom Wasser entfernt
er war mir ein gar willkommener Gast
sie erhielt einen gar zärtlichen Brief
das klingt so gar unglaublich
so gar steil geht es bergan
Grammatik: »gar« kann von seinem Bezugswort getrennt werden
Beispiele:
dieser Mensch ist gar so gut
die Frau hat gar einen feinen Geruch
II.
ohne eigentliche Bedeutung; intensivierend; satzbelebend
Grammatik: partikelhaft
1.
2.
verstärkt das steigernde »zu«
Beispiele:
er wäre gar zu gern dabeigewesen, hätte es gar zu gern gewusst
die Welt ist gar zu weit
ich bin gar zu froh (= sehr froh) darüber
sie stellten gar zu große Ansprüche
gar zu viele Leute waren da
3.
Grammatik: steht für steigerndes »erst« oder verstärkt es
4.
verstärkt eine Behauptung wirklich, tatsächlich, ja
Beispiele:
du stellst dich gar, als ob du mich nicht mehr kenntest
dieser Mensch ist gar zu allem fähig
5.
umgangssprachlich ⟨warum nicht gar⟩abweisend; drückt ungläubiges Erstaunen aus
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gar · Garaus · Garküche · Garkoch
gar Adj. ‘fertig gekocht, gebraten, gebacken, fertig zubereitet’, Adv. (verstärkend) ‘überhaupt, durchaus, sogar, vollends, sehr’, ahd. garo (8. Jh., flektiert garawēr), mhd. gar(e) (garewer, garwer) ‘bereit (gemacht), gerüstet, vollständig, ganz’, asächs. garu, mnd. gār(e), mnl. gaer, nl. gaar, aengl. gearo, gearu ‘bereit, fertig, gerüstet’, engl. (mundartlich) yare ‘eifrig, fertig, bereit’, anord. gǫrr und gerr, gjǫrr, gørr ‘bereit, geneigt, gerüstet’ führen auf germ. *garwa- ‘fertig, bereit’. Die weitere Herkunft ist ungewiß. Man hat das Adjektiv aus einer Präfixbildung germ. *gaarwa- erklärt und zu asächs. aru ‘bereit, reif’, aengl. earu ‘bereit, fertig, gerüstet’, anord. ǫrr ‘rasch, freigebig, milde’ gestellt, die auf eine der Varianten (hier *ereu-) der Wurzel ie. *er-, *or- ‘sich in Bewegung setzen, erregen’ (s. auch rennen, rinnen, rieseln) zurückgehen. Nimmt man dagegen eine (allerdings nicht gesicherte) Grundbedeutung ‘zubereitet, gekocht’ an, so läßt sich aind. háraḥ ‘Flamme, Glut’, gharmáḥ ‘Glut, Hitze’, griech. thermós (θερμός) ‘warm’, lat. formus ‘wȧrm’, aslaw. gorěti, russ. gorét’ (гореть) ‘brennen’ vergleichen, zu einer Wurzel ie. *gu̯her- ‘heiß, warm’ (vgl. ). S. dazu das abgeleitete, unter Nl. 179gerben behandelte Verb. – Garaus m. nur in der Wendung jmdm. den Garaus machen ‘jmdn. töten, vernichten’, aus gar aus ‘vollständig aus, vorbei’, wohl nach dem Ruf des Wächters, mit dem in Nürnberg und Regensburg um 1500 Polizeistunde geboten wird, danach auf das Tagesende und den das Ende des Tages anzeigenden Glockenschlag übertragen. Garküche f. ‘öffentliche Küche, Speisewirtschaft, in der warme Speisen verkauft werden’, Garkoch m. ‘Inhaber einer Garküche’ (beide um 1500).
Typische Verbindungen zu ›gar‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gar‹.
Verwendungsbeispiele für ›gar‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In solch einer Situation bleibt einem gar nichts anderes übrig, sonst spart man sich kaputt.
[Süddeutsche Zeitung, 10.02.2003]
Im normalen Rahmen ist solch eine Ausbildung gar nicht mehr durchführbar.
[Süddeutsche Zeitung, 19.05.1994]
Sie dürfen ihn niemals zu lange garen oder zu trocken braten.
[Bild, 07.04.2001]
Das halb gare Wissen auf dem Land schürt das Stigma.
[Die Zeit, 29.11.2007, Nr. 49]
So etwas wie einen »humanitären Einsatz« gibt es in solch einem Zusammenhang gar nicht.
[Süddeutsche Zeitung, 31.07.2003]
Zitationshilfe
„gar“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gar#2>.
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