Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

tosen

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GrammatikVerb · tost, toste, hat/ist getost
Aussprache  [ˈtoːzn̩]
Worttrennung to-sen
Wortbildung  mit ›tosen‹ als Erstglied: Tosbecken  ·  mit ›tosen‹ als Letztglied: durchtosen · Getose / Getos · Getöse / Getös · umtosen
eWDG

Bedeutungen

1.
ein (gleichförmig) lautes, brausendes Geräusch erzeugen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’
Beispiele:
das Meer, Unwetter tost
der Sturm hat getost
es stürmte und toste im Walde
a)
übertragen
Beispiel:
Alles Blut tost in seinem Kopf [ MoloEin Deutscher432]
b)
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
die tosende Brandung
das Publikum dankte dem Künstler mit tosendem Beifall
[der Wasserfall] stürzte sich … tosend über die Felsen [ StormRegentrude2,245]
2.
sich mit (gleichförmig) lautem, brausendem Geräusch vorwärtsbewegen
Grammatik: Perfektbildung mit Hilfsverb ‘sein’
Beispiele:
der Föhn tost durch die Schluchten
ein Flugzeug ist über die Dächer getost
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
tosen Vb. ‘rauschen, brausen, dröhnen’, ahd. thōsōn (10. Jh.), mhd. dōsen. Im germ. Sprachbereich sind vergleichbar aengl. -þyssa ‘Toser’ (nur in umschreibenden Zusammensetzungen, vgl. brimþyssa, mereþyssa ‘See-, Meerestoser’ für ‘Schiff’), anord. þausk, þausn ‘Lärm, Unruhe’, þyss ‘Lärm, Aufruhr’, þysja ‘stürzen, stürmen, treiben’, þeysa ‘vorwärtstreiben’. Sie lassen sich als s-Erweiterungen (wie tausend, s. d.) im Sinne von ‘anschwellend rauschen’ zu der unter Daumen (s. d.) angeführten Wurzel ie. *tē̌u-, *teu̯ə-, *tū̌- ‘schwellen’ stellen. Übergang von altem d- zu nhd. t- beginnt im 16. Jh.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Oberbegriffe
  • (ein) Geräusch machen · von sich geben · zu hören sein

Typische Verbindungen zu ›tosen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›tosen‹.

Verwendungsbeispiele für ›tosen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich werde im Meer hochgehoben, und sie tost hinter mir. [Süddeutsche Zeitung, 15.10.1996]
Da fingen sie mit einmal wieder an, sehr stark, gierig, tosend. [Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 202]
Ihr Mann toste derweil durch alle Säle, trunken und schwebend und schwatzend. [Widmer, Urs: Das Buch des Vaters, Zürich: Diogenes 2004, S. 65]
Der Sturm heult, in der Ferne tost das Meer, die Welt geht unter. [Die Zeit, 24.03.1989, Nr. 13]
Aber war das alles so tosend, exzentrisch, fröhlich und verrückt? [Die Zeit, 10.10.1975, Nr. 42]
Zitationshilfe
„tosen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/tosen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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