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Beifall, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Beifalls · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Bei-fall
eWDG und DWDS

Bedeutung

Klatschen und andere Gefühlsäußerungen des Publikums als Zeichen des Gefallens, der Zustimmung, Applaus
Beispiele:
begeisterter, brausender, donnernder, tosender, stürmischer, frenetischer, rauschender, spontaner, starker, (lang)anhaltender, minutenlanger, reicher, herzlicher, verdienter, lauter, erneuter, schwacher, karger, spärlicher Beifall
gehobennicht enden wollender Beifall
jmdm. Beifall klatschen
gehobenjmdm. Beifall bekunden, spenden
die Menge rief, trampelte Beifall
abwertenddie Menge brüllte, johlte, grölte Beifall
in Beifall ausbrechen
mit Beifall geizen
die Zuschauer überschütteten den Sänger mit Beifall
das Publikum nahm die Aufführung mit Beifall auf
der Beifall setzt ein, braust auf, hält an, nimmt zu, ebbt ab, verebbt, verklingt
gehobender Beifall brandet auf
Beifall ertönt
der Redner erhielt, erntete Beifall
die Darbietungen lösten Beifall aus
der Bericht wurde durch Beifall unterbrochen
Zustimmung, Anerkennung
Beispiele:
der Vorschlag fand den allgemeinen, ungeteilten Beifall der Versammlung
seine Leistungen nötigten auch den Gegnern Beifall ab
die Ausstellung erfreut sich des Beifalls aller Besucher
gehobenjmdm. Beifall zollen
Der Auftritt des französischen Präsidenten […] vor beiden Parlamentskammern in Versailles hat in den französischen Medien wenig Beifall gefunden. [Neue Zürcher Zeitung, 04.07.2017]DWDS
Die USA zollten der Bereitschaft beider Seiten zu einer »friedlichen und ordentlichen« Beilegung der politischen Krise Beifall, erklärte das Weiße Haus. [Die Zeit, 24.04.2011]DWDS
So erntete Konrad Lorenzen, Vorstand der Berliner Verkehrs‑Betriebe, mit seinem Konzept U‑Bahn 2000 internationalen Beifall. [Der Spiegel, 24.10.1994]DWDS

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Beifall · beifallen · beifällig · Beifallsbezeugung
Beifall m. ‘Händeklatschen, zustimmende Äußerungen des Publikums, Applaus, Zustimmung, Anerkennung’. Im Anschluß an vorher bezeugtes mnd. bīval ‘Hilfe, Unterstützung, Anhang, Zustimmung’, auch (in der Rechtssprache) ‘das Zufallende wie Nebeneinkünfte, Erbschaft aus der Seitenlienie’ (14. Jh.), erscheint nhd. Beifall seit dem 15. Jh. ‘Übertritt zu einer Partei, politische Parteinahme’ (im Gegensatz zu Abfall ‘Loslösung, Treubruch’), aber auch in der Bedeutung ‘Zustimmung’, die bis in die Gegenwart fortlebt. Zur Etymologie s. fallen. Heute ungebräuchlich ist das Verb beifallen ‘einfallen, in den Sinn kommen, zustimmen’. An mhd. bīvallen ‘ab-, danebenfallen’ schließt sich gleichbed. frühnhd. beifallen an, das unter Einfluß von mnd. bīvallen ‘zustimmen, beistehen, jmds. Partei nehmen’ im 16. Jh. außerdem die Bedeutung ‘zustimmen, beipflichten’ entwickelt und bis ins jüngere Nhd. bewahrt. Im 18. Jh. steht beifallen häufig für ‘in den Sinn kommen, einfallen’. – beifällig Adj. ‘zustimmend, anerkennend’; Ende des 15. Jhs. im Sinne von ‘zustimmend, günstig’, im 16. Jh. auch ‘zufällig, beiläufig’, im 18. Jh. setzt sich die heutige Bedeutung durch. Beifallsbezeugung f. (Anfang 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Akklamation · Applaus · Beifall · Beifallklatschen · Beifallsbezeigung · Beifallsorkan · Beifallsrauschen · Beifallssturm · Beifallsäußerung · Handgeklapper · Jubel · Klatschen · Ovation · Standing Ovation · stehende Ovationen (es gibt ...) · tosender Beifall  ●  Beifallsbekundung geh. · Beifallsbezeugung geh.
Assoziationen
  • (das Publikum) von den Sitzen reißen · (die Zuschauer) zu Beifallsstürmen hinreißen · (einen) Beifallssturm entfachen
  • (jemandem) applaudieren · Applaus spenden · Beifall klatschen · Beifall spenden · Bravo rufen · es gibt (viel / kräftigen / starken ...) Applaus · klatschen  ●  akklamieren österr. · (die) Hände rühren geh. · (mit) Beifall bedenken geh. · Beifall zollen geh. · in die Händchen patschen ugs., abwertend
  • (es herrscht eine) Bombenstimmung · das Publikum rast · der Saal tobt (vor Begeisterung)  ●  der Saal kocht fig.
  • (bezahlter) Beifallklatscher · Jubelperser  ●  Claqueur franz. · (die) Claque (Theat.) fachspr., franz. · Klatschvieh derb, stark abwertend
  • Freudengeheul · Freudengeschrei · Freudenschreie · Gejohle (oft abwertend 'unter dem Gejohle') · Gejubel · Gejuchze · Hochrufe · Hurra-Rufe · Hurrageschrei · Hurrarufe · Jauchzer · Jubel · Jubelgeschrei · Jubelrufe · Juchzer · Triumphgeschrei · Vivat-Rufe · Vivatrufe  ●  Frohlocken veraltend · Hurra-Geschrei abwertend
  • Begeisterungssturm · Begeisterungsstürme (auslösen) · Sturm der Begeisterung · Woge der Begeisterung · frenetischer Jubel · tosender Applaus
  • begeistert aufgenommen werden · begeisterte Aufnahme finden · gefeiert werden · mit Preisen überhäuft werden
  • (jemanden/etwas) frenetisch bejubeln · (jemanden/etwas) frenetisch feiern · begeistert aufgenommen werden (von) · begeistert gefeiert werden · begeisterte Aufnahme finden (bei) · zu Begeisterungsstürmen hinreißen  ●  (sich) vor Begeisterung überschlagen fig.
  • da capo rufen · eine Zugabe verlangen (Konzert, Theater)

Typische Verbindungen zu ›Beifall‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Beifall‹.

Zitationshilfe
„Beifall“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Beifall>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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