Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

rappeln

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GrammatikVerb · rappelt, rappelte, hat gerappelt
Aussprache  [ˈʀapl̩n]
Worttrennung rap-peln
Wortbildung  mit ›rappeln‹ als Erstglied: rappeldürr · rappelig / rapplig · Rappelkasten · Rappelkiste · Rappelkopf · rappeltrocken · rappelvoll
 ·  mit ›rappeln‹ als Letztglied: aufrappeln · berappeln · durchrappeln · Gerappel · hochrappeln · zusammenrappeln

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [umgangssprachlich] klappern, rasseln
    1. [salopp, bildlich] ⟨es rappelt bei jmdm.⟩ jmd. ist nicht recht bei Verstande, ist übergeschnappt, verrückt
  2. 2. [umgangssprachlich] ⟨sich rappeln⟩ sich (mühsam) bewegen, sich aufraffen
    1. [übertragen] ...
  3. 3. [salopp] ⟨gerappelt voll⟩ gerammelt voll
eWDG

Bedeutungen

1.
umgangssprachlich klappern, rasseln
Beispiele:
jmd., es rappelt an der Tür
der Sturm rappelte (= rüttelte) an den Fensterläden
jeden Morgen um sechs rappelt bei mir der Wecker
Telefon und Fernschreiber rappeln und ticken den ganzen Tag in der Zentrale
salopp, bildlich es rappelt bei jmdm.jmd. ist nicht recht bei Verstande, ist übergeschnappt, verrückt
Beispiel:
bei dir rappelt es wohl?
2.
umgangssprachlich sich rappelnsich (mühsam) bewegen, sich aufraffen
Beispiele:
er rührt und rappelt sich nicht vom Fleck
der Hund lag wie tot auf dem Boden und rappelte sich nicht
Die Großmutter kränkelt. Wenn sie sich morgens aus dem Bett rappelt, gellen ihre Schmerzensschreie durch das Haus [ StrittmatterTinko213]
übertragen
Beispiel:
er rappelte sich trotz mehrfacher Rückschläge wieder in die Höhe (= es ging mit ihm wieder aufwärts)
3.
salopp gerappelt vollgerammelt voll
Beispiel:
der Zug war gerappelt voll
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
rappeln · aufrappeln · Rappel · rappelig · Rappelkopf · rappelköpfig · rappelköpfisch
rappeln Vb. ‘klappern, rasseln’ (17. Jh.), reflexiv ‘sich (mühsam) bewegen, sich aufraffen’ (18. Jh.) vereint in sich wohl einerseits lautnachahmendes, mit iterativem l-Suffix und Konsonantengemination gebildetes nd. rappeln ‘rasseln, klappern’ (vgl. entsprechendes mhd. raffeln ‘lärmen, klappern, schelten’ sowie engl. to rap ‘klopfen’) und andererseits zu mnd. rāpen ‘raffen’, md. rappen ‘gewaltsam an sich reißen’ (16. Jh.) gebildetes nd. rappeln ‘sich aufraffen, bewegen, an sich reißen’ (s. raffen). Aus ‘lärmen’ entwickelt sich die Bedeutung ‘nicht recht bei Verstande, verrückt sein’ (18. Jh., doch wohl älter, s. unten rappelig, rappelköpfig); vgl. es rappelt bei jmdm. aufrappeln Vb. reflexiv ‘sich aufraffen’ (18. Jh.). Rappel m. ‘Verrücktheit, plötzlich aufsteigender Zorn’ (19. Jh.); älter mundartlich Rappel f. ‘Klapper, Flachsraufe’. rappelig Adj. ‘verrückt, nervös, unruhig’ (17. Jh.). Rappelkopf m. ‘eigensinniger, störrischer, zum Jähzorn neigender Mensch’, rappelköpfig Adj. ‘eigensinnig, störrisch, jähzornig’ und gleichbed. rappelköpfisch Adj. (alle 17. Jh.); vielleicht aus der Sprache der Pferdezüchter, wo rappelköpfisch ‘am Koller leidend’ neben kollerig gebraucht wird.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

klackern · klappern · knattern · prasseln (Regen, Hagel) · rappeln · rasseln · rattern · scheppern  ●  knappen ugs., regional
Oberbegriffe
  • (ein) Geräusch machen · von sich geben · zu hören sein
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›rappeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›rappeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›rappeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Torlos ging es ins zweite Drittel, da rappelte es aber. [Bild, 19.12.2001]
Das rappelt die nun jeden Tag her, «sagte sie verdrossen zur Tochter. [Bischoff, Charitas: Bilder aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1912], S. 21629]
Nachts um 3.00 Uhr rappelt beinahe zehn Minuten lang an einer Tour das Telefon. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 02.12.1939, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Zitationshilfe
„rappeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/rappeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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