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postum

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Alternative Schreibung posthum
GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung pos-tum ● post-hum
Herkunft zu postumuslat ‘letzter, nachgeboren, nach dem Tode eintretend’ < posteruslat ‘nachfolgend’ < postlat ‘nach, hinter, danach’
eWDG

Bedeutung

nach jmds. Tod
a)
nach jmds. Tod erfolgt
Beispiele:
eine postume Ehrung, Rehabilitierung
eine Auszeichnung, einen Titel postum verleihen
b)
nach jmds. Tod erschienen
Beispiele:
seine postumen Gedichte
eine postume Sinfonie des Komponisten
c)
nach jmds. Tod entstanden
Beispiel:
sein Ruhm kam erst postum
d)
nach jmds. Tod geboren
Beispiel:
postum wurde ihm eine Tochter geboren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
postum Adj. ‘nachgelassen, nach dem Tode veröffentlicht’ (Werke), ‘nach dem Tode erfolgt’ (Ehrungen), entlehnt (Ende 18. Jh.; vielleicht früherem frz. und engl. Gebrauch folgend) aus lat. postumus ‘letzter, nachgeboren, nach dem Tode eintretend’, Superlativ zu posterus ‘nachfolgend’ (vgl. lat. post ‘nach, hinter, danach’). In lat. Gestalt ist das Wort ebenso wie die Nebenform posthumus seit Anfang des 18. Jhs. im Dt. belegt, auch substantiviert (pluralisch) im Sinne von ‘nachgelassene Schriften’. Lat. posthumus schließt volksetymologisch an lat. humus ‘Erde’ (s. Humus) bzw. humāre ‘beerdigen’ an; daraus im 19. Jh. entlehntes posthum wird heute weithin als nicht korrekt angesehen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Biologie
nach dem Tode  ●  posthumus lat. · posthum geh., lat. · postum geh., lat.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›postum‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›postum‹ und ›posthum‹.

Verwendungsbeispiele für ›postum‹, ›posthum‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das Ergebnis liegt nun postum vor, in der Form eines autobiographisch protokollierenden Essays. [Die Zeit, 06.12.1996, Nr. 50]
Aber auch die Autoren selbst sind, postum zwar, in ihren Briefen preisgegeben. [Die Zeit, 27.09.1985, Nr. 40]
Besonders verlockend erscheint es, das Buch im Licht der in den letzten zehn Jahren erschienenen postumen Schriften zu lesen. [Süddeutsche Zeitung, 12.06.1999]
Sein Land sollte sich trotzdem nicht scheuen, den eigenen Sohn postum zu ehren. [Süddeutsche Zeitung, 14.01.1994]
Ein anderer Fall von Kleptomanie erledigte sich von selbst, sozusagen postum. [Wondratschek, Wolf: Mozarts Friseur, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2002, S. 13]
Zitationshilfe
„postum“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/postum>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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