Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

mischen

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GrammatikVerb · mischt, mischte, hat gemischt
Aussprache 
Worttrennung mi-schen
formal verwandt mitMischmasch
Wortbildung  mit ›mischen‹ als Erstglied: mischbar · Mischbatterie · Mischblut · Mischbrot · Mischehe · Mischelement · mischeln · Mischer · mischerbig · Mischerei · Mischfarbe · Mischfinanzierung · Mischfonds · Mischform · Mischfutter · Mischgarn · Mischgebiet · Mischgemüse · Mischgeschwulst · Mischgetränk · Mischgewebe · Mischhaut · Mischinfektion · Mischkaffee · Mischkalkulation · Mischkonzern · Mischkost · Mischkosten · Mischkristall · Mischkultur · Mischling · Mischmaschine · Mischpalette · Mischpult · Mischrasse · Mischsprache · Mischstruktur · Mischsystem · Mischtechnik · Mischtrommel · Mischtyp · Mischtypus · Mischung · Mischwald · Mischwasser · Mischwesen
 ·  mit ›mischen‹ als Letztglied: abmischen · aufmischen · beimischen · dareinmischen · dazwischenmischen · dreinmischen · durchmischen · einmischen · entmischen · Gemisch · hineinmischen · mitmischen · reinmischen · untermischen · vermischen · zumischen · zusammenmischen
 ·  mit ›mischen‹ als Binnenglied: Giftmischerei  ·  mit ›mischen‹ als Grundform: gemischt
eWDG

Bedeutungen

1.
zwei oder mehrere verschiedenartige Stoffe, Dinge möglichst gleichmäßig untereinanderbringen und ineinander verteilen, sodass sie sich zu einer (scheinbar) einheitlichen Masse vereinigen
Beispiele:
Wasser und, mit Wein mischen
verschiedene Chemikalien, Farben (miteinander, im richtigen Verhältnis) mischen
(die Karten) mischen (= die Spielkarten in eine ungeordnete, zufällige Reihenfolge bringen)
so … mischt er die Kaffeesorten nach einem besonderen Ritus [ St. ZweigBalzac184]
sich mischen
Beispiele:
Öl und Wasser mischen sich nicht
der Modergeruch … mischt sich mit dem Dunst der Faulbäume [ BobrowskiBoehlendorff18]
übertragen
Beispiel:
[dabei] verzerrt sich ihr Gesicht … zu einer Wildheit, in der sich Haß und Wollust mischen [ P. WeissMarat30]
gemischtaus Verschiedenartigem bestehend
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
gemischtes Gemüse
gemischter Salat
eine gemischte (= aus Jungen und Mädchen bestehende) Klasse
ein gemischter (= aus Männer- und Frauenstimmen bestehender) Chor
Tennisein gemischtes (= aus Damen und Herren zusammengesetztes) Doppel
übertragen
Beispiel:
sie nahm die Mitteilung mit gemischten (= zwiespältigen) Gefühlen auf
etw., sich in, unter etw. mischenetw., sich beimischen, beimengen
Beispiele:
Wasser in den Wein mischen
Unkraut in, unter den Samen mischen
eins ins andere mischen
übertragen
Beispiele:
in den Maschinenlärm mischten sich menschliche Stimmen
sich (unauffällig) unter die Zuhörer mischen (= sich (unauffällig) unter die Zuhörer begeben)
spöttischsich (unauffällig) unter das Volk mischen (= sich (unauffällig) unter das Volk begeben)
[er] mischte allerhand polnische Brocken in die Rede [ G. KellerKleider machen Leute6,307]
wobei sich in die Bitterkeit seiner Worte wieder Sachlichkeit und auch Bewunderung mischte [ MusilMann770]
2.
etw. durch 1 herstellen, bereiten
Beispiele:
einen Cocktail mischen
ein Erfrischungsgetränk, Milchgetränk mischen
Gift mischen
der Bauer mischt Futter aus Hafer und Häcksel
Wein, Milch mischen (= mit Wasser verdünnen)
[als meine Liebste] mir den üblichen Trank aus Weißwein und Wasser mischte [ G. Hauptm.4,323]
3.
sich in etw. mischensich um etw. kümmern, das einen nichts angeht, sich einmischen
Beispiele:
sich in ein Gespräch, eine fremde Angelegenheit mischen
misch dich nicht (immer) in Sachen, die dich nichts angehen!
er mischte sich in jeden Streit
Erstaunliche Freunde hast du! Mischen sich sogar in deine Ehe [ SchickeleSchnakenlochIII 3]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
mischen · Mischung · Mischling · Mischmasch
mischen Vb. ‘durcheinandermengen’, ahd. misgen, misken (9. Jh.), mhd. mischen, aengl. miscian sind als Entlehnungen aus lat. miscēre ‘(ver)mischen’ anzusehen und dürften mit dem römischen Weinhandel ins Westgerm. gelangt sein, dabei aus dem Germ. überkommenes mengen (s. d.), zumal im Obd. und im Rheingebiet, verdrängend; vgl. Frings/M. Germania Romana 2 (1968) 324 ff. Mischung f. ahd. miskunga (9. Jh.), spätmhd. mischunge. Mischling m. ‘Produkt des Vermischens’ (17. Jh.), in der Biologie ein Nachkomme verschiedener Tierarten bzw. Menschenrassen (um 1800). Mischmasch m. ‘ungeordnetes Durcheinander’ (17. Jh.), älter Mischmesche (16. Jh.), wortspielerisch ablautende Bildung zum Verb.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

einblenden · einkopieren · mengen · mischen · zusammenschneiden · überlagern

Unterbegriffe
Assoziationen

Oberbegriffe
  • sonstige Verben

Typische Verbindungen zu ›mischen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›mischen‹.

Verwendungsbeispiele für ›mischen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich mischte mich, um von mir wegzukommen, nun doch noch einmal unters Volk. [Stadler, Arnold: Sehnsucht, Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag 2002, S. 260]
Doch wie gerne hätte ich mich damals unter sie gemischt. [Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 339]
In alle rötlichen Teile des Textes mischt er zu viel Schwarz und das Blau kommt zu kraftlos aufs Papier. [C’t, 2001, Nr. 14]
Nacht für Nacht mischt sich alles in immer neuen Formen. [Die Zeit, 04.03.1999, Nr. 10]
Auch in die Unterhaltung der Damen mischte sich häufig das Wort »Jagd«. [Suttner, Bertha von: Martha's Kinder. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1902], S. 4003]
Zitationshilfe
„mischen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/mischen>.

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