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meiden

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GrammatikVerb · meidet, mied, hat gemieden
Aussprache 
Worttrennung mei-den
Wortbildung  mit ›meiden‹ als Erstglied: Meidung
eWDG

Bedeutung

sich von etw., jmdm. fernhalten, sich bemühen, mit etw., jmdm. nicht in Berührung zu kommen
Beispiele:
den Umgang mit jmdm., jmds. Umgang, Gesellschaft meiden
einen Ort meiden (wie die Pest)
wegen seines Magenleidens meidet er scharfe, fette Speisen (= isst er keine scharfen, fetten Speisen)
Kraftfahrer, meidet den Alkohol!
er wird von seinen Freunden gemieden
sie mieden einander
Fiete ging nun in die Jugendversammlungen, die er immer gemieden hatte [ SeegerHabicht246]
Die meisten Dorfleute mieden den Sonderling Ole [ StrittmatterBienkopp36]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
meiden · vermeiden
meiden Vb. ‘sich fernhalten von, aus dem Wege gehen, nicht zu treffen, nicht zu tun suchen’, ahd. mīdan (9. Jh.), mhd. mīden ‘ausweichen, entfliehen, sich von jmdm., etw. fernhalten, etw. lassen, unterlassen, verheimlichen’, asächs. mīðan, mnd. mnl. mīden, nl. mijden, aengl. mīþan ‘(sich) verbergen, verheimlichen’. Das nur westgerm. bezeugte Verb *meiþan stellt sich wie verwandtes miß-, missen (s. d.) und got. maidjan ‘tauschen, verfälschen’ mit aind. mḗthati ‘zürnt, befeindet, kommt in Streit’, mitháḥ ‘gegenseitig, wechselweise’, aslaw. mitě ‘abwechselnd’, russ.-kslaw. mitusъ, mitusь ‘abwechselnd, wechselseitig, gegenseitig’, lett. mitēties ‘aufhören, nachlassen’, lat. mūtāre ‘ändern, tauschen’ zu ie. *meit(h)-, einer Dentalerweiterung der Wurzel ie. *mei- ‘wechseln, tauschen’, so daß als Ausgangsbedeutung ‘den Ort wechseln, sich fernhalten’ anzusetzen ist. Die unerweiterte Wurzel liegt vor in aind. ni-mayatē ‘tauscht’, lett. mīt ‘tauschen, wechseln’. Nasalsuffix zeigen die unter Meineid und gemein (s. d.) genannten Formen. – vermeiden Vb. ‘vor etw. ausweichen, aus dem Wege gehen, es nicht dazu kommen lassen’, ahd. firmīdan (8. Jh.), mhd. vermīden ‘fernbleiben von, ausweichen, unterlassen, verschonen, fernhalten’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(jemanden) ausgrenzen · meiden · ächten  ●  in Acht und Bann schlagen altertümlich
Assoziationen

auf Abstand bleiben · meiden · umgehen · vermeiden · versuchen zu vermeiden · zu vermeiden suchen  ●  (etwas) meiden wie der Teufel das Weihwasser sprichwörtlich, variabel · (etwas) scheuen geh. · (sich) um etwas herumdrücken ugs. · (sich) vor etwas drücken ugs. · bleiben lassen ugs. · bleibenlassen ugs. · einen (weiten) Bogen machen (um) ugs.
Assoziationen
  • (die) Finger lassen (von) · nicht anfassen · nicht anrühren  ●  nicht anpacken ugs. · nicht gehen an ugs.
  • aufpassen, dass man jemandem/einer Sache nicht zu nahe kommt · einen Bogen schlagen (um)  ●  einen großen Bogen machen um auch figurativ
  • sich nicht (mit jemandem) einlassen  ●  (von jemandem) die Finger lassen ugs., fig. · mit jemandem nichts anfangen ugs.

(einen Ort) meiden · (jemandem) davonlaufen (Kunden) · ausbleiben · nicht mehr kommen · nicht wiederkommen · wegbleiben
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›meiden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›meiden‹.

Verwendungsbeispiele für ›meiden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Oberen Zehntausend der Stadt veranstalteten ostentativ ein Fest in den gemiedenen Sälen. [Die Zeit, 10.12.1976, Nr. 51]
Er mied jetzt nicht mehr nur die Städte, er mied auch die Dörfer. [Süskind, Patrick: Das Parfum, Zürich: Diogenes 1985, S. 141]
Da ließ es sich schwer einrichten, die Frau zu meiden. [Boy-Ed, Ida: Vor der Ehe. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 3273]
Er gilt als ebenso starrköpfig wie unbestechlich, meidet aber die Öffentlichkeit. [Die Zeit, 12.04.1996, Nr. 16]
Er mied jetzt nicht mehr nur die Städte, er mied auch die Dörfer. [Süskind, Patrick: Das Parfum, Zürich: Diogenes 1985, S. 141]
Zitationshilfe
„meiden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/meiden>.

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