heil
GrammatikAdjektiv
Aussprache [haɪ̯l]
Wortbildung
mit ›heil‹ als Erstglied:
heilkriegen
Mehrwortausdrücke
mit heiler Haut davonkommen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
unbeschädigt
a)
b)
c)
ganz, nicht entzwei
Beispiele:
heile Strümpfe, Stiefel, Hosen
seine Sachen waren heil und ordentlich
nach dem Bombenangriff gab es kaum ein heiles Haus mehr in der Stadt
das Geschirr ist beim Transport heil geblieben
zwei Eier, Flaschen sind noch heil
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
heil · heilfroh
heil Adj. ‘unbeschädigt, unverletzt, gesund’, ahd. heil ‘gesund, ganz, vollkommen, unversehrt, errettet, erlöst’ (8. Jh.), mhd. heil, asächs. mnd. hēl, mnl. nl. heel, aengl. hāl, engl. whole ‘ganz, vollständig, unverletzt’, anord. heill ‘heilvoll, unverletzt, vollständig’, schwed. hel ‘ganz’, got. hails ‘gesund’ (germ. *haila-) läßt sich mit griech. kó͞ily (κοῖλυ) ‘das Schöne, Gute’, kymr. coel ‘Vorzeichen’, apreuß. kailūstiskun ‘Gesundheit’, aslaw. cělъ ‘gesund, unversehrt, ganz, heil’, russ. célyj (целый) ‘ganz, lauter, heil’ auf ie. *kailo-, *kailu- ‘heil, unversehrt, von guter Vorbedeutung’, eine Bildung mit l-Suffix, zurückführen. Die ursprüngliche Zugehörigkeit des Adjektivs zum magisch-religiös-kultischen Bereich im Sinne von ‘Heil bringend, heilvoll’ (s. auch Heil n.) ist resthaft bewahrt in der Wunsch- und Grußformel ahd. heil (wis)!, heil thu! (9. Jh.), heilo! (10. Jh.), aengl. wes hāl!, anord. ver þu heill!, got. hails! Zum Komplex vgl. – Das Heilige im Germ. (1942) 68 ff. heilfroh Adj. ‘ganz und gar, völlig froh’ (18. Jh.), zu heil im Sinne von ‘völlig’ (nordd. und md.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
funktionierend ·
funktionsfähig ·
heil ·
intakt ·
mängelfrei ·
unbeschädigt ·
unversehrt ●
ganz ugs. ·
heile ugs. ·
läuft (noch) ugs.
Assoziationen |
|
heil (überstehen) ·
mit heilen Knochen (davonkommen) ·
schadlos (überstehen) ·
wohlbehalten (ankommen) ●
mit heiler Haut (davonkommen) fig., Redensart
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›heil‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›heil‹.
Arbeitswelt
Bergwelt
einigermaßen
Familie
Familienleben
Familienwelt
Fernsehwelt
Fußballwelt
Gegenwelt
gesund
glitzerfrei
Gänschen
Gänsje
halbwegs
Haut
Hölle
Kinderwelt
Knie
Knochen
Märchenwelt
Mäusespeck
Natur
Scheinwelt
Segen
Spaßwelt
Umwelt
unversehrt
Urlaubswelt
Welt
Verwendungsbeispiele für ›heil‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In ihnen bringt man selbst die zerbrechlichsten Pilze heil nach Hause.
[Ulbrich, Eberhard: Essbar oder giftig?, Berlin: Grüne Post 1937, S. 7]
Doch diesmal ging es nicht um die Nutzung heil gebliebener Kirchen in der geschonten Stadt.
[Grass, Günter: Die Rättin, Darmstadt: Luchterhand 1986, S. 301]
Und so ist die Welt bei ihnen eben nicht mal mehr heil genug für einen plausiblen Plot.
[Die Zeit, 01.07.1999, Nr. 27]
Anfangs kommt er gar nicht erst heil vom Hof, dann fleddern sie ihn durch den Wald.
[Die Zeit, 04.03.1999, Nr. 10]
Es war noch alles heil, die Luft frei von Staub.
[Zwerenz, Gerhard: Die Ehe der Maria Braun, München: Goldmann 1979, S. 11]
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