gleichwertig
GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache
Worttrennung gleich-wer-tig
Wortbildung
mit ›gleichwertig‹ als Erstglied:
Gleichwertigkeit
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wert · Wert · werten · abwerten · bewerten · entwerten · verwerten · Werturteil · gleichwertig
wert Adj. ‘Geltung, Bedeutung habend, angesehen, geschätzt, kostbar, lieb, teuer’, ahd. werd (9. Jh.), mhd. mnd. wert, asächs. werð, mnl. waert, weert, wert, nl. waard, aengl. worþ, weorþ, wurþ, engl. worth, anord. verðr, schwed. värd, got. waírþs (germ. *werþa-) gehört offensichtlich zu der unter werden (s. d.) dargestellten Dentalerweiterung ie. *u̯ert- ‘drehen, wenden’. Möglich ist unmittelbarer Anschluß an die unter -wärts (s. d.) genannten Formen sowie an lat. versus ‘gegen’, air. frith- ‘gegen’, indem wert im Sinne von ‘wohin, gegen etw. gewendet, zugewandt’ verstanden wird mit Weiterentwicklung zu ‘einen Gegenwert habend’. Vgl. die ähnliche Bedeutungsentwicklung bei lat. pretium ‘Preis, Wert’. Es ist verwandt mit aind. práti ‘zu, zu … hin, gegen, wieder, auf’, griech. protí (προτί) ‘überdies, dazu, von … her, bei, an, zu … hin, gegenüber’, aslaw. protivъ, russ. prótiv (против) ‘gegen’, so daß eine Ausgangsbedeutung ‘als Äquivalent gegenüberstehend’ ansetzbar ist. wert wird bis ins 12. Jh. nur prädikativ, danach auch attributiv gebraucht. In neuerer Zeit ist es häufig Grundwort zusammengesetzter Adjektive, vgl. ehren-, hoch-, liebwert und lesens-, sehens-, wissenswert. – Wert m. ‘Preis, Geltung, Wertschätzung’, ahd. werd n. (8. Jh.), mhd. wert n. m. ‘Kaufpreis, Wert(sache), Ware, Standesehre, Geltung, Ansehen, Würdigkeit, Herrlichkeit’, Substantivierung des Adjektivs. Neutrales Genus gilt vereinzelt bis ins 16. Jh.; maskuliner Gebrauch (seit dem Mhd.) entwickelt sich wohl in Anlehnung an Kauf und Preis. werten Vb. ‘den Wert festsetzen, einschätzen’, ahd. werdōn (8. Jh.), mhd. werden ‘(wert)schätzen, für wert halten, würdigen, verherrlichen’, auch vereinzelt ‘kaufen, den Wert vergüten’. abwerten Vb. ‘im Wert herabsetzen’ (18. Jh., geläufig 20. Jh.), ‘abschätzen’ (19. Jh.). bewerten Vb. ‘den Wert festlegen, benoten, einschätzen’ (2. Hälfte 19. Jh.). entwerten Vb. ‘ungültig machen’ besonders von Geld und Geldwert (1. Hälfte 19. Jh.); vgl. ahd. intwerdōn ‘starke Abneigung empfinden, verschmähen’ (10. Jh.), mhd. (vereinzelt) entwerten ‘entgelten’. verwerten Vb. ‘(einen Wert) nützlich verwenden’ (19. Jh.). Werturteil n. ‘abgegebenes Urteil über den Wert einer Sache’ (2. Hälfte 19. Jh.). gleichwertig Adj. ‘von gleichem Wert’ (15./16. Jh., dann wieder Mitte 19. Jh.). Vgl. auch Bildungen wie minderwertig, vollwertig (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›gleichwertig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gleichwertig‹.
Abschluß
Alternative
andersartig
Arbeitsplatz
Ausbildung
Bildungsabschluß
Bildungsstand
einigermassen
Ersatz
Gegenleistung
Gegner
Gegnerin
Gesprächspartner
gleichartig
gleichberechtigt
Kontrahent
Kultur
Lebensbedingung
Lebensverhältnis
mindestens
nahezu
Nebeneinander
Partner
Partnerin
Partnerschaft
Qualifikation
Rechtsgut
Vorbildung
überlegen
Verwendungsbeispiele für ›gleichwertig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Erfahrungen berechtigen, diesen Film als
gleichwertig mit der Platte zu
bezeichnen.
[Welt und Wissen, 1927, Nr. 2, Bd. 16]
Neben der Tätigkeit des Arztes laufen
gleichwertig nebenher die des
Lehrers.
[Biesalski, K.: Krüppelwesen. In: Grotjahn, Alfred u. Kaup, J. (Hgg.) Handwörterbuch der sozialen Hygiene, Leipzig: Vogel 1912, S. 1059]
Ein in der Ausstattung gleichwertiges Gerät
kostete bisher mindestens 500 Mark mehr.
[C’t, 2001, Nr. 10]
Es obliege dem Hersteller zu erklären, welche Geräte als
gleichwertig anzusehen seien.
[C’t, 1993, Nr. 8]
Bloß weil sie über 45 sind, finden sie keine
gleichwertige Arbeit mehr.
[Die Zeit, 13.03.1970, Nr. 11]
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