Für Ihre Abfrage nach gleich gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
-
1gleich, Adjektiv
- 1. bezogen auf die Identität eines Bezugsobjekts: derselbe, dieselbe, dasselbe
- 2. mehrere Bezugsobjekte vergleichend, in Beziehung setzend
- a) völlig übereinstimmend, keine erkennbaren Unterschiede aufweisend
- b) in bestimmten, wesentlichen Merkmalen große Übereinstimmung zeigend; von derselben oder vergleichbaren Art, Gestalt
- c) (über eine längere Zeitdauer hinweg) unverändert, sich nicht ändernd
- 3. [häufig gehoben, gelegentlich altertümelnd] (einer Person, einer Sache, besonders einem Tier, Naturphänomen o. Ä.) ähnlich, vergleichbar
- 4. ⟨(jmdm.) gleich sein⟩
-
2gleich, Adverb
- 1. sofort, auf der Stelle, ohne Verzögerung, sogleich
- 2. [verstärkend] ⟨gleich + Mengenangabe⟩ auf einmal, am Stück
- 3. [veraltet, sonst gespreizt] konzessiv: wenngleich, wenn auch, wenn schon
- ● auch, obzwar
- 4. unbetont
- a) ohne eigentliche Bedeutung; drückt in Fragesätzen eine Verstärkung der Frage aus
- b) drückt in Aussage- und Aufforderungssätzen Ungeduld, Unmut oder Resignation aus: genauso gut, ebenso gut; alternativ, anderfalls
gleich
GrammatikAdjektiv · Komparativ: gleicher · Superlativ: am gleichsten
Aussprache [glaɪ̯ç]
Wortbildung
mit ›gleich‹ als Erstglied:
gleich alt
· gleich bleiben · gleich groß · gleich stark · gleichachten · gleichaltrig · gleicharmig · gleichartig · gleichauf · gleichbedeutend · Gleichbehandlung · gleichbenannt / gleich benannt · gleichberechtigt · Gleichberechtigung · gleichbleibend / gleich bleibend · gleichdenkend / gleich denkend · gleichentags · gleicherbig · gleicherweise · gleichfalls · gleichfarbig · gleichförmig · gleichgeartet / gleich geartet · gleichgelagert / gleich gelagert · gleichgeschlechtig · gleichgeschlechtlich · gleichgesinnt / gleich gesinnt · gleichgestaltig · gleichgestimmt / gleich gestimmt · Gleichgewicht · gleichgewichtig · gleichgültig · Gleichheit · Gleichklang · gleichkommen · Gleichlauf · gleichlaufend · gleichlautend / gleich lautend · gleichläufig · gleichmachen · Gleichmacher · Gleichmaß · Gleichmut · gleichmächtig · gleichnamig · gleichordnen · gleichrangig · gleichrichten · gleichsam · gleichschalten · gleichschenklig / gleichschenkelig · Gleichschritt · gleichsehen / gleich sehen · gleichseitig · gleichsetzen · gleichsilbig · gleichsinnig · Gleichspannung · Gleichstand · gleichstehen · gleichstellen · gleichstimmig · Gleichstrom · Gleichstromdampfmaschine · Gleichtakt · Gleichteil · Gleichtritt · gleichtun · gleichursprünglich · Gleichverteilung · gleichviel · gleichwarm · gleichwenig · gleichwertig · gleichwie · gleichwinklig / gleichwinkelig · gleichzeitig · gleichziehen
· mit ›gleich‹ als Letztglied: artgleich · baugleich · bedeutungsgleich · deckungsgleich · deinesgleichen · dergleichen · desgleichen · donnergleich · engelsgleich / engelgleich · euresgleichen / euersgleichen · flächengleich · funktionsgleich · gattungsgleich · gegengleich · gottgleich / göttergleich · grundstücksgleich · himmelsgleich · höhengleich · ihresgleichen · immergleich · inhaltsgleich / inhaltgleich · katzengleich · kometengleich · meinesgleichen · namensgleich · niveaugleich · ohnegleichen · perlengleich · punktgleich · ranggleich · schlangengleich · seinesgleichen · sinngleich / sinnesgleich · sirenengleich · sondergleichen · sphinxgleich · spiegelgleich · spiegelungsgleich · taggleich · ungleich · unseresgleichen / unsresgleichen / unsersgleichen · vergleichen · verhältnisgleich · wertungsgleich · wesensgleich · wirkungsgleich · wortgleich · zeitgleich
· mit ›gleich‹ als Grundform: 2gleich · 1Gleiche
· mit ›gleich‹ als Letztglied: artgleich · baugleich · bedeutungsgleich · deckungsgleich · deinesgleichen · dergleichen · desgleichen · donnergleich · engelsgleich / engelgleich · euresgleichen / euersgleichen · flächengleich · funktionsgleich · gattungsgleich · gegengleich · gottgleich / göttergleich · grundstücksgleich · himmelsgleich · höhengleich · ihresgleichen · immergleich · inhaltsgleich / inhaltgleich · katzengleich · kometengleich · meinesgleichen · namensgleich · niveaugleich · ohnegleichen · perlengleich · punktgleich · ranggleich · schlangengleich · seinesgleichen · sinngleich / sinnesgleich · sirenengleich · sondergleichen · sphinxgleich · spiegelgleich · spiegelungsgleich · taggleich · ungleich · unseresgleichen / unsresgleichen / unsersgleichen · vergleichen · verhältnisgleich · wertungsgleich · wesensgleich · wirkungsgleich · wortgleich · zeitgleich
· mit ›gleich‹ als Grundform: 2gleich · 1Gleiche
Mehrwortausdrücke
am gleichen Strang ziehen ·
aus dem gleichen Holz geschnitzt sein ·
das gleiche Lied
·
die gleiche Leier ·
etw. mit gleicher Münze vergelten ·
Gleiches mit Gleichem bekämpfen ·
Gleiches mit Gleichem vergelten ·
im gleichen Atem ·
im gleichen Atemzug ·
im gleichen Boot sitzen ·
in die gleiche Kerbe hauen / in dieselbe Kerbe hauen ·
jmdm. etw. mit gleicher Münze heimzahlen / jmdm. etw. mit gleicher Münze zurückzahlen ·
jmdm. etw. nicht mit gleicher Münze heimzahlen / jmdm. etw. nicht mit gleicher Münze zurückzahlen ·
jmdn., etw. mit der gleichen Elle messen / jmdn., etw. mit gleichen Ellen messen / jmdn., etw. mit gleicher Elle messen ·
jmdn., etw. über den gleichen Leist schlagen ·
jmdn., etw. über den gleichen Leisten schlagen ·
mit gleicher Münze heimzahlen / mit gleicher Münze zurückzahlen ·
mit gleicher Münze vergelten
Bedeutungsübersicht
- 1. bezogen auf die Identität eines Bezugsobjekts: derselbe, dieselbe, dasselbe
- 2. mehrere Bezugsobjekte vergleichend, in Beziehung setzend
- 3. [häufig gehoben, gelegentlich altertümelnd] (einer Person, einer Sache, besonders einem Tier, Naturphänomen o. Ä.) ähnlich, vergleichbar
- 4. ⟨(jmdm.) gleich sein⟩
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
bezogen auf die Identität eines Bezugsobjekts derselbe, dieselbe, dasselbeWDG
Grammatik: ohne Steigerung
Beispiele:
er traf im gleichen Augenblick, zur gleichen Zeit ein wie sein BruderWDG
wir sind im gleichen Jahr geboren, haben am gleichen Tag GeburtstagWDG
der gleiche Autor bringt demnächst eine Gedichtsammlung herausWDG
wir verfolgen beide den gleichen Zweck, das gleiche ZielWDG
gleiches Recht für alle verlangenWDG
wir wohnen im gleichen HausWDG
ich schicke das Paket mit der gleichen Post ab wie den BriefWDG
Im Zentrum des Programms [»Bern ist überall«] stehen drei Autorinnen und fünf Autoren, die
das gesprochene Wort als eine Art Performance zusammen mit Akkordeon, Bass
oder Perkussion darbieten. […] Selten bis
nie treffen die genau gleichen AutorInnen
[sic!] und MusikerInnen
[sic!] aufeinander. [Bern ist überall: Dem Wort eine Bühne, 03.03.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
Hans Zach hat sich erneut als möglicher Nachfolger des scheidenden
Eishockey‑Nationaltrainers Uwe Krupp in Stellung gebracht. […] Auch nach 25
Jahren als Eishockey‑Trainer hätten sich bei dem 80‑maligen Nationalspieler
keine Verschleißerscheinungen bemerkbar gemacht. »Ich bin nach wie vor der
gleiche Hans Zach, hellwach und körperlich
topfit, ein sehr ordnungsliebender Mensch«, sagte der
61‑Jährige[…].[…] [Die Zeit, 28.12.2010 (online)]
»Guten Abend!«, ruft der Barkeeper hinter der Theke hervor – es ist
kurz nach 20 Uhr, die Bar fast leer. Stunden später wird uns der
gleiche Barkeeper genau so aufmerksam und
freundlich verabschieden, obwohl die Bar dann voll und lärmig sein
wird. [Neue Zürcher Zeitung, 20.12.2008]
Sie blieb zwei Stunden, und sie taten es zum ersten Mal[…]. Eine Woche später war Sophie aus Peters
Leben verschwunden. Erst nach weiteren drei Wochen erreichte ihn ein Brief
aus Lausanne, wo Sophie jetzt in einem Internat steckte. Noch am
gleichen Tag schwang sich Peter auf sein Motorrad
und unternahm die weite Fahrt nach Lausanne. [Suter, Martin: Lila, Lila. Zürich: Diogenes 2004, S. 41]
[…] weil Du Deiner eigenen Erkenntnis nicht
traust, streichst Du sie im gleichen Satz wieder
durch. [konkret, 1990]
2.
mehrere Bezugsobjekte vergleichend, in Beziehung setzend
a)
völlig übereinstimmend, keine erkennbaren Unterschiede aufweisend
Grammatik: ohne Steigerung
Beispiele:
ich hatte den gleichen Gedanken wie du, bin auf den gleichen Gedanken gekommenWDG
mein Nachbar und ich, wir haben beide die gleiche Anzahl HühnerWDG
wir sind von gleicher Größe, sind gleich an Größe, haben die gleiche GrößeWDG
zweimal zwei ist gleich vierWDG
die beiden Orte sind gleich weit entfernt vom ZentrumWDG
gleich alt, groß, schnell seinWDG
gleich viel gelten, erhaltenWDG
Uneinigkeit herrschte bei der Antwort auf die Frage, ob die
E‑Zigarette oder die konventionelle Zigarette schädlicher für die
Gesundheit ist. Ein gutes Drittel der Teilnehmer dieser Umfrage habe die
Gesundheitsrisiken als gleich eingestuft, ein
Drittel die E‑Zigarette, ein weiteres Drittel die konventionelle
Zigarette als schädlicher betrachtet. [Saarbrücker Zeitung, 27.05.2020]
Nach Angaben des Fachblattes »Steuerberater intern« wurde
[…] von einem Fall berichtet, bei dem zwei
Personen mit ähnlichem Namen und gleichem
Geburtsdatum dieselbe Identifikationsnummer erhalten hätten. [Die Zeit, 13.02.2014 (online)]
Seitens der Regierungen Brasiliens und Argentiniens wurden
Gerüchte dementiert, man wolle im Ernstfall in Paraguay
intervenieren[…] Brasilien und Argentinien vertreten genau den
gleichen Standpunkt, den der
Nichteinmischung.[…] [Archiv der Gegenwart, 2001 [1998]]
Am nächsten Tag zur gleichen Zeit war es
dann wirklich soweit. [Ardenne, Manfred v.: Ein glückliches Leben für Technik und Forschung: Berlin: Verlag der Nation 1976, S. 187]
●
Phrasem:
⟨am gleichen Strang ziehen (= dasselbe wollen, ein gemeinsames Ziel verfolgen)⟩
Beispiele:
Gelinge es Geschäftsführung und Belegschaft nicht,
tatkräftig am gleichen Strang zu ziehen,
könne er [der Vorsitzende der Geschäftsführung] die Zukunft des Standorts
langfristig nicht garantieren. [Badische Zeitung, 08.05.2010]
Nach dem großen Krach um die Rente mit 67[…] können SPD und
Gewerkschaften beim Mindestlohn endlich wieder am
gleichen Strang ziehen. [Berliner Morgenpost, 02.04.2007]
b)
in bestimmten, wesentlichen Merkmalen große Übereinstimmung zeigend; von derselben oder vergleichbaren Art, Gestalt
Grammatik: Steigerung selten
Beispiele:
er steht mit dir auf gleicher StufeWDG
ob man von hier aus nach rechts oder nach links geht, das kommt, läuft aufs Gleiche hinaus (= ob man von hier aus nach rechts oder nach links geht, das ist am Ende dasselbe)WDG
gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordernWDG
er hat das gleiche AutoWDG
die Schülerinnen tragen alle gleiche KleiderWDG
etw. in gleiche Teile schneidenWDG
er möchte den Brief bitte in der gleichen Weise beantwortenWDG
man soll nicht Gleiches mit Gleichem vergeltenWDG
ich kann von meinem Urlaub das Gleiche sagenWDG
uns kann Gleiches begegnen, zustoßenWDG
gehobenein Gleiches tunWDG
sprichwörtlich gleich und gleich gesellt sich gernWDG
Fritz hat das gleiche Auto wie
Peter. [Leben ist …, 24.06.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
Schon heute erfüllen wir (= unser Unternehmen) 10 der insgesamt 17
UN‑Nachhaltigkeitszielen und werden unseren Beitrag für eine bessere,
gleichere und nachhaltigere Welt auch
weiterhin kontinuierlich ausbauen. [Der Nachhaltigkeit verpflichtet, 2021, aufgerufen am 30.08.2023]
Bei den vorgelegten Berechnungen durch die Kreditinstitute
lassen sich immer wieder die gleichen Fehler
ausmachen. [Neue Osnabrücker Zeitung, 24.12.2022]
Die krasse Ungleichheit in unserer Gesellschaft zeigt sich auch
dort, wo wir angeblich am gleichsten sein
sollten. Wenn wir wirklich alle Menschen gleich behandeln wollen, dann
müssen wir diese Ungleichheiten beseitigen. Dann muss jedes Leben es
wert sein, gerettet zu werden – im Mittelmeer, in jedem Spital, in jedem
Krieg. […] [Sterben mit Klasse, 06.01.2019, aufgerufen am 29.08.2023]
Wichtiger [als gendergerechte Personenbezeichnungen] sind ihr [einer Kollegin]
gleicher Lohn, gleiche
Chancen, gleiche Haushaltspflichten. [Neue Westfälische, 11.01.2014]
Konkurrierende Unternehmen wie Microsoft oder Yahoo machen sich
die gleichen Strategien zunutze. [Der Standard, 03.06.2009]
Die Luft‑Wasser‑Wärmepumpe arbeitet nach dem
gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank. Nur,
dass hier nicht dem Kühlgut, sondern der Luft Wärme entzogen
wird. [Rhein-Zeitung, 29.12.2007]
Hoffentlich macht er nicht den gleichen
Mist wie sein Vater. [Noll, Ingrid: Ladylike. Zürich: Diogenes 2006, S. 12]
c)
(über eine längere Zeitdauer hinweg) unverändert, sich nicht ändernd
Grammatik: ohne Steigerung
Beispiele:
Die Wiederholung der immer gleichen
Gedanken und Befürchtungen belastet mich unerträglich. [Genazino, Wilhelm: Die Liebesblödigkeit. München / Wien: Carl Hanser 2005, S. 87]
»Immer noch der gleiche Schlingel«, sagt
sie voller Bewunderung. [Venske, Regula: Marthes Vision. Frankfurt a. M.: Eichborn 2006, S. 214]
Er hat uns stets mit der gleichen
Freundlichkeit aufgenommen, durch die er sich so viele Menschen zu
Freunden, wohl keinen anständigen zum Feinde gemacht hat. [Witkowski, Georg: Von Menschen und Büchern. Erinnerungen 1863–1933. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1938], S. 75031]
Im Grunde sehnte ich mich nach einem warmen, aufmunternden Wort
seitens meiner Kampfgefährten, nach ein wenig freundlicher Anerkennung.
Statt dessen begegneten sie mir stets mit
gleicher Kühle, mit
gleicher Zurückhaltung. [Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.): Deutsche Literatur von Frauen. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 10312]
3.
häufig gehoben, gelegentlich altertümelnd (einer Person, einer Sache, besonders einem Tier, Naturphänomen o. Ä.) ähnlich, vergleichbar
Grammatik: ohne Steigerung, mit Dativ, im Übergang zur Präposition, dem Nomen vor- oder nachgestellt
Synonym zu wie (II 1)WDG
Beispiele:
sie blickte gleich einem FeldherrnWDG
gleich einem wütenden Stier fuhr er auf sie losWDG
Meistens tritt »Bern ist überall« in einer Vierergruppe auf. Einer
Kammerjazzformation gleich geben drei AutorInnen
[sic!]
und ein Musiker ein Sprachkonzert. [Bern ist überall: Dem Wort eine Bühne, 03.03.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
»Sie alle tragen unterschiedliche Talente, haben einen Hauch von
Genialität in sich. Ich wünsche Ihnen, dass Sie, einem Adler
gleich, scharfsichtig und freiheitsliebend zu der
Person werden, die Sie sind«, sagte
S[…]. [Thurgauer Zeitung, 05.07.2022]
Wenn die Blätter fallen, wühle ich mich gern ins Sofa, lese halb
vergessene Bücher und nippe dabei an einem Kakao mit Rum. Doch leider wird
die Frau (= Partnerin) im Oktober von einer seltsamen
Unrast befallen, gleich einem Zugvogel, der den Flug
nach Süden nicht verpassen will. [Bild, 23.10.2019]
Der vermutlich härteste Act des Abends hat sich voll und ganz dem Nu
Metal verschrieben und lieferte seinen mitgereisten Fans einen Auftritt, der
selbst die Genre‑Mitbegründer der amerikanischen Band Korn ins Schwitzen
gebracht hätte. Gleich einem Orkan mit Windstärke
zwölf brüllte Frontmann Lukas H[…] Vers um
Vers in das Mikro, während vor der Bühne ein wilder Mob tanzte. [Rhein-Zeitung, 20.01.2016]
Der Nordoststurm wühlte in seiner Heftigkeit die Schneemassen
gleich einem Sandsturm in der Wüste auf. [Thüringer Allgemeine, 10.02.2007]
[…] »seit
Charlotte da ist, fegen Betriebsamkeit und Arbeitseifer
gleich einem Wirbelwind durchs Haus«. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.10.2001]
Europa, dieser Zwitter aus Bundesstaat und Staatenbund, dieses
politische Wesen, das zwischen Erweiterung und Vertiefung schwankt, diese
Nationen im Übergang zwischen verblassenden Traditionen und einer
verschleierten Zukunft, zwischen Ängsten und Hoffnungen, eine Völkergruppe
im Transitraum der Geschichte – dieses merkwürdige Ensemble ruft in
Erinnerung, was Samuel Pufendorf nach dem Dreißigjährigen Krieg über das
Heilige Römische Reich Deutscher Nation schrieb: Es sei ein »irreguläres
Gebilde, einem Monstrum gleich«. [Die Zeit, 18.09.1992]
4.
Grammatik: ohne Steigerung
Phrasem:
⟨(jmdm.) gleich sein (= (jmdm.) bedeutungslos erscheinen, unwichtig sein)⟩
Beispiele:
es ist mir gleich, wie er darüber denkt, ob er den Preis bekommt, was die Leute sagenWDG
ob du mitkommst oder nicht, ist mir (völlig) gleichWDG
alles ist ihm gleichWDG
das sollte, dürfte dir nicht gleich sein!WDG
veraltetetw. gilt jmdm. gleichWDG
Es ist ziemlich
gleich[,] ob Sie
beruflich oder aber privat den Wohnort wechseln – eine vernünftige Planung
ist unerlässlich. [Umzugsunternehmen in Münnerstadt, 2022, aufgerufen am 29.08.2023]
[…] das Virus
[kennt] keine Grenzen. Und es ist völlig
gleich, ob man aus Brüssel, Utrecht oder Berlin,
Hamm kommt. [Vernunft ist wichtiger als Verbote, 07.10.2020, aufgerufen am 27.06.2023]
Ich habe mit keiner Tötung / gleich welcher
Art / irgend etwas zu tun gehabt
[…] [ P. WeissErmittlung10]WDG
An vieles hatte ich gedacht auf der Fahrt [in der Kutsche zum Haus meines Großvaters], aber daran, daß sie
mit Unkosten verbunden sein könnte, nicht. Es überraschte mich geradezu, wo
es doch völlig gleich war, ob er [der Kutscher] wie fast immer leer zurück fuhr vom Bahnhof,
oder ob er einen kleinen Jungen mitnahm, der doch gar kein Geld haben
konnte. [Neue Zeit, 28.07.1957]
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gleich · Gleiche · Gleichheit · gleichen · begleichen · vergleichen · Vergleich · Vergleichung · Gleichnis · gleichsam · Gleichung · Gleichgewicht · gleichgültig · Gleichgültigkeit · gleichmäßig · Gleichmaß · gleichmütig · Gleichmut · Gleichschritt · gleichwohl · gleichzeitig
gleich Adj. ‘in allen oder wesentlichen Merkmalen übereinstimmend, ähnlich, der-, die-, dasselbe’, Adv. ‘sofort, auf einmal’, ahd. gilīh Adj., gilīhho Adv. (beide 8. Jh.), mhd. g(e)līch, -lich Adj., g(e)līche Adv., asächs. gilīk Adj., gilīko Adv., mnd. g(e)līk, mnl. ghelijc, nl. gelijk, aengl. (ge)līc, engl. like, anord. (g)līkr, got. galeiks beruhen auf einer Zusammensetzung germ. *ga-līka- aus dem unter ge- (s. d.) behandelten Präfix und germ. *līka- ‘Körper, Gestalt’ (s. Leiche, -lich), so daß von einer Bedeutung ‘dieselbe Gestalt habend’ auszugehen ist. Adjektivischen Gebrauch von germ. *līka- im Sinne von ‘ähnlich, gleich, glatt, passend’ setzen ahd. līhhēn, gilīhhēn (8. Jh.), mhd. gelīchen ‘gefallen’ mit asächs. līkon, mnl. ghelīken, aengl. līcian, engl. to like, anord. līka, got. leikan, galeikan voraus. Außergerm. vergleichbar sind lit. lýgus ‘gleich, gleichartig, gut gebaut’, lýgti ‘gleichen, gleichkommen’, lett. līgt ‘übereinkommen’, so daß auf Grund der germ.-balt. Parallelen von ie. *lē̌ig- bzw. *līg- ‘Gestalt, die Gestalt jmds. habend, gleich, ähnlich’ ausgegangen werden kann. – Gleiche f. nur noch in der Wendung in die Gleiche (‘ins Gleichgewicht, in Ordnung’) bringen, ahd. gilīhhī ‘Ähnlichkeit, Gleichheit’ (um 1000), mhd. gelīche; dafür heute allgemein Gleichheit (s. unten). Erhalten hat sich das Substantiv in Tagundnachtgleiche (17. Jh.), für lat. aequinoctium. Gleichheit f. ‘Übereinstimmung (in allen oder wesentlichen Merkmalen), Ähnlichkeit, gleiche Stellung, Gleichrangigkeit, Gleichberechtigung’, mhd. gelīcheit, glīcheit ‘Gleichheit, Gleichmäßigkeit, Gleichnis’, in der Mystik ‘Gleichmut aus Gottergebenheit’, im 16. Jh. synonymes Gleiche (s. oben) zurückdrängend. gleichen Vb. ‘gleich, ähnlich sein’, mhd. gelīchen; die heute übliche starke Flexion kommt (wohl in Analogie zu Verben wie bleichen, schleichen, streichen) im 16./17. Jh. auf und setzt sich im 18. Jh. durch. Daneben steht (transitiv) ahd. gilīhhen (8. Jh.), mhd. gelīchen, nhd. gleichen ‘gleich, ähnlich machen’, dessen schwache Flexion bis zur Ablösung des Verbs durch Präfixbildungen (19. Jh.) beibehalten wird; doch weisen die zugehörigen Präfixverben (an-, aus-, be-, vergleichen) heute ebenfalls starke Flexion auf. begleichen Vb. ‘bezahlen, bereinigen, ausgleichen’, Neubildung (nach nur kurzlebigem frühnhd. sich begleichen ‘sich vergleichen’) Ende des 19. Jhs. in der Handelssprache für saldieren, das zuvor mit vergleichen, ab-, ausgleichen verdeutscht wird. vergleichen Vb. ‘prüfend nebeneinanderstellen’, reflexiv ‘sich gütlich einigen’, mhd. verg(e)līchen ‘ausgleichen’, reflexiv ‘sich vertragen’; Vergleich m. ‘prüfende, kritische Nebeneinanderstellung, gütlicher Ausgleich in einem Streitfall, Einigung’ (17. Jh.), älter Vergleichung f. mhd. vergelīchunge. Gleichnis n. ‘Veranschaulichung eines Sachverhaltes durch eine beispielhafte, bildliche Darstellung’, ahd. gilīhnissa, gilīhnessi, -nissi ‘Abbild, Ähnlichkeit, Gleichnis’ (8. Jh.), mhd. gelīchnisse. gleichsam Adv. ‘gewissermaßen, in derselben Art wie’ (15. Jh.). Gleichung f. in der Mathematik ‘Gleichsetzung mathematischer Größen’ (Ende 17. Jh.), Verdeutschung von lat. aequātio anstelle des im 16. und 17. Jh. üblichen Vergleichung; zuvor ‘Vergleichung, Gleichartigkeit, Ähnlichkeit’ (vereinzelt bis ins 19. Jh.), mhd. g(e)līchunge. Gleichgewicht n. ‘Gleichheit des Gewichts’ (16. Jh.) für lat. aequipondium (aus lat. aequus ‘gleich’ und lat. pondus n. ‘Gewicht’; vgl. gleichwichtig, 15. Jh., gleichgewichtig, Gleichwichtigkeit, 16. Jh.), ‘Balance, Zustand eines Körpers, in dem sich die auf ihn entgegengesetzt einwirkenden Kräfte aufheben’ (17. Jh.) für lat. aequilībrium (zu lat. aequilībris ‘im Gleichgewicht’, lat. lībra ‘Waage, Pfund’), übertragen ‘Ausgleich von Kräften, Machtverhältnissen, seelische Ruhe, Ausgeglichenheit’ (18. Jh.). gleichgültig Adj. ‘teilnahmslos, belanglos, unwesentlich’ (18. Jh.), zuvor ‘gleichwertig, gleichbedeutend’, auch ‘ohne Wert, ohne Bedeutung’ (um 1600); Gleichgültigkeit f. (2. Hälfte 17. Jh.). gleichmäßig Adj. ‘unverändert fortlaufend, regelmäßig, ruhig, ausgeglichen’ (15. Jh.); Gleichmaß n. ‘Ebenmaß, Gleichförmigkeit, Ausgeglichenheit’ (vereinzelt 16. Jh., häufiger seit etwa 1700). gleichmütig Adj. ‘ruhig, gefaßt, gelassen’ (15. Jh.); dazu die Rückbildung Gleichmut m. ‘Gelassenheit’ (17. Jh.). Gleichschritt m. ‘gleichmäßige Bewegung zweier und mehrerer Personen bzw. der Truppe mit einheitlicher Schrittlänge und taktmäßigem Niedersetzen des gleichen Fußes’ (2. Hälfte 18. Jh.). gleichwohl Konj. Adv. ‘trotz dem Vorhergesagten, dennoch, trotzdem’ (15. Jh.), Zusammenrückung von gleich und wohl, spätmhd. gelīche wol, eigentlich ‘in gleicher Weise gut, wirksam’, mnd. gelīkewol. gleichzeitig Adj. ‘zur gleichen Zeit’ (Mitte 18. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›gleich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gleich‹.
Zitationshilfe
„gleich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gleich#1>.
gleich
GrammatikAdverb
Aussprache [glaɪ̯ç]
Grundform1gleich
Wortbildung
mit ›gleich‹ als Erstglied:
gleichwohl
·
mit ›gleich‹ als Letztglied:
alsogleich
· obgleich · sogleich · wenngleich · zugleich
Mehrwortausdrücke
von jetzt auf gleich
Bedeutungsübersicht
- 1. sofort, auf der Stelle, ohne Verzögerung, sogleich
- 2. [verstärkend] ⟨gleich + Mengenangabe⟩ auf einmal, am Stück
- 3. [veraltet, sonst gespreizt] konzessiv: wenngleich, wenn auch, wenn schon
- 4. unbetont
eWDG und ZDL
Bedeutungen
1.
sofort, auf der Stelle, ohne Verzögerung, sogleichWDG
Beispiele:
ich komme gleich
erledige das bitte gleich!
es muss nicht gleich sein
du kannst gleich (da)bleiben
ich werde dir das gleich beweisen
willst du gleich still sein!
»kommst du jetzt?« »Gleich!«
umgangssprachlichdas werden wir gleich haben
umgangssprachlichSie kommen gleich dran
umgangssprachlichbis gleich! (= Abschiedsgruß)
2.
verstärkend ⟨gleich + Mengenangabe⟩auf einmal, am Stück
Beispiele:
sie kaufte sich gleich mehrere BlusenWDG
er kam mit gleich drei Flaschen hereinWDG
Gleich mehrere vom Filmfonds Wien unterstützte
Produktionen haben in den ersten Kinowochen dieses Jahres eine
beeindruckende Boxoffice‑Performance hingelegt. [Starker Jahresauftakt für geförderte Kinofilme, 07.07.2023, aufgerufen am 30.08.2023]
Sehr wohl fühlen sich dort [auf unserem Grundstück] wohl die Kreuzottern, wir haben neulich bei
einem Kontrollgang gleich drei kräftige Exemplare
gefunden. [BN Artikel im Gemeindeblatt, 01.07.2023, aufgerufen am 29.08.2023]
Als im November bekannt wurde, dass sich
gleich drei Corona‑Impfstoffe in klinischen
Versuchen als äusserst effektiv erwiesen hatten, ging ein Seufzer der
Erleichterung rund um die Welt. [Der Bund, 10.12.2020]
Mittwoch ist der normale Leerungstag für die Hausmülltonnen in der
Taunusstraße[…]. Um die Mittagszeit stehen viele der schwarzen
Tonnen in der prallen Sonne, gleich eine ganze
Batterie auch vor einem Sushi‑Laden, und dünsten ihren Inhalt je nach
Luftströmung auch schon mal über den gesamten Bürgersteig. [Allgemeine Zeitung, 01.06.2017]
Für den laufenden Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
[…] haben sich
gleich vierzig Schüler mit einer Arbeit
angemeldet. [Die Zeit, 16.04.2015]
Es sei zwar gut, dass gleich drei Frauen
gewichtige Ministerien übernehmen, dennoch zeigte sich
ÖVP‑Frauen‑Vorsitzende
Dorothea Schittenhelm […]
unzufrieden mit dem neuen ÖVP‑Regierungsteam. [Der Standard, 21.04.2011]
3.
veraltet, sonst gespreizt konzessiv wenngleich, wenn auch, wenn schonWDG
Beispiele:
wenn er gleich Direktor würde, er würde doch bescheiden bleibenWDG
wenn ich gleich selbst nicht sportlich bin, sehe ich doch gern FußballspieleWDG
Alle jenen materiellen Neigungen und rohe Begierden, die sich der
Ausübung des Guten oft so hartnäckig und stürmisch entgegensetzen, sind
durch den Geschmack aus dem Gemüte verwiesen, und an ihrer statt edlere und
sanftere Neigungen darin angepflanzt worden, die sich auf Ordnung, Harmonie
und Vollkommenheit beziehen, und, wenn sie gleich
selbst keine Tugenden sind, doch ein Objekt mit der Tugend
teilen. [Frankfurter Rundschau, 28.08.1999]
Eigentlich ist es das Jahrhundert für die fähigen Köpfe, für
leichtfassende praktische Menschen, die, mit einer gewissen Gewandtheit
ausgestattet, ihre Superiorität über die Menge fühlen, wenn sie
gleich selbst nicht zum Höchsten begabt sind. [Süddeutsche Zeitung, 30.11.1996]
Wenn er gleich selbst überzeugt war, nicht
nach Paris zu kommen, so mußte er doch immer das Gegentheil laut behaupten,
so lange der entworfene Plan durchgesezt werden sollte. [Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig 1796]
Wenn ich gleich selbst, fuhr sie fort,
manchmal gern ins Theater gehe; so möchte ich es doch oft verwünschen, da
meine häusliche Ruhe durch deine unmäßige Leidenschaft zu diesem Vergnügen
gestört wird. [Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin 1795]
●
auch, obzwar
Grammatik: ohne »wenn« mit Inversion
Beispiele:
er hat seine Muttersprache nicht verlernt, ist er gleich Jahrzehnte im Ausland gewesenWDG
sahst du gleich nicht krank aus, du warst es dochWDG
hatte er gleich nicht studiert, so verstand er doch viel von der HeilkunstWDG
Ist sie gleich nicht schön, hat sie doch
Geld im Kasten; Sie ist nicht so schön zum Verlieben und nicht so
häßlich zum Erschrecken. [Röhrich, Lutz:: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 5626]
Ist es gleich nicht möglich, alle Fragen
über den praktischen Werth und die Anwendbarkeit von Brennmaterialien
auf dokimastischem Wege zu beantworten, so ist derselbe doch in vielen
Fällen geeignet, dem Techniker nützliche Winke über die Eigenschaften
und den Effect von Brennstoffen zu geben, insofern richtige
Durchschnittsproben davon vorliegen. [Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig 1866]
Sind sie gleich nicht Grundherren oder
Miteigenthümer des Landes; so bekleiden doch Domherren meist wichtige
Stellen im Lande. [Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Göttingen 1786]
Gehört es gleich nicht unter Rubens beste
Stücke, so verdient es doch der Zeichnung, der schönen Köpfe, und des
Kolorits wegen, Lob. [Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig 1783]
4.
Grammatik: partikelhaft, unbetont
a)
ohne eigentliche BedeutungWDG;
drückt in Fragesätzen eine Verstärkung der Frage aus
drückt in Fragesätzen eine Verstärkung der Frage aus
Beispiele:
wie ist doch gleich sein Name?WDG
wie soll ich gleich sagen?WDG
Als Sarrazin und seine Thesen langsam in Vergessenheit gerieten,
sorgten Horst Seehofer und Christian Wulff dafür, dass die diesjährige
Integrationsdebatte in eine weitere Runde ging. Gehört der Islam nun zu
Deutschland? Wie stark ist unsere Geschichte eigentlich vom Islam
geprägt? Und wie war das noch gleich mit unserer
Leitkultur? [Die Zeit, 29.12.2010 (online)]
Wie ging das gleich noch mal mit den SMS?
Und wie funktioniert T9? Das Handy beherrscht beides, viele Anwender
aber nicht. [Bild am Sonntag, 19.11.2000]
In den nächsten Stunden eine neue Schikane [des Tanzlehrers]: »Und nun tanzen Sie mal Rumba!« Die
Gesichter der Schüler erinnern stark an die einer Scharfherde. Wie ging
das gleich noch mal? [Saarbrücker Zeitung, 24.05.2000]
b)
drückt in Aussage- und Aufforderungssätzen Ungeduld, Unmut oder Resignation aus genauso gut, ebenso gut; alternativ, anderfalls
Beispiele:
Erlauben wir der Kunst keine Zumutung mehr? […] Das Theater ist dazu da, zu konfrontieren.
Wenn das nicht mehr erlaubt ist, kann ich gleich
zu Hause bleiben. [Allgemeine Zeitung, 24.06.2023]
»Wie lang dauert es noch?«, fragte ich. »Wir können auch
gleich Schluss machen, wenn Sie wollen«,
erwiderte sie auffällig eifrig. [Der Schriftsteller, die Putzfrau und der Tod – Schluss, 10.04.2015, aufgerufen am 14.06.2023]
Schmidt sagte, wer die vertraglich zwischen Deutschland und
Dänemark vereinbarten Minderheitenrechte in Frage stelle, der könne »ja
gleich die Kündigung des Staatsvertrages
fordern«. [Der Tagesspiegel, 24.02.2005]
letzte Änderung:
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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gleich · Gleiche · Gleichheit · gleichen · begleichen · vergleichen · Vergleich · Vergleichung · Gleichnis · gleichsam · Gleichung · Gleichgewicht · gleichgültig · Gleichgültigkeit · gleichmäßig · Gleichmaß · gleichmütig · Gleichmut · Gleichschritt · gleichwohl · gleichzeitig
gleich Adj. ‘in allen oder wesentlichen Merkmalen übereinstimmend, ähnlich, der-, die-, dasselbe’, Adv. ‘sofort, auf einmal’, ahd. gilīh Adj., gilīhho Adv. (beide 8. Jh.), mhd. g(e)līch, -lich Adj., g(e)līche Adv., asächs. gilīk Adj., gilīko Adv., mnd. g(e)līk, mnl. ghelijc, nl. gelijk, aengl. (ge)līc, engl. like, anord. (g)līkr, got. galeiks beruhen auf einer Zusammensetzung germ. *ga-līka- aus dem unter ge- (s. d.) behandelten Präfix und germ. *līka- ‘Körper, Gestalt’ (s. Leiche, -lich), so daß von einer Bedeutung ‘dieselbe Gestalt habend’ auszugehen ist. Adjektivischen Gebrauch von germ. *līka- im Sinne von ‘ähnlich, gleich, glatt, passend’ setzen ahd. līhhēn, gilīhhēn (8. Jh.), mhd. gelīchen ‘gefallen’ mit asächs. līkon, mnl. ghelīken, aengl. līcian, engl. to like, anord. līka, got. leikan, galeikan voraus. Außergerm. vergleichbar sind lit. lýgus ‘gleich, gleichartig, gut gebaut’, lýgti ‘gleichen, gleichkommen’, lett. līgt ‘übereinkommen’, so daß auf Grund der germ.-balt. Parallelen von ie. *lē̌ig- bzw. *līg- ‘Gestalt, die Gestalt jmds. habend, gleich, ähnlich’ ausgegangen werden kann. – Gleiche f. nur noch in der Wendung in die Gleiche (‘ins Gleichgewicht, in Ordnung’) bringen, ahd. gilīhhī ‘Ähnlichkeit, Gleichheit’ (um 1000), mhd. gelīche; dafür heute allgemein Gleichheit (s. unten). Erhalten hat sich das Substantiv in Tagundnachtgleiche (17. Jh.), für lat. aequinoctium. Gleichheit f. ‘Übereinstimmung (in allen oder wesentlichen Merkmalen), Ähnlichkeit, gleiche Stellung, Gleichrangigkeit, Gleichberechtigung’, mhd. gelīcheit, glīcheit ‘Gleichheit, Gleichmäßigkeit, Gleichnis’, in der Mystik ‘Gleichmut aus Gottergebenheit’, im 16. Jh. synonymes Gleiche (s. oben) zurückdrängend. gleichen Vb. ‘gleich, ähnlich sein’, mhd. gelīchen; die heute übliche starke Flexion kommt (wohl in Analogie zu Verben wie bleichen, schleichen, streichen) im 16./17. Jh. auf und setzt sich im 18. Jh. durch. Daneben steht (transitiv) ahd. gilīhhen (8. Jh.), mhd. gelīchen, nhd. gleichen ‘gleich, ähnlich machen’, dessen schwache Flexion bis zur Ablösung des Verbs durch Präfixbildungen (19. Jh.) beibehalten wird; doch weisen die zugehörigen Präfixverben (an-, aus-, be-, vergleichen) heute ebenfalls starke Flexion auf. begleichen Vb. ‘bezahlen, bereinigen, ausgleichen’, Neubildung (nach nur kurzlebigem frühnhd. sich begleichen ‘sich vergleichen’) Ende des 19. Jhs. in der Handelssprache für saldieren, das zuvor mit vergleichen, ab-, ausgleichen verdeutscht wird. vergleichen Vb. ‘prüfend nebeneinanderstellen’, reflexiv ‘sich gütlich einigen’, mhd. verg(e)līchen ‘ausgleichen’, reflexiv ‘sich vertragen’; Vergleich m. ‘prüfende, kritische Nebeneinanderstellung, gütlicher Ausgleich in einem Streitfall, Einigung’ (17. Jh.), älter Vergleichung f. mhd. vergelīchunge. Gleichnis n. ‘Veranschaulichung eines Sachverhaltes durch eine beispielhafte, bildliche Darstellung’, ahd. gilīhnissa, gilīhnessi, -nissi ‘Abbild, Ähnlichkeit, Gleichnis’ (8. Jh.), mhd. gelīchnisse. gleichsam Adv. ‘gewissermaßen, in derselben Art wie’ (15. Jh.). Gleichung f. in der Mathematik ‘Gleichsetzung mathematischer Größen’ (Ende 17. Jh.), Verdeutschung von lat. aequātio anstelle des im 16. und 17. Jh. üblichen Vergleichung; zuvor ‘Vergleichung, Gleichartigkeit, Ähnlichkeit’ (vereinzelt bis ins 19. Jh.), mhd. g(e)līchunge. Gleichgewicht n. ‘Gleichheit des Gewichts’ (16. Jh.) für lat. aequipondium (aus lat. aequus ‘gleich’ und lat. pondus n. ‘Gewicht’; vgl. gleichwichtig, 15. Jh., gleichgewichtig, Gleichwichtigkeit, 16. Jh.), ‘Balance, Zustand eines Körpers, in dem sich die auf ihn entgegengesetzt einwirkenden Kräfte aufheben’ (17. Jh.) für lat. aequilībrium (zu lat. aequilībris ‘im Gleichgewicht’, lat. lībra ‘Waage, Pfund’), übertragen ‘Ausgleich von Kräften, Machtverhältnissen, seelische Ruhe, Ausgeglichenheit’ (18. Jh.). gleichgültig Adj. ‘teilnahmslos, belanglos, unwesentlich’ (18. Jh.), zuvor ‘gleichwertig, gleichbedeutend’, auch ‘ohne Wert, ohne Bedeutung’ (um 1600); Gleichgültigkeit f. (2. Hälfte 17. Jh.). gleichmäßig Adj. ‘unverändert fortlaufend, regelmäßig, ruhig, ausgeglichen’ (15. Jh.); Gleichmaß n. ‘Ebenmaß, Gleichförmigkeit, Ausgeglichenheit’ (vereinzelt 16. Jh., häufiger seit etwa 1700). gleichmütig Adj. ‘ruhig, gefaßt, gelassen’ (15. Jh.); dazu die Rückbildung Gleichmut m. ‘Gelassenheit’ (17. Jh.). Gleichschritt m. ‘gleichmäßige Bewegung zweier und mehrerer Personen bzw. der Truppe mit einheitlicher Schrittlänge und taktmäßigem Niedersetzen des gleichen Fußes’ (2. Hälfte 18. Jh.). gleichwohl Konj. Adv. ‘trotz dem Vorhergesagten, dennoch, trotzdem’ (15. Jh.), Zusammenrückung von gleich und wohl, spätmhd. gelīche wol, eigentlich ‘in gleicher Weise gut, wirksam’, mnd. gelīkewol. gleichzeitig Adj. ‘zur gleichen Zeit’ (Mitte 18. Jh.).
Zitationshilfe
„gleich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gleich#2>.
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