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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Weise, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Weise f. ‘Art (des Verhaltens und Handelns), Beschaffenheit, Merkmal’, ahd. wīsa (8. Jh.), mhd. wīs(e) ‘Art, besondere Erscheinungsform’, asächs. wīsa, mnd. wīs(e), mnl. wīse, wijs, nl. wijze, wijs, aengl. wīse, engl. (selten) wise, anord. vīsa (‘Strophe, Vers’), schwed. vis sind zu der unter wissen (s. d.) abgehandelten Wurzel ie. *u̯eid- ‘erblicken, sehen’ gebildet, vielleicht auch (wie weise, s. d.) Weiterbildung eines alten s-Stammes, vgl. griech. é͞idos (εἶδος) ‘Aussehen, Gestalt, Beschaffenheit, Gattung’. Die Bedeutungsentwicklung verläuft von ‘Aussehen, äußere Erscheinung’ über ‘Beschaffenheit’ zu ‘Art des Verhaltens in einer gegebenen Situation’. Vgl. die formelhafte Verbindung Art und Weise (16. Jh.). Bereits bei Notker erscheint ahd. wīsa im Sinne von ‘Melodie’, lat. modulātus bzw. tonus übersetzend; dazu vgl. Wort und Weise ‘Text und Melodie’ (eines Liedes), mhd. wort und wīse. – -weise Kompositionssuffix zur Bildung von modalen Adverbien, produktiv seit dem 16. Jh.; anfangs noch in getrennter Schreibung; vgl. legation weiß, erzweis (16. Jh.), dutzet weise, gesprächweiß (17. Jh.). Voraus gehen genitivische Fügungen wie mhd. in zornes wīs, in regenes wīs. In älterer Sprache wird überwiegend die kurze, e-lose Form verwendet.
Zitationshilfe
„Weise“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Weise>.

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